Zur Klarstellung:
Abweichend von dem historischen Kontext des Zionismus als
eine Mission und Bewegung des Weltjudentums zur Gründung des Judenstaates in
Palästina versteht man heute den funktionalen Zionismus als die aggressive,
kriegerische, auf Habgier und Nepotismus fußende und auf Raubzug abzielende, nationalistische und subversive Judenverschwörung gegen den Rest
der Welt, um ihre Nationen, insbesondere die der Freien Welt durch die
Ideologie der Massenmigration, Globalisierung und des sozialen und moralischen
Verfalls aufzulösen, die Staaten zu destabilisieren, die nationale Identität
ihrer Völker auszulöschen und die Gesellschaften zu spalten mit dem Ziel, die
Welt unter die Kontrolle von Juden zu bringen, eine klandestine Weltregierung
zu errichten und die Weltherrschaft der Juden zu etablieren (Neue Weltordnung,
engl. New World Order). Seit den 1980er-Jahren findet der Begriff „Zionazi“
zunehmend Verwendung. Mit der Gleichsetzung von Nationalsozialismus und
Zionismus wird impliziert, dass auch mit dem Zionismus keine friedliche
Koexistenz möglich sei, weil auch er auf Gewalt und Rassismus setze und
Kontrolle und Hegemonie suche.
24. August 2014
Hajo G. Meyer:
Zionismus ist die Negation des Judentums
Dr. Hajo G. Meyer (12. August 1924 - 23. August 2014). |
Elf Tage nach Vollendung seines 90. Geburtstages ist der deutsch-niederländische Physiker Hajo G. Meyer verstorben. 1938 floh er alleine in die Niederlande, wo er 1943 von den Nazi-Schergen aufgegriffen und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden ist, in dem er neun Monate verbrachte.
Nach seiner Pensionierung als theoretischer Physiker engagierte er sich in den letzten 20 Jahren für die berechtigten Anliegen der unter israelischer Besatzung dahinvegetierenden Palästinensern. Sein besonderes Augenmerk galt den kontradiktorischen Widersprüchen zwischen Judentum und Zionismus; letzeren hielt er für unethisch und im Widerspruch zu allem stehend, was das Judentum repräsentiert.
Als Atheist stand Meyer in der soziokulturellen und ethischen Tradition des Judentums. Er wollte absolut nicht durch den zionistischen Staat Israel vertreten werden, wie er gegenüber der Website "Electronic Intifada" betonte. "I don’t wish to be represented by a Zionist state. They have no idea about the Holocaust. They use the Holocaust to implant paranoia in their children." Wie die Mehrzahl der deutschen Juden wurde auch Meyer in der säkularen und humanistischen Tradition des deutschen Judentums erzogen, das in seiner überwiegend Mehrheit dem zionistischen Anliegen ablehnend gegenüberstand. Nicht ohne Grund musste der Gründungskongress der zionistischen Bewegung 1897 in Basel stattfinden.
Nach Hajo Meyer verhalten sich Zionismus und Judentum wie Feuer und Wasser. "Zionism and Judaism are contrary to each other. Because Judaism is universal and humane, and Zionism is exactly the opposite. It is very narrow, very nationalistic, racist, colonialist, and all this. There is no 'National Judaism'. There is Zionism and there is Judaism, and they are completely different", so in einem Interview mit der Website "Counterpunch". Der Zionismus habe die Ethik des Judentums für seine politischen Zwecke missbraucht.
In einem Gespräch mit "Huffington Post" lehnt Meyer auch das Dogma der "Holocaust-Religion" ab, wie es Elie Wiesel formuliert hat. "In the beginning is Auschwitz," wrote Elie Wiesel. "Nothing should be compared to the Holocaust but everything must be related to it." "This elevation has allowed it to be exploited for political ends. All that was once most valued in a rich and varied Jewish heritage -- the centrality of the ethical tradition, for instance -- disappears beside the Nazi attempt at annihilation. This Holocaust religion translates in the minds of many into the impossibility that Israel can do any wrong." Für Meyer war es niemals zu spät, andere Schlüsse aus Auschwitz zu ziehen, als dies der politische Zionismus getan hat.
