BETTELARMES
DEUTSCHLAND
ALIAS DIE VISITENKARTE
DER BUNDESRE-
GIERUNG
Jeder Sechste in
Deutschland ist arm
In
Deutschland leben dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge 15 Millionen
Menschen in Armut.
In
Deutschland leben dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge fast 14 Millionen
Menschen in Armut. Das ist jeder Sechste, wie aus dem am Donnerstag
veröffentlichten Armutsbericht des Verbandes hervorgeht. Demnach ist ein
Drittel der erwachsenen Armen in Deutschland erwerbstätig, jeder Vierte ist in
Rente oder Pension und nur ein Fünftel ist arbeitslos.
Jedes
fünfte Kind in Deutschland lebt dem Bericht zufolge in Armut. Bei
Alleinerziehenden steigt das Risiko, desto jünger die Kinder sind: Mit 56
Prozent gelten mehr als die Hälfte der Alleinerziehenden mit zwei und mehr
Kindern unter 15 Jahren als arm.
Mit
einer Armutsquote in Deutschland von 16,8 Prozent sei "erneut eine neue
traurige Rekordmarke" seit der Wiedervereinigung erreicht, sagte der
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider.
"Es geht um mindestens 13,7 Millionen Menschen, die aktuell zu den Armen
gezählt werden müssen."
In
der Statistik, die auf Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW) beruht, sind jedoch nur Menschen erfasst, die über einen eigenen Haushalt
verfügen. Nicht berücksichtigt sind somit bis zu einer Million Wohnungslose,
etwa 800.000 Bewohner von Pflegeheimen sowie 200.000 Menschen mit Behinderungen
in Wohnheimen. "Faktisch werden es daher in Deutschland durchaus noch mehr
Menschen als die 13,7 Millionen sein, die unter die Armutsgrenze fallen",
sagte Schneider.
Die
Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, nannte es "höchst
skandalös", dass die soziale Spaltung in einem wohlhabenden Land wie
Deutschland immer größer werde. "Auf der einen Seite haben wir ein starkes
Wirtschaftswachstum und sinkende Arbeitslosenzahlen, auf der anderen Seite sind
fast vierzehn Millionen Menschen, darunter viele Kinder und Ältere, vom Erfolg
ausgeschlossen", kritisierte sie.
"Diese
Menschen können keine Rücklagen bilden, sie können nicht für das Alter
vorsorgen, sie sparen häufig bei selbstverständlichen Dingen wie Strom, Heizung
und bei Lebensmitteln", fügte Bentele hinzu. "Hier versagt der
Sozialstaat Deutschland bei Gerechtigkeit, sozialer Sicherung und
Teilhabe."
Linken-Fraktionschef
Dietmar Bartsch verwies darauf, dass dem Bericht zufolge die Mehrheit der
erwachsenen Armen berufstätig oder in Rente sei. "Beinahe jeder zehnte
Erwerbstätige ist arm", sagte Bartsch. Die meisten Armen verfügten über
ein mindestens mittleres, viele auch über ein höheres Bildungs- oder
Qualifikationsniveau. "Wenn in unserem Land nicht einmal mehr Arbeit oder
Bildung davor schützen, in Armut zu fallen, ist das ein Offenbarungseid."(AFP)
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