Bumm!
United States Navy
US-Kommandeur verliert nach Schiffsunglücken seinen Posten
Die US-Navy untersucht, wie es zu den tödlichen Schiffskollisionen im Pazifik kommen konnte. Der zuständige Vizeadmiral wurde abgesetzt.
Flottenkommandeur Vizeadmiral Joseph Aucoin
Cyberattacke als Ursache?
Der Chef der US-Marineoperationen, Admiral John Richardson, schloss nicht aus, dass auch eine Cyberattacke hinter dem jüngsten Unglück stehen könnte. "Wir gehen allen Eventualitäten nach", sagte Richardson. Das habe er schon im Fall der USS Fitzgerald gemacht. Mit den Besatzungen der Kriegsschiffe seien außerdem Beratungen über die Arbeitsweise auf den Schiffen einberufen worden, um mögliche Fehlerquellen ausfindig zu machen.
Wegen zwei
tödlichen Unfällen von US-Kriegsschiffen im Pazifik hat der zuständige
Kommandeur der Siebten Flotte, Vizeadmiral Joseph Aucoin, seinen Posten
verloren. Der Kommandeur der gesamten Pazifikflotte, Admiral Scott Swift,
begründete dies damit, dass er in seinen Vizeadmiral kein Vertrauen mehr habe.
Aucoin stand seit zwei Jahren an der Spitze der Siebten Flotte der US Navy, die
ihren Stützpunkt in der japanischen Stadt Yokosuka hat.
Die USA
wollen in einer umfangreichen Untersuchung aufklären, welche Ursachen hinter
den Schiffsunglücken der vergangenen Monate stehen. Am Montag war der Zerstörer
USS John S. McCain nahe Singapur mit dem Tanker Alnic MC kollidiert, der unter
der Flagge Liberias fährt. Zehn Seeleute wurden nach dem Unglück zunächst als
vermisst gemeldet. Im Inneren des schwer beschädigten Zerstörers wurden
inzwischen die Leichen von mehreren Soldaten entdeckt. Ein weiterer Toter wurde
in der Nähe des Unglücksorts aus dem Wasser geborgen. Die Gesamtzahl der Opfer
ist noch nicht bekannt, die Suche laufe noch, teilten die Behörden mit.
Bereits
Mitte Juni waren sieben US-Soldaten beim Zusammenstoß des Zerstörers USS
Fitzgerald mit einem Containerschiff getötet worden. Im Pazifik ereigneten sich
in den vergangenen Monaten zwei weitere Zwischenfälle, die glimpflicher
ausgingen. Im Januar lief die USS Antietam unweit von ihrem Stützpunkt in Japan
auf Grund, im Mai stieß die USS Lake Champlain mit einem südkoreanischen
Fischerboot zusammen.
Cyberattacke als Ursache?
Der Chef der US-Marineoperationen, Admiral John Richardson, schloss nicht aus, dass auch eine Cyberattacke hinter dem jüngsten Unglück stehen könnte. "Wir gehen allen Eventualitäten nach", sagte Richardson. Das habe er schon im Fall der USS Fitzgerald gemacht. Mit den Besatzungen der Kriegsschiffe seien außerdem Beratungen über die Arbeitsweise auf den Schiffen einberufen worden, um mögliche Fehlerquellen ausfindig zu machen.
Die Siebte
Flotte ist das Herzstück der US-Militärpräsenz in Asien. Zu ihr gehören etwa 70
Schiffe, darunter ein Flugzeugträger, außerdem rund 140 Flugzeuge und
Hubschrauber sowie 20.000 Soldaten. Die Flotte deckt von Stützpunkten in Japan,
Südkorea und Singapur aus ein Gebiet von 124 Millionen Quadratkilometern ab.
Aucoin wurde im September 2015 als Kommandeur berufen; er war seit fast vier
Jahrzehnten bei der US-Marine und sollte laut US-Medienberichten bald
pensioniert werden. Zu seinem kommissarischen Nachfolger wurde Vizeadmiral Phil
Sawyer ernannt. Zur Pazifikflotte gehört auch noch die Dritte Flotte, die im
zentralen und östlichen Teil des Pazifik navigiert.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/united-states-navy-joseph-aucoin-kollision-entlassung
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/united-states-navy-joseph-aucoin-kollision-entlassung
23.
AUGUST 2017 / 13:30 Uhr
AFP
Kommandeur
der 7. US-Flotte nach Kollisionen abgesetzt
Reuters-Redaktion
Tokio
(Reuters) - Die USA haben am Mittwoch den Kommandeur der 7. Flotte nach
tödlichen Kollisionen von Zerstörern mit Handelsschiffen in Asien abgesetzt.
