19. November 2007
"Bureaucrats, by nature, rarely give off a creative spark."
(Nov. 15, 2007, WSJ - Wall Street Journal)
"Schon von ihrer Natur her fehlt Bürokraten jeder kreative Funke."
*
"Bureaucrats, by nature, rarely give off a creative spark."
(Nov. 15, 2007, WSJ - Wall Street Journal)
"Schon von ihrer Natur her fehlt Bürokraten jeder kreative Funke."
*
Ex-Bundesinnenminister Otto Schily
Amtierender Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
poststelle@bmi.bund.de
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Federal Office of Civil Protection and Disaster Assistance
Präsident Christoph Unger
Post: Postfach 18 67,
53008 Bonn
Provinzialstraße 93
D - 53127 Bonn
Germany
christoph.unger@bbk.bund.de
deNIS@bbk.bund.de
www.bbk.bund.de
Servicezeit:
Mo. - Fr.: 08:00 - 15:30 Uhr (UTC+2)
Schleswig-Holsteinisches Innenministerium
Landesinnenminister Ralf Stegner
Poststelle@im.landsh.de
Amt für Katastrophenschutz
katastrophenschutz-sh@im.
Hamburger Behörde für Inneres
Senator Udo Nagel
reinhard.fallak@bfi-a.hamburg.
presse@feuerwehr.hamburg.de
Berliner Behörde für Inneres
Berliner Senator für Inneres Dr. Ehrhart Körting
andrea.sommer@seninn.verwalt-
Niedersachsens Ministerium für Inneres
Innenminister Uwe Schünemann
pressestelle@mi.niedersachsen.
Das Bayerische Staatsministerium des Innern
Innenminister Joachim Herrmann
presse@stmi.bayern.de
Innenministerium Baden-Württemberg
Innenminister Heribert Rech
innenminister@im.bwl.de
Innenministerium Nordrhein-Westfalen
Innenminister Dr. Ingo Wolf
poststelle@im.nrw.de
Hessisches Innenministerium
Staatsminister Volker Bouffier
poststelle@hmdi.hessen.de
Sächsisches Staatsministerium des Innern
Staatsminister Dr. Albrecht Buttolo
presse@smi.sachsen.de
Saarländisches Ministerium für Inneres
Minister für Inneres Klaus Meiser
k.meiser@innen.saarland.de
Bremer Behörden für Inneres
Senator für Inneres Willi Lemke
office@sk.bremen.de
Innenministeriums des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Innenministers Lorenz Caffier
poststelle@im.mv-regierung.de
Thüringer Innenministerium
Thüringer Innenminister Dr. Karl Heinz Gasser
presse@tim.thueringen.de
Ministerium des Innern des Landes Brandenburg
Innenminister Jörg Schönbohm
poststelle@mi.brandenburg.de
Sachsen-Anhalt Ministerium des Innern
Innenminister Holger Hövelmann
pressestelle@mi.lsa-net.de
Rheinland-Pfälzisches Ministerium des Innern
Minister des Innern Karl Peter Bruch
rolf.becker@stk.rlp.de
**
Die ganze Misere des Katastrophenschutzes versetzt mich so in Empörung, in Wut und Erregung, dass ich meine innere Ruhe und meinen Seelenfrieden nur wiederfinden kann, indem ich folgende Schimpfkanonade loslasse. Die Angesprochenen fassen es bitte als Serie von Tritten in ihr durch Untätigkeit fett gewordenes Gesäß auf.
= WECKRUF =
an das
deutsche,
europäische
und überseeische
Katastrophendienstwirrwarr
Alle auffallend denkunvermögenden Buchstabengelehrten im Bundesinnenministerium, darunter auch alle auf Sicherheit bedachte, staatlich anerkannte und geprüfte Pseudo-Katastrophenschützler und alle nicht einsatzbereite Reservetarzane des deutschen Katastrophenschutzes; alle denkfaule und kriminell untätige Zivilschutzbehörden-Nieten; alle durch 9/11 schwer traumatisierte und in den bemitleidenswerten Zustand eines unheilbaren PBVWS (Permanent-Bedrohung-
verfallene (dennoch im Bereich des Katastrophenschutzes gänzlich untätigen) Sicherheitsfanatiker, Tugendwächter, Sprücheklopfer, Moralprediger und Oberheuchler in Personalunion, die statt etwas Substanzielles zu tun lediglich immer wieder eine neue Sicherheitssau durchs Dorf jagen –
seid gegrüßt!
Seid gegrüßt!
All ihr
übrigen lokalen Behördendeppen und schlafenden Bürohengste, in euren miefigen
Amtsstuben verbarrikadierten Behördentrottel und deutsche Warndienstchaoten, selbstverständlich
auch all ihr geistig unbeweglichen und verantwortungsscheuen Betonköpfe in euren
luftdichten Katastrophenschutzbunkern ohne Fenster zur Außenwelt! Eurokraten
mit und ohne Doktortitel und kaum bemerkbarer Gehirnmasse verantwortlich für
europaweite Vernachlässigung des Katastrophenschutzes, der (ähnlich wie der
Umweltschutz) in Versenkung an der
tiefsten Stelle der Europäischen Unionstiefsee ruht!
Aufwachen!
552 deutsche Todesopfer
des Tsunamis 2004 mahnen euch!
Wacht auf!
Zeit für Kaffeepause!
(und das Wort zum Totensonntag)
Seid gegrüßt!
All ihr Fachidioten mit dem unverkennbaren Tunnelblick! All ihr aufgeblasenen Rhetoriker mit eurem armseligen, pseudowissenschaftlichen, phrasendreschenden, inhalts- und bedeutungslosen Wichtigtuer-und-Stotterjargon eines Halbgebildeten! All ihr diplomierten Analphabeten mit akademischem Abschluss! All ihr hartnäckigsten Fälle intellektueller Abwesenheit im Staatsdienst! All ihr autorisierten, anerkannten und zertifizierten Dummköpfe des deutschen Katastrophendienstes mit eurem in die Leere starrenden Blick und in die virtuelle Realität der Bildschirme ohne wirklichen Realitätsbezug!
Seid gegrüßt!
All ihr habilitierten Gefahren-und-Risiko-Analysten mit eurem ganzheitlichen, ebenübergreifenden und interdisziplinierten Ansatz und euren Ansatzpunkten für moderne, Kirchenglocken zugewandte, vorsorgeorientierte nationale Mastergesamtkonzeptionspläne mit all euren Analysen potenzieller Verletzlichkeiten komplexer sozialer und technischer Systeme!
