Prime Ministers Office
Glacisgata 1, P.O. Box 8001 Dep, 0030 Oslo, Norway
Tel: +47 22 24 90 90, Fax: +47 22 24 95 00
postmottak@smk.dep.no, hoyre.postmottak@stortinget.no, info@stortinget.no
ap.postmottak@stortinget.no, redaksjonen@dss.dep.no, postmottak@fd.dep.no
post@mfa.no, info@norsar.no u.a.
The Royal House of Norway
The Royal Palace
0010 Oslo
post@slottet.no
A national tragedy
”That what happened yesterday was a national tragedy.
Not since the Second World War has the country experienced such an atrocity.”
(Speech/article, 23.07.2011, By: Prime Minister Jens Stoltenberg)
Jens Stoltenberg, geboren 1959 in Oslo, ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Ap) und langjähriger Ministerpräsident von Norwegen, erklärte die Anschläge in Oslo und Utøya am 22. Juli 2011, denen 77 Menschen zum Opfer fielen, als eine nationale Tragödie und die schlimmste Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg.
Nein, Herr Stoltenberg!
Sie haben Ihre Landsleute und die Öffentlichkeit belogen!
Das größte Massaker an Norwegern
und die größte nationale Tragödie des Landes in der Nachkriegszeit
ereignete sich am 26. Dezember 2004 am Strand von Thailand.
Damals kamen soweit bekannt 84 norwegische Touristen um.
Als
besonders schlimm wurde bei den Anschlägen 2011 empfunden, dass an
diesem verhängnisvollen Tag 77 Bürger Norwegens von norwegischer Hand
getötet wurden. War es am 26. Dezember 2004 in Thailand anders? In
gewisser Weise nicht. Um das begreifen zu können, muss allerdings die
Sicht der Dinge aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet werden,
als dies die offiziellen Stellen und die von ihnen gesteuerten
hilfswilligen Medien taten. Von ihnen wurde das Massaker in Thailand, in
dem die meisten Touristen zum Opfer fielen, als eine unabwendbare
Naturkatastrophe (natural disaster) eingebettet in das blinde Schicksal,
dargestellt. Diese täterfreundliche Optik spielte in die Hände von
Tätern, Mittätern und ihren Handlangern und unterscheidet sich diametral
von der Sichtweise der Dinge, mit der wir, Opfer, Überlebende und
Hinterbliebene, den Katastrophenhergang erklären. Wir widersprechen
zunächst vehement der grundsätzlich falschen, unreflektierten und
undiffe-renzierten Darstellung, die das Katastrophengeschehen in
Indonesien, auf den Nikobaren und den Andamanen mit den Ereignissen in
Thailand gleichsetzen, und behaupten, nur wenige Touristen, wenn
überhaupt, hätten an diesem Tag dort sterben müssen. An jenem
Weihnachtsmorgen 2004 hätte natürlich an allen Küsten des Indischen
Ozeans vor der Tsunamigefahr sofort gewarnt werden müssen, was aber auf
den Inseln im Golf von Ben-galen (Nikobaren und Andamanen) und in jenem
Land (Indonesien) – wo der erste Abschnitt der Katastrophe stattfand und
das dann die weitaus meisten Opfer zu beklagen hatte – kaum noch etwas
gebracht hätte. Denn die Wellen schlugen dort viel zu schnell zu. Jene
Opfer waren von vorne herein zum Tode verurteilt, weil ihre Regierungen
es für nicht nötig befand-en hatten, vorbauende Schutzvorkehrungen
vorzunehmen, obwohl dieser Teil des Globus seit Menschengedenken von
seismischen Katastrophen, darunter von Tsunamis, heimge-sucht wird und
seit langem bekannt gewesen war, was hätte getan werden müssen, um sich
auf derartige jederzeit zu erwartenden Ereignisse rechtzeitig
einzustellen. Aufgrund knapper Vorwarnzeit hätte dort eine Warnung nicht
viel genützt. In anderen Ländern aber wie in Thailand, in Sri Lanka,
auf dem indischen Festland und auf den weiter vom Epizentrum des Bebens
entfernten Ländern hätte es dagegen sehr viel bewirken können, wie das
Beispiel Kenia zeigte. Das Ausmaß der Tsunami-Katastrophe 2004 war nicht
unvermeidbar also nicht zwangsläufig unausweichlich.
Es hätte nicht soweit kommen müssen.
NATURKATASTROPHE – HÖHERE GEWALT
Die
Epochen, in denen Menschen den Gewalten der Natur schutzlos
ausgeliefert wurden, gehören der Vergangenheit. Die Fortschritte der
Wissenschaft, die Hochtechnisierung und Urbanisierung der Welt
veränderten das Verhältnis zwischen Mensch und Natur wesentlich. Heute wissen wir, dass nicht überirdische Mächte sondern die geowissenschaftlich erklär-baren Kräfte der Natur für Naturereignisse
verantwortlich sind. Manche Naturereignisse wirken sich auf Menschen
katastrophal aus. Und erst die menschliche Betroffenheit macht
Naturereignisse zu Katastrophen, erst dann, wenn menschliche Population
von Natur-ereignissen schwer getroffen ist, spricht man überhaupt von
Katastrophen. Denn zu echten Katastrophen werden Naturereignisse erst
dann, wenn ihre Auswirkungen uns treffen, wenn sie ernsthafte Schäden
anrichten. Ein schweres Erdbeben in der menschenleeren Wüste ist keine
Katastrophe, es verläuft im wahrsten Sinne des Wortes „im Sande“. Und
genauso wenig löst ein gewaltiger Tsunami an den Küsten der Antarktis
oder an anderen menschen-leeren Küsten eine Katastrophe aus, solange
keine Menschen davon betroffen sind.
Wenn
Naturgewalten urplötzlich auftreten und uns überraschen, wenn sie uns
wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel eiskalt erwischen, wenn wir keine
Chance haben, ihnen lebend oder unversehrt zu entkommen, erst dann kann
zurecht von Höherer Gewalt und Natur-katastrophen im eigentlichen Sinne
des Wortes gesprochen werden. Und so war der Meteor-einschlag in der
Gegend der russischen Stadt Tscheljabinsk am 15. Februar 2013 eine Naturkatastrophe, dessen unausweichlichen Folgen auf das Wirken von Höherer Gewalt
zurückzuführen war. Auf die katastrophale Auswirkung der endogenen
Kräfte der Natur, die einen irdischen Ursprung haben und unter anderem
ursächlich für Erdbeben und Tsunamis verantwortlich sind, sind wir heute
und waren wir am 26. Dezember 2004 jedoch gerüstet. Wir sind ihnen
heute und waren ihnen damals nicht schutzlos ausgeliefert.
Das
zentrale Problem, mit dem wir als Hinterbliebene und Überlebende der
Tsunami-Kata-strophe 2004 bei unserer Aufarbeitung des Desasters
konfrontiert wurden, war, was genau ist wirklich naturgegeben,
unabwendbar und unvorhersehbar, und was ist beim Auftreten ex-tremer
Naturereignisse von Menschen beeinflussbar, was unterliegt im
Katastrophenge-schehen menschlicher Kontrolle und was ist bei den
Katastrophenfolgen auf menschliches Versagen und schuldhaftes Verhalten
zurückzuführen.
In früheren Zeiten, in denen der
Mensch noch nicht die globale Überwachungstechnik, das Wissen und die
weltumspannende Kommunikationsmöglichkeiten von heute besaß, war Vieles
unabwendbar, was heute nicht mehr unabwendbar sein muss. Leider geistern
allenthalben und auch in der Justiz weiterhin Begriffe wie „Schicksal“,
„Höhere Gewalt“ „act of God“ und eben auch die angeblich unabwendbare
„Naturkatastrophe“ weiter in den Köpfen herum; dabei werden die Begriffe
„Naturkatastrophe“ und „Höhere Gewalt“ in unzulässiger Weise zu weit
ausgedehnt. Diese Begriffe können und dürfen unter heutigen
Verhältnissen aber nicht mehr so angewandt werden wie es früher üblich
und auch gerechtfertigt war. Auf alle Fälle kann der Begriff
„Naturkatastrophe“ heutzutage nicht so pauschal und umgreifend
verstanden werden, wie es bisher in Justiz und Öffentlichkeit üblich
war. Deshalb treten wir dieser Sichtweise entschieden entgegen und
verlangen, nach heutigem Stand der Technik und Wissenschaft zu
definieren, was Naturkatastrophen (Höhere Gewalt) sind und welche
Katastrophen durch menschliches Fehlverhalten (Inkom-petenz,
Pflichtvergessenheit, Faulheit, Ignoranz, Unachtsamkeit,
Rückständigkeit, grobe Fahrlässigkeit, fehlende Routinen, Warnmeldungen
und Alarme unmissverständlich und aussagekräftig auszudrücken, schlichte
Schlamperei, usw.) zu erklären sind. Sonst werden weiterhin
Katastrophen stattfinden, die sich nicht ereignen müssen.
Es
ist keinesfalls richtig, dass wir heutzutage den Naturgewalten nichts
entgegenzusetzen hätten und dass wir ihnen schutzlos ausgeliefert seien.
Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Der Steuerzahler hat in vielen
Ländern viel Geld gezahlt für teure Ausbildung und Ausrüstung mit
modernsten Geräten, die dem Zweck des Geomonitorings dienen sollten. So
gut wie nichts wurde an jenem Tag genutzt. Das Ausmaß des Versagens
verschlägt uns heute noch die Sprache. Die Frage, die sich für uns bald
nach der Katastrophe stellte, war, ist und bleibt: Wer ist
verantwortlich für den Tod von schätzungsweise 4000 Touristen, für
schwere Verletzung weiterer Urlauber und für das Leid von so vielen
Hinterbliebenen, die ihre Nächsten verloren haben? Im Tsunami-Desaster
2004 kamen Bürger aus 55 Ländern der Welt um. Es lag also ein massives
länderübergreifendes Versagen vor, für das wir, Opfer dieses Versagens,
zunächst eine offizielle Erklärung beanspruchen.
MAN-MADE DISASTER
Der Faktor Mensch,
menschliches Fehlverhalten spielt am Zustandekommen einer sog.
menschengemachten Katastrophe mit natürlichem Ursprung eine
entscheidende Rolle. Überall dort kommt zum Wirken geologischer Kräfte
der Verursacher/Mitverursacher Mensch dazu. Die sog. Naturkatastrophen
sind trotz ihrer scheinbaren Unberechenbarkeit kein unabänderliches
Schicksal, dem wir hilflos ausgeliefert sind, wenn Menschen in der Lage
sind, in das Katastrophengeschehen einzugreifen und dessen Folgen in
Grenzen zu halten. Zwar lassen sich Naturereignisse nicht verhindern,
doch auf Zivilschutz ausgerichtete Vorbeugung vor drohenden
Naturgewalten, vor von ihnen ausgehenden Gefahren und die rich-tige
Reaktion auf gewaltige Naturereignisse tragen dazu bei, Menschenleben zu
schützen und katastrophale menschliche Verluste und Schäden zu
vermeiden. Bei allen durch uns beeinflussbaren Katastrophenereignissen
haben wir es heute selber in der Hand, ob und wie wir darunter leiden
müssen. Adäquate Katastrophenprävention und die richtige Reaktion auf
die sich potenziell katastrophal auswirkenden geologisch bedingten
Ereignisse, die zu den Naturgefahren gehören, die am wenigsten durch das
menschliche Handeln beeinflussbar sind, schützen die Menschen vor den
Folgen hausgemachter Katastrophen. Sind also destruktive, katastrophale Auswirkungen von Naturereignissen
gänzlich oder zumindest zum Teil vermeidbar und geschehen sie trotzdem
als Folge unterlassener oder falscher menschlicher Handlung, wenn sich
Naturereignisse aufgrund dieses Fehlverhaltens oder/und dieser
Fehlreaktion erst zu Katastrophen ausweiten und eine humanitäre
Katastrophe erst dann ihren Lauf nimmt, dann ist die adäquate
Bezeichnung für ein solches Geschehen: eine menschengemachte, sprich von Menschen verschuldete Katastrophe.
Die
den beiden Naturereignissen, Seebeben und Tsunami, folgende
Tsunami-Katastrophe 2004 war kein blindes und unabwendbares Schicksal
und hätte nicht stattfinden müssen, obgleich das Beben selbst und die
Auslösung der Tsunami-Wellen außerhalb menschlicher Kontrolle lagen.
Anders gesagt: Das Seebeben und der von ihm ausgelöste Tsunami waren
Naturereignisse und somit schicksalhaft. Keinesfalls aber die Folgen.
Eigentlich hätten da-mals in Thailand bei all den milliardenteuren
Einrichtungen unserer total überwachten High-Tech-Welt des
Informationszeitalters nur wenige Menschen sterben müssen. In jedem Fall
aber nicht dort, wo man mit den internationalen Touristen gutes Geld
verdiente. Schuld am Massensterben an diesem Tag (und den Tagen danach)
waren unterlassene Maßnahmen zur Katastrophenprävention, menschliches
Versagen, kriminelle Fahrlässigkeit, kaltblütige Inkaufnahme der
Massentötung, fehlendes, insuffizientes, unzureichendes
Katastrophen-management und organisatorisches Chaos: eine typische
menschengemachte, d.h. durch Menschen verschuldete Katastrophe, a man-made disaster.
Gemessen an vermeidbaren Opferzahlen gehörte das Tsunami-Massaker 2004 an
den Touristenstränden thailändischer Westküste zu einer solchen
typischen hausgemachten, von Menschen verschuldeten humanitären
Katastrophe.
NORWEGENS VERSAGEN
Touristen
in den Strandhotels Thailands hätte man retten können. Aber nichts
wurde getan, um Menschenleben zu retten. Sie starben an einem
vermeidbaren, grausamen, gewalt-samen Tod, der durch kriminell fahrlässig unterlassene Hilfeleistung herbeigeführt wurde, also von menschlicher Hand: Das
Tsunami-Massaker in den Hotels Thailands war ein Tod aus dem Meer… von
Menschenhand, ein von Menschen verschuldeter Massentod: a man-made disaster.
Wichtig ist zu wissen: Auch die norwegische Hand hat zu dem Massaker
beigetragen. Genauer gesagt: Der norwegische untätige, handlungsunfähige
Staat. Eine zentrale Rolle spielte dabei NORSAR. Zur Information: NORSAR (Norwegian Seismic Array
als technische Einrichtung und Institution zugleich) was established in
1968 as a part of the Norwegian-US agreement for detection of
earthquakes and nuclear explo-sions. Located in Kjeller, north of Oslo,
NORSAR runs and maintains seismic arrays in Norway and is the designated
Norwegian National Data Centre for the Comprehensive Nuclear Test Ban
Treaty (CTBT). NORSAR conducts among others basic seismological research
and was the first non-US site included in ARPANET in 1973. Arpanet,
das erste Computernetzwerk des Pentagons (basierend auf
Fernverbindungen von Computern über Modem und Telefonstandleitung), war
bekannterweise der Vorläufer des heutigen Internets.