Konteradmiral
Phil Sawyer übernehme mit sofortiger Wirkung den Posten von Vize-Admiral Joseph
Aucoin, teilte ein Marinesprecher mit. Aucoin sei das Kommando abgenommen
worden, weil man ihm diese Führungsaufgabe nicht mehr zutraue, sagte der
Sprecher.
Am Montag
war der Lenkwaffen-Zerstörer "John S. McCain" vor Singapur mit einem
Öltanker zusammengestoßen. Dabei kamen vermutlich bis zu zehn Soldaten ums
Leben, fünf Soldaten wurden verletzt. Das Schiff wurde schwer
beschädigt.Erst im Juni war das Schwesterschiff des Zerstörers,
die "Fitzgerald", vor der japanischen Küste mit einem philippinischen
Containerschiff zusammengestoßen und wäre fast gesunken. Sieben Soldaten wurden
dabei getötet. Mehrere Offiziere verloren danach ihre Posten. Eigentlich sind
Kollisionen von Kriegsschiffen mit anderen großen Schiffen extrem selten.
Die 7.
US-Flotte hat ihr Hauptquartier in Japan. Zu ihr gehören 70 Schiffe, darunter
ein Flugzeugträger, rund 140 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 20.000 Soldaten.
Die Flotte deckt von Stützpunkten in Japan, Südkorea und Singapur aus ein
Gebiet von 124 Millionen Quadratkilometern ab.
https://de.reuters.com/article/usa-flotte-idDEKCN1B3194
Nach mehreren Kollisionen von US-Kriegsschiffen mit anderen
Schiffen im asiatischen Raum ist der Kommandeur der 7. Flotte abgesetzt worden.
Vize-Admiral Joseph Aucoin sei von seinen Aufgaben entbunden worden, weil
"das Vertrauen in seine Kommando-Fähigkeit verloren gegangen" sei,
teilte die US-Marine am Mittwoch mit. Aucoin wird demnach von Konter-Admiral
Phil Sawyer abgelöst.
Die US-Marine will in einer umfangreichen Untersuchung
aufklären, welche Ursachen hinter den Schiffsunglücken der vergangenen Monate
steht. Zuletzt war am Montag der Zerstörer "USS John S. McCain" nahe
der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff "Alnic MC" kollidiert;
zehn Seeleute wurden vermisst gemeldet, fünf wurden verletzt.
Die 7. Flotte ist das Herzstück der US-Militärpräsenz in
Asien, das Hauptquartier befindet sich in Japan. Aucoin wurde im September 2015
als Kommandeur berufen, er war seit fast vier Jahrzehnten bei der US-Marine und
sollte laut US-Medienberichten bald pensioniert werden.
Der Chef der US-Marineoperationen, Admiral John Richardson,
ordnete an, dass mit den Besatzungen der Schiffe innerhalb einer Woche
Besprechungen über die Arbeitsweisen auf den Kriegsschiffen anberaumt werden
müssten, um Fehlerquellen ausfindig zu machen. Er wollte nicht ausschließen,
dass eine Cyberattacke hinter dem jüngsten Unglück stehen könnte. "Wir
gehen allen Eventualitäten nach", sagte Richardson. "Das haben wir
schon im Fall der 'Fitzgerald' gemacht."
Am 17. Juni war der US-Zerstörer "USS Fitzgerald"
vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben
Seeleute kamen ums Leben. Das US-Kriegsschiff wurde bei dem Unfall schwer
beschädigt. Im Pazifik ereigneten sich in den vergangenen Monaten zwei weitere
Zwischenfälle, die in der Öffentlichkeit weniger Beachtung fanden: Im Januar
lief die "USS Antietam" unweit von ihrem Stützpunkt in Japan auf
Grund, im Mai stieß die "USS Lake Champlain" mit einem
südkoreanischen Fischereiboot zusammen.
Er halte es für möglich, dass die GPS-Steuerungen der
US-Kriegsschiffe sabotiert würden, sagte der Chef des
Cybersicherheitsunternehmen Votiro, Itar Glick. Wenn solche Attacken von einem
Staat unterstützt würden, gebe es hinreichende "Ressourcen", sagte
Glick. Er verwies darauf, dass bei einer GPS-Störung im Schwarzen Meer im Juni
die Steuerung von rund 20 Schiffen ausgefallen sei.