Gegrüßt seien...
all die konkreten Beiträger zur Gefahren- und Risikoreduzierung, die Aufgabenwahrnehmer, Präventierer, Integrierer, Flächendecker, Gefährdungserfasser, Möglichkeitenseher, Satellitenstützer, Mißverständnisbedaurer, Keinewarnungaussprecher, Vorhersagedienstler, Gefahrenabwehrüberprüfler, Unglückssimulierer, Reichweiten- und SatWaS-(SatellitenWarnSystem, oder vielleicht korrekterweise: SagWaS)-Beschränkler, kompetente und versierte Verknüpfler, sprich Berücksichtigler und Koordinierer fächerübergreifender internationaler Zusammenarbeit, technisch-wissenschaftliche Massenvernichtungserforscher, Extremnotfalleinbezieher, geschulte untätigkeitskonforme Ausbilder von Führungseierköpfen aller Verwaltungsebenen, Gemeinmeldekrisenmanager, praxistaugliche Referenzpunkteevaluierer, Zentralbehördenkoordienierer, gemeinsame Zivil-Militär-Polizei-Melde-
Seid willkommen!
All ihr auf einem Stapel von Schutzfibeln sitzenden Schwachköpfe, die Handlungsanweiser, freilich auch all ihr Leistungspotenzialsteigerer im Bevölkerungsschutz, Gefährdungskatasterer und Gefahrenkastrierer, Krisenabwehrplaner und fachübergreifende, kompetente Aufgabenerfüller von unwirksamen Schutzsystemen, darüber hinaus die Besetzer von bürokratensumpfgetränkten Melde- und Lagezentren!
Seid uns herzlichst willkommen!
Interministerielle Gruppenleiter mit eurer Generierung, Sicherstellung und kontinuierlichen Aktualisierung von flächendeckenden Lagebildern, all ihr Schadensprognosenqualifizierer und Gefahrenvalidierer, Vermittler von Engpassressourcen zur Gefahrenabwehr an die wo auch immer sich befindenden Bedarfsträger - all ihr Verbalisten und Verbalerotiker des Katastrophenfschutzes!
Fühlt euch durch unseren Gruß besonders angesprochen!
All ihr
Berliner, Pullacher, Potsdamer, Wiesbadener und sonstige über das Bundesgebiet
dicht verstreuten Klotzköpfe des Sprechstunden-Von-Bis- Katastrophenschutzes
gestützt durch die vereinten Kräfte der begriffsstützigen, bummeligen und
paralysierten Netzwerkler vom PENIS (PEnnerNotfall InformationsSystem), das
eigentlich deNIS heißt und für DEutsches NotfallInformationsSystem stehen sollte
– eine Mißgeburt behördlichen Analphabetismus im Informationszeitalter und ein
rachitisches Ziehkind bürokratischer Borniertheit und fachlicher Impotenz, das
seine Existenz, sprich sein Schattendasein – da ansonsten unbekannt und völlig
nutzlos (außer für die BBK-Gehaltsbezieher zur Legitimierung ihres
unterhaltsamen Zeitvertriebs) – lediglich im engsten Kreise dieser
dilettantischen Tagesdiebe-DiMiDo- Unheilsstifter und Pfuscher fristet; im Kreise
also dieser B l i t z m e r k e r und Marmeladepaladine staatlicher
Fürsorgepflicht im Bereich des Bevölkerungsschutzes bei grenzüberschreitenden
Katastrophen, die sich am 26. Dezember 2004 keinen einzigen Millimeter
rührten, um ihre Landsleute zu warnen und ihnen zu helfen. Das sind die
vorzeigbaren e f f i z i e n t e n Hilfeleistungsträger unseres
Referenz-Rettungswesens bei großflächigen Schadensereignissen von nationaler und
internationaler Bedeutung, integriert in die Bonner BBK-Kohorte der
Stammtischfeldherren, Schmalspurakademiker, Spätzünder und Phlegmatiger, Blech-
und Dummschwätzer, allesamt nur Phrasendrescher und Hasardeure in einer Stärke
von 300 Blindgänger, die zusammen mit den anderen Legionen überbezahlter
Schrumpfgermanen bei den unzähligen rund um die Uhr besetzten Lagezentren,
Kommando- und Warndienstzentralen des AA, BKA, BND, BSH, der BMVg, MARINE und
all den sonstigen scheinbar hochleistungsfähigen und engmaschigen Stellen des
deutschen Sicherheitsnetzes, am 26. Dezember 2004 allesamt nicht einmal das
Niveau von unterentwickeltem Kenia erreichten!
Aufwachen!
552 deutsche Tsunami-Opfer rufen euch zu!!!
Aufwachen!
552 deutsche Tsunami-Opfer rufen euch zu!!!
Die meisten von
ihnen hätten am 26. Dezember 2004
von ihren Angehörigen oder Freunden per Telefon oder Handy direkt vor der bestehenden Lebensgefahr gewarnt werden können, wenn im deutschen Fernsehen und Rundfunk entsprechende Warnungen ausgestrahlt, und wenn die anderen aus dem Bett durch die heulenden Sirenen geholt worden wären – von verantwortlichen, verantwortungsvollen und pflichtbewussten Menschen. Die gibt es aber in Deutschland in den Schaltzentralen der Exekutive, der Sicherheitsbehörden und der Tourismusbranche NICHT!
Deshalb gab es keine Warnungen.
Von keiner Stelle, von niemandem, über kein Medium.
Auch auf den für das Ausland bestimmten Nachrichtenkanälen: über Deutschlandfunk und die Deutsche Welle, die in Thailand ein jedes ordentliche Hotel empfangen konnte, war eine Warnung direkt im Hotelzimmer vor dem kommenden Unheil möglich. Diese gab es aber auch nicht.
Und so saßen viele in Deutschland am zweiten Weihnachtstag zur späten Stunde gegen 2 Uhr noch vor dem Fernseher oder am Radio und genossen ahnungslos im Familien- oder Freundeskreis
das weihnachtliche Unterhaltungsprogramm, als der Erdball in 10 Minuten lang durch ein gigantisches Beben, das zweitstärkste überhaupt registrierte und das stärkste seit 40 Jahren, erzitterte. Das Seebeben riss die Erdkruste auf 1600 km auf, verschob die Erdachse, Inseln und Kontinente und setzte beim Bruchvorgang Energie von Millionenfachen der Explosionskraft der Hiroshimabombe frei, um schließlich einen katastrophalen Tsunami auszulösen, der 300 000 Menschenleben raubte. Dennoch blieben alle Telefone und Handys stumm, weil nicht nur die Menschen vor Ort, sondern auch die Bundesbürger in ihrer technisch angeblich so hochentwickelten Heimat auch nicht gewarnt wurden. Und so dachten wir alle in den Urlaubsländern am Indischen Ozean, die die Deutsche Welle am Morgen des zweiten Weihnachtstages einschalteten, dass außer guter Wetterprognose für die nächsten Tage nichts anderes von Wichtigkeit gewesen wäre.
