22.
September 2008/06. Oktober 2008
To the Editor of
The Wall Street Journal
informationage@wsj.com
Letters@WSJ.com
= Capsized Casino Capitalism =
To the Editor of
The Wall Street Journal
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= Capsized Casino Capitalism =
- The Busted Credit Bubble -
- An Avoidable Tsunami and a Wholly
Unnatural Disaster -
"One explanation is the absence of warnings
from the professionals whose job it is to identify risks."
Ein Pleiten-Tsunami ist über die Finanzbranche hinweg gefegt. "Eine Eklärung dafür ist" - meint Herr Crovitz - "das Fehlen von Warnungen seitens Experten, deren Job ist die Erkennung von Risiken." Warum haben so viele (scheinbar) kluge Leute an den Schalthebeln so viele falsche Entscheidungen getroffen?
L. Gordon Crovitz meint in seinem Kommentar unter dem Titel "Information Haves and Have-Nots" zu Deutsch: 'Informationsbesitzer und Informationsnichtbesitzer' (WSJ-September 22, 2008, ed-op), weil Informationen, die zur Verfügung standen oder hätten zur Verfügung gestellt werden können, von Fachleuten nicht genutzt wurden. Es hätte rechtzeitig gewarnt werden können.
Gutgemeinte, aber das wahre Problem verfehlende Maßnahmen werden an den Ursachen der gegenwärtigen oder zukünftigen Krise nichts ändern. Der Krankheitserreger wurde fehldiagnostiziert.
**
Re: L. Gordon Crovitz, "Information Haves and Have-Nots"
(WSJ-September 22, 2008, ed-op)
A tsunami of bankruptcies is racing across the financial industry. This was no natural disaster. It didn't have to happen. Experts should have warned and issued alerts based on information that was available and should have been made more universsally accessible.
Well-meant but ineffectual and misdirected measures and new regulations won't cure the present or the future disease. The bacillus has been misdiagnosed.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
***
PS. Herr Crovitz erwähnt zwar richtigerweise "the absence of warnings from the professionals"- während der sich anbahnenden Katastrophe. Noch eines sehr Wichtiges hätte er aber erwähnen sollen. Das Verhalten der Regierungsbehörden danach und "the questions of moral hazard". Mit der Rettungsaktion der US-Regierung und damit einhergehendem Nachwerfen von Hunderten von Milliarden Dollar den verantwortungslos hoch mit Risiko pokernden Finanzjongleuren und Totalversagern der Finanzindustrie wurde ein Weg nach exakt dem gleichen Muster eingeschlagen, wie nach dem Tsunami-Desaster 2004, nämlich:
Statt zuallererst die kriminellen Versager sofort aus dem Verkehr zu ziehen und vor Gericht zu stellen, statt die Organisationsstrukturen des Katastrophenschutzes umfangreich zu analysieren und diese umgehend und tiefgreifend zu verändern, hat man alles beim Alten gelassen. Man hat die Nieten und Flaschen in geradezu skandalöser Weise zu Medienstars erklärt und sie mit Grants in Millionenhöhe beschenkt oder mit lukrativen Posten beehrt. Anstatt bei den Wurzeln des Übels anzusetzen, hatte man somit den toten Baum grün gestrichen, damit er wie lebendig aussehen würde und für noch lebendig gehalten wird.
Die fehlende Aufarbeitung der Tsunami-Katastrophe 2004 in Amerika und sonst überall in der Welt führte dann immer wieder zu wiederholten Versagen bis sich schließlich das globale Versagen derart kummulierte, dass drei Jahre später ein sekundärer Tsunami anderer Art Amerika und die Märkte der Welt verheerte.
Hank Paulson sprach schon vor ein paar Monaten von "moral risk/hazard" und meinte damit genau das oben Gesagte: Das lebensbedrohliche Risiko, die tödliche Gefahr die Versager für ihr Versagen zu belohnen... sprach und tat genau das Gegenteil, was er meinte, nämlich keine Ursachenforschung und radikale Konsequenzen (und schon gar nicht der Art, die den in Verantwortung stehenden kriminell fahrlässigen Politikern an den Kragen geht) sondern Herumdoktern an den Symptomen der Krankheit.
Am 8. September 2008 schrieb THE INDEPENDENT
(published in Britain) unter "Financiers need not just a rescue but a reckoning" folgendermaßen: "Yet we should not make too much of the differences. The truth is that there has been stunning 'moral hazard' on both sides of the Atlantic in the past year. Taxpayers' money has been used on an unprecedented scale to inject liquidity into dried-out markets, something which has thrown a lifeline to thousands of greedy investors and irresponsible banking groups that would otherwise have gone bust. The extent of the public liabilities resulting from this crisis, both in America and Britain, will only become clear over time. But we can be certain that they will be vast.
But when it is over, there needs to be a reckoning. The banks that relaxed their lending standards so irresponsibly in the boom must be constrained to stop them doing the same thing again. Those regulators and politicians -- amongst them our own prime minister -- who rode the housing and speculation boom while neglecting to demand sound-lending practices must also be held accountable. The credit crunch is not just a market failure. It is a damning failure of regulation."
http://seattlepi.nwsource.com/ opinion/37...ueonline09.html
Allen fahrlässigen Beteiligten sollte ein für einmal klar werden: Wenn die Ursachen einer Massenkatastrophe und eines kollektiven Versagens weder erkannt noch alle notwendigen Konsequenzen daraus gezogen werden, klopft die nächste Katastrophe bereits an die Tür.
