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Freitag, 6. November 2015

A NATIONAL TRAGEDY

22. Juli 2014

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A national tragedy

”That what happened yesterday was a national tragedy.
Not since the Second World War has the country experienced such an atrocity.”
(Speech/article, 23.07.2011, By: Prime Minister Jens Stoltenberg)

Jens Stoltenberg, geboren 1959 in Oslo, ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Ap) und langjähriger Ministerpräsident von Norwegen, erklärte die Anschläge in Oslo und Utøya am 22. Juli 2011, denen 77 Menschen zum Opfer fielen, als eine nationale Tragödie und die schlimmste Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg.

Nein, Herr Stoltenberg!
Sie haben Ihre Landsleute und die Öffentlichkeit belogen!

Das größte Massaker an Norwegern
und die größte nationale Tragödie des Landes in der Nachkriegszeit
ereignete sich am 26. Dezember 2004 am Strand von Thailand.
Damals kamen soweit bekannt 84 norwegische Touristen um.

Als besonders schlimm wurde bei den Anschlägen 2011 empfunden, dass an diesem verhängnisvollen Tag 77 Bürger Norwegens von norwegischer Hand getötet wurden. War es am 26. Dezember 2004 in Thailand anders? In gewisser Weise nicht. Um das begreifen zu können, muss allerdings die Sicht der Dinge aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet werden, als dies die offiziellen Stellen und die von ihnen gesteuerten hilfswilligen Medien taten. Von ihnen wurde das Massaker in Thailand, in dem die meisten Touristen zum Opfer fielen, als eine unabwendbare Naturkatastrophe (natural disaster) eingebettet in das blinde Schicksal, dargestellt. Diese täterfreundliche Optik spielte in die Hände von Tätern, Mittätern und ihren Handlangern und unterscheidet sich diametral von der Sichtweise der Dinge, mit der wir, Opfer, Überlebende und Hinterbliebene, den Katastrophenhergang erklären. Wir widersprechen zunächst vehement der grundsätzlich falschen, unreflektierten und undiffe-renzierten Darstellung, die das Katastrophengeschehen in Indonesien, auf den Nikobaren und den Andamanen mit den Ereignissen in Thailand gleichsetzen, und behaupten, nur wenige Touristen, wenn überhaupt, hätten an diesem Tag dort sterben müssen. An jenem Weihnachtsmorgen 2004 hätte natürlich an allen Küsten des Indischen Ozeans vor der Tsunamigefahr sofort gewarnt werden müssen, was aber auf den Inseln im Golf von Ben-galen (Nikobaren und Andamanen) und in jenem Land (Indonesien) – wo der erste Abschnitt der Katastrophe stattfand und das dann die weitaus meisten Opfer zu beklagen hatte – kaum noch etwas gebracht hätte. Denn die Wellen schlugen dort viel zu schnell zu. Jene Opfer waren von vorne herein zum Tode verurteilt, weil ihre Regierungen es für nicht nötig befand-en hatten, vorbauende Schutzvorkehrungen vorzunehmen, obwohl dieser Teil des Globus seit Menschengedenken von seismischen Katastrophen, darunter von Tsunamis, heimge-sucht wird und seit langem bekannt gewesen war, was hätte getan werden müssen, um sich auf derartige jederzeit zu erwartenden Ereignisse rechtzeitig einzustellen. Aufgrund knapper Vorwarnzeit hätte dort eine Warnung nicht viel genützt. In anderen Ländern aber wie in Thailand, in Sri Lanka, auf dem indischen Festland und auf den weiter vom Epizentrum des Bebens entfernten Ländern hätte es dagegen sehr viel bewirken können, wie das Beispiel Kenia zeigte. Das Ausmaß der Tsunami-Katastrophe 2004 war nicht unvermeidbar also nicht zwangsläufig unausweichlich.

Es hätte nicht soweit kommen müssen.

NATURKATASTROPHE – HÖHERE GEWALT

Die Epochen, in denen Menschen den Gewalten der Natur schutzlos ausgeliefert wurden, gehören der Vergangenheit. Die Fortschritte der Wissenschaft, die Hochtechnisierung und Urbanisierung der Welt  veränderten das Verhältnis zwischen Mensch und Natur wesentlich. Heute wissen wir, dass nicht überirdische Mächte sondern die geowissenschaftlich erklär-baren Kräfte der Natur für Naturereignisse verantwortlich sind. Manche Naturereignisse wirken sich auf Menschen katastrophal aus. Und erst die menschliche Betroffenheit macht Naturereignisse zu Katastrophen, erst dann, wenn menschliche Population von Natur-ereignissen schwer getroffen ist, spricht man überhaupt von Katastrophen. Denn zu echten Katastrophen werden Naturereignisse erst dann, wenn ihre Auswirkungen uns treffen, wenn sie ernsthafte Schäden anrichten. Ein schweres Erdbeben in der menschenleeren Wüste ist keine Katastrophe, es verläuft im wahrsten Sinne des Wortes „im Sande“. Und genauso wenig löst ein gewaltiger Tsunami an den Küsten der Antarktis oder an anderen menschen-leeren Küsten eine Katastrophe aus, solange keine Menschen davon betroffen sind.
Wenn Naturgewalten urplötzlich auftreten und uns überraschen, wenn sie uns wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel eiskalt erwischen, wenn wir keine Chance haben,  ihnen lebend oder unversehrt zu entkommen, erst dann kann zurecht von Höherer Gewalt und Natur-katastrophen im eigentlichen Sinne des Wortes gesprochen werden. Und so war der Meteor-einschlag in der Gegend der russischen Stadt Tscheljabinsk am 15. Februar 2013 eine Naturkatastrophe, dessen unausweichlichen Folgen auf das Wirken von Höherer Gewalt zurückzuführen war. Auf die katastrophale Auswirkung der endogenen Kräfte der Natur, die einen irdischen Ursprung haben und unter anderem ursächlich für Erdbeben und Tsunamis verantwortlich sind, sind wir heute und waren wir am 26. Dezember 2004 jedoch gerüstet. Wir sind ihnen heute und waren ihnen damals nicht schutzlos ausgeliefert.
Das zentrale Problem, mit dem wir als Hinterbliebene und Überlebende der Tsunami-Kata-strophe 2004 bei unserer Aufarbeitung des Desasters konfrontiert wurden, war, was genau ist wirklich naturgegeben, unabwendbar und unvorhersehbar, und was ist beim Auftreten ex-tremer Naturereignisse von Menschen beeinflussbar, was unterliegt im Katastrophenge-schehen menschlicher Kontrolle und was ist bei den Katastrophenfolgen auf menschliches Versagen und schuldhaftes Verhalten zurückzuführen.