Und dass uns selbstverständlich nichts drohe, weil - dachten wir alle - all die geballte milliardenteure Technik, mit der wir den Erdball lückenlos und kontinuierlich überwachen, selbstverständlich zum Wohle der Menschheit, zum Schutz des Bürgers und Steuerzahlers da sei. Und dass der verantwortungsvolle Staatsmann, Wissenschaftler, Marinekapitän, Tourismusmanager, Diensthabende beim Sicherheits- oder Warndienst seine Fürsorgepflicht für die wehr- und ahnungslosen Menschen in tödlicher Gefahr tun werde.
Ein tödlicher Irrtum.
Jetzt wissen wir, wem wir das zu verdanken haben.
All diese Versager haben sich jetzt in ihre Löcher verkrochen, verschweigen ihr Versagen vor der Öffentlichkeit und drücken sich vor Verantwortung und Konsequenzen: Politiker, Behörden, Sicherheits- und Warndienste, Wissenschaftler, Tourismusbranche, das Militär, allen voran die Marine mit ihren bummeligen Freizeitkapitänen im Indischen Ozean.
Nun wissen wir auch, wie der deutsche sog. Katastrophenschutz f u n k t i o n i e r t: nur auf dem geduldigen von einigen Schwachköpfen bedrucktem Papier, was aber keine dumme verantwortliche Sau in dieser Bananenrepublik weiter kümmert.
Standort Deutscher Deppenwald im Bürokratensumpf.
Bitte nicht vergessen!!!
Das erklärt einiges.
ALSO GOTT SCHÜTZE UNS VOR DER PEST, CHOLERA,
VOR DEM DEUTSCHEN KATASTROPHENSCHUTZ
UND DER DEUTSCHEN KATASTROPHENHILFE!
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
von ihren Angehörigen oder Freunden per Telefon oder Handy direkt vor der bestehenden Lebensgefahr gewarnt werden können, wenn im deutschen Fernsehen und Rundfunk entsprechende Warnungen ausgestrahlt, und wenn die anderen aus dem Bett durch die heulenden Sirenen geholt worden wären – von verantwortlichen, verantwortungsvollen und pflichtbewussten Menschen. Die gibt es aber in Deutschland in den Schaltzentralen der Exekutive, der Sicherheitsbehörden und der Tourismusbranche NICHT!
Deshalb gab es keine Warnungen.
Von keiner Stelle, von niemandem, über kein Medium.
Auch auf den für das Ausland bestimmten Nachrichtenkanälen: über Deutschlandfunk und die Deutsche Welle, die in Thailand ein jedes ordentliche Hotel empfangen konnte, war eine Warnung direkt im Hotelzimmer vor dem kommenden Unheil möglich. Diese gab es aber auch nicht.
Und so saßen viele in Deutschland am zweiten Weihnachtstag zur späten Stunde gegen 2 Uhr noch vor dem Fernseher oder am Radio und genossen ahnungslos im Familien- oder Freundeskreis
das weihnachtliche Unterhaltungsprogramm, als der Erdball in 10 Minuten lang durch ein gigantisches Beben, das zweitstärkste überhaupt registrierte und das stärkste seit 40 Jahren, erzitterte. Das Seebeben riss die Erdkruste auf 1600 km auf, verschob die Erdachse, Inseln und Kontinente und setzte beim Bruchvorgang Energie von Millionenfachen der Explosionskraft der Hiroshimabombe frei, um schließlich einen katastrophalen Tsunami auszulösen, der 300 000 Menschenleben raubte. Dennoch blieben alle Telefone und Handys stumm, weil nicht nur die Menschen vor Ort, sondern auch die Bundesbürger in ihrer technisch angeblich so hochentwickelten Heimat auch nicht gewarnt wurden. Und so dachten wir alle in den Urlaubsländern am Indischen Ozean, die die Deutsche Welle am Morgen des zweiten Weihnachtstages einschalteten, dass außer guter Wetterprognose für die nächsten Tage nichts anderes von Wichtigkeit gewesen wäre.
Und dass uns selbstverständlich nichts drohe, weil - dachten wir alle - all die geballte milliardenteure Technik, mit der wir den Erdball lückenlos und kontinuierlich überwachen, selbstverständlich zum Wohle der Menschheit, zum Schutz des Bürgers und Steuerzahlers da sei. Und dass der verantwortungsvolle Staatsmann, Wissenschaftler, Marinekapitän, Tourismusmanager, Diensthabende beim Sicherheits- oder Warndienst seine Fürsorgepflicht für die wehr- und ahnungslosen Menschen in tödlicher Gefahr tun werde.
Ein tödlicher Irrtum.
Jetzt wissen wir, wem wir das zu verdanken haben.
All diese Versager haben sich jetzt in ihre Löcher verkrochen, verschweigen ihr Versagen vor der Öffentlichkeit und drücken sich vor Verantwortung und Konsequenzen: Politiker, Behörden, Sicherheits- und Warndienste, Wissenschaftler, Tourismusbranche, das Militär, allen voran die Marine mit ihren bummeligen Freizeitkapitänen im Indischen Ozean.
Nun wissen wir auch, wie der deutsche sog. Katastrophenschutz f u n k t i o n i e r t: nur auf dem geduldigen von einigen Schwachköpfen bedrucktem Papier, was aber keine dumme verantwortliche Sau in dieser Bananenrepublik weiter kümmert.
Standort Deutscher Deppenwald im Bürokratensumpf.
Bitte nicht vergessen!!!
Das erklärt einiges.
VOR DEM DEUTSCHEN KATASTROPHENSCHUTZ
UND DER DEUTSCHEN KATASTROPHENHILFE!
GOD SAVE US FROM
PEST, CHOLERA AND FROM GERMAN CIVIL PROTECTION AND DISASTER ASSISTANCE!
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
PS. In Deutschland wird seit langem und ohne Ende nachgedacht über ein angemessenes öffentliches Warnsystem für den Katastrophenfall. Dass es nicht schon längst ein einheitliches System gibt und in ein paar Jahren auch nicht geben wird, dass die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder wegen Kompetenzwirrrwarr und Konkurenzdenken selbst nicht genau wissen (und nicht wissen wollen) wer, wann und wofür zuständig sei, ist ein Skandal. Denn wie viele Spezialisten auf diesem Gebiet leben gesichert mit üppigen, vom Steuerzahler finanzierten Gehältern? Sie sind alle komplett nutzlos und unproduktiv und behindern sich nur gegenseitig. Im Ernstfall erweisen sich diese Kaffeepause-und-Feierabend-
Wir begrüßen zwar,
dass Lernbehinderte ins Berufsleben geschleust werden. Aber müssen die denn
alle Beamtenposten bei den Sicherheitsdiensten besetzen, wo man immer
hellwach bleiben und wo aus Katastrophen und Versagen gelernt werden
muss?