Und genau das ist eben geschehen.
"One explanation is the absence of warnings
from the professionals whose job it is to identify risks."
Ein Pleiten-Tsunami ist über die Finanzbranche hinweg gefegt. "Eine Eklärung dafür ist" - meint Herr Crovitz - "das Fehlen von Warnungen seitens Experten, deren Job ist die Erkennung von Risiken." Warum haben so viele (scheinbar) kluge Leute an den Schalthebeln so viele falsche Entscheidungen getroffen?
L. Gordon Crovitz meint in seinem Kommentar unter dem Titel "Information Haves and Have-Nots" zu Deutsch: 'Informationsbesitzer und Informationsnichtbesitzer' (WSJ-September 22, 2008, ed-op), weil Informationen, die zur Verfügung standen oder hätten zur Verfügung gestellt werden können, von Fachleuten nicht genutzt wurden. Es hätte rechtzeitig gewarnt werden können.
Gutgemeinte, aber das wahre Problem verfehlende Maßnahmen werden an den Ursachen der gegenwärtigen oder zukünftigen Krise nichts ändern. Der Krankheitserreger wurde fehldiagnostiziert.
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Re: L. Gordon Crovitz, "Information Haves and Have-Nots"
(WSJ-September 22, 2008, ed-op)
A tsunami of bankruptcies is racing across the financial industry. This was no natural disaster. It didn't have to happen. Experts should have warned and issued alerts based on information that was available and should have been made more universsally accessible.
Well-meant but ineffectual and misdirected measures and new regulations won't cure the present or the future disease. The bacillus has been misdiagnosed.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
***
PS. Herr Crovitz erwähnt zwar richtigerweise "the absence of warnings from the professionals"- während der sich anbahnenden Katastrophe. Noch eines sehr Wichtiges hätte er aber erwähnen sollen. Das Verhalten der Regierungsbehörden danach und "the questions of moral hazard". Mit der Rettungsaktion der US-Regierung und damit einhergehendem Nachwerfen von Hunderten von Milliarden Dollar den verantwortungslos hoch mit Risiko pokernden Finanzjongleuren und Totalversagern der Finanzindustrie wurde ein Weg nach exakt dem gleichen Muster eingeschlagen, wie nach dem Tsunami-Desaster 2004, nämlich:
Statt zuallererst die kriminellen Versager sofort aus dem Verkehr zu ziehen und vor Gericht zu stellen, statt die Organisationsstrukturen des Katastrophenschutzes umfangreich zu analysieren und diese umgehend und tiefgreifend zu verändern, hat man alles beim Alten gelassen. Man hat die Nieten und Flaschen in geradezu skandalöser Weise zu Medienstars erklärt und sie mit Grants in Millionenhöhe beschenkt oder mit lukrativen Posten beehrt. Anstatt bei den Wurzeln des Übels anzusetzen, hatte man somit den toten Baum grün gestrichen, damit er wie lebendig aussehen würde und für noch lebendig gehalten wird.
Die fehlende Aufarbeitung der Tsunami-Katastrophe 2004 in Amerika und sonst überall in der Welt führte dann immer wieder zu wiederholten Versagen bis sich schließlich das globale Versagen derart kummulierte, dass drei Jahre später ein sekundärer Tsunami anderer Art Amerika und die Märkte der Welt verheerte.
Hank Paulson sprach schon vor ein paar Monaten von "moral risk/hazard" und meinte damit genau das oben Gesagte: Das lebensbedrohliche Risiko, die tödliche Gefahr die Versager für ihr Versagen zu belohnen... sprach und tat genau das Gegenteil, was er meinte, nämlich keine Ursachenforschung und radikale Konsequenzen (und schon gar nicht der Art, die den in Verantwortung stehenden kriminell fahrlässigen Politikern an den Kragen geht) sondern Herumdoktern an den Symptomen der Krankheit.
Am 8. September 2008 schrieb THE INDEPENDENT
(published in Britain) unter "Financiers need not just a rescue but a reckoning" folgendermaßen: "Yet we should not make too much of the differences. The truth is that there has been stunning 'moral hazard' on both sides of the Atlantic in the past year. Taxpayers' money has been used on an unprecedented scale to inject liquidity into dried-out markets, something which has thrown a lifeline to thousands of greedy investors and irresponsible banking groups that would otherwise have gone bust. The extent of the public liabilities resulting from this crisis, both in America and Britain, will only become clear over time. But we can be certain that they will be vast.
But when it is over, there needs to be a reckoning. The banks that relaxed their lending standards so irresponsibly in the boom must be constrained to stop them doing the same thing again. Those regulators and politicians -- amongst them our own prime minister -- who rode the housing and speculation boom while neglecting to demand sound-lending practices must also be held accountable. The credit crunch is not just a market failure. It is a damning failure of regulation."
http://seattlepi.nwsource.com/
Allen fahrlässigen Beteiligten sollte ein für einmal klar werden: Wenn die Ursachen einer Massenkatastrophe und eines kollektiven Versagens weder erkannt noch alle notwendigen Konsequenzen daraus gezogen werden, klopft die nächste Katastrophe bereits an die Tür.
Und genau das ist eben geschehen.
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