In früheren Zeiten, in denen der Mensch noch nicht die globale Überwachungstechnik, das Wissen und die weltumspannende Kommunikationsmöglichkeiten von heute besaß, war Vieles unabwendbar, was heute nicht mehr unabwendbar sein muss. Leider geistern allenthalben und auch in der Justiz weiterhin Begriffe wie „Schicksal“, „Höhere Gewalt“ „act of God“ und eben auch die angeblich unabwendbare „Naturkatastrophe“ weiter in den Köpfen herum; dabei werden die Begriffe „Naturkatastrophe“ und „Höhere Gewalt“ in unzulässiger Weise zu weit ausgedehnt. Diese Begriffe können und dürfen unter heutigen Verhältnissen aber nicht mehr so angewandt werden wie es früher üblich und auch gerechtfertigt war. Auf alle Fälle kann der Begriff „Naturkatastrophe“ heutzutage nicht so pauschal und umgreifend verstanden werden, wie es bisher in Justiz und Öffentlichkeit üblich war. Deshalb treten wir dieser Sichtweise entschieden entgegen und verlangen, nach heutigem Stand der Technik und Wissenschaft zu definieren, was Naturkatastrophen (Höhere Gewalt) sind und welche Katastrophen durch menschliches Fehlverhalten (Inkom-petenz, Pflichtvergessenheit, Faulheit, Ignoranz, Unachtsamkeit, Rückständigkeit, grobe Fahrlässigkeit, fehlende Routinen, Warnmeldungen und Alarme unmissverständlich und aussagekräftig auszudrücken, schlichte Schlamperei, usw.) zu erklären sind. Sonst werden weiterhin Katastrophen stattfinden, die sich nicht ereignen müssen.

Es ist keinesfalls richtig, dass wir heutzutage den Naturgewalten nichts entgegenzusetzen hätten und dass wir ihnen schutzlos ausgeliefert seien. Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Der Steuerzahler hat in vielen Ländern viel Geld gezahlt für teure Ausbildung und Ausrüstung mit modernsten Geräten, die dem Zweck des Geomonitorings dienen sollten. So gut wie nichts wurde an jenem Tag genutzt. Das Ausmaß des Versagens verschlägt uns heute noch die Sprache. Die Frage, die sich für uns bald nach der Katastrophe stellte, war, ist und bleibt: Wer ist verantwortlich für den Tod von schätzungsweise 4000 Touristen, für schwere Verletzung weiterer Urlauber und für das Leid von so vielen Hinterbliebenen, die ihre Nächsten verloren haben? Im Tsunami-Desaster 2004 kamen  Bürger aus 55 Ländern der Welt um. Es lag also ein massives länderübergreifendes Versagen vor, für das wir, Opfer dieses Versagens, zunächst eine offizielle Erklärung beanspruchen.

MAN-MADE DISASTER

Der Faktor Mensch, menschliches Fehlverhalten spielt am Zustandekommen einer sog. menschengemachten Katastrophe mit natürlichem Ursprung eine entscheidende Rolle. Überall dort kommt zum Wirken geologischer Kräfte der Verursacher/Mitverursacher Mensch dazu. Die sog. Naturkatastrophen sind trotz ihrer scheinbaren Unberechenbarkeit kein unabänderliches Schicksal, dem wir hilflos ausgeliefert sind, wenn Menschen in der Lage sind, in das Katastrophengeschehen einzugreifen und dessen Folgen in Grenzen zu halten. Zwar lassen sich Naturereignisse nicht verhindern, doch auf Zivilschutz ausgerichtete Vorbeugung vor drohenden Naturgewalten, vor von ihnen ausgehenden Gefahren und die rich-tige Reaktion auf gewaltige Naturereignisse tragen dazu bei, Menschenleben zu schützen und katastrophale menschliche Verluste und Schäden zu vermeiden. Bei allen durch uns beeinflussbaren Katastrophenereignissen haben wir es heute selber in der Hand, ob und wie wir darunter leiden müssen. Adäquate Katastrophenprävention und die richtige Reaktion auf die sich potenziell katastrophal auswirkenden geologisch bedingten Ereignisse, die zu den Naturgefahren gehören, die am wenigsten durch das menschliche Handeln beeinflussbar sind, schützen die Menschen vor den Folgen hausgemachter Katastrophen. Sind also destruktive, katastrophale Auswirkungen von Naturereignissen gänzlich oder zumindest zum Teil vermeidbar  und geschehen sie trotzdem als Folge unterlassener oder falscher menschlicher Handlung, wenn sich Naturereignisse aufgrund dieses Fehlverhaltens oder/und dieser Fehlreaktion erst zu  Katastrophen ausweiten und eine humanitäre Katastrophe erst dann ihren Lauf nimmt, dann ist die adäquate Bezeichnung für ein solches Geschehen: eine menschengemachte, sprich von Menschen verschuldete Katastrophe.

Die den beiden Naturereignissen, Seebeben und Tsunami, folgende Tsunami-Katastrophe 2004 war kein blindes und unabwendbares Schicksal und hätte nicht stattfinden müssen, obgleich das Beben selbst und die Auslösung der Tsunami-Wellen außerhalb menschlicher Kontrolle lagen. Anders gesagt: Das Seebeben und der von ihm ausgelöste Tsunami waren Naturereignisse und somit schicksalhaft. Keinesfalls aber die Folgen. Eigentlich hätten da-mals in Thailand bei all den milliardenteuren Einrichtungen unserer total überwachten High-Tech-Welt des Informationszeitalters nur wenige Menschen sterben müssen. In jedem Fall aber nicht dort, wo man mit den internationalen Touristen gutes Geld verdiente. Schuld am Massensterben an diesem Tag (und den Tagen danach) waren unterlassene Maßnahmen zur Katastrophenprävention, menschliches Versagen, kriminelle Fahrlässigkeit, kaltblütige Inkaufnahme der Massentötung, fehlendes, insuffizientes, unzureichendes Katastrophen-management und organisatorisches Chaos: eine typische menschengemachte, d.h. durch Menschen verschuldete Katastrophe, a man-made disaster.

Gemessen an vermeidbaren Opferzahlen gehörte das Tsunami-Massaker 2004 an den Touristenstränden thailändischer Westküste zu einer solchen typischen hausgemachten, von Menschen verschuldeten humanitären Katastrophe.

NORWEGENS VERSAGEN


Touristen in den Strandhotels Thailands hätte man retten können. Aber nichts wurde getan, um Menschenleben zu retten. Sie starben an einem vermeidbaren, grausamen, gewalt-samen Tod, der durch kriminell fahrlässig unterlassene Hilfeleistung herbeigeführt wurde, also von menschlicher Hand: Das Tsunami-Massaker in den Hotels Thailands war ein Tod aus dem Meer… von Menschenhand, ein von Menschen verschuldeter Massentod: a man-made disaster. Wichtig ist zu wissen: Auch die norwegische Hand hat zu dem Massaker beigetragen. Genauer gesagt: Der norwegische untätige, handlungsunfähige Staat. Eine zentrale Rolle spielte dabei NORSAR. Zur Information: NORSAR (Norwegian Seismic Array als technische Einrichtung und Institution zugleich) was established in 1968 as a part of the Norwegian-US agreement for detection of earthquakes and nuclear explo-sions. Located in Kjeller, north of Oslo, NORSAR runs and maintains seismic arrays in Norway and is the designated Norwegian National Data Centre for the Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty (CTBT). NORSAR conducts among others basic seismological research and was the first non-US site included in ARPANET in 1973. Arpanet, das erste Computernetzwerk des Pentagons (basierend auf Fernverbindungen von Computern über Modem und Telefonstandleitung), war bekannterweise der Vorläufer des heutigen Internets.