Beim Tsunami am Weihnachten 2004 wurde bei uns NICHTS getan. Zwei, drei Seismologen hätten nach dem weltweit gemessenen und lokalisierten Seebeben vor Sumatra Alarm schlagen können. Es war von hier aus möglich festzustellen, dass es die Tsunami-Wellen ausgelöst hatte. Neben der 1600 km langen Bebenzone gab es nicht nur Sumatra mit seinen vorgelagerten und zuallererst vom Tsunami getroffenen Inseln, sondern auch gab es ein Gewirr von 300 Inseln der Nicobaren und Andamanen, an deren Küsten das destruktive Wirken der Welle an diesem sonnenklaren Tag tausendmal auf den Satellitenbildern hätte festgestellt werden können. Eine halbe Stunde nach dem Seebeben lagen die Küsten Sumatras in Trümmern und mit 200 000 Toten unter Wasser und Schlamm. Es bestand also leicht feststellbare akute Tsunamigefahr für alle Festlandküsten der Region. Es wäre reichlich Zeit zum Warnen gewesen. Auf allen Kanälen! Zwei bis zwei und einhalb Stunden lagen zwischen dem Megabeben und dem Auftreffen der ersten Tsunami-Welle auf den Touristenstränden Thailands. Hätten bei uns die Sirenen geheult und hätten hier Radio und Fernsehen vor der Gefahr für die Urlauberküsten am Indischen Ozean gewarnt, dann wären Tausende von deutschen Touristen per Mobilfunktelefon am Strand gewarnt worden. Und hätten Flugzeuge des Sanitätsdienstes unserer milliardenteuren, und dennoch völlig nutzlosen Bundeswehr umgehend abgehoben, hätte kein Bundesbürger oder ausländischer Tourist an Blutvergiftung sterben oder amputiert werden müssen.
In einem Satz zusammengefasst:
Das Tsunami-Desaster 2004 war keine Naturkatastrophe. Der Mensch war’s und wurde als Täter von uns, den Opfern dieser Katastrophe, längst überführt: Ein kriminelles, unentschuldbares, kollektives Versagen soweit das Auge reicht, und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
A crime against humanity.
Beim Tsunami am Weihnachten 2004 wurde bei uns NICHTS getan. Zwei, drei Seismologen hätten nach dem weltweit gemessenen und lokalisierten Seebeben vor Sumatra Alarm schlagen können. Es war von hier aus möglich festzustellen, dass es die Tsunami-Wellen ausgelöst hatte. Neben der 1600 km langen Bebenzone gab es nicht nur Sumatra mit seinen vorgelagerten und zuallererst vom Tsunami getroffenen Inseln, sondern auch gab es ein Gewirr von 300 Inseln der Nicobaren und Andamanen, an deren Küsten das destruktive Wirken der Welle an diesem sonnenklaren Tag tausendmal auf den Satellitenbildern hätte festgestellt werden können. Eine halbe Stunde nach dem Seebeben lagen die Küsten Sumatras in Trümmern und mit 200 000 Toten unter Wasser und Schlamm. Es bestand also leicht feststellbare akute Tsunamigefahr für alle Festlandküsten der Region. Es wäre reichlich Zeit zum Warnen gewesen. Auf allen Kanälen! Zwei bis zwei und einhalb Stunden lagen zwischen dem Megabeben und dem Auftreffen der ersten Tsunami-Welle auf den Touristenstränden Thailands. Hätten bei uns die Sirenen geheult und hätten hier Radio und Fernsehen vor der Gefahr für die Urlauberküsten am Indischen Ozean gewarnt, dann wären Tausende von deutschen Touristen per Mobilfunktelefon am Strand gewarnt worden. Und hätten Flugzeuge des Sanitätsdienstes unserer milliardenteuren, und dennoch völlig nutzlosen Bundeswehr umgehend abgehoben, hätte kein Bundesbürger oder ausländischer Tourist an Blutvergiftung sterben oder amputiert werden müssen.
In einem Satz zusammengefasst:
Das Tsunami-Desaster 2004 war keine Naturkatastrophe. Der Mensch war’s und wurde als Täter von uns, den Opfern dieser Katastrophe, längst überführt: Ein kriminelles, unentschuldbares, kollektives Versagen soweit das Auge reicht, und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
A crime against humanity.
***
ANLAGEN
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Notfallplanung und Notfallvorsorge
"Ausgangspunkt für eine moderne, vorsorgeorientierte nationale Gesamtkonzeption (Master-Plan) zum Schutz der Gesellschaft müssen Gefahren- und Risikoanalysen mit einem ganzheitlichen, d.h. ebenenübergreifenden und interdisziplinären Ansatz sein. In einem weiteren Schritt folgen Analysen der potenziellen Verletzlichkeiten komplexer sozialer und technischer Systeme. Diese Analysen und die Umsetzung der daraus gewonnenen Erkenntnisse leisten bereits einen konkreten Beitrag zur Prävention und Risikoreduzierung.
Für den Fall außergewöhnlicher Gefahren- und Schadenlagen müssen in Deutschland neben regionalen und landesweiten auch nationale Risikoanalysen durchgeführt werden. Hierzu sollen für Deutschland standardisierte und edv-gestützte Routinen entwickelt werden, die zuverlässig und schnell angewendet werden können und eine kontinuierliche Aktualisierung der Gesamtlage sicherstellen. Die flächendeckende nationale Vorsorgeplanung soll dadurch wesentlich verbessert werden.
In diesem Bereich sind primär folgende Aufgaben zu erfüllen:
Kontinuierliche Evaluierung des integrierten deutschen Bevölkerungsschutzsystems (u.a. Entwicklung eines praxistauglichen Referenzsystems, Entwicklung eines langfristig fortschreibbaren systematischen Ansatzes)" usw. etc.
(...)
*********
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Notfallplanung und Notfallvorsorge
"Ausgangspunkt für eine moderne, vorsorgeorientierte nationale Gesamtkonzeption (Master-Plan) zum Schutz der Gesellschaft müssen Gefahren- und Risikoanalysen mit einem ganzheitlichen, d.h. ebenenübergreifenden und interdisziplinären Ansatz sein. In einem weiteren Schritt folgen Analysen der potenziellen Verletzlichkeiten komplexer sozialer und technischer Systeme. Diese Analysen und die Umsetzung der daraus gewonnenen Erkenntnisse leisten bereits einen konkreten Beitrag zur Prävention und Risikoreduzierung.
Für den Fall außergewöhnlicher Gefahren- und Schadenlagen müssen in Deutschland neben regionalen und landesweiten auch nationale Risikoanalysen durchgeführt werden. Hierzu sollen für Deutschland standardisierte und edv-gestützte Routinen entwickelt werden, die zuverlässig und schnell angewendet werden können und eine kontinuierliche Aktualisierung der Gesamtlage sicherstellen. Die flächendeckende nationale Vorsorgeplanung soll dadurch wesentlich verbessert werden.
