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Samstag, 23. November 2019

DAS FÜNFTE JUDENEVANGELIUM VON MACHIAVELLI






Als Machiavellismus gilt die Lehre, 
die dem Machtinteresse den Vorrang 
gegenüber der Moral gibt.

Vermächtnis

Machiavellis politisches Vermächtnis findet sich in seinen vier Hauptwerken. Dazu gehören neben seinem bekanntesten Buch Il Principe (Der Fürst) von 1513, das erstmals 1532 posthum erschien, die Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio (Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius), die er von 1513 bis 1517 schrieb und die 1532 veröffentlicht wurden, sowie seine 1521 verfasste Istorie fiorentine (Geschichte von Florenz) und sein im selben Jahr entstandenes Werk Dell’Arte della guerra (Von der Kriegskunst).
Es gibt große Widersprüche zwischen den einzelnen Schriften Machiavellis. So handeln die Discorsi eher vom Aufbau und den Vorteilen einer republikanischen Verfassung, während Il Principe sich mit Alleinherrschaft und den damit verbundenen machtpolitischen Überlegungen beschäftigt. Diese Widersprüche lassen sich jedoch auflösen, wenn man alle seine Werke betrachtet; so schreibt sein Biograph Dirk Hoeges: „Das Mißverständnis, dem er von Beginn an ausgesetzt ist, resultiert aus seiner Reduzierung auf den Politiker und auf den Autor des «Principe»; erforderlich aber ist der Blick auf sein Gesamtwerk und die Einsicht in den untrennbaren Zusammenhang aller seiner Teile zum Verständnis jedes einzelnen.“[92]

Machiavelli als politischer Philosoph

Machiavelli widmete sich nach seinem Sturz einer umfassenderen schriftstellerischen Tätigkeit und dem Ziel einer politischen Rehabilitierung. In dieser Zeit entstanden seine beiden Hauptwerke Il Principe, welches er unmittelbar nach seinen schweren Folterungen mit „verkrüppelten Händen“ niederschrieb, und die Discorsi. Gedruckt wurden beide Bücher 1531 und 1532.

Il Principe – Der Fürst als Herrscher

Machiavellis Buch Il Principe (Der Fürst) steht nur stilistisch in der langen Tradition der Fürstenspiegel, inhaltlich waren diese für ihn „hohles Geschwätz“, geprägt von „Wunschdenken“.[93] Er bricht mit der Tradition normativer Fürstenspiegel bereits damit, dass sein Fürst kein Erbfürst ist, sondern sich den Thron im politischen Spiel selbst errungen hat.
Nach Volker Reinhardt formuliert Machiavelli in diesem Werk als erster überhaupt die Grundsätze der Staatsräson, dass nämlich ein Herrscher, um die elementaren Notwendigkeiten des Staates zu erfüllen, „die Gesetze der traditionellen Moral verletzen“ können müsse (Trennung von Moral und Politik), sonst gehe er mit dem Staat zusammen unter.[94] Für einen Herrscher sei es demnach gleichgültig, ob er als gut oder als böse gilt, wichtig sei nur der Erfolg, der voraussetzt, vom Volk nicht gehasst zu werden und folgende drei Gebote zu beachten: „Du sollst dich nicht an den Gütern deiner Untertanen gütlich tun; du sollst dich nicht an ihren Frauen vergreifen; du sollst nicht einfach aus Spaß töten.“[95]
Zudem verlange erfolgreiche Politik außerdem „die Kunst, den richtigen Schein zu erzeugen.“[96] Machiavelli schreibt im Fürstenbuch:
„Die Menschen urteilen im Allgemeinen nach dem Augenschein, nicht mit den Händen. Sehen nämlich kann jeder, verstehen können wenige. Jeder sieht, wie du dich gibst, wenige wissen, wie du bist. Und diese wenigen wagen es nicht, sich der Meinung der vielen entgegen zu stellen. Denn diese haben die Majestät des Staates zur Verteidigung ihres Standpunkts.“
– Niccolò Machiavelli[96]
Der Fürst muss die traditionelle Moral vorgeblich wahren können, aber er darf auch – im Interesse der Staatsräson – vor Gewalt und Terror nicht zurückschrecken.
Machiavelli untersucht verschiedene erfolgreiche Fürsten der Geschichte. Francesco I. Sforza kommt in seinem Urteil dem Ideal recht nahe, aber nur Cesare Borgia könnte ein perfekter Fürst sein, weil er den Mut hatte, seine Feinde in Senigalla zu ermorden, und weil er seine Macht in den eroberten Gebieten geschickt erhielt. Er beging jedoch einen Fehler, als er, nachdem sein Vater gestorben war, dem neuen Papst vertraute, der ihn schließlich jedoch entmachtete. Borgia also „wurde gewogen und zu leicht befunden.“[97] Einen perfekten Fürsten kennt die Geschichte in Machiavellis Augen also nicht, er verspricht jedoch, dass die Anleitung des Principe es ermögliche, zum perfekten Fürsten zu werden. Machiavelli widmete das Buch Lorenzo di Piero de’ Medici. In der Schlusspassage gab Machiavelli Lorenzo die Aufgabe, Italien von den Barbaren zu befreien und zu einen. Deshalb verehrte man Machiavelli im 19. Jahrhundert als Ahnherren der italienischen Nationalbewegung, was laut Volker Reinhardt nicht zutrifft; Machiavelli habe nur „eine gemeinsame Abwehrfront“ gegen Eingriffe von außen bilden wollen.[97] Außerdem betrachtet Volker Reinhardt das Buch als ein Bewerbungsschreiben an Lorenzo.
Volker Reinhardt sieht in dem Werk einen „Bruch mit der politischen, philosophischen und theologischen Tradition.“[97] Die Macht wurde von der traditionellen Moral freigesprochen. Nach Reinhardt löste das Werk zwei „Schockwellen“ aus, die eine dadurch, „dass der Politik die Maske der Wohlanständigkeit heruntergerissen und Herrschaft als Inszenierung der Propaganda entlarvt wurde“, die zweite, indem „diese bestürzenden Fakten beschrieben, analysiert und ohne jeden Aufruhr zur ethischen Besinnung akzeptiert wurden.“[98] Den ersten bekannten Kommentar zu diesem Werk machte Francesco Vettori in einem Brief vom 18. Januar 1514.[99]
Il Principe wurde Lorenzo di Piero de’ Medici gewidmet, nachdem der Autor das Werk zuerst Giuliano di Lorenzo de’ Medici hatte widmen wollen.[100] „Diese Widmungen Machiavellis enthalten ungeachtet des Themas klare und scharfe, mit den Mitteln humanistischer Rhetorik ausgestaltete Kritik an den Medici des Cinquecento“,[101] für die er nur Verachtung übrig hat. Als der wichtigste Berater Lorenzos, Francesco Vettori, diesen auf das Werk hinwies, zeigte Lorenzo kein Interesse daran. “He had absolutely no interest in reading a work like The Prince, and if, he had read it, he would not understand it.[102]