Nach der Katastrophe fanden wir auf den Internetseiten folgende wohl klingende norwegische Namen: Centre of Excellence, Research Council of Norway (NFR), International Centre of Geohazards (ICG), Norwegian Geotechnical Institute (NGI), Geological Survey of Norway, Norwegian University of Science and Technology (NTNU), University of Oslo (Institute of Geology), Department of Earth Science, University of Bergen und ihre vollmundigen, markigen Sprüche über: detection seismology, seismic modelling, earth-quake hazard analysis and seismic risk, seismic vulnerability, hazard mitigation capabilities to reduce loss of life due to earthquakes; NORSAR’s activities together with US agencies, the CTBT organisation and for the Norwegian authorities; NORSAR’s as a world-renowned centre of competence; the activities within nuclear test ban verification includes threshold monitoring (a surveillance system aimed to con-tinuously monitor the detection thresholds, in terms of magnitude) globally; the NORSAR seismology staff maintains a close cooperation with internationally acknowledged institutions; in the field of nuclear test-ban verification, NORSAR scientists maintain a continuous dialog with the Norwegian Ministry of Foreign Affairs and with advanced international research centres; listening to the Earth, monitoring the Earth: NORSAR is the operator of the Norwegian National Data Centre (NDC) for the CTBT; considerable knowledge  is available regarding seismic data handling, storage and exchange; the NDC section at NORSAR maintain and operate the six Norwegian stat-ions which form part of the International Monitoring System (IMS) and is responsible for transmitting data from these stations to the International Data Centre (IDC), etc. Auch am Manual of Seismological Observatory Practices (2001) hat NORSAR mitge-arbeitet und wurde, wie bereits erwähnt, schon Anfang 70er in das Computernetzwerk des Pentagons und der NSA integriert.

Bei all dem zur Schau gestellten, geballten Wissen und scheinbar fundierter Handlungs-kompetenz, bei all den besten Verbindungen zum US-Militär (das wie jeder weiß die Erde in jedem Winkel überwacht und über die besten Daten der Geoüberwachung verfügt), fragen wir uns: Alles leere Sprüche und nichts als heiße Luft? Wie kam es dazu? Wie kam es zu dieser norwegischen Beihilfe zur Massentötung und schwerer Körperverletzung ahnungsloser norwegischer (und anderer Bürger), die sich am zweiten Weihnachtstag 2004 an den Hotelstränden Thailands sonnten und sich leichtgläubig darauf verlassen haben, dass bei drohender Lebensgefahr der Staat seiner Schutzverpflichtung, seiner Pflicht im Notfall Leben der Bürger zu schützen und zu retten, egal wo auch immer sie sich befinden mögen, nach-kommen wird? Dieses berechtigte Vertrauen hat sich dann als ein tödlicher Irrtum erwiesen.

Seebeben

Gegen 8 Uhr Lokalzeit kam es am 26. Dezember 2004 im Sunda Graben zu dem weltweit zweitstärksten jemals registrierten und dem stärksten seit fast einem halben Jahrhundert unterseeischen Beben. Sein Epizentrum lag in der Nähe indonesischer Insel Simeulue vor der NW-Küste Sumatras. Der Bruch begann dort und setzte sich dann 1200 km binnen 8 Minuten in nördliche Richtung bis zur Insel Nord Andaman fort. Zwischen dem Beginn des Bruchs um 00.58.53 UTC, dem Eintreffen in Norwegen der ersten seismischen Raumwellen (P-Wellen) und ihrer automatischen Auswertung um 01.11.22.5 UTC vergingen 12,5 Minuten. Etwa 11.5 Minuten brauchte diese Kompressionswelle, um die 9390 km Entfernung zu überwinden und vom Bebenherd ausgehend die norwegische seismische Station namens NB2 zu erreichen. Aufgrund automatischer Auswertung dieser Wellenphase wurde das Epi-zentrum dieses Megabebens vom norwegischen Erdbebendienst mittels seines seismischen Netzwerkes innerhalb dieser Zeitspanne ungefähr korrekt geortet, allerdings nur, was seine geographischen Koordinaten anbelangt: 3.3 N, 95.8 E. Zwei wesentliche Bebenparameter, nämlich die räumliche Ausdehnung des Bebens, also das flächenmäßige Ausmaß des gesamten seismischen Vorgangs als auch die geographische Richtung des Bruchvorgangs wurden dabei keinesfalls erfasst. Stattdessen wurde dem Beben automatisch eine Region (705) zugewiesen, als ob für einen Außenstehenden, der gewarnt werden sollte und an den sich Bebenmeldungen richten sollten, diese nichts sagende Zahl eine Aussagekraft gehabt hätte. Diese hatte sie selbstverständlich nicht. Eine Visualisierung der Bebenlokalisierung und des gesamten Bebenvorgangs fanden nicht statt. Die Ermittlung der Bebentiefe ergab den Wert 33 km – also ein flaches und potenziell tsunamiauslösendes Beben. In dieser ersten Auswertung der seismischen Daten wurde das Megabeben, das tatsächlich eine Stärke von 9.3 hatte und das millionenfach mehr Energie freisetzte als die Hiroshima-Bombe, von NORSAR mit einer Magnitude (Mb) von lediglich 7.0 bewertet, obgleich Minuten später an den seismologischen Stationen weltweit (und somit auch in Norwegen) extreme Amplituden seismischer Wellen gemessen wurden, die an die Grenzen seismischer Skala gingen. Die von NORSAR ermittelte Magnitude unterschied sich jedoch um 2.3 Größen-ordnungen von der tatsächlichen Magnitude dieses extrem starken Bebens – ein eindeutig irreführendes Ergebnis also. Diese Falschmessung wurde dennoch vorgenommen und veröffentlicht, obwohl einem jeden Seismologen bekannt war, dass bei einer solchen auto-matischen Auswertung ein systematischer Fehler (Saturation oder Sättigung genannt) sich in ein solch überaus wichtiges Parameter  einschleicht und es systematisch verfälscht. Jeder Fachmann wusste, dass allein deshalb solche Messmethode zur Ermittlung der Magnituden von Stark- und Megabeben nicht taugt. Bebenstärke, ein Schlüsselparameter, das ein jedes Beben einer bestimmten Gefahrenklasse zuordnet und somit die von ihm ausgehende Katastrophengefahr wesentlich charakterisiert, wurde also falsch ermittelt, ihre Richtigkeit dem Außenstehenden vorgegaukelt. Logischerweise hätten demnach solche Fehler auch syste-matisch manuell korrigiert werden müssen. Das wurde aber fahrlässigerweise nicht getan. NORSAR versagte. Die falsch errechnete Magnitude stand in einer klaren Diskrepanz zu den sich katastrophal auswirkenden Naturereignissen. Klar war, dass länger andauernde und räumlich  ausgedehnte Beben mehr Energie freisetzen (also grundsätzlich eine höhere Magnitude haben) als Beben von nur kurzer Dauer und kleiner Ausdehnung. Doch diese methodologisch relevanten Faktoren wurden in die Rechnung nicht miteinbezogen, weshalb sich bei den norwegischen Seismologen Fehler auf Fehler stapelte und so ihren pseudowis-senschaftlichen Pfusch freilegte. NORSAR versagte. Klar war, dass die ungefähre richtige Größenordnung der Magnitude erst durch die Auswertung der Oberflächenwellen (S-Wellen), die erst nach den P-Wellen eintreffen, zustande kommen kann. Dieser Gesichtspunkt wurde aber von NORSAR fahrlässigerweise ebenfalls nicht berücksichtigt. NORSAR versagte. Selbstverständlich haben norwegische Seismologen zur vergleichenden Analyse seismi-scher Daten auch den Zugriff gehabt auf andere zahlreiche seismische Netzwerke, darunter auf die Daten des deutschen regionalen und des französischen seismischen Netzwerks oder des amerikanischen National Earthquake Information Center, NEIC und des IMS. Doch das haben sie nicht getan, weil sie in ihrem Center of Indolence einerseits mit ihrem wissen-schaftlichen theoretischen Rüstzeug nicht klar kamen und andererseits, weil sie grob fahrlässiger und verantwortungsloser Weise vernachlässigten, ihre katastrophenschutz-relevanten Einrichtungen zu beaufsichtigen und darauf entsprechend zu reagieren. NORSAR versagte auf der ganzen Linie. Die durch Tausende von Seismometern global aufge-zeichneten seismischen Daten sprachen eine klare, eine alarmierende Sprache:

Die Gefahr eines gefährlichen Tsunamis war aufgrund der außerordentlichen Magni-tude, der geringen Bebentiefe (Tiefe des Hypozentrums), der größten je gemessener Dauer und der größten je gemessener räumlicher Ausdehnung des Seebebens klar gegeben und erkennbar.

Darüber hinaus hätte man durch die Analyse der Seismogramme annehmen müssen, dass während des Bebens große vertikale Massenverschiebungen des Ozeanbodens stattge-funden hätten. Demzufolge hätte nicht nur die Möglichkeit der Auslösung eines zerstörerischen Tsunamis angenommen werden, sondern sogar die Gewissheit darüber bestehen müssen, dass in der Konsequenz mit der Gefahr einer Tsunami-Katastrophe zwingend gerechnet werden musste. Diese Logik erschloss sich den norwegischen Geowissenschaftlern nicht, sie versagten total – jämmerlich, sträflich und unentschuldbar.

Hätten die norwegischen Sicherheits- und Katastrophenschutzdienste, das norwegi-sche Außenministerium und das norwegische Militär (insbesondere die Marine) ihre Arbeit korrekt und pflichtgemäß getan, dann hätten sie unmittelbar nach der korrekten Auswertung von seismischen Bebendaten, Thailand und die übrigen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sofort, dringend und wirksam über alle verfügbaren zivilen, diplomatischen, nachrichtendienstlichen und militärischen Kanäle vor der Gefahr eines Tsunamis warnen müssen. Doch jegliche derartigen Warnungen unterblieben.

Tsunami

Als Reaktion auf das gigantische Seebeben hätten norwegische Stellen sofort ermitteln müssen, ob das registrierte Megabeben einen Tsunami ausgelöst hatte und bei Bestätigung dieser Annahme (die nicht hätte unterbleiben dürfen) hätte Norwegen über Radio, Fernsehen und Sirenen einen Alarm im Inland geben als auch Alarme an die bedrohten Staaten über-mitteln müssen mit dem Ziel, eigene Bürger, andere bedrohte Touristen und Einheimische vor der tödlichen Auswirkung des Tsunamis zu schützen. Die norwegischen Stellen hätten verschiedene Möglichkeiten gehabt, herauszufinden, ob durch das gigantische Seebeben gefährliche Wellen tatsächlich ausgelöst worden waren. Als Gründungsmitglied der NATO (Norwegen hat am 4. April 1949 den Nordatlantikpakt-Vertrag unterzeichnet) also seit 1949 in die Struktur der NATO integriert, hätte Norwegen auch den Zugriff auf die nachrichten-dienstlichen Daten und militärische Kanäle des Atlantischen Bündnisses nutzen können und müssen. Unmittelbar neben der Bruchzone im Sunda Graben liegt Sumatra und die zu Indien gehörenden Inselgruppen der Nikobaren und der Andamanen. Dort, auf Car Nikobar, befand sich ein von den Tsunami-Wellen bereits getroffener Luftwaffenstützpunkt, dessen Funker die indischen Militärs in Madras in allen Einzelheiten ins Bild setzte. Die NATO hätte be-stimmt die Möglichkeit gehabt, an diesen Bericht heranzukommen. Auch andere Möglichkei-ten standen zur Verfügung, denn der Tsunami verheerte mittlerweile auf seinem Weg in kur-zer Zeit die genannten Inseln und die Küste Nordwestsumatras bis zu sieben Kilometer tief ins Hinterland: Dörfer, Ortschaften und Städte wurden ausgelöscht; Konturen der Küstenlini-en veränderten sich dramatisch, einige Inseln verschwanden ganz von der Oberfläche. Dies alles hätte sich damals an jenem wolkenlosen Vormittag mühelos von vielen zivilen und mili-tärischen Bildaufklärungsatelliten beobachten und von Radarsatelliten feststellen lassen.

Doch diese Möglichkeiten wurden entweder gar nicht oder jedenfalls nicht zu Warnzwecken genutzt.

Die Satellitenbilder (insbesondere die hoch auflösenden Satellitenaufnahmen), die die kata-strophale Auswirkung des Tsunami zeigten, dokumentierten unmissverständlich und unmit-telbar, dass eine Tsunami-Katastrophe sich dort bereits vollzog und ihre Fortführung im Gange war. Die Wellen rasten weiter in Richtung Thailand und Sri Lanka und brauchten wei-tere zwei Stunden, ehe sie dort die Touristenstrände erreichten. Die norwegischen Stellen hätten diese lange Vorwarnzeit nutzen können und müssen, um diese bedrohten Länder angesichts der heranrasenden tödlichen Gefahr sofort zu alarmieren. Dies hätte Norwegen auch im Falle aller anderen Länder tun müssen, wo normalerweise norwegische Touristen ihren Strandurlaub verbringen (und wo die Vorwarnzeiten noch länger waren als im Falle von Thailand und Sri Lanka), also: Malaysia, die Malediven, andere Inselstaaten im Indischen Ozean und Kenia.

Dies unterblieb.

Warnmeldungen im norwegischen Rundfunk und Fernsehen hätten möglicherweise viele Menschen retten können, nämlich diejenigen, die von ihren Verwandten oder Bekannten über Mobilfunk hätten erreicht und direkt vor der Gefahr gewarnt werden können. Thailändi-sche Hotels generell und insbesondere die Strandhotels thailändischer Westküste, wo sich norwegische Bürger aufhielten, samt Kontaktdaten dorthin hätten durch die Reiseveran-stalter an die norwegischen Botschaftsangehörigen und Konsularmitarbeitern übermittelt und – samt Namenslisten – ihnen bekannt sein müssen, sodass auch hier die Möglichkeit unmit-telbarer Warnmeldungen vor Ort bestanden hätte. Kraft des Konsulargesetzes und der UNO-Bestimmungen war Norwegens Außenministerium dazu verpflichtet, entsprechende Vor-sichtsmaßnahmen und Vorkehrungen für den Fall einer Katastrophe zu treffen, um das Le-ben eigener Bürger zu schützen und zu retten. Dieses Gesetz  verpflichtete die norwegisch-en Stellen des Außendienstes zur Hilfe für die eigenen Bürger im Not- und Katastrophenfall.