In diesem Bereich sind primär folgende Aufgaben zu erfüllen:
Kontinuierliche Evaluierung des integrierten deutschen Bevölkerungsschutzsystems (u.a. Entwicklung eines praxistauglichen Referenzsystems, Entwicklung eines langfristig fortschreibbaren systematischen Ansatzes)" usw. etc.
(...)
*********
(DIE ZEIT - 31. Oktober 2007)
Aufwachen!
Von Max Rauner
Nach dem Kalten Krieg wurden die Sirenen abgebaut.
Wie warnt man jetzt die Deutschen im Katastrophenfall?
Heute ist ein besonderer Tag für Thomas Bendixen: Probealarm, die Presse kommt. Normalerweise würde er um diese Uhrzeit im Referat für Katastrophenschutz der Hamburger Innenbehörde am Schreibtisch sitzen; an diesem Vormittag aber steht er vor einem ehemaligen Asylbewerberheim in Elbnähe. Das hat eine neue Sirene auf dem Dach. Man wolle die Hamburger Bevölkerung für das Signal sensibilisieren und auf den Beginn der Sturmflutsaison hinweisen, sagt Bendixen. »Welches Signal warnt die Anwohner vor der Sturmflut?«, fragt eine Reporterin. »Eine Minute Dauerton ohne Unterbrechung«, sagt Bendixen. Jetzt könnte man bereits irritiert sein: Wer die MP3-Datei auf der Webseite der Innenbehörde anklickt, hört drei Dauertöne, je 15 Sekunden lang. Um Viertel nach zehn ist es so weit, die Sirene springt an. Vom Dach tönt weder der Dauerton noch der Dreierton, sondern ein auf- und abschwellender Heulton, früher als Fliegeralarm bekannt. Bendixen bleibt cool: »Das lasse ich reparieren.«
Man könnte sich über das Hamburger Sirenenchaos lustig machen, wäre die Situation nicht so ernst: In Deutschland fehlt ein Alarmsystem, das die Menschen bei Gefahr im Verzug aus ihren Betten holt. Nur die Anwohner im Hamburger Hafen dürfen froh sein, dass sie im Ernstfall überhaupt einen Ton hören, auch wenn die wenigsten wissen, was er bedeutet (Sturmflutgefahr, bitte Radio einschalten). Im Rest der Stadt sind die Sirenen längst abgebaut. Wie fast überall in Deutschland. Wenn hierzulande Gefahr durch ein nächtliches Hochwasser droht, durch einen Terroranschlag oder ein zweites Tschernobyl, würde die Bevölkerung glatt verschlafen. Es fehlt ein Wecksignal, das die Menschen dazu bringt, das Radio einzuschalten, wo etwa dazu aufgerufen wird, die Fenster zu schließen oder das Erdgeschoss zu räumen. Dabei gibt es längst gute Ideen für einen Deutschland-Weckruf, der sogar besser wäre als die Sirenen. Doch die Behörden sind planlos.
Der Vorteil von Sirenen: Sie sind laut. Früher gab es sie in jedem Dorf, insgesamt rund 100.000 in Ost- und Westdeutschland. Die Regierungen konnten landesweit ABC-Alarm auslösen, ein paar mal im Jahr heulte der Probealarm. Auch die Feuerwehren alarmierten so die Mannschaften, bevor sie vielerorts auf Funkempfänger umstiegen. Ansonsten blieb es ruhig. Kein Angriff mit Chemiewaffen, kein Bioterror, kein Atomkrieg.
Nach dem Ende des Kalten Krieges schenkte die Bundesregierung die Sirenen den Gemeinden und Städten. Die meisten bauten sie ab. Zu teuer.Seitdem hat Deutschland ein Problem. Wie würde zum Beispiel Berlin die Bevölkerung alarmieren, wenn Terroristen nachts eine schmutzige Bombe mit radioaktiven Partikeln zündeten? »Das ist ne wirklich gute Frage«, sagt ein Katastrophenschützer in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres. Auch hier sind die Sirenen längst weg. Seine Antwort: mit Lautsprecherwagen von Polizei und Feuerwehr. Aber es würde Stunden dauern, ganz Berlin auf diese Weise zu alarmieren.
Dieses Problem der »letzten Meile« ist besser bekannt aus Ländern wie Indonesien, die Urlauber und Einwohner vor einem anrollenden Tsunami warnen wollen, aber am Strand – der letzten Meile, die das Volk von der Katastrophenwarnung trennt – keine Lautsprecher installiert haben. Das ist keineswegs nur ein Problem von Entwicklungsländern. In Deutschland ist überall letzte Meile. Zwar dämmerte den Politikern nach dem 11. September 2001 und dem Elbehochwasser 2002, dass der Abbau der Sirenen wohl doch keine so gute Idee war. Doch getan hat sich wenig. Im Arbeitskreis fünf diskutiert die Innenministerkonferenz über ein neues Warnsystem – seit sechs Jahren.
Dabei ist das Problem längst erkannt. »Es muss dringend etwas geschehen«, sagt Axel Dechamps, oberster Katastrophenschützer in der Berliner Innenbehörde und Vorsitzender des Arbeitskreises fünf. Aber niemand will ein neues Warnsystem bezahlen. Die Bundesländer sind zuständig für Katastrophen in Friedenszeiten, die Bundesregierung ist zuständig für die Warnung der Bevölkerung im Krieg. »Da fängt das Gehacke an«, sagt der Katastrophenforscher Willi Streitz von der Universität Kiel. Statt zügig ein gemeinsames Alarmsystem aufzubauen, schieben sich beide Seiten den Schwarzen Peter zu.
Die Bundesregierung war in den vergangenen Jahren nicht untätig. Sie schuf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). 300 Mitarbeiter bezogen einen fünfstöckigen Kasten in Bonn-Lengsdorf, ein paar von ihnen bauten in der oberen Etage die Warnzentrale und das Satellitengestützte Warnsystem (SatWas) auf. Die Warnzentrale ist ein enger Raum, vollgestellt mit Computern; nebenan ist eine kleine Küche, falls der Krieg länger dauert. Ralph Tiesler ist hier der Chef, Krieg heißt bei ihm »V-Fall«, V wie Verteidigung, und den Computerraum nennt er »die zweite Meile«.
Als die »erste Meile« bezeichnen Katastrophenschützer die Gefahrenerkennung. Das Sensornetz zum Beispiel, das plötzlich eine erhöhte Radioaktivität meldet, oder das Radar der Bundeswehr, das eine anfliegende Rakete entdeckt. Die zweite Meile ist die Benachrichtigung der Behörden und der Medien. Dafür gibt es jetzt also SatWas, und darauf sind sie am BBK besonders stolz.