Zachary Fryer-Biggs vom weltweit operierenden
Analyse-Unternehmen IHS Markit wies darauf hin, dass selbst bei einer
GPS-Störung Kontrollmechanismen greifen müssten, die eine Kollision
ausschließen. Admiral Richardson erklärte, die nun erforderliche interne Kontrolle
solle besonders darauf achten, "wie wir unsere Arbeit auf der
Kommandobrücke erledigen". AFP
http://www.stern.de/news/us-kommandeur-nach-mehreren-kollisionen-von-kriegsschiffen-abgesetzt-7590062.html
Vertrauensverlust
Vier Havarien - US-Marine setzt Kommandeur der Siebten Flotte ab
Nach einem Zusammenstoß eines US-Kriegsschiffs mit einem Öltanker vor Singapur vergangene Woche hat die US-Marine die Leichen aller zehn vermissten Seeleute geborgen. Wie sie am Montag (Ortszeit) mitteilte, fanden Taucher die Überreste der Vermissten im beschädigten Teil des Zerstörers „USS John S. McCain“.
Die „McCain“ kollidierte vergangenen Montag acht Kilometer östlich des Stadtstaats Singapur nahe dem Eingang zur Straße von Malakka mit dem Tanker. Die Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia ist mit mehr als 2000 Schiffen pro Tag eine der meistbefahrensten Schifffahrtsrouten der Welt. Nach ihrem Zusammenprall mit einem liberianischen Tanker war der hintere Backbordbereich des US-Zerstörers schwer beschädigt.
Es war der jüngste in einer Serie von vier Schiffsunfällen mit Kriegsschiffen der US-Pazifikflotte. Der Kommandeur der Siebten Flotte, Vizeadmiral Joseph Aucoin, wurde deshalb abgesetzt. (dpa)
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Vier Havarien - US-Marine setzt Kommandeur der Siebten Flotte ab
Der Befehlshaber der US-Flotte im Westpazifik wird abgelöst.
Unter dem Kommando von Vizeadmiral Joseph Aucoin war es seit Jahresbeginn zu
schweren Unfällen mit mehreren Toten gekommen.
Mittwoch, 23.08.2017
10:53 Uhr
Die USA ziehen Konsequenzen aus der Serie von Unfällen mit
US-Kriegsschiffen im Pazifik. Joseph Aucoin, der Kommandeur der betroffenen
Siebten US-Flotte, wird abgelöst. Das gab ein Sprecher der U.S. Navy bekannt.
Die Militärführung habe das "Vertrauen in seine Führungskraft
verloren", sagte er. Ab sofort übernehme Konteradmiral Phillip Sawyer das
Kommando.
Unter Aucoins Führung war es in den vergangen Monaten zu
vier folgenschweren Unfällen gekommen:
Am Montag war der Zerstörer USS "John S. McCain"
vor der Küste Malaysias mit dem Tanker "Alnic MC" kollidiert. Im
Bauch des schwer beschädigten Zerstörers wurden inzwischen die Leichen von
mehreren Soldaten entdeckt, eine weitere wurde in der Nähe des Unglücksortes
geborgen. Nach dem Unglück waren zehn US-Soldaten vermisst worden, genaue
Angaben zur Zahl der Todesopfer machte das US-Militär bisher nicht. Unklar ist
auch weiterhin, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
Im Juni war das Schwesterschiff der "John S.
McCain", die USS "Fitzgerald", vor der japanischen Küste mit
einem Frachter zusammengestoßen. Dabei kamen sieben Seeleute ums Leben. Der US-
Zerstörer wurde bei dem Unfall schwer beschädigt.
Bereits in der ersten Jahreshälfte war es zu zwei weniger
gravierenden Zwischenfällen gekommen, die ohne Todesopfer blieben. Im Januar
war der Lenkwaffenkreuzer USS "Antietam" nahe der Marinebasis
Yokosuka auf Grund gelaufen; im Mai der Kreuzer USS "Lake Champlain"
mit einem südkoreanischen Fischerboot kollidiert.
Die Navy will nun die Leistung der in Japan stationierten
Siebten Flotte im Licht der Unfallserie neu bewerten. Der Kommandeur der
Pazifikflotte, Admiral Scott Swift, sagte: "Jeder der vier Unfälle ist ein
Einzelfall, sie können aber nicht isoliert voneinander betrachtet werden."
Die U.S. Navy will gerade im südchinesischen Meer Präsenz
zeigen. Mitte August war die nun verunglückte "John S. McCain" nur
wenige Seemeilen an den Spratly-Inseln vorbeigefahren. Die Inselgruppe wird von
China beansprucht.