Nichts Derartiges wurde präventiv unternommen. Keine derartige Hilfe wurde geleistet, um das Zustandekommen der Katastrophe zu verhindern.

Ein unterentwickeltes Land, Kenia, an dessen Küste auch ein Hotel nach dem anderen stand, brauchte nur 30 Minuten, um seine Küste zu evakuieren, weshalb kein einziger ausländischer Tourist dort sterben musste. Die Behörden Thailands hätten überall an der thailändischen Westküste auch nicht länger gebraucht, um die mit allen Kommunika-tionsmitteln unserer modernen Welt ausgestatteten Strandhotels zu erreichen und entspre-chende Evakuierungsmaßnahmen durchzuführen. Weihnachten sind in Thailand keine Feier-tage. Für Wirtschaft, Verwaltung, Polizei und Militär war der zweite Weihnachtstag ein ganz normaler Arbeits- und Diensttag. Auf Phuket hätte es notgedrungen gereicht, die Hotelgäste vom Hotelstrand und Hotelgelände durch sog. vertikale Evakuierung schlicht in die höheren Etagen zu bringen, was man binnen weniger Minuten hätte erledigen können. Dies erwies sich allerdings erst im Nachhinein als ausreichend. Anderenorts hätten die Touristen in 10 Minuten zu Fuß höheres Gelände erreichen können, wie aus dem finnischen Tsunami-Untersuchungsbericht zu erfahren ist.

All das unterblieb grob fahrlässig. Die thailändischen Behörden verhielten sich kriminell, weil sie entsprechende Maßnahmen unterließen. Bangkok entschloss sich nicht zu warnen auch deshalb, weil niemand aus dem Ausland Druck auf thailändische Regierung machte, unverzüglich Alarm zu geben und zu evakuieren. Eine Reihe von Ländern besaß die technischen und anderweitigen Kapazitäten, sich über die Situation voll ins Bild zu setzen und durch Druck, Thailand zu korrektem Handeln zu zwingen.  Zu diesen Ländern gehörte auch Norwegen. Thailand war nur das letzte Glied in der Kette des Versagens. Auch Norwegen trifft die volle Schuld. Norwegen hätte recht-zeitig eigene Bürger im Inland als auch ausländische Stellen und Einrichtungen warnen und alarmieren müssen. Grob fahrlässigerweise unterblieb dies jedoch.

Katastrophenrisiko

Das Katastrophenrisiko hängt, wie bekannt sein sollte, von zwei Faktoren ab. Erstens von der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Katastrophe und zweitens von der bedrohten Population (Populationsdichte). Die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Tsunami-Katastrophe wurde – wie beschrieben – zur Gewissheit, nachdem seismische Daten und Bilder der Satel-litenaufklärung ausgewertet wurden. Das geophysikalische Bedrohungsszenario war den Experten sehr wohl bekannt oder hätte ihnen bekannt sein müssen; ebenso die Vorstellung über die durch die Tsunami-Katastrophe bedrohte Population der dicht besiedelten und massenhaft durch ausländische Touristen besuchten Küsten des Indischen Ozeans.

1) Vorhandene Georisiken, sprich seismische Bedrohungen, die in Subduktionszonen lau-ern im Allgemeinen und das Risiko eines Megabebens im Sunda Graben im Besonderen waren dem norwegischen Erdbebendienst bekannt. Dieses Bedrohungsszenario bestä-tigten auch die damals neuesten geologischen Nachforschungen in dieser Region (Kerry Sieh), die auf die enormen tektonischen Spannungen in der Kruste hingewiesen haben. Brian Atwater von U.S. Geological Survey stellte fest „Alle wussten, dass Sumatra wie ein geladener Revolver war, keiner konnte jedoch voraussagen, wann er sich entladen würde.“ Der Sunda Graben ist eine seismisch hochgradig aktive und potentiell tsunamigenerierende Zone, in der der Ozeanboden beinahe täglich bebt. Hier wurden bereits transozeanische und lokale Tsunamis ausgelöst.  Dass es zerstörerische ozeanweite Tsunamis im Indischen Ozean gab, war also den norwegischen Experten bekannt. Bekannt war die Tatsache, dass die höchst gefährliche seismische Zone des Sunda Grabens ein Teil des Pazifischen Feuerrings sei, der die seismisch aktivste Zone der Welt bildet. Dort werden auch die weltweit meisten lokalen und transozeanischen Tsunamis generiert. Bekannt war, dass die tektonische Plattendynamik im Indischen Ozean sich in den Jahren vor der Katastrophe insgesamt gravierend veränderte. Das war ursächlich verantwortlich für die rapide Zunahme der Starkbeben-Häufigkeit im Jahre 2004 (besonders in der zweiten Jahreshälfte), die damals im Indischen Ozean und im angrenzenden Bereich um den Faktor 6 im Vergleich zum Schnitt der letzten 4 Jahre (2000 - 2003) anstieg. Drei Wissenschaftler von der Columbia University, Arthur Lerner-Lam, Leonardo Seeber und Robert Chen, haben Anfang Januar 2005 zutreffend das Katastrophenrisiko mit folgenden Worten charakterisiert: Das Sumatra Erdbeben war, geologisch gesehen, keine Überraschung. Und globale Netzwerke von Seismometern, die von der entwickelten Welt betrieben werden, konnten das Erdbeben schnell orten und sein Tsunami gefährdendes Potential charakterisieren in einem Bruchteil der Zeit, die die Tsunami-Welle brauchte, um die Bucht von Bengalen zu überqueren.“ Die aufgestauten tektonischen Spannungen im Sunda Graben waren übrigens so gigantisch, dass sie sich dort noch monatelang nach dem Megabeben fast kontinuierlich in Form von Nachbeben entluden. Auch diese lawinenartige Nachbeben-Häufung wies auf die Katastrophengefahr hin.