Tiesler kann innerhalb weniger Minuten eine Eilmeldung der Kategorie »Blitz« an Presseagenturen, Radio- und Fernsehsender herausgeben, wenn der Bundesinnenminister es anordnet. Die Moderatoren müssen das Programm dann sofort unterbrechen und die Katastrophenmeldung im Wortlaut verlesen. »Blitz« gibt es sonst nur, wenn zum Beispiel der Papst stirbt oder jemand auf den Bundeskanzler schießt.
SatWas funktioniert prima. Für die ersten beiden Meilen braucht die Katastrophenmeldung nur ein paar Minuten. Dann jedoch beginnt die dritte und letzte symbolische Meile. Nachts besteht sie nur aus wenigen Metern: vom stummen Radio zum schlafenden Bürger.Das BBK hat vor vier Jahren einen Feldversuch mit Funkuhren abgeschlossen, um die Nachttisch-Kopfkissen-Distanz zu überbrücken. Alle Funkuhren, ob im Schlafzimmer oder am Handgelenk, werden mit einem Langwellensignal von einem Sendemast bei Frankfurt angesteuert. Auf der Frequenz ist noch Platz für einen Alarmcode. Ein Mikrochip in der Funkuhr könnte diesen Code empfangen und Alarm auslösen, auch regional begrenzt, falls die Chips einen Postleitzahlencode haben. Wenn also die Funkuhr zu ungewohnter Zeit piept, weiß der Besitzer, sofern er die Gebrauchsanweisung gelesen hat: Radio anschalten und Durchsagen abwarten.
Im Test funktionierte das ferngesteuerte Weckkonzert zuverlässig. Nur einige funkuhrengesteuerte Ampeln in München und Wettersensoren an der Küste gerieten durch den Warncode ins Schlingern – ein Softwareproblem. BBK-Chef Christoph Unger würde den Funkuhren-Chip nun am liebsten in Rauchmelder einbauen lassen, die in einigen Bundesländern Pflicht sind. Auch das Innenministerium, die Aufsichtsbehörde des BBK, favorisiert diese Lösung – sie ist am billigsten. Die Brandmelder mit Funkalarm sollen ein paar Euro kosten, bezahlt vom Bürger. Die Behörden müssten nur 200.000 Euro im Jahr für die Miete des Funksenders beisteuern, viel weniger als die 130 Millionen Euro, die Ralph Tiesler für ein neues Sirenennetz veranschlagt. Der Nachteil: Bis Rauchmelder mit Funkempfänger überall gesetzlich vorgeschrieben und dann auch noch in allen Altbauten installiert sind, würden Jahre vergehen. Hamburgs oberster Katastrophenschützer Peer Rechenbach gibt außerdem zu bedenken, dass die Bürger den Alarmton verwechseln könnten und womöglich aus Angst vor einem Feuer »nach draußen rennen, wo gerade die Sturmflut über die Deiche schwappt«. Man müsste die Menschen trainieren.
»Wir brauchen eine Warnkultur«, sagt Katastrophenforscher Streitz, »ein Bewusstsein dafür, wie es nach der Warnung weitergeht.« Besser wäre es, mit dem Alarm gleich eine Textmeldung zu verschicken, sodass jeder weiß, was los ist. Die Niederlande experimentieren mit einer Art Massen-SMS, Cell Broadcast genannt. Dabei senden Mobilfunkmasten eine SMS an alle Handys im Umkreis, ähnlich wie ein Radiosignal. Die Technik verhindert, dass die Netze unter der Last Hunderttausender Einzel-SMS zusammenbrechen, wie es häufig während großer Katastrophen passiert. Damit Cell Broadcast funktioniert, muss das Handy freilich auch nachts eingeschaltet sein – »eine Frage der Erziehung«, meint Frank Harvik vom niederländischen Amt für Katastrophenschutz. Die Handyhersteller müssen sich noch auf eine Übertragungsnorm einigen. Mitte Dezember soll die Entscheidung fallen, ob die Niederlande mit diesem System allmählich ihre Sirenen ersetzen.
Das interessanteste, aber auch teuerste Wecksystem stammt von der Flensburger Firma 2wcom. Es nutzt das Radio Data System (RDS), ein Signal, das mit dem Radioprogramm auf UKW ausgesendet wird. Dank RDS zeigen Radios im Display den eingestellten Sender an. 2wcom hat einen Radiowecker gebaut, der über RDS eine Warnmeldung empfangen kann und Alarm auslöst, auch wenn das Gerät gerade ausgeschaltet ist. »Giftwolke über Mannheim, halten Sie Fenster geschlossen«, würde dann beispielsweise auf dem Display stehen, begleitet von einem durchdringenden Fiepen. In Schweden haben die Behörden 50000 solcher Wecker an die Haushalte in der Nähe der Kernkraftwerke verschenkt, in Indonesien hat 2wcom inzwischen drei Pilotregionen mit RDS-Sendern bestückt und den Wecker an Krankenhäuser, Bürgermeister, den Gouverneur, die Polizei und den Hafenmeister verteilt. In Schleswig-Holstein stehen neuerdings 40 Katastrophenradios bei der Feuerwehr, den Landkreisen, dem Katastrophenschutz und sogar auf dem Schreibtisch von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Ende November wird das System getestet.
Der Radiowecker kostet 50 Euro bei Stückzahlen um 100.000, doch selbst wenn der Preis bei höherer Auflage »in die Knie geht«, wie Vertriebsmann Jens-Peter Polleit verspricht, wird kaum jemand allen Haushalten in Deutschland den Wecker schenken wollen. Zumal die Technik nicht mehr funktioniert, sollte der analoge Rundfunk eines Tages durch Digitalradio ersetzt werden. Also wird weiter improvisiert. Der Bund sehe nach dem Aufbau von SatWas für sich »keinen weiteren Handlungsbedarf«, heißt es in einem Bericht des Bundesrats. Die meisten Länder wiederum wünschen sich die Sirenen zurück, wollen sie aber nicht bezahlen. Ein Ende der Diskussion ist nicht in Sicht, nur eine Katastrophe könnte den Prozess beschleunigen.
Bis dahin regiert das Chaos. Augsburg, traumatisiert vom Pfingsthochwasser 1999, hat in diesem Jahr wieder Sirenen in Betrieb genommen und empfiehlt seinen Bürgern, sich zusätzlich von einer Privatfirma per Festnetz alarmieren zu lassen. Die Stadt Grimma hat sechs Sirenen installiert und will Anwohner außerdem per SMS warnen. Düsseldorf hat neue Sirenen und schickt Anwohner mit dem Fliegeralarm ans Radio. Im Umkreis der Frankfurter Chemieindustrie bedeutet der gleiche Ton Gefahr durch giftige Gase. In Saarbrücken sollen die Einwohner das Radio einschalten, wenn sie einen einminütigen Dauerton hören, der in Düsseldorf, Augsburg und Grimma wiederum Entwarnung bedeutet.