Die Stadt-Republik Florenz um 1500
In seinem berühmtesten Werk beschreibt nach Hoeges Machiavelli, wie ein Herrscher politische Macht gewinnen und bewahren kann, wobei das politische Ziel die Errichtung einer Republik sein sollte. Das Werk wird oft als Verteidigung des Despotismus und der Tyrannei solcher machtbewussten Herrscher wie Cesare Borgia verstanden, aber Borgia, so postuliert Hoeges, ist „nicht der «principe» Machiavellis“.[103] Borgia ist gefährlich, „aber Gefährlichkeit macht keinen principe.“[104] Borgia ist unglaubwürdig, aber nach Machiavelli muss ein Fürst glaubwürdig sein. Hoeges äußert sich dazu folgendermaßen: „Was er [Borgia] verkörpert, ist die furcht- und schreckenserregende Darstellung von Macht, die sich im Ausnutzen des Augenblicks, im virtuosen Vabanque, d. h. riskantes Unterfangen, zeigt und bis zum nächsten Mord reicht.“[105] In Machiavellis „Herrschernovelle «Castruccio Castracani» [entwirft …] er seinen Modellfürsten, den «principe nuovo»“ (Neuer Fürst),[106] aber „«Il Principe» kennt keinen realen Akteur, der den Fürsten verkörpert. Als Typus ist er [der neue Fürst] ein humanistisches Konstrukt, zusammengesetzt aus Mythos, Geschichte und Gegenwart, und als Projektion derealisiert.“[107] Das heißt, Machiavelli konstruiert einen Idealfürsten, der aber von keiner lebenden Person je erreicht werden kann. Moses kommt, so sieht es Hoeges, „mehr als jeder andere“ dem Idealfürsten nahe.
Nach Maurizio Viroli bricht Machiavelli in dem Fürstenbuch mit zwei Traditionen. Ein guter Fürst sollte nach den alten Traditionen nicht wild und brutal wie ein Löwe sein und nicht so listig und täuschend wie ein Fuchs, sondern er sollte tugendhaft herrschen. Machiavelli lehrt nach Viroli genau das Gegenteil.[108] Viroli zitiert eine Stelle aus dem Werk:
„Und weil denn ein Fürst imstande sein soll, die Bestie zu spielen, so muss er von diesen den Fuchs und den Löwen annehmen; denn der Löwe entgeht den Schlingen nicht, und der Fuchs kann dem Wolf nicht entgehen. Er muß also ein Fuchs sein, um die Schlingen zu kennen, und ein Löwe, um die Wölfe zu schrecken.“
– Niccolò Machiavelli[109]
Als zweites bricht Machiavelli mit der Tradition, dass ein Fürst generös sein muss, indem er Freunde beschenkt und auch selber im Luxus zu leben hat. Ein Fürst, der dies befolgt, schmeichelt aber nur ein paar Mitläufern und ruiniert mit dem Luxusleben sein Fürstentum.[100]
Nach Viroli lehrt Machiavelli aber nicht, dass der Zweck die Mittel heilige, sondern dass der Fürst nicht fürchten muss, brutal und geizig zu sein, und er das Notwendige machen muss, um das Ziel zu erreichen.[100]

Die Discorsi – Das Wesen einer starken Republik

In dem Werk Discorsi, welches vermutlich parallel zum Fürstenbuch entstand, entwickelt Machiavelli das vor dem Hintergrund des Il Principe scheinbar erstaunliche Ideal einer Republik ohne Fürsten. So soll „Macht und persönlicher Status stets getrennt“ und der „Staatsschatz stets wohlgefüllt, der Bürger hingegen arm“[110] sein. Die Discorsi sind ein Kommentar zum Geschichtswerk des Titus Livius, der die Geschichte der römischen Republik beschreibt. Machiavelli zieht die römische Geschichte heran, um aus ihr seine Überzeugungen zu gewinnen und zu festigen: „Über alles, auch über sich selbst, konnte Machiavelli spotten, doch nicht über die Größe Roms. Dieser Glaube verlieh ihm Halt, Orientierung, Gewissheit und ein Quäntchen Optimismus in den Jahren der politischen Kaltstellung und Isolation.“[111]
Machiavelli war nach Maurizio Viroli erstaunt, dass die Juristen zu seiner Zeit sich an das römische Recht anlehnten, die Künstler die klassische Kunst imitierten und die Ärzte von der Antike lernten,[112] aber „kein Herrscher und kein Freistaat, kein Feldherr und kein Bürger auf die Beispiele früherer Zeiten zurück[griff]“.[113] Für Maurizio Viroli wurden die Discorsi ein intellektueller und politischer Wegweiser für alle, die eine freie Republik begrüßen. Während Machiavellis Lebenszeit erlangten die Discorsi kaum eine Bedeutung.[114]
Beide Werke waren vorerst nur zur Lektüre durch ausgewählte Leser bestimmt. Francesco Guicciardini konnte die Discorsi nach Machiavellis Tod lesen und kritisierte die Romgläubigkeit besonders, da „Livius’ Erzählung von der römischen Frühzeit aus patriotischen Sagen bestand [, aber Machiavelli] las diese erbaulichen Legenden als lauter Wahrheit“.[115] Außerdem könne man die Zeit der römischen Republik nicht mehr mit dem Florenz des 16. Jahrhunderts vergleichen.

Die Kunst des Krieges

Im August 1521 wurde Über die Kunst des Krieges (Dell’Arte della Guerra) gedruckt. Geschrieben hat Machiavelli dieses Werk auch für seine Freunde der Orti Oricellari Gruppe. Mit ihnen verkehrte Machiavelli in dieser für ihn unbefriedigenden Zeit, was ihm half, seinem Leben einen Sinn zu verleihen. Gewidmet ist es Lorenzo di Filippo Strozzi, der ihn während der dunklen Jahre gelegentlich beschenkte und ihn bei Kardinal Giulio de’ Medici eingeführt hatte.[116]
Maurizio Viroli behauptet, dass für Machiavelli die Praxis der Kriegskunst der Abschluss und die Grundlage des zivilen Lebens ist.[116] Machiavelli ist sich bewusst, dass Krieg verheerende Folgen hat, aber eine Republik oder ein Fürstentum muss sich verteidigen können. Ein Herrscher muss den Frieden lieben und wissen, wann er Krieg führen muss.[117]
Das Werk wurde von bedeutenden Zeitgenossen wie Kardinal Giovanni Salviati angepriesen. Im 16. Jahrhundert wurde Über die Kunst des Krieges sieben Mal nachgedruckt und in verschiedene Sprachen übersetzt.[118]

Geschichte von Florenz

Im Auftrag des Kardinals Giulio de Medici verfasste Machiavelli von 1521 bis 1525 seine Abhandlung über die Geschichte von Florenz, die den Zeitraum von der Gründung der Stadt bis zum Tode Lorenzos des Prächtigen abdeckt. Diese Geschichte der Florentiner Innenpolitik und Parteikämpfe ist keine zuverlässige Historiographie, sondern folgt mit historischen Lehrstücken in rhetorischer Sprache (Historia magistra vitae) humanistischen Traditionen und exemplifiziert – besonders durch den Einbau fiktiver Reflexionen und Reden der beschriebenen Akteure – Machiavellis politische Ideen.[119]

Machiavellis Geschichts- und Menschenbild

Nach Alessandro Pinzani wird die „traditionelle aristotelische Definition des Menschen als zôon politikon[120] von Machiavelli verworfen. „Der Mensch ist in Machiavellis Augen ein Wesen, für das kein Ideal von individueller Vervollkommnung - wie bei Aristoteles - mehr gilt. Somit wird auch die teleologische Geschichtsauffassung des politischen Aristotelismus verworfen, wonach das Telos der Geschichte die Vervollkommnung der menschlichen Natur - sprich: der politischen Natur des Menschen - sei. Die politische Gesellschaft entsteht nach Machiavelli nicht aufgrund irgendeines Plans der Natur, sondern ‚durch Zufall‘ (Discorsi I 2,11)“.[120]
Machiavelli sieht die Geschichte „keineswegs in einem kontinuierlichen Fortschritt ‚zum Besseren‘, wie Kant und Hegel später behaupten werden, noch ist sie als Heilsgeschichte zu lesen“.[120] Die „Menschheit bewegt sich vielmehr unendlich in einem Kreis“.[121] Nach Alessandro Pinzani übernimmt Machiavelli durch Polybios Platons Theorie des Verfassungskreislaufes. Deswegen ist das Minimalziel für Machiavelli nur, „die unausweichliche Dekadenz der Republik möglichst zu verlangsamen“. Deswegen muss die Verfassung der Republik eine Mischform sein. So schreibt Machiavelli in den Discorsi folgendes:
„Nach meiner Meinung sind daher alle diese Staatsformen verderblich, und zwar die drei guten wegen ihrer Kurzlebigkeit und die drei anderen wegen ihrer Schlechtigkeit. In Erkenntnis dieser Mängel haben weise Gesetzgeber jede der drei guten Regierungsformen für sich allein vermieden und eine aus allen dreien zusammengesetzte gewählt. Diese hielten sie für fester und dauerhafter, da sich Fürst, Adel und Volk, in ein- und denselben Staat zur Regierung vereinigt, gegenseitig überwachen“
– Niccolò Machiavelli[122]
Alessandro Pinzani stellt einen Geschichtszyklus vor, der die Discorsi nach seiner Meinung durchzieht:
Nach einer „wohlgeordneten Republik“ entsteht durch „Sittenverfall und politischer Dekadenz“ der „Zustand der Anarchie“. Die Anarchie wird durch eine „Neuordnung durch einen Fürsten bzw. Gesetzgeber“ wieder zu einer „wohlgeordneten Republik“ werden usw.[123]
August Buck behauptet, dass Machiavelli den Verfassungskreislauf zwar übernommen, aber verändert hat: „Während Polybios' an die ständige Wiederholung des Zyklus glaubt, bezweifelt Machiavelli, daß ein und derselbe Staat den Zyklus häufiger durchläuft, da dieser meist vorher durch äußere Einwirkungen beendet wird.“[124] Gennaro Sasso bemerkt dazu, dass „die Mischregierung tatsächlich den endgültigen Abschluß des Zyklus der wiederkehrenden Staatsverfassungen“[125] bei Machiavelli ist.
Nach Dirk Hoeges ist die Geschichtsschreibung Machiavellis hervorgegangen aus einer Kritik an der bisherigen Geschichtsschreibung, die die inneren Angelegenheiten der Stadt Florenz verdrängt und die äußeren hervorgehoben habe; diese sah er als eine parteiische Geschichtsschreibung an, in der die Konflikte innerhalb der Stadt ausgeblendet würden. „Die absichtliche Eliminierung der inneren Geschichte durch Leonardo Bruni und Poggio Bracciolini, Sympathisanten der Medici, bewirkt eine Änderung seiner eigenen Konzeption, die Geschichte der Stadt zu schreiben.“[126] Hoeges zufolge entdeckte Machiavelli dadurch das „elementare Movens ihrer Geschichte […], das in Destruktion und Zwietracht, in Disharmonie und konkurrierenden zerstörerischen Gegensätzen lag.“[127] Das Fehlen dieser Elemente habe verhindert, dass Florenz so groß wurde wie Rom oder Athen.
Peter Schröder zufolge ähneln die Gedankengänge Machiavellis dem Konzept des Soziologen Max Weber in seinem Vortrag Politik als Beruf, in dem dieser dem Verantwortungsethiker mehr politischen Sachverstand einräumt, weil er mit der Schlechtigkeit der Welt rechne, als einem Anhänger der Gesinnungsethik. Schröder postuliert: „Der Unterschied zwischen Machiavelli und Weber liegt allein darin, dass erster diese Tatsache ungeschminkt ausspricht, während Weber sie in ein gefälliges, sozusagen zivilisiertes Vokabular kleidet.“[128]