Nach der Katastrophe fanden wir auf den Internetseiten folgende wohl klingende norwegische Namen: Centre
of Excellence, Research Council of Norway (NFR), International Centre
of Geohazards (ICG), Norwegian Geotechnical Institute (NGI), Geological
Survey of Norway, Norwegian University of Science and Technology
(NTNU), University of Oslo (Institute of Geology), Department of Earth
Science, University of Bergen und ihre vollmundigen, markigen Sprüche über: detection seismology, seismic modelling, earth-quake
hazard analysis and seismic risk, seismic vulnerability, hazard
mitigation capabilities to reduce loss of life due to earthquakes;
NORSAR’s activities together with US agencies, the CTBT organisation and
for the Norwegian authorities; NORSAR’s as a world-renowned centre of
competence; the activities within nuclear test ban verification includes
threshold monitoring (a surveillance system aimed to con-tinuously
monitor the detection thresholds, in terms of magnitude) globally; the
NORSAR seismology staff maintains a close cooperation with
internationally acknowledged institutions; in the field of nuclear
test-ban verification, NORSAR scientists maintain a continuous dialog
with the Norwegian Ministry of Foreign Affairs and with advanced
international research centres; listening to the Earth, monitoring the
Earth: NORSAR is the operator of the Norwegian National Data Centre
(NDC) for the CTBT; considerable knowledge is available regarding
seismic data handling, storage and exchange; the NDC section at NORSAR
maintain and operate the six Norwegian stat-ions which form part of the
International Monitoring System (IMS) and is responsible for
transmitting data from these stations to the International Data Centre
(IDC), etc. Auch am Manual of Seismological Observatory Practices (2001)
hat NORSAR mitge-arbeitet und wurde, wie bereits erwähnt, schon Anfang
70er in das Computernetzwerk des Pentagons und der NSA integriert.
Bei
all dem zur Schau gestellten, geballten Wissen und scheinbar fundierter
Handlungs-kompetenz, bei all den besten Verbindungen zum US-Militär
(das wie jeder weiß die Erde in jedem Winkel überwacht und über die
besten Daten der Geoüberwachung verfügt), fragen wir uns: Alles leere
Sprüche und nichts als heiße Luft? Wie kam es dazu? Wie kam es zu dieser
norwegischen Beihilfe zur Massentötung und schwerer Körperverletzung
ahnungsloser norwegischer (und anderer Bürger), die sich am zweiten
Weihnachtstag 2004 an den Hotelstränden Thailands sonnten und sich
leichtgläubig darauf verlassen haben, dass bei drohender Lebensgefahr
der Staat seiner Schutzverpflichtung, seiner Pflicht im Notfall Leben
der Bürger zu schützen und zu retten, egal wo auch immer sie sich
befinden mögen, nach-kommen wird? Dieses berechtigte Vertrauen hat sich
dann als ein tödlicher Irrtum erwiesen.
Seebeben
Gegen
8 Uhr Lokalzeit kam es am 26. Dezember 2004 im Sunda Graben zu dem
weltweit zweitstärksten jemals registrierten und dem stärksten seit fast
einem halben Jahrhundert unterseeischen Beben. Sein Epizentrum lag in
der Nähe indonesischer Insel Simeulue vor der NW-Küste Sumatras. Der
Bruch begann dort und setzte sich dann 1200 km binnen 8 Minuten in
nördliche Richtung bis zur Insel Nord Andaman fort. Zwischen dem Beginn
des Bruchs um 00.58.53 UTC, dem Eintreffen in Norwegen der ersten
seismischen Raumwellen (P-Wellen) und ihrer automatischen Auswertung um
01.11.22.5 UTC vergingen 12,5 Minuten. Etwa 11.5 Minuten brauchte diese
Kompressionswelle, um die 9390 km Entfernung zu überwinden und vom
Bebenherd ausgehend die norwegische seismische Station namens NB2 zu
erreichen. Aufgrund automatischer Auswertung dieser Wellenphase wurde
das Epi-zentrum dieses Megabebens vom norwegischen Erdbebendienst
mittels seines seismischen Netzwerkes innerhalb dieser Zeitspanne
ungefähr korrekt geortet, allerdings nur, was seine geographischen
Koordinaten anbelangt: 3.3 N, 95.8 E. Zwei wesentliche Bebenparameter,
nämlich die räumliche Ausdehnung des Bebens, also das flächenmäßige
Ausmaß des gesamten seismischen Vorgangs als auch die geographische
Richtung des Bruchvorgangs wurden dabei keinesfalls erfasst. Stattdessen
wurde dem Beben automatisch eine Region (705) zugewiesen, als ob für
einen Außenstehenden, der gewarnt werden sollte und an den sich
Bebenmeldungen richten sollten, diese nichts sagende Zahl eine
Aussagekraft gehabt hätte. Diese hatte sie selbstverständlich nicht.
Eine Visualisierung der Bebenlokalisierung und des gesamten
Bebenvorgangs fanden nicht statt. Die Ermittlung der Bebentiefe ergab
den Wert 33 km – also ein flaches und potenziell tsunamiauslösendes
Beben. In dieser ersten Auswertung der seismischen Daten wurde das
Megabeben, das tatsächlich eine Stärke von 9.3 hatte und das
millionenfach mehr Energie freisetzte als die Hiroshima-Bombe, von
NORSAR mit einer Magnitude (Mb) von lediglich 7.0 bewertet, obgleich
Minuten später an den seismologischen Stationen weltweit (und somit auch
in Norwegen) extreme Amplituden seismischer Wellen gemessen wurden, die
an die Grenzen seismischer Skala gingen. Die von NORSAR ermittelte
Magnitude unterschied sich jedoch um 2.3 Größen-ordnungen von der
tatsächlichen Magnitude dieses extrem starken Bebens – ein eindeutig irreführendes Ergebnis also. Diese Falschmessung
wurde dennoch vorgenommen und veröffentlicht, obwohl einem jeden
Seismologen bekannt war, dass bei einer solchen auto-matischen
Auswertung ein systematischer Fehler (Saturation oder Sättigung genannt)
sich in ein solch überaus wichtiges Parameter einschleicht und es
systematisch verfälscht. Jeder Fachmann wusste, dass allein deshalb
solche Messmethode zur Ermittlung der Magnituden von Stark- und
Megabeben nicht taugt. Bebenstärke, ein Schlüsselparameter, das ein
jedes Beben einer bestimmten Gefahrenklasse zuordnet und somit die von
ihm ausgehende Katastrophengefahr wesentlich charakterisiert, wurde
also falsch ermittelt, ihre Richtigkeit dem Außenstehenden vorgegaukelt.
Logischerweise hätten demnach solche Fehler auch syste-matisch manuell
korrigiert werden müssen. Das wurde aber fahrlässigerweise nicht getan.
NORSAR versagte. Die falsch errechnete Magnitude stand in einer klaren
Diskrepanz zu den sich katastrophal auswirkenden Naturereignissen. Klar
war, dass länger andauernde und räumlich ausgedehnte Beben mehr Energie
freisetzen (also grundsätzlich eine höhere Magnitude haben) als Beben
von nur kurzer Dauer und kleiner Ausdehnung. Doch diese methodologisch
relevanten Faktoren wurden in die Rechnung nicht miteinbezogen, weshalb
sich bei den norwegischen Seismologen Fehler auf Fehler stapelte und so
ihren pseudowis-senschaftlichen Pfusch freilegte. NORSAR versagte. Klar
war, dass die ungefähre richtige Größenordnung der Magnitude erst durch
die Auswertung der Oberflächenwellen (S-Wellen), die erst nach den
P-Wellen eintreffen, zustande kommen kann. Dieser Gesichtspunkt wurde
aber von NORSAR fahrlässigerweise ebenfalls nicht berücksichtigt. NORSAR
versagte. Selbstverständlich haben norwegische Seismologen zur
vergleichenden Analyse seismi-scher Daten auch den Zugriff gehabt auf
andere zahlreiche seismische Netzwerke, darunter auf die Daten des
deutschen regionalen und des französischen seismischen Netzwerks oder
des amerikanischen National Earthquake Information Center, NEIC und des
IMS. Doch das haben sie nicht getan, weil sie in ihrem Center of Indolence
einerseits mit ihrem wissen-schaftlichen theoretischen Rüstzeug nicht
klar kamen und andererseits, weil sie grob fahrlässiger und
verantwortungsloser Weise vernachlässigten, ihre
katastrophenschutz-relevanten Einrichtungen zu beaufsichtigen und darauf
entsprechend zu reagieren. NORSAR versagte auf der ganzen Linie. Die
durch Tausende von Seismometern global aufge-zeichneten seismischen
Daten sprachen eine klare, eine alarmierende Sprache:
Die Gefahr
eines gefährlichen Tsunamis war aufgrund der außerordentlichen
Magni-tude, der geringen Bebentiefe (Tiefe des Hypozentrums), der
größten je gemessener Dauer und der größten je gemessener räumlicher
Ausdehnung des Seebebens klar gegeben und erkennbar.
Darüber
hinaus hätte man durch die Analyse der Seismogramme annehmen müssen,
dass während des Bebens große vertikale Massenverschiebungen des
Ozeanbodens stattge-funden hätten. Demzufolge hätte nicht nur die
Möglichkeit der Auslösung eines zerstörerischen Tsunamis angenommen
werden, sondern sogar die Gewissheit darüber bestehen müssen, dass in
der Konsequenz mit der Gefahr einer Tsunami-Katastrophe zwingend
gerechnet werden musste. Diese Logik erschloss sich den norwegischen
Geowissenschaftlern nicht, sie versagten total – jämmerlich, sträflich
und unentschuldbar.
Hätten die norwegischen
Sicherheits- und Katastrophenschutzdienste, das norwegi-sche
Außenministerium und das norwegische Militär (insbesondere die Marine)
ihre Arbeit korrekt und pflichtgemäß getan, dann hätten sie unmittelbar
nach der korrekten Auswertung von seismischen Bebendaten, Thailand und
die übrigen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sofort, dringend und
wirksam über alle verfügbaren zivilen, diplomatischen,
nachrichtendienstlichen und militärischen Kanäle vor der Gefahr eines
Tsunamis warnen müssen. Doch jegliche derartigen Warnungen unterblieben.
Tsunami
Als Reaktion auf das gigantische Seebeben hätten
norwegische Stellen sofort ermitteln müssen, ob das registrierte
Megabeben einen Tsunami ausgelöst hatte und bei Bestätigung dieser
Annahme (die nicht hätte unterbleiben dürfen) hätte Norwegen über Radio,
Fernsehen und Sirenen einen Alarm im Inland geben als auch Alarme an
die bedrohten Staaten über-mitteln müssen mit dem Ziel, eigene Bürger,
andere bedrohte Touristen und Einheimische vor der tödlichen Auswirkung
des Tsunamis zu schützen. Die norwegischen Stellen hätten verschiedene
Möglichkeiten gehabt, herauszufinden, ob durch das gigantische Seebeben
gefährliche Wellen tatsächlich ausgelöst worden waren. Als
Gründungsmitglied der NATO (Norwegen hat am 4. April 1949 den
Nordatlantikpakt-Vertrag unterzeichnet) also seit 1949 in die Struktur
der NATO integriert, hätte Norwegen auch den Zugriff auf die
nachrichten-dienstlichen Daten und militärische Kanäle des Atlantischen
Bündnisses nutzen können und müssen. Unmittelbar neben der Bruchzone im
Sunda Graben liegt Sumatra und die zu Indien gehörenden Inselgruppen der
Nikobaren und der Andamanen. Dort, auf Car Nikobar, befand sich ein von
den Tsunami-Wellen bereits getroffener Luftwaffenstützpunkt, dessen
Funker die indischen Militärs in Madras in allen Einzelheiten ins Bild
setzte. Die NATO hätte be-stimmt die Möglichkeit gehabt, an diesen
Bericht heranzukommen. Auch andere Möglichkei-ten standen zur Verfügung,
denn der Tsunami verheerte mittlerweile auf seinem Weg in kur-zer Zeit
die genannten Inseln und die Küste Nordwestsumatras bis zu sieben
Kilometer tief ins Hinterland: Dörfer, Ortschaften und Städte wurden
ausgelöscht; Konturen der Küstenlini-en veränderten sich dramatisch,
einige Inseln verschwanden ganz von der Oberfläche. Dies alles hätte
sich damals an jenem wolkenlosen Vormittag mühelos von vielen zivilen
und mili-tärischen Bildaufklärungsatelliten beobachten und von Radarsatelliten feststellen lassen.
Doch diese Möglichkeiten wurden entweder gar nicht oder jedenfalls nicht zu Warnzwecken genutzt.
Die
Satellitenbilder (insbesondere die hoch auflösenden
Satellitenaufnahmen), die die kata-strophale Auswirkung des Tsunami
zeigten, dokumentierten unmissverständlich und unmit-telbar, dass eine
Tsunami-Katastrophe sich dort bereits vollzog und ihre Fortführung im
Gange war. Die Wellen rasten weiter in Richtung Thailand und Sri Lanka
und brauchten wei-tere zwei Stunden, ehe sie dort die Touristenstrände
erreichten. Die norwegischen Stellen hätten diese lange Vorwarnzeit
nutzen können und müssen, um diese bedrohten Länder angesichts der
heranrasenden tödlichen Gefahr sofort zu alarmieren. Dies hätte Norwegen
auch im Falle aller anderen Länder tun müssen, wo normalerweise
norwegische Touristen ihren Strandurlaub verbringen (und wo die
Vorwarnzeiten noch länger waren als im Falle von Thailand und Sri
Lanka), also: Malaysia, die Malediven, andere Inselstaaten im Indischen
Ozean und Kenia.
Dies unterblieb.
Warnmeldungen
im norwegischen Rundfunk und Fernsehen hätten möglicherweise viele
Menschen retten können, nämlich diejenigen, die von ihren Verwandten
oder Bekannten über Mobilfunk hätten erreicht und direkt vor der Gefahr
gewarnt werden können. Thailändi-sche Hotels generell und insbesondere
die Strandhotels thailändischer Westküste, wo sich norwegische Bürger
aufhielten, samt Kontaktdaten dorthin hätten durch die
Reiseveran-stalter an die norwegischen Botschaftsangehörigen und
Konsularmitarbeitern übermittelt und – samt Namenslisten – ihnen bekannt
sein müssen, sodass auch hier die Möglichkeit unmit-telbarer
Warnmeldungen vor Ort bestanden hätte. Kraft des Konsulargesetzes und
der UNO-Bestimmungen war Norwegens Außenministerium dazu verpflichtet,
entsprechende Vor-sichtsmaßnahmen und Vorkehrungen für den Fall einer
Katastrophe zu treffen, um das Le-ben eigener Bürger zu schützen und zu
retten. Dieses Gesetz verpflichtete die norwegisch-en Stellen des
Außendienstes zur Hilfe für die eigenen Bürger im Not- und
Katastrophenfall.
