Wir haben uns in den
letzten Jahren immer wieder geärgert, wenn der apolitisch denkende und agierende
Papst Franziskus seinem unausgegorenen Gutmenschentum immer wieder unbekümmert freien
Lauf ließ. Im
April 2016 beispielsweise bat er Flüchtlinge um Entschuldigung für Europa. Er hat sich bei Flüchtlingen für die abweisende Haltung Europas entschuldigt.
"Viel zu oft haben wir euch nicht aufgenommen. Vergebt die Abschottung und
die Gleichgültigkeit" und betonte:
Wer auch immer aus welchen Gründen auch immer nach Europa
fliehe, sei "ein Bruder, mit dem man das Brot, das Haus und das Leben
teilten sollte". Die Gesellschaften der Aufnahmeländer fürchteten, wegen
der Neuankömmlinge das eigene Leben und die Mentalität ändern zu müssen, sagte
Franziskus. "Ihr werdet als eine Last, ein Problem, ein Kostenfaktor
behandelt und seid in Wirklichkeit ein Geschenk." Jeder Migrant sei "eine Brücke, die ferne Völker
verbindet und die Begegnung zwischen Religionen und Kulturen ermöglicht".
Und nun abermals auf seiner Südostasien-Reise nach Myanmar und Bangladesch hat Papst Franziskus die aus Myanmar geflohenen Rohingya um Vergebung für ihr Leiden durch die „Gleichgültigkeit der Welt“ gebeten: Im Wortlaut „vor allem aber wegen der Gleichgültigkeit der Welt - bitte ich Euch um Vergebung.“
Was der Papst glatt verschwiegen hatte: Viele
Menschen im überwiegend buddhistischen Myanmar betrachten die muslimischen
Rohingya nicht als eine Volksgruppe mit entsprechenden Minderheitenrechten,
sondern bezeichnen sie als Bengalen – als illegale Zuwanderer aus Bangladesch. Daher
werden ihnen die Staatsbürgerschaft und die damit verbundenen Rechte verweigert.
Aber der Papst aus fernem Rom sprach gleich großzügig von „unseren
Rohingya-Brüdern und -Schwestern“. Den Flüchtlingen müsse weiter geholfen werden, forderte der
Papst. Ihre Rechte sollten anerkannt werden. „Wir werden unsere Herzen nicht
verschließen, wir werden nicht wegsehen“, sagte er.
Weniger als ein Prozent der rund 160 Millionen Einwohner
Bangladeschs sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt dort ein Netzwerk
von Schulen, Waisenhäusern und Hospitälern und – wie die dort agierende berichten
Missionare berichten – sie seien in dem überwiegend muslimischen Land bedroht
worden, weil sie das Christentum verbreiten.
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L’Osservatore Romano
Vatikanstadt
Redaktionssekretariat
segreteria@ossrom.va
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Eure Heiligkeit,
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