Virtù, Fortuna, Ambizione, Necessità und Occasione

Virtù (Tugend/Tüchtigkeit) ist der Kernbegriff in Machiavellis Theorie und politischer Lehre.“[129] Unter dem Begriff virtù versteht Machiavelli die politische Energie bzw. den Tatendrang, etwas zu tun. „Seine an der politischen Realität orientierten Ratschläge sind nicht auf ein wünschbares (Tugend)-Ideal ausgerichtet, sondern auf ihre Tauglichkeit für die Praxis.“[130] Sowohl einzelne Menschen als auch ganze Völker können Träger dieser Kraft sein. Diese virtù ist nie gleich verteilt. Wo sie allerdings war, führte sie zu großen Reichen. So hatte das Römische Reich eine so große Macht erreicht, weil seine Anführer und sein Volk von viel virtù beseelt waren. Folglich kann man diese metaphysische Kraft nicht erzwingen, aber man kann günstige Voraussetzungen für sie schaffen, z. B. in der Struktur der Verfassung. Die Bürger müssen zur virtù erzogen werden.
Gegenspieler der virtù ist die fortuna in Anlehnung an die Glücks- und Schicksalsgöttin der Römischen Mythologie. Sie steht für das Schicksal, den Zufall, aber auch für die Gelegenheit. Sie ist der unberechenbare Faktor in der politischen Rechnung. „Diese Begrifflichkeit erlaubt es Machiavelli, mit christlichen Vorstellungen zu brechen.“[131] Machiavelli sieht den Herrscher immer in einem Kampf gegen fortuna. Allerdings macht diese nur etwa die Hälfte des Erfolges aus; die andere Hälfte ist bestimmt durch Willenskraft (virtù) und praktische Vorbereitung. Für letzteres stellt ein großer Teil von Machiavellis Werk einen praktischen Ratgeber für Soziales Handeln dar.
Weitere wichtige Begriffe sind laut Schröder ambizione (Ehrgeiz), necessità (Notwendigkeit) und occasione (Gelegenheit). Ambizione stellt für Machiavelli die entscheidende Triebfeder menschlichen Handelns dar. „Dieser Begriff ist […] bei Machiavelli weitgehend negativ konnotiert, da der Ehrgeiz häufig das Allgemeinwohl den privaten, egoistischen Interessen unterordnet.“[131] Necessità „wird von Machiavelli als Ausdruck der politischen und staatlichen Ausnahmesituation eingeführt.“[131] Wenn ein politisches Gemeinwesen durch innere oder äußere Bedrohungen gefährdet ist, bilden moralische Bedenken eine untergeordnete Rolle; man wird gezwungen, amoralisch zu handeln. Zum Zwecke der Selbstbehauptung sind dann alle Mittel erlaubt.
Occasione „beschreibt den historischen Augenblick, den ein besonderer, tugendhafter Mann (uomo virtuoso) oder auch die Führungsschicht eines Staates zu nutzen verstehen muss, um sich als Gesetzgeber oder Feldherr auszuzeichnen.“[132] Fortuna kann, schreibt Machiavelli, nicht nur negativ wirken, sondern eine günstige Gelegenheit schaffen, in der ein guter Herrscher Gutes bewirken kann zum Wohle der Allgemeinheit, aber in der ein schlechter Herrscher dies auch ausnützen wird.

Machiavellianism (politics)

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Machiavellianism as a trope, or "popular discourse",[1] in political history is a pejorative term for the supposed political philosophy of the Italian Renaissance diplomat Niccolò Machiavelli, "a negative caricature of Machiavellian ideology as godless, scheming and self-interested".[2] Though in discussions of Machiavelli's thought "Machiavellian" and "Machiavellianism" may be used in reasoned critiques, in general usage the terms more often occur in political polemic, suggesting an unprincipled lust for power, achieved through "subtle policie, cunning roguerie" (the earliest dictionary definition in English, from 1611), by the "Machiavel", an adherant of these principles.[3] In this trope, as described by Isaiah Berlin, Machiavelli was regarded as "a man inspired by the Devil to lead good men to their doom, the great subverter, the teacher of evil, le docteur de la scélératesse, the inspirer of St. Bartholomew’s Eve, the original of Iago".[4][unreliable source?]
In particular English theatre saw a "'pseudo-Machiavellian' burlesque stage tradition. Its relation to Machiavelli's political doctrine does not go much beyond its borrowing of the Florentine's name."[5] The English stage Machiavel is "a kind of person, not primarily an exponent of particular political views",[6] "a character who promulgates a false facade of virtue covering over an interiority of malevolent power-seeking".[7]
According to one recent scholar, "the sixteenth-century stage image of Machiavelli as a proponent of political deception of and power-for-power's sake persists today, and for most readers the term 'Machiavellian' still carries negative connotations associated with this conception of him".[8]
In the 20th century the word "Machiavellianism" also became used in psychology as the name of a personality trait, one that is also included in the dark triad with narcissism and psychopathy.[9]

First appearances

The early appearances of the word all relate to its political meaning. It first appears in English (in fact Scottish) in the work of Robert Sempill (d. 1595). He uses "mache villion" and "Machivilian". As "Machiauilisme" it occurs in Thomas Nashe's Pierce Peniless (1592). A French to English dictionary of 1611 gives "subtle policie, cunning roguerie" as the meaning. The Italian machiavellista and machiavello also go back to the 16th century.[10]
The Oxford English Dictionary defines "Machiavellian" (as an adjective) as: "Of, pertaining to, or characteristic of Machiavelli, or his alleged principles; following the methods recommended by Machiavelli in preferring expediency to morality; practicing duplicity in statecraft or in general conduct; astute, cunning, intriguing".[11] A "Machiavel" is "One who acts on the principles of Machiavelli; an intriguer, an unscrupulous schemer".[12]

Reception of Machiavelli

In so far as the Machiavellian trope has any relationship with Machiavelli's actual philosophy, it relates to his most famous work, Il Principe, or The Prince. The book would become infamous for its recommendation for absolute rulers to be ready to act in unscrupulous ways, such as resorting to fraud and treachery, elimination of political opponents, and the usage of fear as a means of controlling subjects.[13] Machiavelli's view that acquiring a state and maintaining it requires evil means has been noted as the chief theme of the treatise.[14][15]
In the late 1530's, immediately following the publication of The Prince, Machiavelli's philosophy was seen as an immoral ideology that corrupted European politics. Reginald Pole read the treatise while he was in Italy, and on which he commented: "I found this type of book to be written by an enemy of the human race. It explains every means whereby religion, justice and any inclination toward virtue could be destroyed".[16] Due to the treatise's controversial analysis on politics, in 1559, the Catholic Church banned The Prince, putting it on the Index Librorum Prohibitorum. Machiavelli's works were received similarly by other popular European authors, especially in Protestant Elizabethan England.
The Anti-Machiavel is an 18th-century essay by Frederick the Great, King of Prussia and patron of Voltaire, rebutting The Prince. It was first published in September 1740, a few months after Frederick became king.[17] Denis Diderot, the French philosopher, viewed Machiavellianism as "an abhorrent type of politics" and the "art of tyranny".[18]