2) Bekannt waren dem norwegischen Außenministerium und der norwegischen Tourismusbranche, dass diese seismisch hochgradig gefährliche Bebenzone des Sunda Grabens unweit der Westküste Thailands verläuft, an deren Sonnenstränden gerade zur Weihnachts-zeit Hunderttausende Touristen aus aller Welt (darunter auch zahlreiche aus Norwegen) ihren Weihnachtsurlaub verbrachten. Bekannt war die Tatsache, dass im Jahre 2004 nach Thailand 11,65 Mio. Touristen aus aller Welt kamen. Wir wissen, dass im Tsunami-Jahr 2004 rund 438 000 Deutsche nach Thailand reisten; um 30.000 leben dort ständig. Dem finnischen Tsunami-Untersuchungsbericht entnehmen wir: In demselben Jahr reisten nach Thailand allein 70 000 Finnen; etwa 3000 von ihnen waren zum Zeitpunkt der Katastrophe in Thailand. Wir gehen davon aus, dass aufgrund vergleichbarer Grundkriterien (Bevölke-rungszahl, Lebensstandard, geographische Lage, Reiseverhalten) solche Zahlen der Thai-landreisenden auf Norwegen bezogen nicht wesentlich anders ausfallen dürften. Allein diese genannten Zahlen bedrohter Touristen in Thailand, die jeder kannte und die auf das Ausmaß der zu erwarteten Opfer hinwiesen, waren alarmierend. Und Thailand war nicht das einzige Touristenziel für Badeurlaub an den Küsten des Indischen Ozeans.


Durch die Tsunami-Katastrophe bedrohte Menschen befanden sich übrigens nicht nur an Land sondern auch auf See. Akut bedroht waren Schiffe gleich welcher Art. Bekannt war, dass 10 Mio. Urlauber im Jahr ihren Urlaub auf See verbringen, an Bord der Kreuz-fahrtschiffe. Die Schiffsroute, die von  und zu der Straße von Malacca führt, gehört zu den befahrendsten Schiffsrouten der Welt. Hunderte von Schiffen sind dort täglich unterwegs. Die Bruchzone des Seebebens querte diese Schiffsroute ungefähr auf der Höhe des sechsten Breitengrades nördlicher Breite und es hätte davon ausgegangen werden müssen, dass für Schiffe und Boote im Indischen Ozean und insbesondere direkt an den Küsten Hunderte von Schiffen aller Art dem Tsunami hätten ausgesetzt werden müssen – mit vernichtenden Folgen für die Schiffe und tragischen Folgen für deren Besatzungen. Bekannt war einem jeden norwegischen Bürger, dass Norwegen eine der größten Handelsflotten der Welt besitzt und betreibt, die weltweit im Einsatz ist. Norwegische Seeleute bilden Besatzungen auch auf ausländischen Schiffen und norwegische Segler sind regelmäßig auf den Weltmeeren unterwegs. Der Indische Ozean gehört freilich dazu. Diese waren in Gefahr, durch den Tsunami in Seenot zu geraten und umzukommen.

Zum Zwecke der Warnung vor maritimen Gefahren, der Lebensrettung in Seenot und zur Sicherung der Seewege hat die UNO ein globales Warnsystem namens GMDSS (Global Maritime Distress Safety System) eingerichtet. Alle Staaten haben sich darüber hinaus ver-pflichtet, die Bestimmungen des Schiffssicherheitsvertrages (SOLAS – Safe of Life at Sea) zu beachten und auf nationaler Ebene umzusetzen. Die Weltmeere sind zum Zwecke mariti-mer Warnmeldungen auf Warngebiete, sog. NAVAREAS, aufgeteilt. Der Indische Ozean umfasst fünf NAVAREAS, die in die Zuständigkeit von Südafrika, Pakistan, Indien, Japan und Australien fallen.  Norwegen hat unterlassen, entsprechende Warnmeldungen an die für die NAVAREAS des Indischen Ozeans zuständigen Dienststellen zu übermitteln. Bekannt war übrigens insbesondere dem norwegischen Verteidigungsministerium, dass sich damals ein NATO-Schiffsverband im Rahmen des OEF-Einsatzes im Indischen Ozean befand. Es hätten also Marine- und Handelsschiffe im Indischen Ozean, wenn auch nur zur eigenen Sicherheit, per Seefunk (mittels vorgeschriebener SECURITÉ-Meldung über die Kommunikationswege und -routinen des Global Maritime Distress Safety Systems, GMDSS) und über militärische Kommunikationskanäle vor dem Tsunami gewarnt werden müssen. Vor zehn Jahren konnte man genauso wie heute Schiffe im Indischen Ozean über den geosta-tionären Inmarsat-Satelliten IOR (Indian Ocean Region) binnen Sekunden direkt erreichen (die NATO konnte außerdem auf ihre eigenen Ressourcen, insbesondere auf ihr eigenes Kommunikationsnetzwerk im Orbit zurückgreifen). Jene Schiffe hätten solche Warnungen an ALL SHIPS weiter geben müssen. Das ist eine seemännische, per internationales See-recht geregelte Routine und seerechtlich vorgeschriebene Pflicht.

All diese Pflichten wurden durch die traditionsreiche Schifffahrtsnation und das langjährige NATO-Mitglied Norwegen ebenfalls grob verletzt. Der Vorwurf krimineller Unterlassung von Pflichten, die kraft des internationalen Seerechts verlangen, alle Schiffe vor drohenden Gefahren und damals konkret alle ausrüstungspflichtigen Schiffe im Indischen Ozean vor der Tsunamigefahr zu warnen, trifft im vollen Umfang auch Norwegen.

Zum Zeitpunkt des Megabebens hätten also nicht nur das allgemeine geophysikalische Bedrohungsszenario einer seismischen Katastrophe sondern auch ein Szenario direkt bedrohter Population, sprich konkrete akute Gefahren für alle Menschen und Schiffe in Küstennähe und speziell für die Touristen in den Strandhotels der thailändischen Westküste bekannt sein müssen.

Die Annahme einer unmittelbaren drohenden Tsunami-Katastrophe an den Touristenstränden Thailands und woanders hätte aus den gewonnenen Erkenntnissen (Bebendaten, Satellitenbilder) zwangsläufig resultieren und zu adäquaten Reaktionen auch seitens Norwegen führen müssen. Offenbar wurden diese Erkenntnisse pflichtwidrig nicht gewonnen oder nicht benutzt, um die Katastrophe zu verhindern. Nichts wurde getan, um Menschenleben zu retten.

Als Schlussfolgerung aus obiger Ausführungen stellen wir also fest: Alle technischen Syste-me und katastrophenrelevanten Daten waren vorhanden und konnten abgerufen werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse hätten in Form von Warnungen und Alarmen in einer Welt, die über globale Telekommunikation verfügt, binnen Sekunden übermittelt werden können, beispielsweise über die thailändische Botschaft in Oslo, die norwegische Botschaft in Bangkok, die norwegische Botschaft in Colombo, das norwegische Konsulat in Phuket und über die Kontaktdaten norwegischer Reiseveranstalter vor Ort.