Nichts Derartiges wurde präventiv
unternommen. Keine derartige Hilfe wurde geleistet, um das
Zustandekommen der Katastrophe zu verhindern.
Ein
unterentwickeltes Land, Kenia, an dessen Küste auch ein Hotel nach dem
anderen stand, brauchte nur 30 Minuten, um seine Küste zu evakuieren,
weshalb kein einziger ausländischer Tourist dort sterben musste. Die
Behörden Thailands hätten überall an der thailändischen Westküste auch
nicht länger gebraucht, um die mit allen Kommunika-tionsmitteln unserer
modernen Welt ausgestatteten Strandhotels zu erreichen und
entspre-chende Evakuierungsmaßnahmen durchzuführen. Weihnachten sind in
Thailand keine Feier-tage. Für Wirtschaft, Verwaltung, Polizei und
Militär war der zweite Weihnachtstag ein ganz normaler Arbeits- und
Diensttag. Auf Phuket hätte es notgedrungen gereicht, die Hotelgäste vom
Hotelstrand und Hotelgelände durch sog. vertikale Evakuierung
schlicht in die höheren Etagen zu bringen, was man binnen weniger
Minuten hätte erledigen können. Dies erwies sich allerdings erst im
Nachhinein als ausreichend. Anderenorts hätten die Touristen in 10
Minuten zu Fuß höheres Gelände erreichen können, wie aus dem finnischen Tsunami-Untersuchungsbericht zu erfahren ist.
All
das unterblieb grob fahrlässig. Die thailändischen Behörden verhielten
sich kriminell, weil sie entsprechende Maßnahmen unterließen. Bangkok
entschloss sich nicht zu warnen auch deshalb, weil niemand aus dem
Ausland Druck auf thailändische Regierung machte, unverzüglich Alarm zu
geben und zu evakuieren. Eine Reihe von Ländern besaß die technischen
und anderweitigen Kapazitäten, sich über die Situation voll ins Bild zu
setzen und durch Druck, Thailand zu korrektem Handeln zu zwingen. Zu
diesen Ländern gehörte auch Norwegen. Thailand war nur das letzte Glied
in der Kette des Versagens. Auch Norwegen trifft die volle Schuld.
Norwegen hätte recht-zeitig eigene Bürger im Inland als auch
ausländische Stellen und Einrichtungen warnen und alarmieren müssen.
Grob fahrlässigerweise unterblieb dies jedoch.
Katastrophenrisiko
Das Katastrophenrisiko hängt, wie bekannt sein sollte, von zwei Faktoren ab. Erstens von der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Katastrophe und zweitens von der bedrohten Population (Populationsdichte).
Die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Tsunami-Katastrophe wurde – wie
beschrieben – zur Gewissheit, nachdem seismische Daten und Bilder der
Satel-litenaufklärung ausgewertet wurden. Das geophysikalische
Bedrohungsszenario war den Experten sehr wohl bekannt oder hätte ihnen
bekannt sein müssen; ebenso die Vorstellung über die durch die
Tsunami-Katastrophe bedrohte Population der dicht besiedelten und
massenhaft durch ausländische Touristen besuchten Küsten des Indischen
Ozeans.
1) Vorhandene Georisiken,
sprich seismische Bedrohungen, die in Subduktionszonen lau-ern im
Allgemeinen und das Risiko eines Megabebens im Sunda Graben im
Besonderen waren dem norwegischen Erdbebendienst bekannt. Dieses
Bedrohungsszenario bestä-tigten auch die damals neuesten geologischen
Nachforschungen in dieser Region (Kerry Sieh), die auf die enormen
tektonischen Spannungen in der Kruste hingewiesen haben. Brian Atwater von U.S. Geological Survey stellte fest „Alle wussten, dass Sumatra wie ein geladener Revolver war, keiner konnte jedoch voraussagen, wann er sich entladen würde.“ Der
Sunda Graben ist eine seismisch hochgradig aktive und potentiell
tsunamigenerierende Zone, in der der Ozeanboden beinahe täglich bebt.
Hier wurden bereits transozeanische und lokale Tsunamis ausgelöst. Dass
es zerstörerische ozeanweite Tsunamis im Indischen Ozean gab, war also
den norwegischen Experten bekannt. Bekannt war die Tatsache, dass die
höchst gefährliche seismische Zone des Sunda Grabens ein Teil des
Pazifischen Feuerrings sei, der die seismisch aktivste Zone der Welt
bildet. Dort werden auch die weltweit meisten lokalen und
transozeanischen Tsunamis generiert. Bekannt war, dass die tektonische
Plattendynamik im Indischen Ozean sich in den Jahren vor der Katastrophe
insgesamt gravierend veränderte. Das war ursächlich verantwortlich für
die rapide Zunahme der Starkbeben-Häufigkeit im Jahre 2004
(besonders in der zweiten Jahreshälfte), die damals im Indischen Ozean
und im angrenzenden Bereich um den Faktor 6 im Vergleich zum Schnitt der
letzten 4 Jahre (2000 - 2003) anstieg. Drei Wissenschaftler von der
Columbia University, Arthur Lerner-Lam, Leonardo Seeber und Robert Chen,
haben Anfang Januar 2005 zutreffend das Katastrophenrisiko mit
folgenden Worten charakterisiert: „Das Sumatra Erdbeben
war, geologisch gesehen, keine Überraschung. Und globale Netzwerke von
Seismometern, die von der entwickelten Welt betrieben werden, konnten
das Erdbeben schnell orten und sein Tsunami gefährdendes Potential
charakterisieren in einem Bruchteil der Zeit, die die Tsunami-Welle
brauchte, um die Bucht von Bengalen zu überqueren.“ Die aufgestauten
tektonischen Spannungen im Sunda Graben waren übrigens so gigantisch,
dass sie sich dort noch monatelang nach dem Megabeben fast
kontinuierlich in Form von Nachbeben entluden. Auch diese lawinenartige
Nachbeben-Häufung wies auf die Katastrophengefahr hin.
2) Bekannt waren dem norwegischen Außenministerium und der norwegischen Tourismusbranche,
dass diese seismisch hochgradig gefährliche Bebenzone des Sunda Grabens
unweit der Westküste Thailands verläuft, an deren Sonnenstränden gerade
zur Weihnachts-zeit Hunderttausende Touristen aus aller Welt (darunter
auch zahlreiche aus Norwegen) ihren Weihnachtsurlaub verbrachten.
Bekannt war die Tatsache, dass im Jahre 2004 nach Thailand 11,65 Mio. Touristen aus aller Welt
kamen. Wir wissen, dass im Tsunami-Jahr 2004 rund 438 000 Deutsche nach
Thailand reisten; um 30.000 leben dort ständig. Dem finnischen
Tsunami-Untersuchungsbericht entnehmen wir: In demselben Jahr reisten
nach Thailand allein 70 000 Finnen; etwa 3000 von ihnen waren zum
Zeitpunkt der Katastrophe in Thailand. Wir gehen davon aus, dass
aufgrund vergleichbarer Grundkriterien (Bevölke-rungszahl,
Lebensstandard, geographische Lage, Reiseverhalten) solche Zahlen der
Thai-landreisenden auf Norwegen bezogen nicht wesentlich anders
ausfallen dürften. Allein diese genannten Zahlen bedrohter Touristen in
Thailand, die jeder kannte und die auf das Ausmaß der zu erwarteten
Opfer hinwiesen, waren alarmierend. Und Thailand war nicht das einzige
Touristenziel für Badeurlaub an den Küsten des Indischen Ozeans.
Durch
die Tsunami-Katastrophe bedrohte Menschen befanden sich übrigens nicht
nur an Land sondern auch auf See. Akut bedroht waren Schiffe gleich
welcher Art. Bekannt war, dass 10 Mio. Urlauber im Jahr ihren Urlaub auf
See verbringen, an Bord der Kreuz-fahrtschiffe. Die Schiffsroute, die
von und zu der Straße von Malacca führt, gehört zu den befahrendsten
Schiffsrouten der Welt. Hunderte von Schiffen sind dort täglich
unterwegs. Die Bruchzone des Seebebens querte diese Schiffsroute
ungefähr auf der Höhe des sechsten Breitengrades nördlicher Breite und
es hätte davon ausgegangen werden müssen, dass für Schiffe und Boote im
Indischen Ozean und insbesondere direkt an den Küsten Hunderte von
Schiffen aller Art dem Tsunami hätten ausgesetzt werden müssen – mit
vernichtenden Folgen für die Schiffe und tragischen Folgen für deren
Besatzungen. Bekannt war einem jeden norwegischen Bürger, dass Norwegen
eine der größten Handelsflotten der Welt besitzt und betreibt, die
weltweit im Einsatz ist. Norwegische Seeleute bilden Besatzungen auch
auf ausländischen Schiffen und norwegische Segler sind regelmäßig auf
den Weltmeeren unterwegs. Der Indische Ozean gehört freilich dazu. Diese
waren in Gefahr, durch den Tsunami in Seenot zu geraten und umzukommen.
Zum
Zwecke der Warnung vor maritimen Gefahren, der Lebensrettung in Seenot
und zur Sicherung der Seewege hat die UNO ein globales Warnsystem namens
GMDSS (Global Maritime Distress Safety System) eingerichtet. Alle
Staaten haben sich darüber hinaus ver-pflichtet, die Bestimmungen des
Schiffssicherheitsvertrages (SOLAS – Safe of Life at Sea) zu beachten
und auf nationaler Ebene umzusetzen. Die Weltmeere sind zum Zwecke
mariti-mer Warnmeldungen auf Warngebiete, sog. NAVAREAS, aufgeteilt. Der
Indische Ozean umfasst fünf NAVAREAS, die in die Zuständigkeit von
Südafrika, Pakistan, Indien, Japan und Australien fallen. Norwegen hat
unterlassen, entsprechende Warnmeldungen an die für die NAVAREAS des
Indischen Ozeans zuständigen Dienststellen zu übermitteln. Bekannt war
übrigens insbesondere dem norwegischen Verteidigungsministerium, dass sich damals ein NATO-Schiffsverband
im Rahmen des OEF-Einsatzes im Indischen Ozean befand. Es hätten also
Marine- und Handelsschiffe im Indischen Ozean, wenn auch nur zur eigenen
Sicherheit, per Seefunk (mittels vorgeschriebener SECURITÉ-Meldung über
die Kommunikationswege und -routinen des Global Maritime Distress
Safety Systems, GMDSS) und über militärische Kommunikationskanäle vor
dem Tsunami gewarnt werden müssen. Vor zehn Jahren konnte man genauso
wie heute Schiffe im Indischen Ozean über den geosta-tionären
Inmarsat-Satelliten IOR (Indian Ocean Region) binnen Sekunden direkt
erreichen (die NATO konnte außerdem auf ihre eigenen Ressourcen,
insbesondere auf ihr eigenes Kommunikationsnetzwerk im Orbit
zurückgreifen). Jene Schiffe hätten solche Warnungen an ALL SHIPS weiter
geben müssen. Das ist eine seemännische, per internationales See-recht
geregelte Routine und seerechtlich vorgeschriebene Pflicht.
All diese
Pflichten wurden durch die traditionsreiche Schifffahrtsnation und das
langjährige NATO-Mitglied Norwegen ebenfalls grob verletzt. Der
Vorwurf krimineller Unterlassung von Pflichten, die kraft des
internationalen Seerechts verlangen, alle Schiffe vor drohenden Gefahren
und damals konkret alle ausrüstungspflichtigen Schiffe im Indischen
Ozean vor der Tsunamigefahr zu warnen, trifft im vollen Umfang auch
Norwegen.
Zum Zeitpunkt des Megabebens
hätten also nicht nur das allgemeine geophysikalische Bedrohungsszenario
einer seismischen Katastrophe sondern auch ein Szenario direkt
bedrohter Population, sprich konkrete akute Gefahren für alle Menschen
und Schiffe in Küstennähe und speziell für die Touristen in den
Strandhotels der thailändischen Westküste bekannt sein müssen.
Die
Annahme einer unmittelbaren drohenden Tsunami-Katastrophe an den
Touristenstränden Thailands und woanders hätte aus den gewonnenen
Erkenntnissen (Bebendaten, Satellitenbilder) zwangsläufig resultieren
und zu adäquaten Reaktionen auch seitens Norwegen führen müssen. Offenbar
wurden diese Erkenntnisse pflichtwidrig nicht gewonnen oder nicht
benutzt, um die Katastrophe zu verhindern. Nichts wurde getan, um
Menschenleben zu retten.
Als
Schlussfolgerung aus obiger Ausführungen stellen wir also fest: Alle
technischen Syste-me und katastrophenrelevanten Daten waren vorhanden
und konnten abgerufen werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse hätten
in Form von Warnungen und Alarmen in einer Welt, die über globale
Telekommunikation verfügt, binnen Sekunden übermittelt werden können,
beispielsweise über die thailändische Botschaft in Oslo, die norwegische
Botschaft in Bangkok, die norwegische Botschaft in Colombo, das
norwegische Konsulat in Phuket und über die Kontaktdaten norwegischer
Reiseveranstalter vor Ort.
Dass all dies
unterblieb, beweist mit eiserner Logik, unumstößlicher Beweiskraft und
zwingender Konsequenz, dass für das Massaker an norwegischen Touristen
in Thailand und eventuell woanders nicht die Mutter Natur
verantwortlich gemacht werden darf sondern der handlungsunfähige
norwegische Staat im Weihnachtsurlaub, der seiner Schutzpflicht
gegenüber seinen Bürgern nicht nachgekommen war und seine Bürger im
Stich gelassen hatte. Norwegische Bürger legten ihr Schicksal
einerseits in die Hände ihres Urlaubs- und Gastgeberlandes Thailand, das
ihnen eine sichere Unter-kunft garantierte und schuldete. Andererseits
legten sie ihr Schicksal in die Hände ihres Herkunfts- und Heimatlandes
Norwegen, das ihnen gegenüber eine Schutz- und Fürsorgepflicht hatte.