Saint Bartholomew's Day massacre


One morning at the gates of the Louvre, 19th-century painting by Édouard Debat-Ponsan, of the day after the Saint Bartholomew's Day massacreCatherine de' Medici is in black.
The Saint Bartholomew's Day massacre of Huguenot Protestants in France in 1572 was a particular nexus of complaints about Machiavellianism, as the massacre came to be seen as a product of it. The massacre "spawned a pullulating mass of polemical literature, bubbling with theories, prejudices and phobias", in which Machiavellianism featured prominently.[19] This view was greatly influenced by the Huguenot lawyer Innocent Gentillet, who published his Discours contre Machievel in 1576, which was printed in ten editions in three languages over the next four years.[20] Gentillet held, quite wrongly according to Sydney Anglo, that Machiavelli's "books [were] held most dear and precious by our Italian and Italionized courtiers" (in the words of his first English translation, Anti-Machiavel: A Discourse Upon the Means of Well Governing), and so (in Anglo's paraphrase) "at the root of France's present degradation, which has culminated not only in the St Bartholomew massacre but the glee of its perverted admirers".[21][22] In fact there is little trace of Machiavelli in French writings before the massacre, and not very much after, until Gentillet's own book, but this concept was seized upon by many contemporaries, and played a crucial part in setting the long-lasting popular concept of Machiavellianism.[23] It also gave added impetus to the strong anti-Italian feelings already present in Huguenot polemic.
The Catholic Encyclopedia of 1913 was still ready to endorse a version of this view, describing the massacres as "an entirely political act committed in the name of the immoral principles of Machiavellianism" and blaming "the pagan theories of a certain raison d'état according to which the end justified the means".[24]

English drama

Christopher Marlowe was one of many Elizabethan English writers who were enthusiastic promoters of the trope, and although Machiavelli had not yet been published in English, he evidently expects his theatrical audience to understand the references. In the Jew of Malta (1589–90) "Machiavel" in person speaks the Prologue, claiming to not be dead, but to have possessed the soul of the Duke of Guise, considered the mastermind of the Saint Bartholomew's Day massacre, "And, now the Guise is dead, is come from France/ To view this land, and frolic with his friends" (Prologue, lines 3-4)[25] His last play, The Massacre at Paris (1593) takes the massacre, and the following years, as its subject, with Guise and Catherine de' Medici both depicted as Machiavellian plotters, bent on evil from the start.
The figure of the Machiavel in Elizabethan drama "combined elements of the Vice character (the comic villain from medieval morality drama) with a negative caricature of Machiavellian ideology as godless, scheming and self-interested." No English translation of The Prince was printed until 1640, but English manuscript translations were circulating by about 1585, as well as printed editions in other languages. Shakespeare may well have been aware of at least some of Machiavelli's ideas; he has the future Richard III boast in Henry VI, Part III, that he can "set the murderous Machiavel to school",[26] and the Host in the Merry Wives of Windsor asks rhetorically, "Am I politic? am I subtle? am I a Machiavel?".
Other examples are Lorenzo in Thomas Kyd's The Spanish TragedyIago in Othello, the title character of Ben Jonson's Volpone, and Boscola in John Webster's Duchess of Malfi.[27]

The Machiavellian Earl of Essex

The two levels of Machiavellianism both feature in the case of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex, a favourite of Elizabeth I of England. There is good evidence that he and his circle, which included Francis Bacon and his brother Anthony,[28] were interested in a serious and informed way in the thought of Machiavelli.[29] The famous climax of Essex's career was Essex's Rebellion in 1601, when he attempted a coup d'etat in London, which was a complete failure, flopping in a single day. He was executed within three weeks, with some of his co-conspirators following later. The government issued instructions to the nation's preachers a week after the rebellion on how to present the earl's character, which resorted to the theatrical caricature, saying he "was, in a word, a theatrical machiavel". The Privy Council's briefing included: "he has carried himself after a very insolent and ambitious sort ... he has diligently trodden the steps of all arch-traitors, seeking by popular conversation to allure the hearts of the simple. In matters of religion, his dissimulation and hypocrisy are now disclosed...".[30] Francis Bacon rapidly changed sides after the rebellion, taking part in Essex's prosecution, and referred to Machiavelli during Essex's trial, in a way that showed his familiarity with his actual writings, demonstrated at many points in his own writings.[31]
***

Makiawelizm

Makiawelizm – doktryna polityczna sformułowana przez Niccolò Machiavellego, autora Księcia. Głosi ona, że najważniejszym celem w polityce jest racja państwa. Aby ją osiągnąć można korzystać z wszelkich dostępnych środków (także np. podstępu i okrucieństwa)[1]. Synonim bezwzględnego postępowania w myśl hasła „cel uświęca środki”.
Polityka według Machiavellego to sztuka skutecznego działania, która musi być oddzielona od moralności – w polityce chodzi o skuteczność, a nie o czynienie dobra[2]. Mąż stanu, aby prowadzić skuteczną politykę, musi także sięgać po środki i metody sprzeczne z zasadami moralnymi[1]. Rządzenie powinno polegać na wytwarzaniu przeświadczenia, że działania rządzącego są w istocie dobre[2].
Władca powinien zachowywać pozory łaskawości, prawości, człowieczeństwa, a siłę i terror powinien łączyć z podstępem i zdradą. Pożądane jest, by poddani szanowali i kochali swojego władcę, a przynajmniej – by wywoływał on lęk[1].
***

Machiavellismus

Machiavellismus ist eine im 16. Jahrhundert aufgekommene Bezeichnung für eine Niccolò Machiavelli (1469–1527) zugesprochene politische Theorie, nach der zur Erlangung oder Erhaltung politischer Macht jedes Mittel unabhängig von Recht und Moral erlaubt ist. Machiavellismus ist zumeist negativ konnotiert und wird abwertend verwendet. Inwieweit Machiavelli wirklich einen Machiavellismus vertreten hat, ist umstritten.
Machiavellismus wird in der Psychologie als Persönlichkeitsmerkmal verwendet und ist auch Bestandteil des Konzepts Dunkle Triade.

Dark triad

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The Dark Triad.png
In psychology, the dark triad refers to the personality traits of narcissismMachiavellianism, and psychopathy.[1][2][3][4] They are called "dark" because of their malevolent qualities.[5][1][6][7]
Research on the dark triad is used in applied psychology, especially within the fields of law enforcementclinical psychology, and business management. People scoring high on these traits are more likely to commit crimes, cause social distress and create severe problems for an organization, especially if they are in leadership positions (for more information, see psychopathynarcissism, and Machiavellianism in the workplace). They also tend to be less compassionate, agreeable, empathetic, satisfied with their lives, and less likely to believe they and others are good.[8]
All three dark triad traits are conceptually distinct although empirical evidence shows them to be overlapping. They are associated with a callous-manipulative interpersonal style.[9]
factor analysis carried out at the Glasgow Caledonian University found that among the big five personality traits, low agreeableness is the strongest correlate of the dark triad, while neuroticism and a lack of conscientiousness were associated with some of the dark triad members.[11]

History

In 1998, McHoskey, Worzel, and Szyarto[14] provoked a controversy by claiming that narcissism, Machiavellianism, and psychopathy are more or less interchangeable in normal samples. Delroy L. Paulhus and McHoskey debated these perspectives at a subsequent American Psychological Association (APA) conference, inspiring a body of research that continues to grow in the published literature. Paulhus and Williams found enough behavioral, personality, and cognitive differences between the traits to suggest that they were distinct constructs; however, they concluded that further research was needed to elucidate how and why they overlap.[1]

Components

There is a good deal of conceptual and empirical overlap between the dark triad traits. For example, researchers have noted that all three traits share characteristics such as a lack of empathy,[15] interpersonal hostility,[16] and interpersonal offensiveness.[17] Likely due in part to this overlap, a number of measures have recently been developed that attempt to measure all three dark triad traits simultaneously, such as the Dirty Dozen[18] and the short dark triad (SD3).[19]
At their root, however, most of these measures are questionnaire-style and require either self-response or observer-response (e.g., ratings from supervisors or coworkers). Both methods can prove problematic when attempting to measure any socially aversive trait as self-responders may be motivated to deceive.[20] A more specific confound might also exist for dark triad traits and Machiavellianism in particular: individuals who are skilled at deceiving and manipulating others should be perceived as low in deceptiveness and manipulation by others, and are therefore likely to receive inaccurate ratings.[20]
Despite these criticisms and the acknowledged commonalities among the dark triad traits, there is evidence that the constructs are related yet distinct.