Hajo Meyer hat nicht nur ein Buch über "Das Ende des Judentums" im Melzer Verlag veröffentlicht, sondern auch versucht, eine Begriffsklärung zwischen Judentum, Zionismus, Antizionismus und Antisemitismus herbeizuführen, weil die zionistische Lobby mit aller Macht daran arbeitet, diese Begriffe für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Den Hintergrund dieses Meinungskampfes bildet der Israel-Palästina-Konflikt. Konkret geht es um die Deutungshoheit der Begriffe Judentum, Zionismus, Antizionismus und Antisemitismus. Wo eine klare Trennung geboten erscheint, herrschen ein begriffliches Durcheinander und eine semantische Begriffsverschiebung vor, die aus einem Kritiker des Zionismus und der israelischen Besatzungspolitik umgehend einen „Antisemiten“ macht. Handelt es sich aber um einen Kritiker jüdischen Glaubens, wird dieser als „jüdischer Selbsthasser“ verleumdet. Um eine semantische Begriffsverschiebung handelt es sich, wenn einem Kritiker der zionistischen Ideologie unterstellt wird, dieser meine mit seiner Kritik in Wirklichkeit „die Juden“.
Dieser Rabulistik der zionistischen Lobby ist Hajo Meyer immer vehement entgegengetreten. Wurde er doch selbst von diesen Funktionären und deren journalistischen Erfüllungsgehilfen als "jüdischer Selbsthasser" diffamiert. Als selbstbewusster und streitbarer Intellektueller ließ er diese Lächerlichkeit jedoch an sich abperlen, ja er empfand diesen grotesken Vorwurf sogar als eine Ehre, in einer Reihe mit Jimmy Carter, Noam Chomsky, Norman Finkelstein oder dem ehemaligen niederländischen Ministerpräsidenten Dries van Agt erwähnt zu werden, wie er in dem Interview mit "Counterpunch" freimütig bekannte. Darüber hinaus konnte er von der zionistischen Lobby nicht erpresst werden, die diese Methode gerne gegenüber Andersdenkenden als Waffe einsetzt. Meyer bedauerte, dass so wenige Israelis gegen ihre rechtsextremistische Regierung demonstrierten.
In einem Gespräch mit dem Chefredakteur von "Der Semit", Abraham Melzer, erklärte dieser anlässlich des Todes von Hajo Meyer: "Vom ersten Augenblick unseres Kennenlernens waren wir ein Herz und eine Seele und unsere politischen Ansichten in Bezug auf den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern deckten sich komplett. Er war in seinem Kampf für Recht und Gerechtigkeit unerbittlich, einseitig und gnadenlos. Er hat nicht das geringste Abweichen von dem Weg der jüdischen Moral und Ethik, so wie er sie gelernt und verinnerlicht hat, geduldet. Er konnte sich mit den Opfern der israelischen Besatzungspolitik identifizieren und die kriminellen Täter verachten und sogar hassen. Er erkannte in den 1980er-Jahren den tiefen, bösen und gnadenlosen Faschismus im Denken Ariel Sharons und anderer israelischer Politiker und hat sich davon immer scharf distanziert. Er wollte unter gar keinen Umständen erlauben, dass diese Faschisten, wie er sie nannte, auch in seinem Namen sprechen. Er wurde deshalb aktiv in den Reihen der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden". Von dem Augenblick an, als er es erkannte, engagierte er sich im Kampf gegen den zionistischen Feind des Judentums. Sein Judentum war das Judentum eines Rabbi Hillel, der gelehrt hat: Tue deinem Nächsten nicht das an, was du nicht willst, dass man es dir antut. Es war das humanistische, aufgeklärte Judentum des jüdischen Bürgertums in Deutschland.
Vom nationalistischen, nach seinen unerbittlichen Worten, vom kriminellen Judentum erfuhr er erst, als er von den fanatischen Siedlern in Judäa und Samaria und ihrem Hass auf die Palästinenser hörte. Es war ein Hass vermischt mit Verachtung. Er zitierte oft Sharon, der gesagt hat: Wir können uns auf niemanden verlassen, außer auf uns selbst. Er nannte das Paranoia. Israel war für ihn niemals ein jüdischer, sondern immer nur ein zionistischer Staat, und er hat nie vergessen, den Unterschied deutlich zu machen."