Die Regierung in Peking warf den USA daraufhin vor, mit dem
Seemanöver bewusst auf Provokation gesetzt und gegen geltendes Recht verstoßen
zu haben. China sieht dieses Gebiet als seine Hoheitsgewässer an, obwohl es
nach einem Urteil des Schiedsgerichtshof von Den Haag keinen Anspruch darauf
hat. Auch die USA erkennen diesen Anspruch nicht an.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-flottenkommandeur-wird-nach-unfallserie-entlassen-a-1164153.htmlPazifikflotte: US-Marine birgt nach Schiffsunglück zehn Leichen
Die „McCain“ kollidierte vergangenen Montag acht Kilometer östlich des Stadtstaats Singapur nahe dem Eingang zur Straße von Malakka mit dem Tanker. Die Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia ist mit mehr als 2000 Schiffen pro Tag eine der meistbefahrensten Schifffahrtsrouten der Welt. Nach ihrem Zusammenprall mit einem liberianischen Tanker war der hintere Backbordbereich des US-Zerstörers schwer beschädigt.
Es war der jüngste in einer Serie von vier Schiffsunfällen mit Kriegsschiffen der US-Pazifikflotte. Der Kommandeur der Siebten Flotte, Vizeadmiral Joseph Aucoin, wurde deshalb abgesetzt. (dpa)
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USS John S. McCain
USS John S. McCain collides with merchant ship near Strait of Malacca
By U.S. 7th Fleet Public Affairs | | August 20, 2017
http://www.c7f.navy.mil/Media/News/Display/Article/1283836/uss-john-s-mccain-collides-with-merchant-ship-near-strait-of-malacca/platform/hootsuite/
SOUTH CHINA SEA - The guided-missile destroyer USS John S. McCain (DDG 56) was involved in a collision with the merchant vessel Alnic MC while underway east of the Straits of Malacca and Singapore on Aug. 21.
The collision was reported at 6:24 a.m. Japan Standard Time, while the ship was transiting to a routine port visit in Singapore.
Initial reports indicate John S. McCain sustained damage to her port side aft.
Search and rescue efforts are underway in coordination with local authorities.
US-Zerstörer
kollidiert mit Tanker - zehn Vermisste
Der
amerikanische Zerstörer "USS John S. McCain" ist beim Zusammenstoß
mit einem Öltanker beschädigt worden. Mindestens fünf Seeleute wurden verletzt,
zehn weitere werden vermisst.
Montag,
21.08.2017 11:13 Uhr
Nach der
Kollision des US-Zerstörers "USS John S. McCain" mit dem
Handelsschiff "Alnic MC" werden zehn amerikanische Seeleute vermisst.
Mindestens fünf weitere seien verletzt worden, teilte die US-Pazifikflotte mit.
Die Schiffe
waren am Montagmorgen östlich von Singapur zusammengestoßen. Ersten
Erkenntnissen zufolge sei die mit Lenkraketen bestückte "USS John S.
McCain" dabei am linken hinteren Teil des Schiffes beschädigt worden. Der
Zerstörer sei derzeit selbstständig auf dem Weg in den Hafen von Singapur.
Ein
Besatzungsmitglied der "Alnic MC" sagte der Nachrichtenagentur
Reuters, das Schiff habe Öl geladen. Es sollte von Taiwan nach Singapur
geliefert werden, nichts davon sei ausgelaufen. Auch die Hafenbehörde in
Singapur teilte mit, es gebe keine Berichte über Umweltverschmutzungen durch
die Kollision. Der Schiffsverkehr in Singapur sei zudem nicht beeinträchtigt.
Der Grund
der Kollision und das Ausmaß der Schäden sind unklar. Die US-Marine leitete
Such-und Rettungsmaßnahmen ein. Singapurs Luftwaffe entsandte mehrere
Helikopter zur Unterstützung.
Die 154
Meter lange "USS John S. McCain" befand sich den Angaben zufolge
östlich der Straße von Malakka auf einer Routinefahrt zum Hafen von Singapur.
Der Zerstörer ist nach dem Vater und dem gleichnamigen Großvater des
US-Senators John McCain benannt und gehört zur siebten Flotte der US-Marine.
Seinen Heimathafen hat das Schiff im japanischen Yokosuka. Die Besatzung
besteht normalerweise aus mehr als 230 Soldaten.
Das
Handelsschiff "Alnic MC" fuhr laut US-Marine unter liberianischer
Flagge. Es handele sich um einen Öl- und Chemikalientanker. Nach Angaben der
Website "Marine Traffic" wurde der 183 Meter lange Tanker im Jahr
2008 fertiggestellt. Wie viele Menschen an Bord waren, ist bisher unklar. Die
Hafenbehörde in Singapur teilte mit, es gebe keine Berichte über Verletzte auf
der "Alnic MC". Das Schiff sei allerdings am vorderen Bereich des Rumpfes
beschädigt worden.