Machiavellianism

Named after the political philosophy espoused by Niccolò Machiavelli, people who score high on this trait are cynical (in an amoral self-interest sense, not in a doubtful or skeptical sense), unprincipled, cold, believe in interpersonal manipulation as the key for life success, and behave accordingly.[21] Scores on measures of Machiavellianism correlate negatively with agreeableness (r = −.47) and conscientiousness (r = −.34).[1] Machiavellianism is also significantly correlated with psychopathy.[22]

Narcissism

Individuals who score high on narcissism display grandiosity, entitlement, dominance, and superiority.[23] Narcissism has been found to correlate positively with extraversion (r = .42) and openness (r = .38) and negatively with agreeableness (r = −.36).[1] Narcissism has also been found to have a significant correlation with psychopathy.[22]

Psychopathy

Considered the most malevolent of the dark triad,[24] individuals who score high on psychopathy show low levels of empathy combined with high levels of impulsivity and thrill-seeking.[25] The similarity between psychopathy and antisocial personality disorder have been noted by some researchers.[21] The DSM-5 classifies psychopathy as being the high end of the Antisocial Personality Disorder spectrum. Approximately 30% of those with ASPD are also classified as psychopaths. Psychopathy has been found to correlate with all of the Big Five personality factors: extraversion (r = .34), agreeableness (r = −.25), conscientiousness (r = −.24), neuroticism (r = −.34) and openness (r = .24).[22]

Origins

The long-debated "nature versus nurture" issue has been applied to the dark triad. Research has begun to investigate the origins of the dark triad traits. In a similar manner to research on the Big Five personality traits, empirical studies have been conducted in an effort to understand the relative contributions of biology (nature) and environmental factors (nurture) in the development of dark triad traits.
One of the ways in which researchers attempt to dissect the relative influence of genetic and environmental factors on personality (and individual differences more generally) is a broad investigative technique loosely grouped under the heading of "twin studies". For example, in one approach to twin studies,[26][27][22] researchers compare the personality scores of monozygotic (MZ) or identical twins reared together to dizygotic (DZ) or fraternal twins reared together. Because both types of twins in this design are reared together, all twin pairs are regarded as having shared a 100% common environment. In contrast, the monozygotic twins share 100% of their genes whereas the dizygotic twins only share about 50% of their genes. Therefore, for any given personality trait, it is possible to parcel out genetic influences by first obtaining the MZ correlation (reflecting 100% common environment and 100% shared genes) and subtracting the DZ correlation (reflecting 100% common environment and 50% shared genes). This difference represents 50% of the genetic influence; doubled, this number is said to account for 100% of the genetic influence, and is one way to derive an index of heritability (sometimes called the heritability coefficient and represented as h2). Similarly, MZ − h2 may be regarded as an estimate of the influence of the common environment. Finally, because individual differences and the environment are supposed to account for the totality of behavior, it is said that subtracting the sum of h2 and the common environment influence from 1 is equal to the influence of unique or non-shared environments.[citation needed]

Biological

All three traits of the dark triad have been found to have substantial genetic components.[26] It has also been found that the observed relationships among the dark triad, and among the dark triad and the Big Five, are strongly driven by individual differences in genes.[21] However, while psychopathy (h2 = 0.64) and narcissism (h2 = 0.59) both have a relatively large heritable component, Machiavellianism (h2 = 0.31) while also moderately influenced by genetics, has been found to be less heritable than the other two traits.[21][22]

Environmental

Compared to biological factors, the influence of environmental factors seem to be more subtle and account for less—yet still significant—variation in individual differences as related to the development of dark triad traits.[21] The influence of non-shared or unique environmental factors (definition and mathematical derivation included above at the end of the "Origins" subsection) accounts for a significant amount of the variance in all 3 dark triad traits (narcissism = 0.41, Machiavellianism = 0.30, psychopathy = 0.32), whereas only Machiavellianism (r = 0.39) has been found to be significantly related to a shared environmental factor.[27] Although it requires substantiation, some researchers have interpreted this latter finding (along with the comparatively lesser heritability noted in the section above) to mean that Machiavellianism is the most likely dark triad trait to be influenced by experience.[15] At the very least, this notion about the modifiability of Machiavellianism does make some sense insofar as that the less variance there is attributable to genetic factors, the more variance there must be attributable to other factors, and "other" factors have traditionally been synopsized as environmental in nature.

Evolutionary

Evolutionary theory may also explain the development of dark triad traits. It has been argued that evolutionary behavior predicts not only the development of dark triad personalities, but also the flourishing of such personalities.[28] Indeed, it has been found that individuals demonstrating dark triad personality can be highly successful in society.[21] However, this success is typically short-lived.[21] The main evolutionary argument behind the dark triad traits emphasizes mating strategies.[29][30] This argument focuses on the notion of life history strategy.[31] Life history strategy proposes that individuals differ in reproductive strategies; an emphasis on mating is termed a "fast life" strategy, while an emphasis on parenting is termed a "slow reproductive" strategy.[31] There is some evidence[32][33] that the dark triad traits are related to fast life history strategies; however, there have been some mixed results, and not all three dark triad traits have been related to this strategy. A more detailed approach[34] has attempted to account for some of these mixed results by analyzing the traits at a finer level of detail. These researchers found that while some components of the dark triad are related to a fast life strategy, other components are related to slow reproductive strategies.[34]

Sub-clinical dimensions vs. disorders

In general, clinicians treat two of the traits (narcissism and psychopathy) as pathological, something that needs to be treated, and inherently undesirable, e.g. socially condemned or personally counter-productive. However, others argue that adaptive qualities may accompany the maladaptive ones. The evolutionary perspective (above) considers the dark triad to represent different mating strategies. Their frequency in the gene pool requires at least some local adaptation.
The everyday versions of these traits appear in student and community samples, where even high levels can be observed among individuals who manage to get along in daily life. Even in these samples, research indicates correlations with aggression,[35] racism,[36] and bullying[37] among other forms of social aversiveness.
Narcissism was discussed in the writings of Sigmund Freud, and psychopathy as a clinical diagnosis was addressed in the early writings of Hervey Cleckley in 1941 with the publication of The Mask of Sanity.[38] Given the dimensional model of narcissism and psychopathy, complemented by self-report assessments that are appropriate for the general population, these traits can now be studied at the subclinical level.[39] In the general population, the prevalence rates for sub-clinical and clinical psychopathy are estimated at around 1% and 0.2%, respectively.[40][41][42] Unfortunately, there do not seem to be any reliable estimates of either clinical or sub-clinical narcissism in the general population.[43]
With respect to empirical research, psychopathy was not formally studied until the 1970s with the pioneering efforts of Robert Hare, his Psychopathy Checklist (PCL), and its revision (PCL-R).[44] Hare notes in his book, Without Conscience[45] that asking psychopaths to self-report on psychologically important matters does not necessarily provide accurate or unbiased data. However, recent efforts have been made to study psychopathy in the dimensional realm using self-reported instruments, as with the Levenson Primary and Secondary Psychopathy Scales,[46] The Psychopathic Personality Inventory,[47] and the Self-Report Psychopathy Scale.[48]
Similarly, assessment of narcissism required clinical interviews, until the popular "Narcissistic Personality Inventory" was created by Raskin and Hall in 1979.[49] Since the NPI, several other measures have emerged which attempt to provide self-report alternatives for personality disorder assessment.[50] In addition, new instruments have been developed to study "pathological" narcissism[51] as opposed to "grandiose" narcissism, which is what many argue the NPI measures.[52][53]
Machiavellianism has never been referenced in any version of the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) for psychological disorders. It has been treated as strictly a personality construct. The original published version of the Mach-IV[54] is still the most widely used in empirical research.[55]