Die Stimme von Hajo G. Meyer wird allen fehlen, aber seine Zivilcourage wir Ansporn sein für alle, die sich für die gerechte Sache der Palästinenser gegen die Unterdrückung durch das zionistische Besatzungsregime einsetzen.
Die Stimme von Hajo G. Meyer wird allen fehlen, aber seine Zivilcourage wir Ansporn sein für alle, die sich für die gerechte Sache der Palästinenser gegen die Unterdrückung durch das zionistische Besatzungsregime einsetzen.
http://between-the-lines-ludwig-watzal.blogspot.com/2014/08/hajo-g-meyer-zionismus-ist-die-negation.html
Dass die Zionisten das Ziel, sich das gesamte Land anzueignen und in einen exklusiv jüdischen Staat umzuwandeln, nicht aufgeben hatten, wurde deutlich an Weizmanns Rede auf der Pariser Konferenz 1919, die er wie folgt zusammenfasste:
Die ethnische Säuberung Palästinas
1947/1948 war die notwendige Folge.
Quellen:
Der
Zionistische Faktor
in der Siedlerkolonialisierung
und
ethnischer Säuberung Palestinas
Vor 120 Jahren wurde die
Zionistische Weltorganisation (WZO) gegründet
von Petra Wild
In Deutschland hält sich hartnäckig die Meinung, die Gründung des Staates Israel sei eine Folge der offiziellen Holocaust-Version gewesen. Dieses Narrativ wird besonders von den Unterstützern Israels verbreitet, um damit das zionistische siedlerkolonialistische Projekt in Palästina zu rechtfertigen. Aufgrund Jahrzehnte langer Propaganda ist dieses Narrativ hierzulande so allgegenwärtig und verfestigt, dass auch Israel-Kritiker es verinnerlicht haben. Aber die Realität sieht anders aus.
Der Zionismus, ein europäischer Siedlerkolonialismus
In diesem August jährte sich zum 120. Mal die Gründung der Zionistischen Organisation, die sich später in Zionistische Weltorganisation umbenannte. Diese Organisation wurde im August 1897 in Basel gegründet. Zu ihrem ersten Vorsitzenden wurde auf dem Gründungskongress in Basel Theodor Herzl gewählt, der bereits 1896 in seinem Werk „Der Judenstaat“ die Umrisse des zionistischen Projekts in Palästina dargelegt hatte. Auf dem Kongress wurde das Basler Programm verabschiedet, in dem dem die sich formierende Kolonialbewegung ihre Ziele formulierte:
- „Der Zionismus erstrebt die Erwerbung einer sicheren Zuflucht für das Volk israel in erez Israel durch eine [internationale} öffentliche Entscheidung,“
- Die praktische Kolonisierung Palästinas,
- Die Gewinnung er Unterstützung von internationalen Regierungen für das Projekt,
- Die Stärkung des jüdischen Nationalbewusstseins.[1]
Der Träger des Zionismus war das europäische jüdische Kleinbürgertum.
Der Zionismus war ein typisches Produkt des europäischen 19. Jahrhunderts mit seinen dominierenden nationalistischen, kolonialistischen und rassistischen Strömungen. Das 19. Jahrhundert war die Hochzeit des europäischen Kolonialismus.
Die von ihrer zivilisatorischen Überlegenheit überzeugten Europäer nahmen selbstverständlich das Recht in Anspruch, sich die Länder der drei Kontinente anzueignen, entweder um sie auszuplündern oder um innereuropäische Probleme dorthin auszulagern.
Das taten auch die Zionisten. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und Assimilationsdrucks in Europa sahen sie die Lösung des Problems in der Gründung eines jüdischen Nationalstaates auf kolonisiertem Land außerhalb Europas.