Doch als das Megabeben mit unvorstellbarer Kraft den ganzen Globus
erschütterte und ein transozeanischer Tsunami drohte, legten beide
Länder ihre untätigen Hände in den Schoß und taten nichts um
Menschenleben zu retten. Das ist die unweigerliche Schlussfolgerung, die
kausal den vorgelegten Beweisen des Ver-sagens folgt. Norwegen
trägt die Schuld und Mitschuld an dem Tsunami-Massaker 2004: Die Schuld
am vermeidbaren Tod eigener Bürger und die Mitschuld am vermeidbaren
Tod anderer ausländischer Touristen. Es ist eine kumulative Schuld
aufgrund Unterlassung der Hilfeleistung im Notfall sowie Beihilfe zur
fahrlässigen Massentötung und schwerer Körperverletzung. Diese Schuld
erschöpft sich keinesfalls auf das Totalversagen Norwegens vor der
Katastrophe sondern erstreckt sich weiter auf seine Unterlassungen
danach.
NORWEGENS REAKTION AUF SEIN STAATSVERSAGEN
Norwegen,
das von sich behauptet, eine hoch entwickelte Nation mit effizientem
und rechts-staatlichem Staatswesen zu sein, stellte sich uns, den
Tsunami-Opfern 2004, aufgrund von Unterlassungen und Fahrlässigkeit und
im Lichte obiger unbestrittener Sachverhalte als ein Land, das in Sachen
Katastrophenprävention und Reaktionsfähigkeit auf akute katastro-phale
Gefahren versagte. Über 4000 Touristen aus aller Welt mussten eines
grausamen und gewaltsamen Todes sterben, was abwendbar gewesen wäre,
wenn Norwegen (wie auch ein paar Dutzend anderer Länder) auf diese
Situation kompetent reagiert hätte. Zu den Opfern gehörte, wie ich
vermute, auch ein Nachbar im Hotel, in dem ich meinen Weihnachts-urlaub
in Thailand auf Phuket verbrachte. Ein würdiger Mann, Norweger, offenbar
in höherer Stellung (vielleicht im Staatsdienst), auf dessen Tisch auf
der Terrasse, wo er jeden Tag stundenlang Unterlagen studierte, eine
kleine norwegische Fahne stand. Nach dem Tsunami waren er, seine
polnische Frau und ihre kleine Tochter verschwunden. Aufgrund der
Ver-tuschung, die Herrn Stoltenberg und seinem Vorgänger im Amt
anzulasten ist, ist es mir bis heute nicht gelungen und nicht möglich,
Einzelheiten zu ermitteln und das Schicksal dieser Leute aufzuklären.
Dies ist aber kein Einzelfall. Vermutlich waren und sind mehrere tausend
norwegische Bürger von dieser Tragödie betroffen, die aber weder Herrn
Bondevik noch Herrn Stoltenberg als Ministerpräsidenten interessierten.
Auf ihre Unterlassungen im Amt (sprich Amtsmissbrauch) ist
zurückzuführen, dass nichts aufgearbeitet worden ist.
Außer
Herrn Bondevik ist kein anderer als Herr Stoltenberg in seiner langen
achtjährigen Amtszeit als Ministerpräsident (2005-2013) und im Jahre
2004 als Chef der Opposition im norwegischen Parlament Storting für
diesen Skandal verantwortlich.
In seiner ersten Pressekonferenz bekräftigte Stoltenberg am Abend des 22. Juli: „Ihr
werdet unsere Demokratie und unser Engagement für eine bessere Welt
nicht zerstören. Niemand könne Norwegen zum Schweigen schießen“. Norwegens
Staat, das Storting, die Regierung und die Justiz, brauchten nach dem
Tsunami-Massaker 2004, um sich selbst zum Schweigen zu bringen, kein
Schießeisen, keine Bomben und keine Schusswaffen-gewalt. Norwegens Staat
verpasste sich nach seinem Totalversagen selbst freiwillig einen Knebel
und eine Nachrichtensperre. Denn alles, was das jämmerliche, sträfliche
und unent-schuldbare Staatsversagen Norwegens am 26. Dezember 2004
anging, wurde mit dem staatlichen Mantel des Schweigens bedeckt und mit professionellen Methoden des Cover-up
fachgerecht behandelt. Zwei Tage nach den Breivik-Attentaten sagte der
Heuchler Stol-tenberg in seiner Rede bei dem Trauergottesdienst im Osloer Dom: „Noch
sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unsere
Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit.“ Diese Worte Stoltenbergs klangen in meinen Ohren wie pure Heuchelei. Denn nach
dem Tsunami-Desaster 2004, das noch höhere Opferzahl norwegischer
Bürger zur Folge hatte als die Breivik-Attentate, die in aller-letzter
Instanz auch dem Staatsversagen Norwegens zuzuschreiben wären, zeigte
Nor-wegen seine Reaktion darauf, die man - Worte Stoltenbergs
paraphrasierend – folgen-dermaßen beschreiben kann: Noch sind wir
geschockt. Aber in unserem Sozi-Klüngel-Staat fehlen uns offenbar
moralische Werte, gebotene Rechtsstaatlichkeit und elementare Rou-tinen
einer offenen demokratischen Gesellschaft, weshalb unsere Antwort auf
diese natio-nale Tragödie lautet: Mehr Staatswillkür um den
Katastrophenhergang zu verheimlichen, mehr Cover-up um die Täter zu
schützen und mehr staatstragende Kaltschnäuzigkeit den Opfern gegenüber.
All diese Eigenschaften entfaltete übrigens nicht nur Herr
Stoltenberg selbst. Für diese Missstände ist nämlich federführend außer
ihm seine Arbeiderpartiet (Ap) verantwortlich. Im Jahre 2004 war
sie mit 43 Sitzen die stärkste Oppositionspartei im Stor-ting. Sie ist
auch in den Folgejahren (2005 – 61 Sitze, 2009 – 64 Sitze, 2013 – 55
Sitze) die Stärkste politische Kraft im 169 Sitze zählenden norwegischen
Parlament geblieben. Der Vorsitzende dieser Partei ist seit November
2002 Jens Stoltenberg.
Breiviks
77 Mordopfer wurden vollständig mit Namen veröffentlicht und sind
bekannt. Die Politiker verpassten den Bürgern eine Staatstrauer und die
Nation trauerte seitdem mehrfach medienwirksam und mit großem Aufwand
um sie. Am 25. Juli 2011 gedachten die Bürger Norwegens und der
skandinavischen Nachbarländer mit einer Schweigeminute
der Opfer. Alle Eisenbahnzüge wurden zum Halten gebracht, in der
Hauptstadt Oslo auch der Straßenverkehr. Am Abend versammelten sich
mehrere Hunderttausend Norweger in Oslo und anderen Städten, um zusammen
der Opfer zu gedenken. Am 21. August 2011 fand eine Gedenkfeier mit
6000 geladenen Gästen statt. Zuletzt gedachten am 26. April 2012 in Oslo
rund 40 000 Menschen der Opfer der Anschläge, deren Gesichter uns
bekannt sind. Zwei aufwendige Memorials, die dem Gedenken der Opfer
gewidmet werden und als Mahnmale der Attentate dienen sollten, sind in
Planung.
Was die norwegischen Tsunami-Opfer
angeht, ist von offizieller norwegischer Seite nichts zu erfahren.
Warum denn nicht? Zählt denn dieses verlorene menschliche Leben
überhaupt nicht? Waren es Norweger oder Opfer zweiter Klasse, die beim
Tsunami umkamen? Nicht dem norwegischen sondern dem offiziellen
finnischen Untersuchungsbericht entnehmen wir, dass 84 Norweger umkamen.
Eine Namensliste ist dort nicht zu finden.
Die
Namen der norwegischen 84 Tsunami-Opfer sind bis heute nirgendwo zu
ermitteln, ihre Gesichter blieben unbekannt. Um sie blieb es still. Dieser Opfer hat kein norwegischer Spitzenpolitiker geschweige denn der norwegische König gedacht –
ihre Anteilnahme nach dieser schwersten Katastrophe, die Norwegen je
erlebte, blieb aus. All das ist nicht hinnehmbar und skandalös.
Dem
norwegischen Parlament, dem Stoltenberg seit 1993 als Abgeordneter
angehört, obliegt angeblich die parlamentarische Kontrolle der Regierung
und der Verwaltung. Leere Phrasen! Denn das norwegische Parlament
unternahm nichts, um die Ursachen der nationalen Katastrophe 2004 zu
beleuchten, dem Totalversagen staatlicher Stellen und
katastrophenrelevanter Einrichtungen auf den Grund zu gehen und alle
notwendigen Konse-quenzen daraus zu ziehen. Keine parlamentarische
Untersuchungskommission wurde einge-setzt, kein nationaler Opferfond
gebildet, um den Betroffenen die Genesung, den Aufstieg aus den Trümmern
ihres Lebens und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu
ermöglichen.
Im Nachbarland Schweden fand immerhin eine
parlamentarische Untersuchung der Tsunami-Katastrophe statt, weil es
auch dort im Staatsapparat Zustände herrschten, die einem failing state
glichen. Im zweiten Nachbarland, Finnland, machte sich Finnlands
Accident Investigation Board im Januar 2005 sofort an die Arbeit und
lieferte nach sechs Monaten einen umfangreichen Untersuchungsbericht ab.
Auch wenn dort die Hintergründe der Kata-strophe nur äußerst knapp und
unzureichend dargestellt und das wesentliche Katastro-phengeschehen bis
zum Eintritt der Tsunami-Katastrophe in Thailand und Sri Lanka gar nicht
erfasst wurden, bietet diese Untersuchung einen tiefen Einblick in das
Geschehen nach der Katastrophe. Beide Untersuchungen bei den
skandinavischen Nachbarn brachten ein gravierendes Fehlverhalten
staatlicher Akteure ans Licht, ergaben ihre komplette Unfähigkeit und
Fahrlässigkeit im Katastrophenfall und machten sie für die humanitären
Katastrophen-folgen mitverantwortlich. Der König Schwedens, Karl Gustav,
der einzige Monarch der Welt, der sich richtig in seiner Rolle verhält,
beklagte laut in der Öffentlichkeit diese Missstände, weshalb ihn der
schwedische Sozi-Mob sofort dreist angegriffen hatte und mit Abschaffung
der Monarchie drohte. Dasselbe Sozi-Pack, das mit seinem wüsten
Drohungen auffiel und sich ansonsten nach seinem Versagen in die
dunkelsten Löcher verkrochen hatte, warf seinem ehrenhaften und
pflichtbewussten Monarchen, das sich am Stockholmer Flughafen wieder
fand, als die Flugzeuge mit den Särgen schwedischer Tsunami-Opfer
landeten, die Einmischung in die Politik vor. Nach erheblichen
politischen Turbulenzen wurde schließlich die schwedische
Außenministerin zum Rücktritt gezwungen.
Und
in Norwegen? Nach dem Totalversagen galt es, die richtigen Worte für
Trauer und Erschütterung zu finden, die Katastrophenfolgen in Grenzen zu
halten, die Verantwortlichen für den gewaltsamen fremdverschludeten Tod
norwegischer Bürger zu ermitteln und der Gerechtigkeit des
Rechtsstaates zuzufügen. Doch nichts Derartiges ist geschehen.
Norwe-gens Spitzenpolitiker blieben unsichtbar und hüllten sich in
Schweigen. Auch Norwegens König blieb still. Er hat sich nicht mit dem
Leid des Volkes identifiziert, als es darum ging, nach einer nationalen
Tragödie die richtigen Worte der Trauer für die Opfer und der Kritik für
die Täter zu finden. Norwegens Monarchie fand damals keine Gesten der
Empörung und keine Worte der Ermahnung. Der König Harald hat in der
Situation einer nationalen Tragödie Abgehobenheit, Gefühlskälte und
fehlendes Einfühlvermögen in die Lage der Opfer des norwegischen
Staatsversagens gezeigt. Der König zeigte nicht, dass er mit seinem Volk
zusammen ist und leidet. In diesem Kontext sind für uns seine mahnenden
Worte verständlich, die er bei der Trauerfeier nach den
Breivik-Anschlägen sagte: „Vielleicht wollen einige Opfer und Angehörige
allein gelassen werden.“ Diese Worte, geäußert sechseinhalb Jahre
später, spiegeln adäquat die Grundeinstellung des Königs nach dem
Tsunami-Desaster wieder: Opfer des Staatsverbrechens sollten mit ihrem
Schicksal allein gelassen werden. Der norwegische Staat hat in dieser
Einstellung des Staatsoberhaupts einen wun-derbaren Vorwand gefunden,
den Opfern seines Versagens die kalte Schulter zu zeigen. Der
norwegische König Harald, der sich gerne volksnah gibt, hat in seiner
Abgehobenheit und Unfähigkeit, richtig und pflichtgemäß zu reagieren,
genauso versagt wie die norwegischen Behörden und Politiker. Kraft des
Gesetzes ist er in die politische Entscheidungsfindung laufend
involviert. Laufend empfängt er die führenden Politiker der Regierung
und wird über ihre Entscheidungen informiert und kann dagegen Einspruch
einlegen; als Staatsoberhaupt verfügt er nämlich über sein Vetorecht.
Als es nach der Katastrophe dringend geboten war, das Bondeviks und
Stoltenbergs Cover Up zu unterbinden, hat er sich nicht in die
politischen Entscheidungen eingeschaltet, hat nicht seine Autorität und
Machtbefugnisse auf die Waag-schale geworfen und ist pflichtwidrig und
moralisch verwerflich untätig geblieben. Dies war damals umso mehr
skandalös, als König Harald selbst formell der oberste Befehlshaber der
norwegischen Streitkräfte ist, die dabei sträflich und jämmerlich
versagten. Durch sein unzulässiges Handeln wollte also Seine Majestät,
König Harald V., sein persönliches Ver-sagen verschweigen und
vertuschen. Nach den Breivik-Attentaten stand der Kronprinz Haakon vor
seinem Volk in Trauer und schwadronierte in seiner Trauerrede über
„Kampf um die freie und offene Gesellschaft“ und schwafelte weiter über
„mit Liebe gefüllte Straßen“. Wir, die Tsunami-Opfer 2004, habe seine
Worte in unsere Sprache übersetzt, in den Kontext des Norwegens Versagen
gesetzt und folgerichtig verstanden: Heuchelei ohne Ende und Freibrief für alle Täter.
Im Lichte dieser Erklärungen ist und klar geworden, warum kein Mitglied
des norwegischen Königshauses, nicht einmal die Königin, darauf
reagierte, als Stoltenberg die Anschläge als schlimmste Katastrophe seit
dem Zweiten Weltkrieg bezeichnete. Bei keinem von ihnen rief dies eine
Analogie mit dem sechseinhalb Jahre zurückliegendem Desaster wach.