Erst vor
zwei Monaten war das Kriegsschiff "USS Fitzgerald" vor Japan mit
einem Containerschiff zusammengestoßen. Damals kamen sieben US-Seeleute ums
Leben. Der Zerstörer wurde an der Steuerbordseite so schwer beschädigt, dass er
nach amerikanischen Angaben beinahe gesunken wäre. Das fast vier Mal größere
und vollbeladene Containerschiff, das unter philippinischer Flagge fuhr, wurde
hingegen nur leicht beschädigt.
Als
Konsequenz aus dem Unfall am 21. Juni wurden vor wenigen Tagen drei
befehlshabende Crewmitglieder von ihren Aufgaben entbunden.
USS Fitzgerald
Was geschah
mit der "USS Fitzgerald"?
Nachdem ein
philippinischer Frachter beinahe die "USS Fitzgerald" versenkt hätte,
ermitteln die Behörden. Hat ein technischer Fehler die Havarie ausgelöst - oder
doch menschliches Versagen?
Von
Benjamin Bidder, Sonntag, 18.06.2017
15:12 Uhr
Das
Unglück, das die "USS Fitzgerald" um ein Haar zum Sinken gebracht
hätte, ereignete sich gegen 2:20 Uhr Ortszeit vor der Küste Japans, rund 56
Seemeilen südwestlich der US-Marinebasis Yokosuka. Die Mehrheit der Seeleute an
Bord des US-Zerstörers wurde im Schlaf überrascht, als der Bug des
Containerschiffs "ACX Crystal" das Kriegsschiff an Steuerbord rammte.
Die
"Crystal" hat wie viele Frachtschiffe einen Wulstbug. Bei voller
Ladung liegt der tropfenförmige Vorbau unterhalb der Wasserlinie. Diese
Konstruktion könnte den Seeleuten auf der "USS Fitzgerald" zum
Verhängnis geworden sein: In der Bordwand des Kriegsschiffs sei ein
"klaffender Spalt unter Wasser", so US-Vizeadmiral Joseph Aucoin.
Beschädigt
wurde ein Teil des Schiffs, in dem sich auch Schlafkojen der Besatzung
befinden, die bei dem Unglück plötzlich geflutet wurden. "Sie hatten nicht
viel Zeit", so Aucoin. Nach der Kollision hatte die US-Marine sieben vermisste
Seeleute gemeldet. Aucoin teilte mit, Rettungskräfte hätten mehrere Leichen
geborgen. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Die Toten wurden zur
Identifizierung in ein Marinekrankenhaus in Yokosuka gebracht
US-Zerstörer
und Frachter kollidieren: Schiffsunglück vor Japans Küste
Schiffskapitän
Bryce Benson war nach der Havarie per Hubschrauber ausgeflogen worden. Der Bug
der "Crystal" hatte sein Quartier an Bord des Kriegsschiffs
zerquetscht. "Er hat Glück, noch am Leben zu sein", so Vizeadmiral
Aucoin. Zwischenzeitlich bestand sogar die Gefahr, der Zerstörer mit rund 300
Besatzungsmitgliedern hätte sinken können. Inzwischen wurde das havarierte
Schiff zur US-Marinebasis Yokusuka geschleppt, dem Stützpunkt der 7. US-Flotte.
Wieso sind
die Schäden an der "USS Fitzgerald" so groß?
Die
"ACX Crystal" erlitt deutlich geringere Schäden. Der Frachter
steuerte nach dem Unglück eine japanische Werft an. Das Containerschiff ist mit
rund 220 Metern zwar nur etwas länger als der Zerstörer (154 Meter), hat aber
mit rund 29.000 Tonnen eine deutlich höhere Masse als die
"Fitzgerald" (8300 Tonnen).
Sowohl die
amerikanische Marine als auch die japanischen Behörden haben Ermittlungen
aufgenommen, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Der Zusammenstoß ereignete
sich zwar in einer viel befahrenen Wasserstraße, die täglich 400 bis 500
Schiffe passieren. Es habe dort in der Vergangenheit schon mehrfach Unfälle
gegeben, sagte Yutaka Saito von der japanischen Küstenwache. Die "USS Fitzgerald"
- Baukosten rund eine Milliarde Dollar - verfügt allerdings über
leistungsfähige Radaranlagen.
Was könnte
den Zusammenstoß ausgelöst haben?