Und wenn ein Atomkraftwerk in der Nähe von Hamburg explodiert? »Dann ziehen wir alle Register«, sagt Thomas Bendixen von der Innenbehörde, »zur Not auch die Kirchenglocken.«
http://images.zeit.de/text/ 2007/45/T-Warnsysteme
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Aufwachen!
Von Max Rauner
Nach dem Kalten Krieg wurden die Sirenen abgebaut.
Wie warnt man jetzt die Deutschen im Katastrophenfall?
Heute ist ein besonderer Tag für Thomas Bendixen: Probealarm, die Presse kommt. Normalerweise würde er um diese Uhrzeit im Referat für Katastrophenschutz der Hamburger Innenbehörde am Schreibtisch sitzen; an diesem Vormittag aber steht er vor einem ehemaligen Asylbewerberheim in Elbnähe. Das hat eine neue Sirene auf dem Dach. Man wolle die Hamburger Bevölkerung für das Signal sensibilisieren und auf den Beginn der Sturmflutsaison hinweisen, sagt Bendixen. »Welches Signal warnt die Anwohner vor der Sturmflut?«, fragt eine Reporterin. »Eine Minute Dauerton ohne Unterbrechung«, sagt Bendixen. Jetzt könnte man bereits irritiert sein: Wer die MP3-Datei auf der Webseite der Innenbehörde anklickt, hört drei Dauertöne, je 15 Sekunden lang. Um Viertel nach zehn ist es so weit, die Sirene springt an. Vom Dach tönt weder der Dauerton noch der Dreierton, sondern ein auf- und abschwellender Heulton, früher als Fliegeralarm bekannt. Bendixen bleibt cool: »Das lasse ich reparieren.«
Man könnte sich über das Hamburger Sirenenchaos lustig machen, wäre die Situation nicht so ernst: In Deutschland fehlt ein Alarmsystem, das die Menschen bei Gefahr im Verzug aus ihren Betten holt. Nur die Anwohner im Hamburger Hafen dürfen froh sein, dass sie im Ernstfall überhaupt einen Ton hören, auch wenn die wenigsten wissen, was er bedeutet (Sturmflutgefahr, bitte Radio einschalten). Im Rest der Stadt sind die Sirenen längst abgebaut. Wie fast überall in Deutschland. Wenn hierzulande Gefahr durch ein nächtliches Hochwasser droht, durch einen Terroranschlag oder ein zweites Tschernobyl, würde die Bevölkerung glatt verschlafen. Es fehlt ein Wecksignal, das die Menschen dazu bringt, das Radio einzuschalten, wo etwa dazu aufgerufen wird, die Fenster zu schließen oder das Erdgeschoss zu räumen. Dabei gibt es längst gute Ideen für einen Deutschland-Weckruf, der sogar besser wäre als die Sirenen. Doch die Behörden sind planlos.
Der Vorteil von Sirenen: Sie sind laut. Früher gab es sie in jedem Dorf, insgesamt rund 100.000 in Ost- und Westdeutschland. Die Regierungen konnten landesweit ABC-Alarm auslösen, ein paar mal im Jahr heulte der Probealarm. Auch die Feuerwehren alarmierten so die Mannschaften, bevor sie vielerorts auf Funkempfänger umstiegen. Ansonsten blieb es ruhig. Kein Angriff mit Chemiewaffen, kein Bioterror, kein Atomkrieg.
Nach dem Ende des Kalten Krieges schenkte die Bundesregierung die Sirenen den Gemeinden und Städten. Die meisten bauten sie ab. Zu teuer.Seitdem hat Deutschland ein Problem. Wie würde zum Beispiel Berlin die Bevölkerung alarmieren, wenn Terroristen nachts eine schmutzige Bombe mit radioaktiven Partikeln zündeten? »Das ist ne wirklich gute Frage«, sagt ein Katastrophenschützer in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres. Auch hier sind die Sirenen längst weg. Seine Antwort: mit Lautsprecherwagen von Polizei und Feuerwehr. Aber es würde Stunden dauern, ganz Berlin auf diese Weise zu alarmieren.
Dieses Problem der »letzten Meile« ist besser bekannt aus Ländern wie Indonesien, die Urlauber und Einwohner vor einem anrollenden Tsunami warnen wollen, aber am Strand – der letzten Meile, die das Volk von der Katastrophenwarnung trennt – keine Lautsprecher installiert haben. Das ist keineswegs nur ein Problem von Entwicklungsländern. In Deutschland ist überall letzte Meile. Zwar dämmerte den Politikern nach dem 11. September 2001 und dem Elbehochwasser 2002, dass der Abbau der Sirenen wohl doch keine so gute Idee war. Doch getan hat sich wenig. Im Arbeitskreis fünf diskutiert die Innenministerkonferenz über ein neues Warnsystem – seit sechs Jahren.
Dabei ist das Problem längst erkannt. »Es muss dringend etwas geschehen«, sagt Axel Dechamps, oberster Katastrophenschützer in der Berliner Innenbehörde und Vorsitzender des Arbeitskreises fünf. Aber niemand will ein neues Warnsystem bezahlen. Die Bundesländer sind zuständig für Katastrophen in Friedenszeiten, die Bundesregierung ist zuständig für die Warnung der Bevölkerung im Krieg. »Da fängt das Gehacke an«, sagt der Katastrophenforscher Willi Streitz von der Universität Kiel. Statt zügig ein gemeinsames Alarmsystem aufzubauen, schieben sich beide Seiten den Schwarzen Peter zu.
Die Bundesregierung war in den vergangenen Jahren nicht untätig. Sie schuf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). 300 Mitarbeiter bezogen einen fünfstöckigen Kasten in Bonn-Lengsdorf, ein paar von ihnen bauten in der oberen Etage die Warnzentrale und das Satellitengestützte Warnsystem (SatWas) auf. Die Warnzentrale ist ein enger Raum, vollgestellt mit Computern; nebenan ist eine kleine Küche, falls der Krieg länger dauert. Ralph Tiesler ist hier der Chef, Krieg heißt bei ihm »V-Fall«, V wie Verteidigung, und den Computerraum nennt er »die zweite Meile«.
Als die »erste Meile« bezeichnen Katastrophenschützer die Gefahrenerkennung. Das Sensornetz zum Beispiel, das plötzlich eine erhöhte Radioaktivität meldet, oder das Radar der Bundeswehr, das eine anfliegende Rakete entdeckt. Die zweite Meile ist die Benachrichtigung der Behörden und der Medien. Dafür gibt es jetzt also SatWas, und darauf sind sie am BBK besonders stolz.
Tiesler kann innerhalb weniger Minuten eine Eilmeldung der Kategorie »Blitz« an Presseagenturen, Radio- und Fernsehsender herausgeben, wenn der Bundesinnenminister es anordnet. Die Moderatoren müssen das Programm dann sofort unterbrechen und die Katastrophenmeldung im Wortlaut verlesen. »Blitz« gibt es sonst nur, wenn zum Beispiel der Papst stirbt oder jemand auf den Bundeskanzler schießt.