Unter dem Einfluss der nationalistischen Ideologien dieser Zeit definierten sie die Religionsgemeinschaft der Juden nun als „Volk“und „Nation, und zeitweise auch als „Rasse.“[2] Von den Antisemiten übernahmen sie die Prämisse, dass Juden und Nicht-Juden nicht zusammenleben könnten. Beeinflusst von der europäischen Bibelwissenschaft und antisemitischen Parolen, die die Juden zu einem „morgenländischen Volk“ erklärt hatten, leitete die zionistische Bewegung aus den biblischen Geschichten ein Recht auf das Land Palästina ab. Dort wollte sie einen exklusiv jüdischen Nationalstaat errichten.
Die zionistische Bewegung verstand sich von Anfang an als Kolonialbewegung. Eine der ersten Unterorganisationen, die die WZO gründete, nannte sich „Jüdischer Kolonialtrust“, später gab sie sich eine „Kolonisierungsabteilung.“
In Palästina, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, lebten zu diesem Zeitpunkt mehr als eine halbe Million Menschen, darunter 4% Juden. Seit der Entstehung ihrer Religion hatten Juden immer in Palästina gelebt, aber sie waren niemals die einzige oder gar vorherrschende Bevölkerungsgruppe gewesen.
Die zionistische Bewegung monopolisierte jedoch die Geschichte des Landes und erhob einen Exklusivanspruch auf das Land, das sie sich mit der Unterstützung einer europäischen Großmacht anzueignen beabsichtigte. Herzl versuchte sowohl den deutschen Kaiser als auch das russische Zarenreich für das zionistische Kolonialprojekt zu gewinnen und verhandelte außerdem mit dem osmanischen Sultan – vergebens.
Die Zionisten versprachen den europäischen Großmächten, in Palästina als Agenten europäischer Interessen zu fungieren. Schon Herzl hatte in seinem Buch geschrieben: „Für Europa werden wir dort ein Stück des Walls gegen Asien bilden,wir würden den Vorpostendienst der Kultur gegen die Barbarei besorgen.“[3]
Doch die WZO hatte zunächst zu wenig anzubieten. Sie hatte kaum Basis in den jüdischen Gemeinden und auch keine mächtigen Eliten auf ihrer Seite. Als Reaktion auf das Scheitern, eine Schutzmacht für das Kolonialprojekt zu finden, veränderte die WZO ihre Linie ab 1904.
Bis dahin hatten die „politischen Zionisten“, die die Erlangung einer internationalen Garantie für das Kolonialprojekt als Voraussetzung für dessen Beginn angesehen hatten, dominiert. Doch nun wurden die „praktischen Zionisten“ stärker, die den Schwerpunkt auf die praktische Kolonisierung Palästinas legten. 1907 vereinten sich beide Strömungen und nannten sich seitdem „allgemeine Zionisten.“
Die WZO wurde in der Folgezeit zum Hauptträger der Kolonisierung Palästinas. 1908 eröffnete sie in Jaffa das Palästina-Büro, das von den deutschen Zionisten Arthur Ruppin geleitet wurde. Ruppin entwickelte die Prinzipien der systematischen Siedlerkolonisierung Palästinas, die bis heute die israelische Politik bestimmen. Ruppin ging ab vom Modell des Plantagenkolonialismus, das die erste Phase der zionistischen Kolonisierungsbestrebungen geprägt hatte, die mit der 1. Einwanderungswelle 1882 begonnen hatte.
Der Plantagenkolonialismus war profitorientiert gewesen und daher auf die Ausbeutung möglichst billiger Arbeitskräfte angewiesen. Das heißt, dass nicht die neu eingewanderten europäischen zionistischen Siedler beschäftigt wurden, sondern die einheimischen Palästinenser. Die Siedler fanden kein Auskommen und das zionistische Projekt geriet in eine Krise.
Die Lösung war der Übergang vom Plantagenkolonialismus zum Siedlerkolonialismus, den die WZO zwischen 1904 und 1909 vollzog. Sie entwickelte eine Theorie und Praxis des reinen Siedlerkolonialismus, der auf den Ausschluss und die Verdrängung der einheimischen Bevölkerung zielt.