Die
"ACX Crystal" fährt unter philippinischer Flagge, aber im Auftrag
einer japanischen Reederei. Die US-Navy hat ausgeschlossen, dass der Frachter
das Kriegsschiff gezielt gerammt haben könnte. Beim Kurznachrichtendienst
Twitter machten einige Nutzer darauf aufmerksam, das Containerschiff habe kurz
vor dem Zusammenstoß ungewöhnlich navigiert. Sie stützen sich dabei auf die
Internetseite "Marine Traffic", auf der sich Schiffspositionen online
nachverfolgen lassen. Auch der japanische Sender NHK berichtet, das
Containerschiff habe zum Zeitpunkt der Kollision abrupt den Kurs geändert.
Derzeit
nicht auszuschließen ist auch, dass dem Zusammenstoß der Ausfall wichtiger
Bordsysteme bei einem der Schiffe vorausgegangen sein könnte. Die "USS
Fitzgerald" hatte nach Angaben von US-Medien erst im Februar einen
längeren Reparaturaufenthalt in einer Werft absolviert.
Der
amerikanische Marine-Experte geht hingegen eher davon aus, dass die Ursache bei
einer der Schiffsbesatzungen zu suchen sei. "In der Regel ist es ein
menschlicher Fehler", sagte Dyer dem US-Magazin "Wired". Die
Lage auf hoher See sei mitunter unübersichtlich. Anders als im Falle der
Flugsicherung gebe es für Schiffe keine externe Leitstelle. Es könne deshalb
immer wieder zu Missverständnissen kommen. Es sei nicht einfach, so große
Schiffe zu manövrieren, so Schifffahrtsexperte Dyer - "und sie können
nicht mehr schnell reagieren, wenn jemand einen Fehler gemacht hat".
http://www.spiegel.de/panorama/uss-fitzgerald-mit-frachter-kollidiert-behoerden-ermitteln-a-1152684.html
Im Februar
1998 begann die USS Cole ihre erste Einsatzfahrt. Durch das Mittelmeer verlegte
sie als Teil der Flugzeugträgerkampfgruppe um die USS John C. Stennis (CVN-74)
in den Persischen Golf, wo die Operation Southern Watch stattfand. Die Gruppe
kehrte im September zurück in die Vereinigten Staaten. 1999 verblieb das Schiff
an der US-Küste, im September musste sie mit den anderen Einheiten aus Norfolk
auslaufen, um dem Hurrikan Floyd zu entgehen.
USS Cole
Anschlag
Am 8.
August 2000 begann die zweite Verlegung der Cole, diesmal als Geleitschutz für
die USS George Washington (CVN-73). Ziel war wiederum der Mittlere und Nahe
Osten. Durch das Mittelmeer und das Rote Meer erreichte die Cole das Arabische
Meer. Von dort sollte die Fahrt weitergehen in den Persischen Golf, in Bahrain
war ein Hafenbesuch geplant. Am 12. Oktober machte der Zerstörer in der
jemenitischen Hafenstadt Aden fest, um dort zu bunkern. Um 10:30 Uhr Ortszeit
begann die Cole Treibstoff aufzunehmen. Dies geschah an einer rund 600 Meter
von den Anlegestellen entfernten Plattform innerhalb des geschützten
Hafenbereichs. Gegen 11:18 Uhr steuerte ein kleines Boot mit zwei Personen auf
den Zerstörer zu, der sich zu diesem Zeitpunkt in mittlerer Alarmstufe (Bravo
Level) befand. Dabei mussten an Deck bewaffnete Wachen patrouillieren. Das
mit Sprengstoff beladene Boot wurde allerdings nicht an der Weiterfahrt
gehindert und detonierte mittschiffs, auf Höhe der Maschinenräume und der
Messe. Dadurch wurde ein rund neun mal zwölf Meter großes Loch in den Rumpf
gerissen. 17 Angehörige der US Navy kamen durch den Anschlag ums Leben, 39
weitere wurden verletzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_(DDG-67)
Ausweichregeln
Kollisionsverhütungsregeln (KVR)
Ausweichregeln zwischen Wasserfahrzeugen sind im Teil B der Kollisionsverhütungsregeln (KVR), formuliert und haben internationale Gültigkeit für Fahrzeuge auf hoher See und den mit ihr verbundenen Gewässern. Sie bestimmen die Regeln, nach denen sich Wasserfahrzeuge auszuweichen haben, wenn sie einander so begegnen, dass ein Zusammenstoß nicht ausgeschlossen werden kann.
Grundsatz: Fahrzeuge, die aufgrund ihrer gegenwärtig verwendeten Antriebsart schlechter manövrieren können, haben Vorrang vor Fahrzeugen, die einfacher zu manövrieren sind (Regel 18 - KVR).
