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Seebeben: Tote und Verletzte auf Insel Kos – keine Opfer in der Türkei
Mitten in der Nacht bebte die Erde. Auf der Touristeninsel Kos brach Panik aus. Menschen flohen aus den Bars, Gebäudetrümmer stürzten auf die Straßen. Im Hafen schwappten Tsunami-Wellen über die Kaimauern.
Ein starkes Seebeben vor Kos hat laut APA mindestens zwei Menschen das Leben gekostet und Panik unter den Bewohnern der Ägäis-Insel ausgelöst. Im griechischen Staatsrundfunk (ERT) war zudem von mindestens 120 Verletzten die Rede. Der Yachthafen der gleichnamigen Inselhauptstadt Kos wurde von einer kleinen Tsunami-Welle getroffen, Gebäudemauern zeigten Risse oder stürzten teils sogar ein.
In der Türkei, deren Südwestküste nur wenige Kilometer von Kos entfernt ist und ebenfalls erschüttert wurde, kamen nach ersten Kenntnissen keine Menschen zu Schaden.
Aus Athen wurden Rettungsmannschaften mit zwei Hubschraubern und einem Flugzeug nach Kos geschickt. Vor allem im Zentrum der Stadt, wo sich Dutzende Bars befinden, kam es nach Worten von Bürgermeister Giorgos Kyritsis zu Schäden. Zum Zeitpunkt des Bebens am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) waren die Bars am Hauptplatz von Kos voller Menschen. Das Dach einer Bar sei eingestürzt, sagte der Bürgermeister dem Sender ERT. Dort sollen auch die zwei jungen Menschen ums Leben gekommen sein. Es soll sich um zwei Ausländer handeln, sagte der Bürgermeister der gleichnamigen Stadt, Giorgios Kyritsis, am Freitag dem Radiosender Skai. Über ihre Nationalität gab es noch keine Informationen.
Das griechische Fernsehen zeigte Bilder von eingestürzten Mauern der Burg in der Altstadt. Die durch den Tsunami ausgelösten Wellen hätten das Hafenviertel überschwemmt, berichteten Augenzeugen. Mehrere Boote wurden beschädigt, mindestens eines wurde an Land gespült. Aufnahmen des griechischen Staatsfernsehens zeigten Geröll überall entlang der Kaimauer. Eine Fähre konnte laut ERT wegen der Schäden nicht im Hafen anlegen.
Es gab unterschiedliche Messungen der Stärke des Bebens. Der Chef der griechischen Erdbebenbehörde, Efthymios Lekkas, sagte im griechischen Radio, das Seebeben habe eine Stärke von 6,5 gehabt. Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke mit 6,7 an.
Das Zentrum des Bebens lag laut USGS nahe der türkischen Küstenstadt Bodrum in etwa zwölf Kilometer Tiefe und wurde gefolgt von mehreren schwächeren Nachbeben. Bodrum liegt rund zehn Kilometer Luftlinie entfernt von Kos. Nach Angaben des Europäischen Seismologischen Zentrums leben rund eine Million Menschen in der Region, in der die Erschütterungen zu spüren waren. Bewohnern von Kos und Bodrum wurde geraten, sich von Stränden und beschädigten Gebäuden fernzuhalten.
Keine Opfer aus der Türkei gemeldet
Das türkische Fernsehen zeigte Aufnahmen von verängstigten Menschen, die in der Küstenregion von Bodrum auf die Straßen liefen. Die Gouverneurin der betroffenen Provinz Mugla, Esengul Civelek, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, es gebe bisher keine Berichte über Opfer oder strukturelle Schäden. „Wir konnten Kontakt zu allen Bezirken aufnehmen“, sagte Civelek, auch wenn es teils Probleme mit der Stromversorgung gebe. Einige Menschen würden die Nacht aus Angst vor weiteren Nachbeben im Freien verbringen.
Erst Mitte Juni hatte die Erde auf den Inseln Lesbos, Chios und an der Westküste der Türkei gebebt. Auf Lesbos kam ein Mensch ums Leben, viele Häuser wurden zerstört. Die Erschütterungen waren noch Hunderte Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt zu spüren.
Im europäischen Raum kommen die meisten Erdbeben in Griechenland, den südlichen Teilen des Balkans sowie im Westen der Türkei vor. Auch Italien und der westliche Balkan sind besonders betroffen. Der größte Teil der schweren europäischen Beben ereignet sich nahe den Rändern von Afrikanischer und Europäischer Platte. Dort kann es zu Spannungen kommen, die zu Beben führen.
http://www.tourexpi.com/de-intl/news/seebeben-tote-und-verletzte-auf-insel-kos-keine-opfer-in-der-turkei-135383.html
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