Angesichts dieser unverrückbaren Tatsachen müssen sich Norwegen fragen:
Brauchen wir noch einen solchen König oder überhaupt eine Monarchie? Ob
dadurch die norwegische Monarchie ihre Legitimität verloren hatte,
darüber soll das norwegische Volk entscheiden. Klar ist aus unserer
Sicht jedenfalls: Der norwegische König hat sich nach der größten
nationalen Katastrophe Norwegens seit dem Krieg als stummer Figurant und
gefühlslose Marionette gezeigt. Der König sollte unseres Erachtens
Konse-quenzen aus seinem Verhalten ziehen; er sollte abdanken. Den
Leitspruch des Königs: „Alt for Norge – Alles für Norwegen“,
kann in diesem Kontext nur als pure Heuchelei ver-standen werden.
Jeden, der an unsere Worte zweifelt, verweisen wir auf die offizielle
Internetpräsenz des norwegischen Königshauses. Tippen Sie einfach in die
Suchmaske: „tsunami disaster 2004“. Als Antwort werden Sie folgendes
Ergebnis erhalten: „This page does not contain hits in the official
programm.“ Man hätte es, Eure Majestät, kürzer, kompakter und
aussagekräftiger das totschweigende Suchergebnis formulieren können,
nämlich: COVER UP!
Was
in Norwegen nach dem Tsunami-Desaster geschah, lief also nach folgendem
Muster: Und alles, komplett alles, was der Aufarbeitung der Katastrophe
dienen sollte, wurde unterlassen. Warum? War es in Norwegen anders? Hat
sich Norwegen anders, besser verhalten als Finnland und Schweden? Vor
diesem Hintergrund wirkte auf mich die ganze Trauerkulisse, die nach den
Ereignissen 2011 von der norwegischen Regierung aufwendig aufgebaut
wurde, heuchlerisch und scheinheilig. Bezeichnenderweise werden im
norwegi-schen Klüngel-Staat, wo politischer Nepotismus herrscht,
rechtsstaatliche Verfahren der Verantwortbarkeit, demokratische Regeln
der Offenheit, moralische Werte und Gebaren des Anstands wie eine
Verfügungsmasse behandelt und je nach politischer Interessenlage
gege-benenfalls auf dem Scheiterhaufen geopfert. In Norwegen ist
offenbar das Gleichheitsprinzip vor dem Gesetz unbekannt, das verlangt,
dass sich niemand – ungeachtet der Position und des Ansehens – der
Strafverfolgung entziehen darf. Norwegens Staatsbedienstete genießen
offenbar einen Sonderstatus, der sie von jeglicher Verantwortung und
Haftung für die von ihnen zu verantwortende todbringende Schlamperei
ausschließt. Zur unrühmlichen Rolle Norwegens am kollektiven Versagen
beim Tsunami-Desaster 2004 fehlen bis heute jegliche Wahrung
rechtsstaatlicher Normen, jegliche offizielle Untersuchung des
Katastrophenher-gangs und jedwede Transparenz. Hauptverantwortliche
Politiker für dieses Versagen nach dem Versagen waren Ministerpräsident Norwegens Bondevik und sein Nachfolger Stoltenberg. Kjell Magne Bondevik,
zum Zeitpunkt des Tsunami-Desasters im Amt, unterließ samt seiner
Regierung alles, was zur Vorbeugung solcher Desaster und zur
Aufarbeitung der nationalen Tragödie gehörte. Sein Nachfolger ab dem 17.
Oktober 2005 setzte diese schändlichen Unterlassungen im Verlauf seiner
achtjährigen Amtszeit fort.
Er heißt Jens Stoltenberg.
Noch am 11. Januar 2005 behauptete Norwegens Regierung heuchlerisch: „Christmas 2004 will never be forgotten. We
have been witness to the worst earthquake and tsunami disaster in
recent history, a disaster that will be with us for years ahead.“ Alles
nichts als großmäulige, leere Rhetorik und blanke Heuchelei! Denn
Norwegen hat sich dabei als ein Meister des Vergessens gezeigt. Diese
Eigenschaft entfalten Staaten erfahr-ungsgemäß immer dann, wenn sie
Dreck am Stecken haben und die Flucht vor Verant-wortung und Haftung für
ihre Verbrechen ergreifen. Außerdem bestimmte niemand anders als die
norwegische Regierung über den Köpfen norwegischer Tsunami-Opfer hinweg
zwei Reisetermine (im Mai und Anfang Oktober 2005) nach Thailand zu den
Orten des Kata-strophengeschehens. Dies bedeutete für die Betroffenen,
dass auf diese Art und Weise wirksam verhindert wurde, dass sie mit
anderen Opfern in Kontakt treten und den offiziellen
Gedenkfeierlichkeiten zum ersten Jahrestag der Katastrophe beiwohnen
konnten.
Derjenige, der
dies auf seinem Gewissen hat, derjenige, der verhinderte, dass
norwegische Tsunami-Opfer zu den offiziellen Feierlichkeiten am 26.
Dezember 2005 nach Thailand reisen konnten, derjenige Politiker, dem der
norwegische Leichenberg und das Leid der Opfer egal waren, der sich
deshalb zu diesem Anlass in Thailand nicht blicken ließ, hat einen
Namen. Sein Name ist Jens Stoltenberg.
POLITISCHE IMPLIKATIONEN
1) Sozitum und Soziklüngel:
Zur Aufklärung der Ursachen, die zum Breivik-Attantat führten, wurde eine
kompetente norwegische Untersuchungskommission eingesetzt, die am 13.
Au-gust 2012 einen eingehenden und umfangreichen offiziellen
Untersuchungsbericht vorlegte. Dieser Bericht wurde im Internet
veröffentlicht, was auch den Regeln der gebotenen Transparenz entsprach.
Er enthüllte das Versagen der zuständigen Stellen im norwegischen
Sicherheitsapparat. Ein norwegischer Tsunami-Untersuchungsbericht hätte
denselben allgemeinen und auf Norwegen bezogenen Grund des
Tsunami-Massakers diagnostizieren müssen. Es stellt sich die Frage (die
wir hier kurz zu beantworten versuchen): Warum ist ein Land wie Norwegen
nicht in der Lage, die Tsunami-Katastrophe und ihre Ursachen
aufzuarbeiten? Fest steht: Wenn eine Katastrophe nicht aufgearbeitet
wird, naht schon die näch-ste heran. Und so kam es, wie es kommen
musste: Norwegens handlungsunfähiger Sozi-Staat im sozialverträglichen
Weihnachtsurlaub 2004, dann im Sommerurlaub 2011 hinterließ ein nach dem
anderen Leichenberge – ein sichtbares Zeichen und ein unwiderlegbarer
Prima-facie-Beweis zugleich seiner strukturellen Indolenz.
Norwegens
Sozitum glaubt zwar fest daran, mit dem Untersuchungsbericht zum
Breivik-Attantat alles getan zu haben, um sich der Pflicht und Schuldigkeit
des Staates zu entledigen. Dem ist es nicht so. Jahrzehntelang diktierte
dort der Soziklüngel mit seinen Denkvorschriften das Klima und
indoktrinierte die Gehirne der Landsleute. Die skandinavische
Besessenheit, überall die sog. Demokratie-Weltspitze sein zu
müssen, erlaubt nur noch Selbstbeglückwunschung und vernebelt die
Geister. Neue Ideologien der überbordenden oder gar perversen
Freizügigkeit, die die traditionsreichen und etablierten
Gesellschaftsstrukturen kollabieren lassen und die nationale Identität
untergraben, können sich austoben, weil sie in der provinziellen Leere
Skandinaviens nicht auf Widerstand stoßen. In diesem miefigen Milieu
wuchern die Tabus. In der geistigen muffigen Enge, wo auch immer sie
sich etabliert, herrscht erstickende Atmosphäre und erdrückender Konformismus. Dieser
wurde in Skandinavien in den Rang einer Staatsdoktrin erhoben. Es darf
nichts diskutiert werden, was dem Sozitum widerspricht. Was an
Meinung erlaubt ist, wird genau vorgeschrieben. Das Phänomen Breivik
kann in dieser Welt nicht in dem gebotenen Umfang und mit der gebotenen
Tiefe analysiert werden. Genauso wenig aber auch die Schuld der eigenen
Behörden und öffentlichen Einrichtungen am Tsunami-Desaster 2004. Es
stimmt: Skandinavien ist Spitze! Und gerade deshalb, als
Weihnachten 2004 im weltweit beliebtesten asiatischen Urlaubsland,
Thailand, eine Katastrophe drohte, hätten die bestens ausgestatteten
zivilen und militärischen Katastrophenschutz- und Sicherheitsdienste
Skandinaviens sofort in Aktion treten müssen. So unglaublich es klingt:
Norwegische, schwedische und finnische Behörden und Wissenschaftler
hätten 2004 – wenn sie pflichtgemäß, fleißig und gewissenhaft gearbeitet
hätten – Tausende in Thailand und woanders das Leben retten können.
Fakten sprechen aber eine ganz andere Sprache! Denn skandinavische
Staaten stellten sich dabei als Abbild eines Trümmerhaufens dar.
An
dieser Stelle möchten wir dem eventuellen Vorwurf entgegentreten, wir
würden die Schuldigen nur bei anderen suchen und nicht vor der eigenen
Tür kehren. Dem ist nicht so. Denn der Tsunamiopfer-Verein GTVRG e.V.
hat seit seiner Gründung im November 2005 alle Mitverantwortlichen
weltweit am Zustandekommen des Tsunami-Massakers 2004 gegei-ßelt, diese
des Verbrechens gegen die Menschlichkeit öffentlich beschuldigt und tut
dies ununterbrochen bis dato. Besonders sorgfältig, eingehend und
eindringlich untersuchten wir das Versagen unserer deutschen Politiker
und Behörden. Dass insbesondere der deutsche Staat nach dem Feierabend,
am Wochenende und an den bundesweiten Feiertagen nicht funktionsfähig
war und seine Fürsorgepflicht gegenüber seiner Bürger kriminell
fahrlässig verletzte, führte zu dem bekannten Ergebnis. Das Ergebnis
dieses Versagens: Ein paar Tausend gewaltsam und grausam getötete
ausländische Touristen, darunter über 550 Bundesbürger, unter ihnen auch
Bürger des Landes Schleswig-Holstein. Deutschland hat die
höchste Opferzahl (552 Bundesbürger) unter den europäischen Touristen,
die beim Tsunami umkamen. Deshalb hat Deutschland eine wesentlich höhere
Rechnung zu begleichen als Norwegen. Und das Ausmaß des Staatsversagens
ist noch viel größer. Auch in Deutschland wurde nichts aufgearbeitet.
Und nicht nur Norwegen, auch Deutschland hatte damals und hat immer noch
seine Bundes- und Landespolitiker ohne Anstand und Moral: Sie hießen
hier auf Bundesebene unter anderem: Schröder und Fischer und auf
Landesebene: Simonis und Carstensen. Der damalige deutsche
Bundeskanzler, Schröder (der jetzt in Moskau Klinken putzt und sich
dabei seine Taschen voll stopft), weilte in den ersten Katastrophentagen
zu Hause im Weihnachtsurlaub und dreieinhalb Tage lang sah er gar nicht
ein, sein bequemes Haussofa zu verlassen und staatsmännisch sofort zu
handeln. Der deutsche Ex-Vizekanzler und Außenminister, Fischer (der
jetzt wie damals sein Maulheldentum nun privatwirtschaft-lich
versilbert), stopfte sich seinen Bauch in den Promirestaurants Berlins
und erschien erst vierzehn Tage nach der Katastrophe auf dem größten
Tsunami-Friedhof Thailands in Khao Lak, wo die meisten seiner
Landsleute ums Leben kamen, im Sterben lagen oder schwer verletzt auf
Hilfe warteten. So wie im Bund so auch im Land. Eine prominente Gestalt
dieses politischen Versagens war übrigens die damalige
Ministerpräsidentin Simonis (Landesmutter genannt; richtig wäre: Rabenmutter),
die sich nach der Katastrophe nicht um die Opfer des kollektiven
Staatsversagens in ihrem Land kümmerte sondern um ihre leidenschaftliche
Lieblingshobbys: die Sammelwut bezogen auf altmodische Schlapphütte und
Kaffeekannen sowie ihre politische Karriere, die aber bald ein jähes
Ende nahm. Ihr baldiger Nachfolger im Amt, der schleswig-holsteinische
Ministerpräsident, Carstensen (Landesvater genannt),
interessierte das Schicksal schleswig-holsteinischer Opfer ebenfalls
nicht im Geringsten sondern die öffentliche Pflege seines Bierbauches
und seiner neuen jungen Liebe. Solche politischen Rabeneltern (die
übrigens ihr Bundesland wirtschaftlich wie finanziell in den Bankrott
trieben), solche politischen Bankrotteure ohne Anstand und Moral hatte
Deutschland, nach seiner größten nationalen Tragödie der Nachkriegszeit,
damals anzubieten. Dafür, dass Simonis die Tsunami-Opfer ihres Landes
im Stich ließ allein mit ihrem Schicksal und ohne jegliche Hilfe, dafür
dass sie das strukturschwache Land Schleswig-Holstein in den Bankrott
trieb, bekam sie am 30. Juni 2014 in Kiel von dem gewissenlosen
Sozi-Klüngel die Ehrenbürgerschaft des Landes Schleswig-Holstein. So
stapelt sich in diesem Bundesland eine Schande auf die andere.