Und:
- Fahrzeugen, die aufgrund ihres Tiefgangs in engen Wasserstraßen nur eingeschränkt manövrierfähig sind, ist auszuweichen. Die sog. 'tiefgangbehinderten' Fahrzeuge haben entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen. Ausnahme: Manövrierbehinderte und manövrierunfähige Fahrzeuge weichen nicht aus bzw. können nicht ausweichen.
- Alle Fahrzeuge weichen manövrierbehinderten Fahrzeugen aus, die entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen haben. Auch schleppende Fahrzeuge bzw. Schleppverbände sind manövrierbehindert und haben entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen.
- Alle Fahrzeuge weichen manövrierunfähigen Fahrzeugen aus, die entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen haben.
- Fahrzeuge, die mit Netzen fischen und deshalb nur eingeschränkt manövrieren können, sind frei zu halten. Fischende Fahrzeuge haben entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen.
- Fahrzeuge, die mit Schleppnetzen trawlen und deshalb nur eingeschränkt manövrieren können, sind frei zu halten. Trawlende Fahrzeuge haben entsprechende Signalkörper bzw. -lichter zu führen.
- Segelfahrzeuge unter Segeln haben Vorrang vor Maschinenfahrzeugen (Segelfahrzeuge untereinander siehe HIER).
- Maschinenfahrzeuge weichen allen anderen Verkehrsteilnehmern aus (Maschinenfahrzeuge untereinander siehe HIER).
- Die Ausweichregeln der KVR sind unabhängig von der Schiffsgröße gültig.
- Besonderes Verhalten in 'engem Fahrwasser' siehe HIER.
Verkehrstrennungsgebiete:
Bei Verkehrstrennungsgebieten handelt es sich um nach Fahrtrichtungen getrennte, stark befahrene Wasserstraßen, sog. Deepwaterways - wie 'Autobahnen' auf See. In Seekarten sind Verkehrstrennungsgebiete durch versetzt gegenläufig verlaufende rote Pfeile und einer Trennlinie oder einem Trennbereich (je nach Karten-Maßstab) eingezeichnet.
Verkehrstrennungsgebiete dürfen nur in Fahrtrichtung rechts des Trennbereiches, am äußersten möglichen Rand, wie eine Einbahnstraße befahren werden. Yachten halten sich besser außerhalb des Trennungsgebiets auf. Das Queren von Trennungsgebieten sollte vermieden werden. Wer dazu gezwungen ist, hat das Trennungsgebiet im rechten Winkel und so schnell wie möglich zu queren.
Maschinenfahrzeuge >20 m müssen vorhandene Verkehrstrennungsgebiete benutzen und haben dort Vorrang vor kleinen Fahrzeugen (z. B. Fischer, Yachten, Segelfahrzeuge).
Das Verhalten im 'Verkehrstrennungsgebiet' ist in KVR - Regel 10 definiert.
Überholen:
Unter Segeln |
Überholen in Lee |
Mit Maschine |
Überholen an Backbord |
Ein Fahrzeug das überholt, muss dem zu überholenden Fahrzeug ausweichen. Als Überholer gilt ein Fahrzeug in Bezug auf ein anderes, wenn es sich Diesem aus einer Richtung von mehr als 22,5° achterlicher als querab nähert und gegenüber dem zu überholenden Fahrzeug so steht, dass es bei Nacht nur dessen Hecklicht, aber keines der Seitenlichter sehen kann. (KVR - Regel 13)
Ausweichpflichtiger und Kurshalter:
- Das ausweichpflichtige Fahrzeug muss frühzeitig, klar erkennbar und durchgreifend ausweichen (KVR - Regel 16).
- Der Kurshalter (Fahrzeug, das nicht ausweichpflichtig ist) muss Kurs und Geschwindigkeit beibehalten (KVR - Regel 17).
Segelfahrzeuge untereinander:
Wenn zwei Segelfahrzeuge den Wind von verschiedenen Seiten haben, muss dasjenige mit Wind von Backbord ausweichen.
Steht der Großbaum an Backbord, hat das Fahrzeug im Sinne der KVR den Wind von Steuerbord, steht der Großbaum an Steuerbord, hat es Wind von Backbord und muss ausweichen.
Steht der Großbaum an Backbord, hat das Fahrzeug im Sinne der KVR den Wind von Steuerbord, steht der Großbaum an Steuerbord, hat es Wind von Backbord und muss ausweichen.
Wenn zwei Segelfahrzeuge den Wind von derselben Seite haben, muss das Luv-wärtige Fahrzeug dem Lee-wärtigen ausweichen.