Dass all dies unterblieb, beweist mit eiserner Logik, unumstößlicher Beweiskraft und zwingender Konsequenz, dass für das Massaker an norwegischen Touristen in Thailand und eventuell woanders nicht die Mutter Natur verantwortlich gemacht werden darf sondern der handlungsunfähige norwegische Staat im Weihnachtsurlaub, der seiner Schutzpflicht gegenüber seinen Bürgern nicht nachgekommen war und seine Bürger im Stich gelassen hatte.  Norwegische Bürger legten ihr Schicksal einerseits in die Hände ihres Urlaubs- und Gastgeberlandes Thailand, das ihnen eine sichere Unter-kunft garantierte und schuldete. Andererseits legten sie ihr Schicksal in die Hände ihres Herkunfts- und Heimatlandes Norwegen, das ihnen gegenüber eine Schutz- und Fürsorgepflicht hatte. Doch als das Megabeben mit unvorstellbarer Kraft den ganzen Globus erschütterte und ein transozeanischer Tsunami drohte, legten beide Länder ihre untätigen Hände in den Schoß und taten nichts um Menschenleben zu retten. Das ist die unweigerliche Schlussfolgerung, die kausal den vorgelegten Beweisen des Ver-sagens folgt. Norwegen trägt die Schuld und Mitschuld an dem Tsunami-Massaker 2004: Die Schuld am vermeidbaren Tod eigener Bürger und die Mitschuld am vermeidbaren Tod anderer ausländischer Touristen. Es ist eine kumulative Schuld aufgrund Unterlassung der Hilfeleistung im Notfall sowie Beihilfe zur fahrlässigen Massentötung und schwerer Körperverletzung. Diese Schuld erschöpft sich keinesfalls auf das Totalversagen Norwegens vor der Katastrophe sondern erstreckt sich weiter auf seine Unterlassungen danach.

NORWEGENS REAKTION AUF SEIN STAATSVERSAGEN

Norwegen, das von sich behauptet, eine hoch entwickelte Nation mit effizientem und rechts-staatlichem Staatswesen zu sein, stellte sich uns, den Tsunami-Opfern 2004, aufgrund von Unterlassungen und Fahrlässigkeit und im Lichte obiger unbestrittener Sachverhalte als ein Land, das in Sachen Katastrophenprävention und Reaktionsfähigkeit auf akute katastro-phale Gefahren versagte.  Über 4000 Touristen aus aller Welt mussten eines grausamen und gewaltsamen Todes sterben, was abwendbar gewesen wäre, wenn Norwegen (wie auch ein paar Dutzend anderer Länder) auf diese Situation kompetent reagiert hätte. Zu den Opfern gehörte, wie ich vermute, auch ein Nachbar im Hotel, in dem ich meinen Weihnachts-urlaub in Thailand auf Phuket verbrachte. Ein würdiger Mann, Norweger, offenbar in höherer Stellung (vielleicht im Staatsdienst), auf dessen Tisch auf der Terrasse, wo er jeden Tag stundenlang Unterlagen studierte, eine kleine norwegische Fahne stand. Nach dem Tsunami waren er, seine polnische Frau und ihre kleine Tochter verschwunden. Aufgrund der Ver-tuschung, die Herrn Stoltenberg und seinem Vorgänger im Amt anzulasten ist, ist es mir bis heute nicht gelungen und nicht möglich, Einzelheiten zu ermitteln und das Schicksal dieser Leute aufzuklären. Dies ist aber kein Einzelfall. Vermutlich waren und sind mehrere tausend norwegische Bürger von dieser Tragödie betroffen, die aber weder Herrn Bondevik noch Herrn Stoltenberg als Ministerpräsidenten interessierten. Auf ihre Unterlassungen im Amt (sprich Amtsmissbrauch) ist zurückzuführen, dass nichts aufgearbeitet worden ist.

Außer Herrn Bondevik ist kein anderer als Herr Stoltenberg in seiner langen achtjährigen Amtszeit als Ministerpräsident (2005-2013) und im Jahre 2004 als Chef der Opposition im norwegischen Parlament Storting für diesen Skandal verantwortlich.

In seiner ersten Pressekonferenz bekräftigte Stoltenberg am Abend des 22. Juli: „Ihr werdet unsere Demokratie und unser Engagement für eine bessere Welt nicht zerstören. Niemand könne Norwegen zum Schweigen schießen“. Norwegens Staat, das Storting, die Regierung und die Justiz, brauchten nach dem Tsunami-Massaker 2004, um sich selbst zum Schweigen zu bringen, kein Schießeisen, keine Bomben und keine Schusswaffen-gewalt. Norwegens Staat verpasste sich nach seinem Totalversagen selbst freiwillig einen Knebel und eine Nachrichtensperre. Denn alles, was das jämmerliche, sträfliche und unent-schuldbare Staatsversagen Norwegens am 26. Dezember 2004 anging, wurde mit dem staatlichen Mantel des Schweigens bedeckt und mit professionellen Methoden des Cover-up fachgerecht behandelt. Zwei Tage nach den Breivik-Attentaten sagte der Heuchler Stol-tenberg in seiner Rede bei dem Trauergottesdienst im Osloer Dom: „Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit.“ Diese Worte Stoltenbergs klangen in meinen Ohren wie pure Heuchelei. Denn nach dem Tsunami-Desaster 2004, das noch höhere Opferzahl norwegischer Bürger zur Folge hatte als die Breivik-Attentate, die in aller-letzter Instanz auch dem Staatsversagen Norwegens zuzuschreiben wären, zeigte Nor-wegen seine Reaktion darauf, die man - Worte Stoltenbergs paraphrasierend – folgen-dermaßen beschreiben kann: Noch sind wir geschockt. Aber in unserem Sozi-Klüngel-Staat fehlen uns offenbar moralische Werte, gebotene Rechtsstaatlichkeit und elementare Rou-tinen einer offenen demokratischen Gesellschaft, weshalb unsere Antwort auf diese natio-nale Tragödie lautet: Mehr Staatswillkür um den Katastrophenhergang zu verheimlichen, mehr Cover-up um die Täter zu schützen und mehr staatstragende Kaltschnäuzigkeit den Opfern gegenüber. All diese Eigenschaften entfaltete übrigens nicht nur Herr Stoltenberg selbst. Für diese Missstände ist nämlich federführend außer ihm seine Arbeiderpartiet (Ap) verantwortlich. Im Jahre 2004 war sie mit 43 Sitzen die stärkste Oppositionspartei im Stor-ting. Sie ist auch in den Folgejahren (2005 – 61 Sitze, 2009 – 64 Sitze, 2013 – 55 Sitze) die Stärkste politische Kraft im 169 Sitze zählenden norwegischen Parlament geblieben. Der Vorsitzende dieser Partei ist seit November 2002 Jens Stoltenberg.

Breiviks 77 Mordopfer wurden vollständig mit Namen veröffentlicht und sind bekannt. Die Politiker verpassten den Bürgern eine Staatstrauer und die Nation trauerte seitdem mehrfach medienwirksam und mit großem Aufwand um sie. Am 25. Juli 2011 gedachten die Bürger Norwegens und der skandinavischen Nachbarländer mit einer Schweigeminute der Opfer. Alle Eisenbahnzüge wurden zum Halten gebracht, in der Hauptstadt Oslo auch der Straßenverkehr. Am Abend versammelten sich mehrere Hunderttausend Norweger in Oslo und anderen Städten, um zusammen der Opfer zu gedenken. Am 21. August 2011 fand eine Gedenkfeier mit 6000 geladenen Gästen statt. Zuletzt gedachten am 26. April 2012 in Oslo rund 40 000 Menschen der Opfer der Anschläge, deren Gesichter uns bekannt sind. Zwei aufwendige Memorials, die dem Gedenken der Opfer gewidmet werden und als Mahnmale der Attentate dienen sollten, sind in Planung.