Alles, was der deutsche Soziklüngel
nach der Tsunami-Katastrophe 2004 im Bund und Land tat, war eine
Aufkündigung rechtsstaatlicher Garantien eines demokratischen Staates
auf aller seiner Ebenen. Und dieselben destruktiven ungezügelten Trends,
unter denen Westeuropa und Skandinavien im jeweils national
unterschiedlichem Ausmaß zu leiden haben, sind in der deutschen Hochburg
des Sozitums, sprich im germanischen Sozi-Paradies, die geltenden
Paradigmen: Multi-Kulti-Gesellschaft, Überfremdung, unkontrollierte
Zuwanderung; Feminismus, Homo- und Pädosexualität, Drogenkonsum,
öffentlich ausge-tragene Pornografie; Frönen der Mittelmäßigkeit,
Anspruchslosigkeit und Ignoranz; offener Lob der Verantwortungs-,
Gehirn- und Maßlosigkeit; Jugend-, Cyber- und Bandenkriminalität;
programmatische Weisungsgebundenheit und Befangenheit der
staatsgelenkten Justiz; tiefstmögliches Verständnis für jedwede Art
behördlicher Schlamperei, des Rechtsbruchs und der Rechtsbeugung
staatlicher Organe; größtmögliche Toleranz für jede Art von Kriminalität
und Selbstversorgung aus der Staatskasse; unmotivierter Fremdenhass;
Gelt-ungsanspruch für Ungebildete; Haftungsausschluss für Unfähige und
Versager; Regulie-rungswahn, dessen Vorschriften das Individuum
lawinenartig erdrücken und seine Entfaltung verhindern; Verunstaltung
des öffentlichen Raumes als Leitmotiv des staatlichen Handelns; etc. um
nur einige besonders augenfällige und besorgniserregende Missstände und
Fehlentwicklungen zu nennen – ein Trümmerhaufen der Demokratie, in
dem jegliche Suche nach Wahrheit, Schuld und Verantwortung massiv
behindert und aktiv verhindert wird. Kriminalstatistiken zeigen
übrigens die höchsten Zahlen von Kriminal-delikten in den
Sozi-Hochburgen: Berlin, Hamburg, Bremen, generell im Norden der
Bundesrepublik. Dort stehen Sozis schon seit Jahrzehnten an der
vordersten Front, wenn es darum geht, all die erwähnten Paradigmen
fleißig umzusetzen und vergessen dabei nie, öffentlich Wasser zu
predigen und gleichzeitig heimlich Wein zu trinken. Diese Sozi-Bande war
2004 hier an der Macht und tat alles, was in ihrer Macht stand, um ihr
Totalversagen bei dem Tsunami-Desaster totzuschweigen und zu vertuschen.
2) Profit vor Sicherheit:
Anders als nach dem Tsunami 2004 (bei dem Südkorea, soweit be-kannt,
110 Opfer zu beklagen hat), waren die Gründe für den Untergang einer
Fähre am 16. April 2014 vor der Küste Südkoreas, der viele Menschenleben
kostete, schnell gefunden: ein alter Kahn, der in Japan kurz vor
Ausmusterung stand, völlig (mehr als dreifach) überladen; die
ungenügende Sicherung der Ladung; der durch zusätzliche Aufbauten nach
oben verlagerte Schwerpunkt; mangelhaft qualifizierte Mannschaft
einschließlich des Kapitäns (der als erster das Schiff im Seenotfall
verließ); chaotische Kommunikation mit den unfähigen Rettungsdiensten
der Küstenwache; irreführende Ansagen der Besatzung an die Passagiere
(Ruhe zu bewahren! In den Kabinen zu bleiben!) sowie unzureichende
Sicherheitsstandards für Schiffe haben dieses Unglück, das in mancherlei
Hinsicht ein Spiegelbild des Falles „Costa Concordia“ darstellt,
heraufbeschworen. Ebenfalls schnell wurde ermittelt, wer und was für
dieses Unglück ursächlich verantwortlich waren, dass nämlich die
Kausalkette des Versagens bei der verantwortungslosen neoliberalen
Wirtschaftspolitik südkoreanischer Regierung zu suchen ist, deren
hemmungsloses profitorientiertes Diktum massiv das Unfallrisiko erhöhte.
Dies ging nur auf Kosten des Menschenlebens und musste sich somit über
kurz oder lang tödlich auswirken. Zweifelsfrei eine richtige Diagnose,
deren Befund ist:
Diese menschengemachte Katastrophe hätte verhindert werden können, sie wäre zu vermeiden gewesen, sie sei politisch gemacht.
Mit
demselben Vokabular argumentieren auch die Tsunami.Opfer. Und einige
kritische und nüchterne Kommentare zu den Ursachen des Tsunami-Massakers
2004, die allerdings nicht von den Zaunzuschauern, sprich von dem
kritiklosen offiziellen Mainstream-Medien kamen sondern von hellwachen
Beobachtern aus der Welt des Internets, identifizierten das Hauptübel an
derselben Fundstelle:
Verantwortungs- und gedankenlose Profitgier
thailändischer und internationaler Tourismusindustrie auf Kosten von
Sicherheit der Touristen beschwor dieses Desaster herauf.
Wie
man sieht, hat sich die fehlende Aufarbeitung des Tsunami-Desasters
2004 seitens südkoreanischer Regierung, zehn Jahre später an einer
anderen Stelle zu Hause katastrophal ausgewirkt und dieselben Gründe
waren auch hier mit im Spiel. Der in der deutschen Presse gefällten
Diagnose, der Neoliberalismus als solcher wäre Schuld an der
Katastrophe, wäre allerdings hinzufügen: Zu der neoliberalen Ideologie
gehört immer ein staatlicher Wächter hinzu, der die Beachtung der
Spielregeln überwacht und deren Nichtbeachtung sanktioniert. Der
Wächter, sprich der Staat, versagte aber kläglich, indem er seine
regulierende Kontrollfunktion unterließ. Die genannten Sicherheitsmängel
und Miss-stände konnten also die über 300 südkoreanischen Todesopfer
des jüngsten Schiffs-unglücks nicht heil ans Ziel kommen lassen. Die
jetzige Reaktion der koreanischen Regier-ung war indes anders als nach
der Tsunami-Katastrophe 2004. Der dortige Ministerprä-sident, Chung Hong
Won, hat seinen Rücktritt erklärt und übernahm die politische
Verant-wortung für die skandalöse anfängliche Reaktion seiner Regierung
auf das Schiffsunglück. Daraufhin hat sich Südkoreas Präsidentin, Park
Geun Hye, bei den Opfern für die unzu-reichende Leistung der Ersten
Hilfe entschuldigt und gravierende Versäumnisse der Behör-den
eingeräumt, die ursächlich für den Massentod koreanischer Bürger
verantwortlich waren, verantwortlich dafür, dass dieser Unfall nicht
verhindert wurde. Die koreanische Präsidentin hat versprochen, das
Desaster lückenlos aufzuklären und alle notwendigen Konsequenzen daraus
zu ziehen. Schließlich hat auch sie in einer Fernsehansprache selbst die
„endgültige Verantwortung“ für das Fährunglück mit Hunderten Toten
übernommen. Die Staatschefin verbeugte sich zum Zeichen der Reue vor
ihrem Volk und sagte: „Als Präsidentin und Verantwortliche für das Leben
und die Sicherheit der Südkoreaner entschuldige ich mich aufrichtig für
all das Leid.“ Eine notwendige Geste der Humanität und ein würdiges
ange-messenes Verhalten des politischen Anstands den Opfern gegenüber.
Sie kündigte zudem die Auflösung der Küstenwache an. Dem Fährebetreiber
wurde die Betriebslizenz entzogen. Die Unfallflüchtigen (Kapitän und
Besatzungsmitglieder), die in Seenot als erste die Flucht ergriffen
haben, die nichts unternommen haben, um die Passagiere des Schiffes zu
retten, sondern selbst auf das erste Rettungsboot gegangen sind (die
Erinnerung an die Gustloff-Katastrophe – bei der gleich vier Kapitäne
des Schiffes sich mit trockener Wäsche auf dem Rettungsboot wieder
fanden, statt Passagiere zu retten – drängt sich dabei auf), sind
festgenommen und wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Bei einer
Verurteilung droht ihnen (zu Recht) die Todesstrafe.
Ähnliche
Reaktionen haben wir nach dem Massentod deutscher, koreanischer und
norwegischer Bürger 2004 von unserer, von der südkoreanischen und von
der norwegischen Regierung erwartet. Diese kamen aber
nicht. Katastrophen werden von den Regierungen und Parlamenten offenbar
selektiv betrachtet und diese politischen Gremien, wenn sie überhaupt
etwas untersuchen wollen, suchen sich willkürlich aus, welche sie
aufarbeiten und welche nicht, und wer (wenn überhaupt) bestraft wird und
wer nicht. Solche Vorgehensweise des politischen Klüngels ist ein
Affront für die Opfer, ein Armutszeugnis der Demokratie und eine in den
Himmel schreiende Unge-rechtigkeit. Genauso funktioniert übrigens das
politische System und die Rechtsprechung in den Entwicklungsländern, die
wir als „gescheiterte Staaten“ bezeichnen.
3) Fachidiotentum: Als
Fachidiot wird jemand bezeichnet, der sich nur mit seinem Fachgebiet
befasst. Das Wort „Fachidiot“ leitet sich historisch aus dem Begriff
„Fachidiotismus“ ab. Der Begriff „Fachidiotismus“ (fr. idiotisme du
mètier) wurde erstmals von Karl Marx in seiner 1847 veröffentlichten
Schrift „Misère de la philosophie“ (Das Elend der Philosophie)
verwendet. Damit zeigte dieser Philosoph, Ökonom und Begründer moderner
Soziologie dieses gesellschaftliche Phänomen auf. In seiner Schrift
heißt es: „Was die Arbeitsteilung in der modernen Gesellschaft
charakterisiert, ist die Tatsache, dass sie die Spezialisten, die
Fachleute und mit ihnen den Fachidiotismus erzeugt.“
Als
Fachidiot (in Österreich auch Fachtrottel) wird ein Experte bezeichnet,
der eine Problematik nur aus der Perspektive seines Fachgebiets kennt,
nur aus seiner Sichtweise (Borniertheit) erfassen kann und nicht alle
Möglichkeiten und Richtungen in Betracht zieht. Es charakterisiert ihn
die Unfähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen, um die Wahrnehmung
anderer zu erkennen. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er
infolge selektiver Wahr-nehmung und daraus folgender Ignoranz ab.
Deshalb ist er – gefangen in seinem Elfenbein-turm – nicht fähig, über
die weit reichenden Konsequenzen seines Handelns nachzudenken und nicht
willig, mit Vertretern anderer Fachgebiete und schon gar nicht mit
Außenstehenden konstruktiv und ergebnisorientiert zu kommunizieren. Was
von diesen Leuten die geläufige Meinung hält, ist in etwa: Mit diesen
Fachidioten, die nur auf ihr eigenes Fachgebiet beschränkt sind, kann
man einfach nicht diskutieren. Die sehen nur ihre eigene Welt und hören
nicht einmal zu, wenn man über seine persönlichen Erfahrungen berichtet,
wenn die dann anders als allgemein üblich sind. Offenbar sind
Fachidioten aufgrund ihrer Betätigung blind und taub geworden und sind
nicht imstande, konkurrierende Meinungen anderer wahrzunehmen und
aufzuarbeiten. Denn es handelt sich um sehr eng ausgebildete und sehende
Fachleute, die dadurch, dass sie als Fachspezialisten nur das eigene
Fach im Auge haben und sowohl die normale Urteilsfähigkeit des normalen
Menschenverstandes aus-blenden als auch berechtigte Bedürfnisse anderer
außer Acht lassen, aber auch die Ge-sichtspunkte anderer Fächer nicht
berücksichtigen, nicht in der Lage sein, über den Tellerrand ihres
eigenen Faches zu blicken. Die Charakteristika der Fachidiotie sind
relativ schnell umrissen: Fehlende Erfassung globaler Zusammenhänge,
Ausblendung von Wechselwirk-ungen, Sinnesverlust bei der
Problemwahrnehmung, Forschen an den Bedürfnissen von Menschen vorbei,
Praxisferne (Theoretiker ohne Praxisbezug forschen um des Forschens
willen), fehlende Kenntnis über die enge Verflechtung von
Fragestellungen und vielfältige Auswirkungen menschlichen Handelns –
sind den Fachidioten eigen. Dadurch, dass sie nicht fähig sind, andere
Blickwinkel zu besetzen, bleiben ihnen Erkenntnisse verborgen, die sich
aus anderen Sichtweisen ergeben. Teils sind sie blind geworden durch
jahrzehntelange Konzentration auf ihr Fachgebiet, teils sind sie unfähig
die Implikationen ihres Faches und ihres Handelns bzw. Unterlassens zu
sehen. Fachidiotisch bedingtes Abschottungsbe-dürfnis erzeugt
schließlich eine tiefe und um sich greifende Abschottungsmentalität in
all diesen Kreisen, die die Gesamtheit dieser Leute bildet und das ganze
System mit einem einzigen Begriff charakterisiert: Fachidiotentum.
Auf
die berechtigte Frage, was hat all das mit dem Tsunami-Massaker 2004 zu
tun, antwort-en wir: Sehr viel. Denn dadurch, dass diese Leute
abgehoben von der Wirklichkeit sind, sahen sie nicht die praktische
Relevanz ihres Tuns für das Leben und Überleben von vielen Menschen auf
dem Globus. Schließlich begann die Kausalkette des Versagens am 26.
Dezember 2004 an den entsprechenden Schaltstellen und Einrichtungen der
Geowissen-schaft. Sie begann mit einer massiven Unterlassung in der
echtzeitnahen Erfassung, Ver-arbeitung (Auswertung) und Kommunikation
katastrophenschutzrelevanter Daten, die in einer Art und Weise
stattfanden, die so perfekt nur Fachidioten zustande bringen konnten.
Das Anfangsglied des Katastrophenversagens, das nur dadurch verstanden
und erklärt werden kann, bildeten die Fachidioten aus der Welt der
Seismologie.
Unter
all den oben aufgelisteten wohl klingenden Namen mit ihren hehren
Parolen stand hierzu in Norwegen an erster Stelle NORSAR in
Verantwortung.
Das zweite Glied dieser
Kausalkette des Versagens bildeten die Fachidioten aus dem Zirkel der
Satellitenüberwacher und Auswerter von Satellitenbildern in den
Einrichtungen der Wissenschaft und des Militärs. Zu all diesen
bornierten Fachidioten des Militärs aus der Schattenwelt des
Geomonitorings der Erde aus dem Orbit gesellten sich all die
verantwortungslosen Schlamper aus der Unterwelt des Katastrophenschutzes
– das dritte Glied dieser Kausalkette. Die weiteren Glieder setzten
sich dann aus all den zahllosen Stellen bei den Behörden zusammen, wo
gegen programmatische Untätigkeit, immerwährende Schlamperei und um sich
greifendes Nichtstun viel Geld des Steuerzahlers zum Füttern dieser
Bande von Taugenichtsen und Lümmeln ausgegeben wird, um ihre
Alibi-Beschäftigung zu finanzieren: BBK in Deutschland, FEMA und
Homeland Security in den USA seien hier nur als Beispiele genannt.
Die
globalen Auswirkungen des Tsunami-Desasters 2004 lagen nicht allein
daran, dass es eine gigantische Opferzahl von vermutlich über 300.000
Menschen aus 55 Nationen gab. Diese lagen auch in der Erkenntnis, dass
diese Katastrophe von Fachidioten verursacht wur-de, die nicht imstande
waren, in einer global vernetzten Welt miteinander zu kommunizieren, die
nicht imstande waren, ihr katastrophenschutzrelevantes
wissenschaftliches Rüstzeug den Erfordernissen des Katastrophenschutzes
anzupassen, die nicht imstande waren, die Methodologie ihres Faches
kritisch zu durchleuchten, die nicht imstande waren, ihr Wissen – das
Menschenleben retten konnte – über die katastrophalen Folgen von
Naturereignissen, mit anderen zu teilen, um so humanitäre Katastrophen
zu vermeiden oder zumindest ihr Ausmaß zu begrenzen.