Ein Segelfahrzeug mit Wind von Backbord muss einem von Luv kommenden Segelfahrzeug ausweichen, wenn die Segelstellung des Luv-wärtigen Fahrzeugs nicht mit Sicherheit feststellbar ist.
Die Ausweichregeln von Fahrzeugen unter Segeln sind in KVR - Regel 12 definiert.
Ein Segelfahrzeug unter Segeln, das zusätzlich seine Maschine für den Antrieb benutzt, gilt als Maschinenfahrzeug, hat am Tage einen schwarzen Kegel - spitze nach unten, bei Dunkelheit oder schlechter Sicht die Navigationslichter eines Maschinenfahrzeugs zu führen und hat analog der Ausweichregeln für Maschinen-Fahrzeuge auszuweichen.
Maschinenfahrzeuge untereinander:
- Begegnen sich zwei Maschinenfahrzeuge auf entgegengesetzten Kursen (d. h. die Fahrzeuge fahren aufeinander zu), weicht jedes nach Steuerbord aus (KVR - Regel 14).
- Kreuzen sich die Kurse von zwei Maschinenfahrzeugen, weicht dasjenige aus, das das andere an seiner Steuerbordseite hat (KVR - Regel 15).
Verhalten im 'Engen Fahrwasser':
Der Begriff 'Enges Fahrwasser' ist weder in den 'KVR' noch in der 'Seestraßenordnung' (SeeStrO) eindeutig definiert. Nach Studium diverser Gesetzestexte und Auslegungen kann aber zusammenfassend gesagt werden, dass 'Enge Fahrwasser' mit Lateraltonnen (rot/grün) bezeichnet sind. Das Verhalten im 'Engen Fahrwasser' ist in KVR - Regel 9 definiert.
Fahrwasser die mit RW-Fahrwassermittetonnen bezeichnet sind, gelten nicht als 'Enge Fahrwasser'. Dabei handelt es sich um 'Verkehrstrennungsgebiete', in denen aber ebenfalls besondere Regeln Gültigkeit haben (siehe weiter oben).
Regeln im 'Engen Fahrwasser':
- Rechtsfahrgebot für alle Längsfahrer. Ein Fahrzeug ist Längsfahrer, wenn es dem Verlauf des Fahrwassers folgt und es mit seinem Kurs nicht mehr als 10° von seinem Verlauf abweicht (so steht es zwar nicht in den KVR, ist aber gängiger Sprachgebrauch der Seeämter).
- Fahrzeuge, die dem Enge Fahrwasser folgen, dürfen durch Fahrzeuge <20 m bzw. durch Fahrzeuge unter Segeln (unabhängig von deren Größe) nicht behindert werden (gilt also auch für die Gorch Fock) .
- Fahrzeuge, die dem Engen Fahrwasser folgen, dürfen durch querende Schiffe (unabhängig von deren Größe oder Antriebsart) nicht behindert werden.
- Fahrzeuge, die dem Engen Fahrwasser folgen, dürfen nicht durch fischende Fahrzeuge behindert werden (das ist auch für Segler von Vorteil).
- Gebot zu besonderer Vorsicht beim Überholen und Begegnen im Engen Fahrwasser.
- Gebot zum Geben entsprechender Schallsignale vor Überholvorgängen (Überholer und Überholter stimmen sich ab).
- Im Engen Fahrwasser herrscht Ankerverbot (außer in Notfällen).
Manöver des letzten Augenblicks:
Sind sich zwei Fahrzeuge so nah gekommen, dass das alleinige Manöver des Ausweichpflichtigen eine Kollision nicht mehr verhindern kann, muss auch der Kurshalter ein eigenes Ausweichmanöver einleiten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dieses Manöver wird 'Manöver des letzten Augenblicks' genannt (KVR - Regel 17a).
Ausweichregeln poetisch:
Seit Jahrzehnten (oder Jahrhunderten?) wird ein kleines Gedicht von Seefahrern als 'Eselsbrücke' von Generation zu Generation weiter gereicht und so immer weiter 'überliefert'.
Es lautet:
Es lautet:
Kommt grün und rot voraus in Sicht dreh' Steuerbord, zeig rotes Licht; nur grün an grün und rot an rot geht alles klar, hat keine Not. Wird rot an Steuerbord geseh'n so musst Du aus dem Wege geh'n. Siehst Du jedoch an Backbord grün, brauchst Du Dich weiter nicht zu müh'n. In diesem Fall soll grün sich klaren und muss Dir aus dem Wege fahren. |
In diesem Sinne wünschen wir auf allen Kursen:
Allzeit gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Allzeit gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
http://www.mein-ostseehafen.de/seegebiete/schleswig-holstein/flensburger-foerde.html?layout=edit&id=321
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