Darin spielte Arthut Ruppin eine wesentliche Rolle. Er ließ sich bei seiner Arbeit im Palästina-Büro von zwei Prinzipien leiten, die dem reinen Siedlerkolonialismus entsprechen: der Schaffung zusammenhängender zionistischer Siedlungsblöcke und dem Bestehen darauf, dass ausschließlich zionistische Siedler in diesen Siedlungen arbeiten durften.
Die WZO orientierte sich am Modelle der preußischen Ostmark-Kolonisierung, die darauf abzielte, die in einigen Teilen der Ostmark bestehende polnische Bevölkerungsmehrheit zu verdrängen und sich deren Land anzueignen. „Ruppins explizite Verwendung des deutschen Kolonisierungsprojekts in der Ostmark als Modell hätte nicht klarer die dem reinen Siedlerkolonialismus entsprechende Denkungsart zeigen können.
Der Zweck des deutschen Projekts war die Transformation der Ostmark durch die Enteignung der Polen – sprich ihnen der Land abzuringen – und die Schaffung von Gemeinschaften, die rein deutsch waren und in denen es nur deutsche Arbeit geben würde,“ erklärt der Zionismusforscher Gabriel Piterberg.[4] Das Profitmotiv des Plantagenkolonialismus wurde ersetzt durch das demographische Motiv, jüdische Bevölkerungsmehrheiten zu schaffen und so die Siedlerkolonisierung Palästinas als nationales jüdisches Projekt zu erreichen.
Zum Eckpfeiler dieser Strategie wurden die Kibbutze, deren erster 1909 – Degania – auf dem Land von Um Juni unter der Ägide von Arthur Ruppin gegründet wurde. Zu diesem Zeitpunkt konnte die WZO, da sie über keine politische oder militärische Macht verfügte, ausschließlich über Kauf in den Besitz von Land gelangen.
Doch darin war sie nicht sehr erfolgreich, denn es verkauften fast nur außerhalb des Landes lebende reiche Araber an sie und keine einheimischen Palästinenser. Bis zur ethnischen Säuberung 1948 hatte die zionistische siedlerkolonialistische Bewegung kaum mehr als 6 % des Landes erworben. [5]
Ein großer Sprung nach vorne gelang der WZO um November 1917 als Außenminister Arthur Balfour in einer offiziellen Erklärung die Unterstützung der britischen Krone für die Errichtung einer jüdischen „nationalen Heimstätte“ in Palästina zusicherte.
Die nationalen und politischen Rechte der einheimischen palästinensischen Bevölkerung wurden in der Balfour-Deklaration übergangen. Es wurde lediglich erwähnt, dass die religiösen und bürgerlichen Rechte der nicht-jüdischen Bevölkerung nicht verletzt werden dürften.
Indem die einheimische Bevölkerung, die zu diesem Zeitpunkt noch über 90% der Bevölkerung ausmachte, als „Nicht-Juden“ bezeichnet wurde, wurde ihr ein Minderheitenstatus zugesprochen. Das gründete in der typisch kolonial-rassistischen Sicht auf die einheimische Bevölkerung, die als Nicht-Weiße, Nicht-Europäer nicht als vollwertige Menschen galten.
Denselben kolonialen Blick hatte auch die WZO auf die einheimischen Palästinenser, die von deren Vorsitzenden Chaim Weizmann als „Neger“ bezeichnet wurden, „die keinen Wert haben.“[6]
Die WZO war nicht ganz zufrieden mit der Balfour-Erklärung, da sie ihr nicht weitgehend genug war. In der ersten von Weizmann vorgelegten Version war die Rede gewesen von der
„Wiederherstellung Palästinas als die
Heimstätte des jüdischen Volkes.“
Dass die Zionisten das Ziel, sich das gesamte Land anzueignen und in einen exklusiv jüdischen Staat umzuwandeln, nicht aufgeben hatten, wurde deutlich an Weizmanns Rede auf der Pariser Konferenz 1919, die er wie folgt zusammenfasste:
„Ich erklärte, dass wir unter einer jüdischen Heimstätte die Schaffung solcher Bedingungen in Palästina verstünden, die es uns ermöglichten, 50.000.bis 60.000 Juden jährlich ins Land zu bringen und sie dort anzusiedeln, unsere Institutionen, unsere Schulen und die hebräische Sprache zu entwickeln und schließlich solche Bedingungen zu schaffen, dass Palästina genau so jüdisch sei wie Amerika amerikanisch und England englisch sei.“[7]
Die US-amerikanische King-Crane-Kommission stellte in einem Untersuchungsbericht 1920 fest, dass die zionistische Bewegung auf die vollständige Enteignung der einheimischen Bevölkerung zielte.