SatWas funktioniert prima. Für die ersten beiden Meilen braucht die Katastrophenmeldung nur ein paar Minuten. Dann jedoch beginnt die dritte und letzte symbolische Meile. Nachts besteht sie nur aus wenigen Metern: vom stummen Radio zum schlafenden Bürger.Das BBK hat vor vier Jahren einen Feldversuch mit Funkuhren abgeschlossen, um die Nachttisch-Kopfkissen-Distanz zu überbrücken. Alle Funkuhren, ob im Schlafzimmer oder am Handgelenk, werden mit einem Langwellensignal von einem Sendemast bei Frankfurt angesteuert. Auf der Frequenz ist noch Platz für einen Alarmcode. Ein Mikrochip in der Funkuhr könnte diesen Code empfangen und Alarm auslösen, auch regional begrenzt, falls die Chips einen Postleitzahlencode haben. Wenn also die Funkuhr zu ungewohnter Zeit piept, weiß der Besitzer, sofern er die Gebrauchsanweisung gelesen hat: Radio anschalten und Durchsagen abwarten.
Im Test funktionierte das ferngesteuerte Weckkonzert zuverlässig. Nur einige funkuhrengesteuerte Ampeln in München und Wettersensoren an der Küste gerieten durch den Warncode ins Schlingern – ein Softwareproblem. BBK-Chef Christoph Unger würde den Funkuhren-Chip nun am liebsten in Rauchmelder einbauen lassen, die in einigen Bundesländern Pflicht sind. Auch das Innenministerium, die Aufsichtsbehörde des BBK, favorisiert diese Lösung – sie ist am billigsten. Die Brandmelder mit Funkalarm sollen ein paar Euro kosten, bezahlt vom Bürger. Die Behörden müssten nur 200.000 Euro im Jahr für die Miete des Funksenders beisteuern, viel weniger als die 130 Millionen Euro, die Ralph Tiesler für ein neues Sirenennetz veranschlagt. Der Nachteil: Bis Rauchmelder mit Funkempfänger überall gesetzlich vorgeschrieben und dann auch noch in allen Altbauten installiert sind, würden Jahre vergehen. Hamburgs oberster Katastrophenschützer Peer Rechenbach gibt außerdem zu bedenken, dass die Bürger den Alarmton verwechseln könnten und womöglich aus Angst vor einem Feuer »nach draußen rennen, wo gerade die Sturmflut über die Deiche schwappt«. Man müsste die Menschen trainieren.
»Wir brauchen eine Warnkultur«, sagt Katastrophenforscher Streitz, »ein Bewusstsein dafür, wie es nach der Warnung weitergeht.« Besser wäre es, mit dem Alarm gleich eine Textmeldung zu verschicken, sodass jeder weiß, was los ist. Die Niederlande experimentieren mit einer Art Massen-SMS, Cell Broadcast genannt. Dabei senden Mobilfunkmasten eine SMS an alle Handys im Umkreis, ähnlich wie ein Radiosignal. Die Technik verhindert, dass die Netze unter der Last Hunderttausender Einzel-SMS zusammenbrechen, wie es häufig während großer Katastrophen passiert. Damit Cell Broadcast funktioniert, muss das Handy freilich auch nachts eingeschaltet sein – »eine Frage der Erziehung«, meint Frank Harvik vom niederländischen Amt für Katastrophenschutz. Die Handyhersteller müssen sich noch auf eine Übertragungsnorm einigen. Mitte Dezember soll die Entscheidung fallen, ob die Niederlande mit diesem System allmählich ihre Sirenen ersetzen.
Das interessanteste, aber auch teuerste Wecksystem stammt von der Flensburger Firma 2wcom. Es nutzt das Radio Data System (RDS), ein Signal, das mit dem Radioprogramm auf UKW ausgesendet wird. Dank RDS zeigen Radios im Display den eingestellten Sender an. 2wcom hat einen Radiowecker gebaut, der über RDS eine Warnmeldung empfangen kann und Alarm auslöst, auch wenn das Gerät gerade ausgeschaltet ist. »Giftwolke über Mannheim, halten Sie Fenster geschlossen«, würde dann beispielsweise auf dem Display stehen, begleitet von einem durchdringenden Fiepen. In Schweden haben die Behörden 50000 solcher Wecker an die Haushalte in der Nähe der Kernkraftwerke verschenkt, in Indonesien hat 2wcom inzwischen drei Pilotregionen mit RDS-Sendern bestückt und den Wecker an Krankenhäuser, Bürgermeister, den Gouverneur, die Polizei und den Hafenmeister verteilt. In Schleswig-Holstein stehen neuerdings 40 Katastrophenradios bei der Feuerwehr, den Landkreisen, dem Katastrophenschutz und sogar auf dem Schreibtisch von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Ende November wird das System getestet.
Der Radiowecker kostet 50 Euro bei Stückzahlen um 100.000, doch selbst wenn der Preis bei höherer Auflage »in die Knie geht«, wie Vertriebsmann Jens-Peter Polleit verspricht, wird kaum jemand allen Haushalten in Deutschland den Wecker schenken wollen. Zumal die Technik nicht mehr funktioniert, sollte der analoge Rundfunk eines Tages durch Digitalradio ersetzt werden. Also wird weiter improvisiert. Der Bund sehe nach dem Aufbau von SatWas für sich »keinen weiteren Handlungsbedarf«, heißt es in einem Bericht des Bundesrats. Die meisten Länder wiederum wünschen sich die Sirenen zurück, wollen sie aber nicht bezahlen. Ein Ende der Diskussion ist nicht in Sicht, nur eine Katastrophe könnte den Prozess beschleunigen.
Bis dahin regiert das Chaos. Augsburg, traumatisiert vom Pfingsthochwasser 1999, hat in diesem Jahr wieder Sirenen in Betrieb genommen und empfiehlt seinen Bürgern, sich zusätzlich von einer Privatfirma per Festnetz alarmieren zu lassen. Die Stadt Grimma hat sechs Sirenen installiert und will Anwohner außerdem per SMS warnen. Düsseldorf hat neue Sirenen und schickt Anwohner mit dem Fliegeralarm ans Radio. Im Umkreis der Frankfurter Chemieindustrie bedeutet der gleiche Ton Gefahr durch giftige Gase. In Saarbrücken sollen die Einwohner das Radio einschalten, wenn sie einen einminütigen Dauerton hören, der in Düsseldorf, Augsburg und Grimma wiederum Entwarnung bedeutet.
Und wenn ein Atomkraftwerk in der Nähe von Hamburg explodiert? »Dann ziehen wir alle Register«, sagt Thomas Bendixen von der Innenbehörde, »zur Not auch die Kirchenglocken.«
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