Group differences

The most pronounced group difference is in gender: numerous studies have shown that men tend to score higher than women on narcissism,[56] Machiavellianism,[57][58][59] and psychopathy,[46][47][60][61] although the magnitude of the difference varies across traits and the measurement instruments used. One interesting finding related to narcissism—albeit one based on non-representative samples—is that while men continue to score higher than women, it seems that the gender gap has shrunk considerably when comparing cohort data from 1992 and 2006. More specifically, the aforementioned findings indicate that there has been a general increase in levels of narcissism over time among college students of both sexes, but comparatively, the average level of narcissism in women has increased more than the average level of narcissism in men.[56]
There is far less information available on race differences in dark triad traits, and the data that is available is not representative of the population at-large. For instance, a 2008 research study using undergraduate participants found that Caucasians reported higher levels of narcissism relative to Asians.[62][63] Similarly, another 2008 study using undergraduate participants found that Caucasians tended to score slightly higher than non-Caucasians on Machiavellianism.[58] When attempting to discern whether there are ethnic differences in psychopathy, researchers have addressed the issue using different measurement instruments (e.g., the Self-Report Psychopathy Scale and The Psychopathic Personality Inventory), but no race differences have been found regardless of the measure used.[64][65] Additionally, when comparing Caucasians and African Americans from correctional, substance abuse, and psychiatric samples—groups with typically high prevalence rates of psychopathy—researchers again failed to find any meaningful group differences in psychopathy.[66] However, in controversial research conducted by Richard Lynn, a substantial racial difference in psychopathy was found. Lynn proposes "that there are racial and ethnic differences in psychopathic personality conceptualised as a continuously distributed trait, such that high values of the trait are present in blacks and Native Americans, intermediate values in Hispanics, lower values in whites and the lowest values in East Asians."[67]
The focal variable when analyzing generational or cohort differences in dark triad traits has tended to be narcissism, arising from the hypothesis that so-called "Generation Me" or "Generation Entitlement" would exhibit higher levels of narcissism than previous generations. Indeed, based on analyses of responses to the Narcissistic Personality Inventory collected from over 16,000 U.S. undergraduate students between 1979 and 2006, it was concluded that average levels of narcissism had increased over time.[56] Similar results were obtained in a follow-up study that analyzed the changes within each college campus.[68] Trzesniewski & Donnellan (2010)[69] present conflicting evidence and argue that there have not been large changes in disposition or behavioral strategies across generations, although they do note that the current generation is less trusting and more cynical, which are both changes that might be indicative of an increase in Machiavellianism.

Perspectives

In the workplace

Oliver James identifies each of the three dark triadic personality traits as typically being prevalent in the workplace (see also Machiavellianism in the workplacenarcissism in the workplace and psychopathy in the workplace).[70] Furnham (2010)[21] has identified that the dark triad is related to the acquisition of leadership positions and interpersonal influence. In a meta-analysis of dark triad and workplace outcomes, Jonason and colleagues (2012) found that each of the dark triad traits were related to manipulation in the workplace, but each via unique mechanisms. Specifically, Machiavellianism was related with the use of excessive charm in manipulation, narcissism was related with the use of physical appearance, and psychopathy was related with physical threats.[71] Jonason and colleagues also found that the dark triad traits fully mediated the relationship between gender and workplace manipulation. The dark triad traits have also been found to be fairly well-represented in upper-level management and CEOs.[72]

Internet trolls

Recent studies have found that people who are identified as trolls tend to have dark personality traits and show signs of sadismantisocial behavior, psychopathy, and Machiavellianism.[73][74][75] The 2013 case study suggested that there are a number of similarities between anti-social and flame trolling activities and the 2014 survey indicated that trolling is an Internet manifestation of everyday sadism. Both studies suggest that this trolling may be linked to bullying in both adolescents and adults.

As a mating strategy

Studies have suggested that on average, those who exhibit the dark triad of personality traits have an accelerated mating strategy, reporting more sex partners, more favorable attitudes towards casual sex,[76] lowered standards in their short-term mates,[77] a tendency to steal or poach mates from others,[78] more risk-taking in the form of substance abuse,[33] a tendency to prefer immediate but smaller amounts of money over delayed but larger amounts of money,[79] limited self-control and greater incidence of ADHD symptoms[32] and a pragmatic and game-playing romance style.[80] These traits have been identified as part of a fast life strategy that appears to be enacted by an exploitative, opportunistic, and protean approach to life in general[81] and at work.[71]
The evidence is mixed regarding the exact link between the dark triad and reproductive success. For example, there is a lack of empirical evidence for reproductive success in the case of psychopathy.[13] Additionally, these traits are not universally short-term-oriented[32] nor are they all impulsive.[15] Furthermore, much of the research reported pertaining to the dark triad cited in the above paragraph is based on statistical procedures that assume the dark triad are a single construct, in spite of genetic[22] and meta-analytic evidence to the contrary.[20]

Appearance

Several academic studies have found evidence that people with dark triad personalities are judged as slightly better-looking than average on first sight.[82] Two studies have determined that this is because people with dark triad traits put more effort into their appearance, and the difference in attractiveness disappears when "dressed down" with bland clothing and without make up.[83][84] Two more studies found that only narcissistic subjects were judged to be better-looking, but the other dark triad traits of Machiavellianism and psychopathy had no correlation with looks.[85][86] Facial features associated with dark triad traits tend to be rated as less attractive.[87][88]

Related concepts

Big Five

The five factor model of personality has significant relationships with the dark triad combined and with each of the dark triad's traits. The dark triad overall is negatively related to both agreeableness and conscientiousness.[21] More specifically, Machiavellianism captures a suspicious versus trusting view of human nature which is also captured by the Trust sub-scale on the agreeableness trait.[89] Extroversion captures similar aspects of assertiveness, dominance, and self-importance as narcissism.[89] Narcissism also is positively related to the achievement striving and competence aspects of Conscientiousness. Psychopathy has the strongest correlations with low dutifulness and deliberation aspects of Conscientiousness.[21]

Honesty-humility

The honesty-humility factor from the HEXACO model of personality is used to measure sincerity, fairness, greed avoidance, and modesty. Honesty-Humility has been found to be strongly, negatively correlated to the dark triad traits.[90] Likewise, all three dark triad traits are strongly negatively correlated with Honesty-Humility.[21] The conceptual overlap of the three traits which represents a tendency to manipulate and exploit others for personal gain defines the negative pole of the honesty-humility factor.[91] Typically, any positive effects from the DT and low H-H occur at the individual level, that is, any benefits are conferred onto the beholder of the traits (e.g., successful mating, obtainment of leadership positions) and not onto others or society at large. A study found that individuals who score low in Honesty-Humility have higher levels of self-reported creativity.[92]

Dark tetrad

Several researchers have suggested expanding the dark triad to contain a fourth dark trait. Everyday sadism, defined as the enjoyment of cruelty, is the most common addition.[93] While sadism is highly correlated with the dark triad, researchers have shown that sadism predicts anti-social behavior beyond the dark triad.[37][94] Borderline personality disorder and status-driven risk-taking have also been proposed as additions.[21]

Vulnerable dark triad

The vulnerable dark triad (VDT) comprises three related and similar constructs: vulnerable narcissism, factor 2 psychopathy, and borderline personality disorder. A study found that these three constructs are significantly related to one another and manifest similar nomological networks. Although the VDT members are related to negative emotionality and antagonistic interpersonal styles, they are also related to introversion and disinhibition. The study does note however that its findings are based largely on the self-reports of parents of white undergrad students rather than information gleaned from clinical evaluation.[95]

Malignant narcissism

Within the clinical/pathological realm, narcissism can manifest itself in a particularly severe form known as malignant narcissism. Malignant narcissism presents not only with signs and symptoms of grandiose narcissism, but also includes features of paranoia, sadism, aggression, and psychopathy (particularly antisocial behaviors).[96]

Light triad

Influenced by the dark triad, Scott Barry Kaufman proposed a "light triad" of personality virtues: humanismKantianism, and faith in humanity.[97][98][99] This test was not an inversion of the dark triad test. In fact, Kaufman intended to avoid reversing the coding of the dark triad and instead focused on characteristics that were conceptually opposite from the dark triad test.
Individuals who score high on light triad traits also report higher levels of: religiosityspiritualitylife satisfaction, acceptance of others, belief that they and others are good, compassionempathy, openness to experience and conscientiousness.[8]

See also

Ciemna triada

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Ciemna triada.png
Ciemna triada – zespół cech osobowości obejmujący makiawelizmnarcyzm i psychopatię[1][2][3][4][5]. Nazywa się je „ciemnymi” z powodu ich szkodliwych właściwości[3][6][7][8]. Osoby o wysokim poziomie tych cech częściej popełniają przestępstwa, wywołują niepokój społeczny i są przyczyną poważnych problemów dla organizacji, zwłaszcza jeśli zajmują stanowiska kierownicze[9]. Osoby te łączy też brak empatii, bezduszność i egoizm, przedmiotowy stosunek do ludzi, tendencja do manipulacji interpersonalnej i eksploatacji partnerów[1][9].
Nazwa „ciemna triada” (ang. Dark Triad) została wprowadzona przez psychologów Delroya Paulusa i Kevina Williamsa, jako określenie dla trzech właściwości dyspozycyjnych, które są społecznie niepożądane, lecz stanowią przejaw „normalnej” zmienności w obrębie osobowości[1].