Hinter
dem Massentod in Thailand und woanders standen nicht das böse Meer und
nicht der strafende Gott sondern klar identifizierbare Stellen,
Einrichtungen und Individuen, die ihren Job nicht taten und ihre
Pflichten grob fahrlässig vernachlässigten, darunter eine Legion von
Fachidioten. Wenn diese Sichtweise, die von uns im Gegensatz zu den
offiziellen Medien immer getragen wurde, wenn dieses Denken um sich
überall zu greifen beginnt, wird unsere Welt weniger solcher
Katastrophen ver-zeichnen und weniger vermeidbar verlorenes
Menschenleben beklagen.
Nachdem Breivik
festgenommen worden war, haben sich Psychologen, Psychiater und
gerichtsmedizinische Gutachter auf den Weg gemacht, seine Prozess- und
Schuldfähigkeit zu ermitteln und psychiatrische Gutachten zu erstellen.
Am Ende dieser psychologisch-psychiatrischen Diagnostik stand die
Feststellung der Schuldfähigkeit von Breivik fest. Diese hat er übrigens
selbst nie bestritten. Damals fragten wir uns, wo waren all diese
Sachverständige, als es darum ging, nach dem 26. Dezember 2004 die
Hintergründe des gewaltsamen Todes so vieler unschuldiger Menschen
aufzuklären und die Prozess- und Schuldfähigkeit, sprich die
Zurechnungsfähigkeit all dieser Fachidioten zu ermitteln, die an der
Herbeiführung des Tsunami-Massakers federführend beteiligt waren.
Diesbezügliche psychiatrische Untersuchungen blieben aus. Wir haben nie
was davon gehört, dass die Zurechnungsfähigkeit jener Fachidioten in
Frage gestellt wurde, dass es ihnen krank-heitsbedingt nicht möglich
war, zwischen legalem und illegalem Handeln zu unterscheiden, dass sie
als Psychopathen eingestuft wurden. Keiner von ihnen musste danach in
die geschlossene Psychiatrie zwangseingeliefert werden. Demnach
entfielen strafmildernde Umstände, die sich auf das Strafmaß auswirken
könnten. Zur gerichtlichen Entscheidung stehen angesichts eindeutiger
Psychogramme und voller Schuldfähigkeit der Täter, die zur Tatzeit weder
geistesgestört noch unzurechnungsfähig waren, im Grunde genommen zwei
Hauptstraftatbestände zur Disposition und über jeden Zweifel erhaben:
bewusst herbei-geführter Massentotschlag oder fahrlässige Massentötung
und Körperverletzung. Es hat sich darüber hinaus herausgestellt, dass
die Täter permanent gefährlich für die Sicherheit der Allgemeinheit sind
also gemeingefährlich und dass von ihnen neue Straftaten, begangen nach
dem alten Muster, zu erwarten sind. Dennoch wurde keinem von ihnen
Prozess gemacht; keiner von ihnen wurde zur Freiheitsstrafe verurteilt,
keiner fand sich hinter den Gittern wieder. Dann ist es uns klar
geworden: Es wird mit zweierlei Maß gemessen.
4) Mit zweierlei Maß gemessen zwischen Totschweigen und Heuchelei:
Wir verweisen auf das Pressematerial, das knapp zwei Wochen nach dem
Desaster die Öffentlichkeit erreichte, in dem Militärdienste der
US-Regierung selbst prahlend zugegeben haben wollen, am 26. Dezember
2004 Zeugen der Tsunami-Katastrophe gewesen zu sein, dem Ausmaß der
Zerstörung und dem Massentod Hunderttausender live auf den Bildschirmen
zugesehen und dennoch bewusst niemanden vor der tödlichen Gefahr
gewarnt zu haben:
WIESBADENER KURIER of January 8, 2005
By the Kurier’s Correspondent Peter W. Schroeder in Washington
Only
the United States is entitled to hear the cough of a herring. America’s
secret services had registered the tsunami, but did not warn the
threatened countries.*)
WASHINGTON -
Several US experts have to live with a heavy burden. They could have
warned of the great tsunami wave in Asia and thus saved perhaps tens of
thousands of lives. But instead they remained silent and watched the
mass fatalities sitting on their hands and doing nothing. "National
security" obviously had a higher value than the lives of so many
victims.
This sounds unbelievable but it has meanwhile been
officially confirmed: Both the National Weather Authority NOAA (National
Oceanic and Atmospheric Administration) as well as several military and
non-military intelligence agencies of the United States registered the
big quake in Asia and the resulting tsunami wave the moment they
started. In places more than two hours elapsed before the water masses
struck with a destructive force on the various coasts. "We received the
data almost without delay," said a spokesman for NOAA.
The
evaluators of the secret NSA (National Security Agency), and several
military intelligence services in the US Department of Defence
(Pentagon) became even eyewitnesses of the tsunami waves raging along
Asia’s coasts: spy satellites provided satellite images of the quality
of live TV: first of the flood, and then the unimaginable destruction.
"Outsiders won’t get access to the stored data,” says the Pentagon. "The
recorded data**) were promptly classified and hidden away in a safe." (…)
The
result was one of the most devastating disasters of modern times. And
the question must be asked: Was that silence really necessary?
Translator’s notices:
*) This is our translation of the German original (see below), which initially was available on the Internet under: http://www.wiesbadener-kurier.de/politik...ikel_id=1745726
and could later be found under:
**) i.e. footage, high-resolution geospatial imagery
Vom Husten des Herings dürfen nur die USA wissen. Die amerikanischen Geheimdienste hatten den Tsunami registriert,
die gefährdeten Länder aber nicht gewarnt
WASHINGTON:
Etliche US-Experten müssen mit einer schweren Belastung leben: Sie
hätten vor der großen Flutwelle in Asien warnen und dadurch vielleicht
zehntausende von Menschenleben retten können. Aber stattdessen schwiegen
sie und sahen dem Massensterben tatenlos zu. Die "nationale Sicherheit"
hatte offensichtlich einen höheren Stellenwert als das Leben vieler
Opfer.
Das unfassbar Scheinende ist inzwischen amtlich bestätigt
worden: Sowohl die Staatliche Wetterbehörde NOAA ("National Oceanic and
Atmospheric Administration") als auch mehrere militärische und zivile
Geheimdienste der Vereinigten Staaten hatten das große Beben in Asien
und die dadurch entstehende Flutwelle sofort nach ihrem Beginn
registriert. Bis die Wassermassen mit zerstörerischer Wucht auf diverse
Küsten trafen, vergingen teilweise mehr als zwei Stunden. "Die Daten
sind bei uns fast ohne Verzögerung eingegangen", erklärte ein
NOAA-Sprecher.
Die Auswerter des NSA-Geheimdienstes
("National Security Agency") und mehrerer Militärgeheim-dienste im
US-Verteidigungsministerium (Pentagon) wurden sogar Augenzeugen der
durch Asien rasenden Flutwelle: Spionagesatelliten lieferten
Live-Fernsehbilder: Erst von der Flut und dann von der unvorstellbaren
Zerstörung. "Die Aufnahmen werden Außenstehende nicht zu sehen
bekommen", heißt es im Pentagon. "Die sind sofort im Panzerschrank
verschwunden". (…)Die Folge war eine der folgenschwersten
Naturkatastrophen der Neuzeit. Und die Frage stellt sich: Musste das
Schweigen wirklich sein? (WIESBADENER KURIER, 8. Januar 2005)
Die
amerikanischen nationalen Sicherheitsdienste (und viele ausländische)
haben in jedem Fall ein Legitimitätsproblem. Sie sind entweder Trottel
oder Schurken. Denn hätten sie von diesen gewaltigen katastrophalen
Naturereignissen nichts gewusst, obwohl sie es hätten wissen können und
müssen, dann sind sie zu nichts zu gebrauchen und haben ein element-ares
Autoritätsproblem, das eng mit ihrer Daseinsberechtigung verbunden ist.
Hätten sie es gewusst und dennoch nicht reagiert, dann, schlimmer noch,
haben sie ein Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsproblem grundsätzlicher
Natur. Hätten ihre Satellitenüberwacher also den Verlauf der
Tsunami-Katastrophe von Anbeginn an den Küsten Nordwest-Sumatras und an
den Küsten der Nikobaren und der Andamanen – wo der erste Teil der
Katastrophe statt-fand, der 200 000 Menschenleben dahinraffte – live auf
den Bildschirmen verfolgen können und dennoch ihre Landsleute (die
Touristen) und Einheimische in Thailand, Sri Lanka und woanders des
sehenden Auges über die Klinge springen lassen (die restlichen 100 000
Men-schenleben), dann wären sie als gemeingefährliche Verbrecher und
kriminelle Saboteure öffentlicher Sicherheit zu bezeichnen und müssten
als solche straf- und zivilrechtlich verfolgt werden, als Verbrecher
gegen die Menschlichkeit. Offiziell behaupten sie zwar, amerikani-sches
Leben zu beschützen. Tatsächlich aber waten sie im Blut eigener
Landsleute.
Dieses Attentat der amerikanischen und
anderer Sicherheitsdienste auf die öffentliche Sicherheit, ein
eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht, das am 26. Dezember 2004
statt-fand, wurde von all den Diensten selbstverständlich sorgsam in
Schweigen verhüllt und ver-tuscht, das Tsunami-Desaster 2004 von der
Öffentlichkeit verdrängt. Medien sorgten dafür, dass nicht nur die
Verantwortlichen für das Verbrechen sondern auch ihre Opfer schön
ano-nym blieben, indem Opferlisten (allen voran die amerikanische
Tsunami-Opferliste), alsbald dann Beweise von zentraler Bedeutung für
die Rekonstruktion des Katastrophenhergangs und der Anatomie des
Verbrechens, relevante Dokumente, Aufnahmen, Aufzeichnungen,
Satellitenbilder und wichtige Untersuchungsberichte (darunter der
thailändische Tsunami-Untersuchungsbericht), mit einem Wort alles, was
das sorglose mafiöse Leben dieser Leute gefährden könnte, in den Safes
landete und dort unter Verschluss in den dunkelsten Keller-ecken ihrer
Etablissements für immer verschwand – ein fachmännisch grundsolides und
lückenloses, totales und globales COVER UP ohne erkennbares Ende,
dessen Anfang die der Öffentlichkeit aufgetischten Märchen über die sog.
Naturkatastrophe und über das angeblich fehlende Frühwarnsystem
markierten. Freilich vergaßen die Täter, Mittäter und ihre Handlanger
mit ihrem ausufernden Duckmäusertum nicht, an jeder Stelle Sprüche zu
klopfen über das amerikanische 9/11-Trauma und sorgten peinlich genau
dafür, dass vom 12/26/2004-Trauma keiner spricht. Diese Drecksarbeit
erfolgte nach Absprache mit den Politikern und trägt bis heute Früchte.
Gerade
wegen ihrer tiefen Verwicklung in das Zustandekommen des
Tsunami-Massakers 2004, das diese Dienste auf dem Gewissen haben,
erwürgten sie die Wahrheit über den Katastrophenhergang durch Mauern,
Lügen und offenen Rechtsbruch und ertranken sie schließlich im anonymen
Weltmeer des Schweigens. Diese Dienste und die dort wirkenden Verbrecher
blieben bis heute anonym. Und wie bei allen Gangsterbanden und
Folter-knechten üblich verfügt jeder von ihnen selbstverständlich über
die Lizenz zum Töten und über die Befugnis, das Leben anderer zu
zerstören. An allem, was sie nur anfassen, klebt Blut. Wo gibt es so was
außer bei der Mafia?
Auf
9/11/2001 folgte 12/26/2004, einem Versagen mit 3.000 Toten folgte ein
Verbrechen mit 300.000 Getöteten – eine Steigerung um den Faktor 100.
Die Zahl der Leichen (ein Zeugnis der quantitativ messbaren,
sicherheitsorientierten Arbeitseffizienz aller zuständigen
Sicherheitsdienste weltweit) hat sich also binnen drei Jahren
verhundertfacht. Unter ihnen waren ein paar tausend Touristen, die nicht
hätten sterben müssen, deren Tod also vermeidbar und fremdverschuldet
war, verschuldet und mitverschuldet von all den Versagern, die genannt
wurden und vielen anderen, die hier unerwähnt blieben. An beiden
Versagen spielte die NSA unter dem NSA/CSS-Chef Hayden, begleitet durch
seine kriminellen Abteilungsleiter, die führende Rolle. Dafür hat diese
und andere Verbrecher niemand belangt. Die Straffreiheit war, ist und
bleibt ihnen garantiert, denn sie arbeiten außerhalb des geltenden
Rechts, sie stehen über ihm, über dem Gesetz. Deshalb werden solche
Schurken gerichtlich nie verfolgt, nie zur Verantwortung gezogen, nie
bestraft – sie bleiben immer straffrei und schulden nie-mandem
Rechenschaft, bleiben unbehelligt, genießen die grenzenlose Freiheit,
belügen hemmungslos die Welt und glänzen durch das Totschweigen ihres
Versagens. Es ist ihnen erlaubt, Strukturen transnationaler
organisierten Finanz- und Wirtschaftskriminalität zu errichten und zu
betreiben, die materiellen Existenzgrundlagen ganzer Völker zu
vernichten, ganze Volkswirtschaften in den Ruin und ganze Nationen in
das Elend zu treiben. Es ist ihnen erlaubt, die Grundfeste unserer
demokratischen Rechtsordnung zu untergraben und zu zerstören. Es ist
ihnen erlaubt, ohne Not mit Waffengewalt in die fremde Länder
einzufallen und Massenmord an Zivilisten zu verüben. Daraus folgt: Unser
verlogener angeblicher Rechtsstaat hält offenbar zweierlei Maßstäbe der
Strafbarkeit parat. Der eine ist für Normalbürger vorgesehen. Den
trifft die ganze Härte des Gesetzes immer. Insbesondere wird er immer
dafür strafrechtlich belangt, wenn er den Willen oder die Lust hat,
einzelne oder mehrere Menschenleben auszulöschen. Deshalb sitzt Breivik
im Knast. Zu Recht, denn da gehört er hin; er hat Massenmord begangen.