Die ethnische Säuberung Palästinas
1947/1948 war die notwendige Folge.
Quellen:
[1]: Moneta, Jakob, Zionismus zwischen Befreiungsbewegung und kolonialistischer Unterdrückung in: Verein „Gegentagung zum Herzl-Jubiläum“ (Hg), 100 Jahre Zionismus. Befreiung oder Unterdrückung ?, Köln, 1998, S. 15; Christie, Clive, Race and Nation: A Reader, London/New York, 1998, S. 169
[2]: Frantzman, Seth J., Israel’s uncomfortable History of Racial Engineering, Forward, 21.4.2014
[3]: Herzl, Theodor, Der Judenstaat, Leipzig/Wien 1896, Militaria Faksimiledruck zur Dokumentation der Geistesentwicklung, herausgegeben von Helmut Rosenfeld und Otto Zeller, Osnabrück, 1968, S. 29
[4]: Piterberg, Gabriel, The Zionist Colonization of Palestine in the Context of Comparative Settler Colonialism in: Davis, Rochelle; Kirk, Mimi (Hg), Palestine and the Palestinians in the 21st Entury, Bloomington/Indiana, 2013, S. 30
[5]: Zu den Anfängen der Siedlerkolonisierung Palästinas siehe: Shafir, Gershon, Land, Labor and the Origins of the Israeli-Palestinian Conflict, 1882-1914, Berkeley/Los Angeles/London, 1996
[6]: White, Ben, Israeli Apartheid: A Beginner’S Guide, London/New York, 2009. S.17
[7]: Kloke, Martin, The Development of Zionism until the Founding of the State of Israel, EGO, European History Online, 7.9.2011
Petra Wild ist Islamwissenschaftlerin mit den Arbeitsschwerpunkten Palästina-Frage sowie Widerstand und Revolution in der arabischen Welt. Sie ist Autorin der Bücher
„Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina. Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat“ (Wien, 2013) und „Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung. Zur Zukunft eines demokratischen Palästinas“ (Wien, 2015)
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Abweichend von dem historischen Kontext des Zionismus als eine Mission und Bewegung des Weltjudentums zur Gründung des Judenstaates in Palästina versteht man heute den funktionalen Zionismus als die aggressive, kriegerische, auf Habgier und Nepotismus fußende und auf Raubzug abzielende nationalistische und subversive Judenverschwörung gegen den Rest der Welt, um ihre Nationen, insbesondere die der Freien Welt durch die Ideologie der Massenmigration, Globalisierung und des sozialen und moralischen Verfalls aufzulösen, die Staaten zu destabilisieren, die nationale Identität ihrer Völker auszulöschen und die Gesellschaften zu spalten mit dem Ziel, die Welt unter die Kontrolle von Juden zu bringen, eine klandestine Weltregierung zu errichten und die Weltherrschaft der Juden zu etablieren (Neue Weltordnung, engl. New World Order). Seit den 1980er-Jahren findet der Begriff „Zionazi“ zunehmend Verwendung. Mit der Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Zionismus wird impliziert, dass auch mit dem Zionismus keine friedliche Koexistenz möglich sei, weil auch er auf Gewalt und Rassismus setze und Kontrolle und Hegemonie suche.
Empfohlene Lektüre über die satanische Macht der Zionisten
https://www.yumpu.com/en/document/read/54451177/rami-ahmed-die-macht-der-zionisten-2004-121-s-text
JERZY CHOJNOWSKI
CHAIRMAN-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
JERZY CHOJNOWSKI
CHAIRMAN-GTVRG e.V.
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