Koncepcje pokrewne

Ciemna tetrada

Wielu badaczy zasugerowało rozszerzenie ciemnej triady, aby zawierała czwartą ciemną cechę. Najczęstszym dodatkiem jest codzienny sadyzm[10] (ang. everyday sadism), definiowany jako przyjemność płynąca z okrucieństwa[11]. Jakkolwiek sadyzm jest silnie skorelowany z ciemną triadą, naukowcy wykazali, że sadyzm prognozuje antyspołeczne zachowania wykraczające poza ciemną triadę[12][13]. Jako uzupełnienie proponowano również zaburzenie osobowości borderline i podejmowanie ryzyka w celu uzyskania statusu (ang. status-driven risk-taking)[14][15].

Jasna triada

Zainspirowany ciemną triadą Scott Barry Kaufman zaproponował wprowadzenie tzw. jasnej triady cnót osobowości: humanizmkantyzm i wiara w ludzkość[16][17]. Osoby, które osiągają wysokie wyniki w zakresie cech jasnej triady, zgłaszają również wyższe poziomy: religijności, uduchowienia, satysfakcji życiowej, akceptacji innych, przekonania, że oni i inni są dobrzy, współczucia, empatii, otwartości na doświadczenie i sumienności[17].

Zobacz też

Dunkle Triade

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Die Dunkle Triade oder auch Dunkler Dreiklang (englisch Dark Triad) bezeichnet die Persönlichkeitsmerkmale von NarzissmusMachiavellismus und (subklinische) Psychopathie und ihre Zusammenhänge. Das Konzept wurde von den kanadischen Psychologen Delroy L. Paulhus und Kevin M. Williams im Jahr 2002 geprägt.[1] Die drei Merkmale werden unterschiedlich und unabhängig voneinander konzeptionalisiert; obwohl es empirische Hinweise auf eine Überlappung gibt. Sie sind mit einem gefühllos-manipulativen interpersonellen Stil verbunden.[2]
Überausprägungen dieser Merkmale wird vor allem in der Personalpsychologie bei der Auswahl und Bewertung von Führungskräften eine besondere Bedeutung zugemessen.[3] Zum einen gelten diese „dunklen Eigenschaften“ der Menschen in der Gesellschaft als unerwünscht,[4] zum anderen scheinen sie in komplexeren Beziehungen zum Berufserfolg zu stehen. Die Forschung erfolgt sowohl dimensional (die drei Merkmale können bei einer Person gemeinsam und in bestimmten Kombinationen auftreten) als auch typologisch (es werden Personen abgrenzbare Typen zugeordnet). Es geht bei diesem Konstrukt um die subklinischen Formen der Persönlichkeitstypen, also um Persönlichkeitseigenschaften von Menschen, mit denen wir alltäglich verkehren. Es sind „normale“ Eigenschaften, nicht klinisch relevante.[5]


    Die drei Persönlichkeitstypen

    Die drei Typen unterscheiden sich vor allem in ihren Strategien und Motiven.
    Der Narzisst lässt sich in folgendem Satz beschreiben „Die anderen sind dazu da, um mich zu bewundern.“ Dieser Persönlichkeitstyp der Dunklen Triade hält sich für etwas Besseres und zeichnet sich vor allem durch Selbstüberhöhung aus. Er ist der Meinung, dass ihm Ruhm zusteht.[6]
    Der Machiavellist in einem Satz: „Der Zweck heiligt die Mittel“.[6] Personen dieses Typus legen einen manipulativen Verhaltensstil zu Tage.[5] Um seine Ziele zu erreichen, gibt es für den Machiavellisten keine Grenzen. Wenn er mit anderen Menschen zu tun hat, sieht er vor allem ihre Nützlichkeit zur Erreichung seiner Ziele. Der Machiavellist hat einen Mangel an Empathie.[7][8]
    Der Machiavellist verfolgt rational und kalkulierend seine Ziele, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen. Er weiß, was gesellschaftlich als „gut“ angesehen wird, verhält sich aber nur so, wenn es ihm persönlich zum Erfolg verhilft. Im Vergleich zum Narzissten ist der Machiavellist realistischer bezüglich seiner Person.[6]
    Der Psychopath in einem Satz: „Der andere als Objekt“. Er zeichnet sich durch seine rücksichtslosen Verhaltensweisen aus. Im Unterschied zu den anderen beiden Persönlichkeitstypen kommt bei ihm hinzu, dass er keine Angst vor Konsequenzen hat, was ihn kaltblütig werden lässt. Personen dieses Persönlichkeitstyps besitzen eine höhere Wahrscheinlichkeit, kriminelle Straftaten zu begehen.[6] Sein Charakter zeichnet sich vor allem durch hohe Impulsivität und geringe Empathie aus.[5]
    Eine Conclusio aus allen dreien ergibt, dass sie alle egoistisch sind und ihr eigenes Wohl über das der anderen erheben. Die drei Typen unterscheiden sich vor allem in ihrer Motivation. Dem Narzissten geht es um Bewunderung, der Machiavellist will seine Ziele erreichen und dem Psychopathen geht es um die Handlung selbst.
    (Fehl-)Anpassung? Es gibt sowohl Hinweise dafür, dass die Eigenschaften der Dunklen Triade eine Fehlanpassung an die Gesellschaft darstellen, als auch Vermutungen, dass diese Eigenschaften adaptiv, also vorteilhaft sind.
    Machiavellisten können bereits in der Kindheit keine Empathie empfinden und Verhaltensstörungen zeigen.[9] Antisoziales Verhalten wird vor allem durch Psychopathie vorhergesagt.[5] Narzissmus und Psychopathie gehen mit höheren Werten in Impulsivität und Risikoverhalten einher.[4] Hohe Werte in der Dunklen Triade hängen mit antisozialen Tendenzen wie u. a. Unehrlichkeit und Aggressivität zusammen.[10]
    Trotzdem bestehen die Eigenschaften der Dunklen Triade bereits über einen langen Zeitraum und über viele Nationen hinweg, weshalb man sich die Frage stellen muss, ob diese Eigenschaften womöglich auch adaptiv sind.[4] Diese Perspektive nehmen vor allem Evolutionspsychologen ein. Sie betrachten die Eigenschaften als ökologische Nische, die die Personen wählen, um sich der Umwelt anzupassen und Erfolg zu haben.[10] Evolutionspsychologen gehen davon aus, dass auch unerwünschte Verhaltensweisen adaptiv sein können. Die Machiavellisten zum Beispiel haben eine erfolgreiche Strategie entwickelt, sodass sie manipulieren können, um ihre Ziele zu verwirklichen, ohne oft dabei erwischt zu werden.[10] Die Menschen mit Eigenschaften der Dunklen Triade sind zwar unerwünscht, können aber in bestimmten Lebensbereichen sehr erfolgreich sein, wie zum Beispiel in manchen Karrierelaufbahnen oder im sexuellen Leben.[11] Des Weiteren besteht eine Verbindung zwischen der Dunklen Triade und Eigenschaften wie resilientem Selbstwert, emotionaler Stabilität und sexuellem Erfolg.[4]

    Dunkle Tetrade

    In der Psychologie wurde nach der Dunklen Triade als Begriffsableitung zur weiteren Differenzierung auch der Begriff Dunkle Tetrade eingeführt[12], der neben dem Narzissmus, Machiavellismus und der Psychopathie auch den Sadismus umfasst, und deren vier Bestandteile hoch miteinander korrelieren und zusammen eine destruktive und ausbeuterische Persönlichkeitsstrategie bilden.[13]

    Publikationen

      In der politischen Theorie

      Politische und praktische Positionen

      Die politische beziehungsweise praktische Philosophie des Machiavellismus, die sich als politischer Realismus versteht, vertritt die Auffassung des jeweiligen Herrschers mit dem Ziel der Sicherung des eigenen Erfolges
      • durch uneingeschränkte Macht, durchgesetzt mit Gewalt,
      • durch unkontrollierten Machtgebrauch und
      • unbegrenzten Machterwerb.
      Seine politischen Handlungen sollen keinen moralischen oder ethischen Kriterien unterworfen werden. Die Kategorien Wahr und Gut im Handeln werden ausgeschaltet oder auf die der Nützlichkeit reduziert. Soziale Bezugspunkte werden nur in Betracht gezogen, insofern sie für die Berechnung des politischen Erfolgs von Bedeutung sind. Diejenige Macht und Herrschaft gilt als die „beste“ oder „geeignetste“, in der das politische Ziel des oder der Herrschenden adäquat verwirklicht wird. Als allgemeines Prinzip gilt somit: Der Zweck heiligt die Mittel. Die Grundsätze des Machiavellis sind jedoch nur von Vorteil, insofern der ausführende Herrscher das nötige strategische Denken besitzt. Dies ist unmittelbar mit der Gunst des Augenblickes verbunden.