Der andere Maßstab ist der Staats-, Militär-, Wirtschafts-,
Wissenschaftler- und Finanzmafia vorbehalten. Dazu zählen auch alle
Mörder und Massenmörder im Staatsauftrag: Sie bleiben immer unbestraft
und anonym; sie werden mit Orden überhäuft oder mit anderen Würden
honoriert; je dreister und massenhafter ihr Verbrechen, desto kräftiger
fällt ihre Gehaltserhöhung aus; sie stehen immer über dem Gesetz und
brauchen keine Strafe zu befürchten. Ihre Verbrechen werden weder
öffentlich angeprangert noch bestraft sondern sie werden dafür noch
belohnt.
Wo bleibt die Gerechtigkeit? Zu
wissen oder wissen zu müssen, dass ein Desaster naht und nichts
unternehmen, um es zu verhindern sondern die herannahende Kata-strophe
geschehen lassen, ist ein Verbrechen. Staaten haben sich in der
Geschichte schon immer als die größten Verbrecher erwiesen. Auch am 26.
Dezember 2004 tragen sie die Schuld am Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
5) Wissenschaftler- und Geophysikermafia: Zum
Schluss erinnern wir an Vorfälle, die der Weltöffentlichkeit zeigten,
mit welchem Gegner Opfer von vermeidbaren Flogen seismischer
Katastrophen tatsächlich zu tun haben, welches Ausmaß diese
transnational agierende Krake mittlerweile angenommen hat, welche
kriminelle Energie dahinter steckt und über welche Macht und Effizienz
sie verfügt, um Fakten zu verdrehen, Beweise zu unterdrücken und die
Wahrheit zu vergewaltigen. In einem einzigen Satz ließen sich diese
Vorfälle folgen-dermaßen zusammenfassen: Seismologenmafia stachelte die
Lobby der Wissenschaftsma-fia an, beide rotteten sich zusammen und
inszenieren in den Medien eine weltweite gegen italienische Justiz
gerichtete Schmutzkampagne unter Anwendung illegaler, strafrechtlich
bewehrter Mittel. Der Hintergrund dieser illegalen und skandalösen
Aktion wird in Kürze erklärt.
In
L'Aquila, 100 km von Rom, in einer bekannten seismisch äußerst aktiven
Zone, die seit Menschengedenken von schweren zerstörerischen Beben
geplagt ist, gab es 2008/2009 monatelang täglich leichtere Beben in der
Region Abruzzen, die im Laufe der Zeit an Stärke zunahmen und
schließlich Ende März 2009 auch für die Bewohner spürbar wurden. Diese
Umstände haben Seismologen und Katastrophenschutzbeamten auf den Plan
gerufen. Es wurde ein hochkarätig besetztes Expertengremium gebildet,
das sich mit der Gefahren-analyse und Gefahrenabwehr befassen sollte,
allesamt prominente, international anerkannte Seismologen und
Geophysiker, die immerhin große Autorität bei der betroffenen
Bevölker-ung besaßen. Was taten nun also diese Koryphäen, als sie sich
am 31. März 2009 (eine Woche vor dem Starkbeben) in L'Aquila zur
Beratung trafen, beauftragt durch den italienischen Katastrophenschutz
(Italian Civil Protection Agency, Protezione Civile)? Die an Stärke
zunehmenden Erschütterungen deuteten sie als "Entladung der Spannungen
in der Erdkruste". Sie irrten und zogen wissenschaftlich unzulässige
Schlüsse. Das große Beben fand trotz dieser angeblichen
Spannungsentladungen statt. Das verstärkte Auftreten von Radon
ignorierten sie. Warnende Stimmen wurden zum Schweigen gebracht:
Panikmache, meinten die Experten. Schließlich befand das offizielle
Expertengremium der Sieben Weisen: Keine Gefahr! Es bestehe kein erhöhtes Bebenrisiko. Der verängstigten Bevölkerung wurde geraten, sich bei einem Glas guten Rotweins Marke Montepulciano zu entspannen. Eine Entwarnung
also. Die Menschen wiegten sich daraufhin in falscher Sicherheit und
ergriffen von sich aus keine vorsorgenden Maßnahmen. Von Seiten der
Behörden wurde keine Evakuierung angeordnet. Doch es kam anders.
Wenige Tage später in der Nacht zum 6. April 2006 kam es zu einem
starken Beben und die Stadt lag in Trümmern; mehr als 300 Menschen
starben, Tausende wurden verletzt, fast 70 000 wurden obdachlos.
Dies
zog verständlicher- und logischerweise nach sich ein juristisches
Nachspiel. Die sieben Experten des Gremiums wurden wegen fahrlässiger
Tötung angeklagt und verurteilt. Es ging schlicht darum, dass für ein
bestimmtes seismisch hochgradig gefährdetes Gebiet, das in der
Vergangenheit bereits mehrmals durch schwere Erdbeben heimgesucht und
das durch monatelange Erschütterungen erneut auffällig wurde - ein
zerstörerisches Beben aus-drücklich und wissenschaftlich völlig
unzulässig durch die zuständigen Experten ausge-schlossen wurde. Die
latente seismische Gefahr wurde durch die beruhigenden Äußerungen von
Experten verharmlost. Daraufhin wiegte sich die Bevölkerung in falscher
Sicherheit und die Behörden frönten ihrer üblichen lieb gewonnenen
Untätigkeit. Die Experten (Wissen-schaftler und Behördenleiter)
handelten nicht nur wissenschaftlich falsch sondern auch ethisch
gewissenlos und unverantwortlich - kriminell fahrlässig.
Im
Zusammenhang mit juristischen Folgen des menschengemachten
Erdbebendesasters in L'Aquila im April 2009, wandten sich über 5000
Wissenschaftler aus aller Welt in einem offenen Brief an den
italienischen Präsidenten Napolitano. Bereits im Vorfeld des
Gerichts-verfahrens zum L'Aquila-Prozessauftakt (staatsatsanwaltliche
Ermittlungen) brach in der mafiösen Geophysiker-Unterwelt der Sturm der
Entrüstung aus. Die mehr als 5000 Unter-zeichner dieses Skandalbriefes
forderten den italienischen Präsidenten unverholen auf, unmittelbaren
politischen Druck auf die italienische Justiz auszuüben, um auf diese
Art und Weise den Verlauf des L'Aquila-Prozesses zugunsten der
Angeklagten zu beeinflussen. Das Expertengremium, das massenweise
Menschenleben zu verantworten hatte, das vor dem schweren Hauptbeben von
L'Aquila in unverantwortlicher Weise unwissenschaftlich argu-mentierte,
öffentlich eine Entwarnung ausgesprochen hatte und damit das
Bedrohungs-potential noch vergrößerte, sollte nicht strafrechtlich
belangt werden. Nachdem das Gerichtsurteil verkündet wurde, wurden sie
in ihren Drohungen noch deutlicher: "Das ist eine absurde und
gefährliche Entscheidung, die von US-Beamten getadelt und vom
italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano gekippt werden sollte.“ ("This
is an absurd and dangerous decision that U.S. officials should rebuke,
and Italian President Giorgio Napolitano should overturn.")
Wir
halten fest: Eine weltweite Allianz so genannter unabhängiger
wissenschaftlicher Knechte ohne Moral und Berufsethos (Wissenschaftler
genannt) zusammen mit einigen mächtige wissenschaftlichen Lobbygruppen
in den USA, in Europa und woanders unter-nahmen es, in ein laufendes
Gerichtsverfahren in einem anderen Land, einer Demokratie und einem
Rechtsstaat, einzugreifen und unzulässig Einfluss zu nehmen. Es geschah
in Form von Einschüchterung, Nötigung, Erpressung und Skandalisierung
unabhängiger italienischer Justiz, um den Ausgang und Fortgang des
Verfahrens zu beeinflussen - unter dem Deckmantel der Unterstützung für
die Angeklagten/Verurteilten. Es geschah in einem ultimativen, forschen,
brüskierten, einschüchternen, belehrenden und dummdreisten Befehls-ton,
der verlangte, Rechtsbruch zu begehen. Der Präsident Italiens wurde
aufgefordert, das Gericht zu "stürzen" und das Urteil zu "kippen". Das
ganze war begleitet von einer widerlichen, konzentrierten, konzertierten
und orchestrierten mediale Schmutzkampagne (auch in
Deutschland), die in ihren Verlautbarungen und in der gezielt
inszenierten Medien-hetze versuchte, die italienische Justiz lächerlich
zu machen und in jeder Hinsicht zu diskreditieren und einzuschüchtern.
Ein Blick auf die agierenden Hauptakteure machte deutlich, wer die
Macht hatte, Italien als Land durch diese Hexenjagd in den Schmutz zu
ziehen, einen Teil der Medien zu vereinnahmen und zu steuern, das
ergangene Gerichtsurteil als "Skandal", "absurd", "krasses Fehlurteil"
und "antiwissenschaftliche Hexenjagd" abzustempeln, das Gericht als eine
pervertierte Art des Inquisitionsgerichts anzuschwärzen, das versäumte,
elementare juristische Standards einzuhalten:
American Association for the Advancement of Science, the
Seismological Society of America, the American Geophysical Union, the
Geological Society of America, the European Geosciences Union, the
International Association of Seismology and Physics of the Earth
Interior, the U.S. National Academy of Sciences, the Royal Society
(U.K.), the Seismological Society of Japan, Geoforschungszentrum
Potsdam, u.a.
Italienische
Richter und Staatsanwälte wurden bei dieser Schmutzkampagne als
unzurechnungsfähige Idioten diffamiert und die kriminell fahrlässigen
Experten als Märtyrer der Wissenschaft glorifiziert.
Wenn
etwas skandalös ist, dann ist es dieser AAAS-Brief und die gesamte
weltweite Aktion von Kreisen, die sich reinwaschen wollen von Schuld und
Versagen bei dieser und bei anderen vorgeblich nicht zu verhindernden
Katastrophen, so genannten "Naturkatastrophen", die, wenn man genauer
hinsieht, weitgehend vermeidbar gewesen wären (z.B. das Tsunami-Massaker
2004 an den Touristenstränden des Indischen Ozeans). Der Brief von
Leshner geht aber ohnehin an der Sache vorbei und ist in seinem
Gesamtduktus absurd, obgleich einzelne Feststellungen und Forderungen
darin richtig und zu beherzigen sein mögen. Von Wissenschaftlern dürfte
ein so unlogischer Text nicht kommen. Er ist nicht nur
juristisch-politisch ein Unding. Es fehlt ihm auch an jeglicher
Gedankenschärfe.
Sollten an der Aktion auch norwegische
Wissenschaftsknechte beteiligt gewesen sein, dann erwarten wir von der
norwegischen Strafjustiz, gegen diese zuallererst strafrechtliche
Ermittlungen anzustellen
Zum Schluss erinnern wir an eine These aus John Lockes Staatstheorie:
Ein Staat, der die Sicherheit seiner Bürger nicht gewährleisten kann,
hat die Conditio sine qua non seiner Legitimität verloren.
***
Am
28. März 2014 wurde Stoltenberg vom Nordatlantikrat zum neuen
NATO-General-sekretär ernannt. Dieser Mann hat seine politische
Unfähigkeit und persönliche Unwilligkeit unter Beweis gestellt, als es
darum ging, die größte nationale menschengemachte Katastrophe Norwegens
der Nachkriegszeit, der 84 norwegische Bürger das Leben kostete,
aufzuarbeiten. Dieser Mann, der nach den Attentaten 2011 sich
leidenschaftlich in seinen pathetischen Reden an die Nation wandte, der
sich als die seelischen Wunden heilender Moralapostel aufspielte und mit
großen gefühlsbetonten rhetorischen Phrasen aufwartete, erwies sich
nach dem Tsunami-Massaker 2004, an dem Norwegen seine Hand anlegte, als
ein unmenschlich gefühlskalter Politiker ohne moralisches Rückgrat,
sprich ohne Anstand und Moral.
Ist dieser Mann
in seiner Funktion als NATO-Generalsekretär, von dessen Entscheidungen
ab dem 1. Oktober 2014 möglicherweise das Leben von Millionen
abhängt, wirklich geeignet für diesen Posten?
Diese
Frage wollen wir freilich nicht unbeantwortet im Raum stehen lassen
sondern geben hierzu (nach dem im affirmativen Ton gehaltenen Leserbrief
an das WSJ vom 2. April 2014) auch unsere Zustimmung. Warum? Der
permanent bedingt abwehr- und dienstbereite NATO-Saftladen im Tiefschlaf, im Suff oder im wie auch immer bedingten Erholungsurlaub (der Kürzel OEF, der anfangs für Operation Enduring Freedom stand, kann deshalb nicht anders als Operation Erholsame Ferien
gedeutet werden) – dieser paramilitärische Büro-kratenmoloch, der
dennoch nicht müde wird von sich zu behaupten, die Sicherheit
euro-päischer Bürger rund um die Uhr im Auge zu behalten und ihr Leben
zu beschützen – hat 2004 genauso untätig auf die herannahende
Tsunami-Katastrophe reagiert wie Norwegen und hat sein Versagen genauso
vertuscht, wie Norwegen es tat. Solche Bondeviks und Stoltenbergs als
NATO-Generalsekretäre werden also in diesem Gremium als Leute aus den
eigenen Reihen angesehen: Menschenmaterial aus dem gleichen Guss. Und so
bleiben Versager und Vertuscher unter sich.
WAS IST ZU TUN?
Das
Tsunami-Massaker 2004 und den vermeidbaren Tod ausländischer Touristen,
unserer Mitbürger, kann man nicht ungeschehen machen. Den Betroffenen
fällt es schwer, auch nur daran zurückzudenken. Es ist massenweise
Menschenleben zu beklagen, das in grausamer, gewaltsamer Weise
ausgelöscht wurde. Danach sind zusätzlich noch Werte verloren gegangen,
die unseren Rechtsstaat und unsere Moral generell in Frage stellten. Die
Gerechtigkeit und der Rechtsfrieden verlangen, dass diese Werte wieder
zur Geltung gebracht werden müssen. Für das massive Versagen Norwegens
am 26. Dezember 2004 verlangen wir alsbald eine öffentliche
Entschuldigung aller entsprechenden norwegischen Stellen in Form
eindeutiger Schuldbekenntnisse und eine restlose, transparente
Aufklärung des Katastrophenhergangs aus norwegischer Sicht. Es muss
minuziös aufgeklärt werden, wer an dem Versagen schuld gewesen ist. Die
Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir fordern
öffentliche Maßregelung der Versager durch ein norwegisches Gericht,
Errichtung einer nationalen Gedenkstätte und eines nationalen
Opfer-Hilfsfonds sowie finanzielle Wiedergutmachung.
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
*****************************************************
German Tsunami Victims Response Group e.V.
was established as a German non-profit tsunami victims organisation
acting worldwide to prevent man-made disasters
Account for Donations:
www.gtvrg.de
*****************************************************