      Deutungen

      Deutung der Schrift Il Principe und ihre Reaktionen feudalistischer Herrschaft

      Der Machiavellismus, der eine der staatstheoretischen Auffassungen Machiavellis (in seinen Discorsi deutlicher formuliert) darstellt, hat sich in der politischen Ideologie in den verschiedensten Formen ausgeprägt. Bereits nach dem Erscheinen von Il Principe (Der Fürst) im Jahre 1532 – fünf Jahre nach dem Tod von Machiavelli – wurde seine Schrift als das „klassische“ Handbuch tyrannischer Machtpolitik gebrandmarkt und ihr Verfasser als skrupellos verketzert, hatte er doch mit seiner – teilweise empirisch exakt fundierten – Beschreibung politischer Zustände und Herrschaftspraktiken im Feudalismus eine Desillusionierung der religiös verklärten Machtansprüche feudaler Herrscher hervorgerufen.[1]

      Erste Korrekturen der Deutung Machiavellis in der Aufklärung

      Eine andere Sicht auf diese Interpretationen und eine neue Ausrichtung von Machiavellis Werken setzte sich erst im Zeitalter der Aufklärung ein, obwohl gerade die naturrechtliche Konzeption einen frontalen Angriff auf den Feudalabsolutismus ermöglichte. Jean-Jacques Rousseau zeichnete im 6. Kapitel des 3. Buches seines Contrat Social ein neues Machiavelli-Bild, indem er diesen von der „verruchten Schrift“ abhebt und die besonderen historischen Bedingungen in Rechnung stellt, die die patriotischen Regungen Machiavellis auf Abwege gebracht hätten. In der Gegenüberstellung des absolutistischen Principe, der als treffende Satire auf die Tyrannei der Medici gedeutet wird, und der Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio (Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius) wird die Charakterisierung Machiavellis als Patriot in den Vordergrund gestellt gegenüber seiner Deutung als gewissenloser Handlanger der Tyrannis, womit die Grundlage für eine der historischen Gegebenheit entsprechende Machiavelli-Interpretation geschaffen wurde.

      Die Auffassungen Herders, von Rankes und in der preußischen Geschichtsschreibung

      Auch die Stellungnahme Johann Gottfried Herders, die dieser in seinen Briefen zur Beförderung der Humanität fixiert, setzt diesen Gedankengang fort. Die konservative preußische Geschichtsschreibung – allen voran Leopold von Ranke – kultivierte in deutlicher Verfolgung ihres erklärten Nationalismus und der Rechtfertigung politischer Unmoral eine politische Philosophie bzw. Geschichtsschreibung über die Macht des preußischen Staatswesens, die der Rechtfertigung Bismarckscher „Blut und Eisen“-Politik diente. Die dem Faschismus nah stehenden Ideologen in Italien und Deutschland missbrauchten in ihrer unhistorischen Verarbeitung des Erbes von Machiavelli seine Auffassungen, um den „staatlichen Notstand“ machiavellischer Prägung zum Dauerzustand zu erheben und ihn der Legitimation faschistischer Machtpolitik zuzuführen (z. B. bei Gerhard RitterMachtstaat und Politik, 1940).

      Neuere Klärungen einer realistischen Einschätzung des Erbes von Machiavelli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat insbesondere die Arbeit des finnischen Historikers Lauri Huovinen (in: Das Bild vom Menschen im politischen Denken Niccolo Machiavellis, 1951) viel dazu beigetragen, eine realistische Deutung Machiavellis sowie eine Klärung des ideologisch vielschichtigen Phänomens des Machiavellismus zu fördern. Die demokratischen und republikanischen Gedankengänge, die nationalen Bestrebungen und die Auffassungen über die politisch-moralische Erziehung der Bürger in einer funktionierenden, auf das Wohl der Gesamtheit der eines Staatswesens orientierten politischen Kultur sowie die unübersehbare Volksverbundenheit der Überlegungen Machiavellis sind als progressives geschichtliches Erbe zu betonen gegenüber den Verzerrungen und Fehldeutungen, die sein Werk durch die Vertreter des Machiavellismus erfahren hat. 2000 hat Dirk Hoeges in seiner Arbeit gezeigt, wie Machiavelli in seinem berühmten Buch „Der Fürst“ dessen Macht als einen Schein darstellt. Schon zu Zeiten Machiavellis wurde in der Politik die Ästhetik der Macht über die Medien vermittelt.

      Grundvoraussetzungen des Machiavellismus  (basierend auf den Grundsätzen Niccolò Machiavellis)

      Machiavelli legte in seinem Werk Il Principe einen gewissen anthropologischen Pessimismus zu Grunde. Er charakterisiert den Menschen mit ewiger Unzufriedenheit, Maßlosigkeit, Habsucht und unersättlichem Ehrgeiz. So definiert er diese Eigenschaften als Triebkraft des Handelns der Menschen. Er ist der Ansicht, dass man durch die Erstellung 'guter' Gesetze patriotische und somit 'gute' Menschen 'erziehen' sollte. Außerdem bezieht er sich durch seine Charakterisierung des Menschen (oben genannten Eigenschaften) auf die Durchtriebenheit des Einzelnen und kommt somit zu der Schlussfolgerung, dass, wenn die Gesellschaft des Menschen an sich „schlecht“ ist, ihr Herrscher auch keinen moralischen Werten folgen muss.

      In der Psychologie

      Machiavellismus wird in Anlehnung an die im Werk "Il Príncipe" skizzierten Eigenschaften auch als Persönlichkeitsmerkmal aufgefasst. Vier Facetten bestimmen dieses: (1) relativ geringe affektive Beteiligung bei interpersonellen Beziehungen, (2) geringe Bindung an konventionelle Moralvorstellungen (Moral), (3) Realitätsangepasstheit und (4) geringe ideologische Bindung.[2] Die Operationalisierung geht auf Christie und Geis 1970 zurück.[3][4] Machiavellismus ist auch ein Merkmal bzw. ein Typ der sogenannten Dunklen Triade.

      Literatur

      • Otfried Höffe (Hrsg.): Niccolò Machiavelli: Der Fürst. Akademie Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-004350-0.
      • Dirk HoegesNiccoló Machiavelli: La vita di Castruccio Castracani / Das Leben des Castruccio Castracanis aus Lucca. Italienisch-Deutsch. Übersetzt und mit einem Essay Zur Ästhetik der Macht herausgegeben von Dirk Hoeges, C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-43357-X.
      • Dirk Hoeges: Niccolò Machiavelli. Die Macht und der Schein, C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45864-5.
      • Dirk Hoeges: Niccolò Machiavelli. Dichter-Poeta. Mit sämtlichen Gedichten, deutsch/italienisch. Con tutte le poesie, tedesco/italiano, Reihe: Dialoghi/Dialogues: Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, Band 10, Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. u. a. 2006, ISBN 3-631-54669-6.
      • Herfried MünklerMachiavelli. Die Begründung des politischen Denkens der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-27342-0.
      • Erwin Faul: ′′Der moderne Machiavellismus′′, Kiepenheuer&Witsch, Köln 1961.

      Siehe auch

      Weblinks

      WiktionaryWiktionary: Machiavellismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

      Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      1.  Machiavelli: The Prince: Contents. Abgerufen am 17. März 2019 (englisch).
      2.  Machiavellismus in DORSCH Lexikon der Psychologie
      3.  Christie, R. & Geis, F. L. (Eds.). (1970). Studies in Machiavellianism. New York: Academic Press.

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