Was die norwegischen Tsunami-Opfer angeht, ist von offizieller norwegischer Seite nichts zu erfahren. Warum denn nicht? Zählt denn dieses verlorene menschliche Leben überhaupt nicht? Waren es Norweger oder Opfer zweiter Klasse, die beim Tsunami umkamen? Nicht dem norwegischen sondern dem offiziellen finnischen Untersuchungsbericht entnehmen wir, dass 84 Norweger umkamen. Eine Namensliste ist dort nicht zu finden.

Die Namen der norwegischen 84 Tsunami-Opfer sind bis heute nirgendwo zu ermitteln, ihre Gesichter blieben unbekannt. Um sie blieb es still. Dieser Opfer hat kein norwegischer Spitzenpolitiker geschweige denn der norwegische König gedacht ihre Anteilnahme nach dieser schwersten Katastrophe, die Norwegen je erlebte, blieb aus. All das ist nicht hinnehmbar und skandalös.

Dem norwegischen Parlament, dem Stoltenberg seit 1993 als Abgeordneter angehört, obliegt angeblich die parlamentarische Kontrolle der Regierung und der Verwaltung. Leere Phrasen! Denn das norwegische Parlament unternahm nichts, um die Ursachen der nationalen Katastrophe 2004 zu beleuchten, dem Totalversagen staatlicher Stellen und katastrophenrelevanter Einrichtungen auf den Grund zu gehen und alle notwendigen Konse-quenzen daraus zu ziehen. Keine parlamentarische Untersuchungskommission wurde einge-setzt, kein nationaler Opferfond gebildet, um den Betroffenen die Genesung, den Aufstieg aus den Trümmern ihres Lebens und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.
Im Nachbarland Schweden fand immerhin eine parlamentarische Untersuchung der Tsunami-Katastrophe statt, weil es auch dort im Staatsapparat Zustände herrschten, die einem failing state glichen. Im zweiten Nachbarland, Finnland, machte sich Finnlands Accident Investigation Board im Januar 2005 sofort an die Arbeit und lieferte nach sechs Monaten einen umfangreichen Untersuchungsbericht ab. Auch wenn dort die Hintergründe der Kata-strophe nur äußerst knapp und unzureichend dargestellt und das wesentliche Katastro-phengeschehen bis zum Eintritt der Tsunami-Katastrophe in Thailand und Sri Lanka gar nicht erfasst wurden, bietet diese Untersuchung einen tiefen Einblick in das Geschehen nach der Katastrophe. Beide Untersuchungen bei den skandinavischen Nachbarn brachten ein gravierendes Fehlverhalten staatlicher Akteure ans Licht, ergaben ihre komplette Unfähigkeit und Fahrlässigkeit im Katastrophenfall und machten sie für die humanitären Katastrophen-folgen mitverantwortlich. Der König Schwedens, Karl Gustav, der einzige Monarch der Welt, der sich richtig in seiner Rolle verhält, beklagte laut in der Öffentlichkeit diese Missstände, weshalb ihn der schwedische Sozi-Mob sofort dreist angegriffen hatte und mit Abschaffung der Monarchie drohte. Dasselbe Sozi-Pack, das mit seinem wüsten Drohungen auffiel und sich ansonsten nach seinem Versagen in die dunkelsten Löcher verkrochen hatte, warf seinem ehrenhaften und pflichtbewussten Monarchen, das sich am Stockholmer Flughafen wieder fand, als die Flugzeuge mit den Särgen schwedischer Tsunami-Opfer landeten, die Einmischung in die Politik vor. Nach erheblichen politischen Turbulenzen wurde schließlich die schwedische Außenministerin zum Rücktritt gezwungen.

Und in Norwegen? Nach dem Totalversagen galt es, die richtigen Worte für Trauer und Erschütterung zu finden, die Katastrophenfolgen in Grenzen zu halten, die Verantwortlichen für den gewaltsamen fremdverschludeten Tod norwegischer Bürger zu ermitteln und der Gerechtigkeit des Rechtsstaates zuzufügen. Doch nichts Derartiges ist geschehen. Norwe-gens Spitzenpolitiker blieben unsichtbar und hüllten sich in Schweigen. Auch Norwegens König blieb still. Er hat sich nicht mit dem Leid des Volkes identifiziert, als es darum ging, nach einer nationalen Tragödie die richtigen Worte der Trauer für die Opfer und der Kritik für die Täter zu finden. Norwegens Monarchie fand damals keine Gesten der Empörung und keine Worte der Ermahnung. Der König Harald hat in der Situation einer nationalen Tragödie Abgehobenheit, Gefühlskälte und fehlendes Einfühlvermögen in die Lage der Opfer des norwegischen Staatsversagens gezeigt. Der König zeigte nicht, dass er mit seinem Volk zusammen ist und leidet. In diesem Kontext sind für uns seine mahnenden Worte verständlich, die er bei der Trauerfeier nach den Breivik-Anschlägen sagte: „Vielleicht wollen einige Opfer und Angehörige allein gelassen werden.“ Diese Worte, geäußert sechseinhalb Jahre später, spiegeln adäquat die Grundeinstellung des Königs nach dem Tsunami-Desaster wieder: Opfer des Staatsverbrechens sollten mit ihrem Schicksal allein gelassen werden. Der norwegische Staat hat in dieser Einstellung des Staatsoberhaupts einen wun-derbaren Vorwand gefunden, den Opfern seines Versagens die kalte Schulter zu zeigen. Der norwegische König Harald, der sich gerne volksnah gibt, hat in seiner Abgehobenheit und Unfähigkeit, richtig und pflichtgemäß zu reagieren, genauso versagt wie die norwegischen Behörden und Politiker. Kraft des Gesetzes ist er in die politische Entscheidungsfindung laufend involviert. Laufend empfängt er die führenden Politiker der Regierung und wird über ihre Entscheidungen informiert und kann dagegen Einspruch einlegen; als Staatsoberhaupt verfügt er nämlich über sein Vetorecht. Als es nach der Katastrophe dringend geboten war, das Bondeviks und Stoltenbergs Cover Up zu unterbinden, hat er sich nicht in die politischen Entscheidungen eingeschaltet, hat nicht seine Autorität und Machtbefugnisse auf die Waag-schale geworfen und ist pflichtwidrig und moralisch verwerflich untätig geblieben. Dies war damals umso mehr skandalös, als König Harald selbst formell der oberste Befehlshaber der norwegischen Streitkräfte ist, die dabei sträflich und jämmerlich versagten. Durch sein unzulässiges Handeln wollte also Seine Majestät, König Harald V., sein persönliches Ver-sagen verschweigen und vertuschen. Nach den Breivik-Attentaten stand der Kronprinz Haakon vor seinem Volk in Trauer und schwadronierte in seiner Trauerrede über „Kampf um die freie und offene Gesellschaft“ und schwafelte weiter über „mit Liebe gefüllte Straßen“. Wir, die Tsunami-Opfer 2004, habe seine Worte in unsere Sprache übersetzt, in den Kontext des Norwegens Versagen gesetzt und folgerichtig verstanden: Heuchelei ohne Ende und  Freibrief für alle Täter. Im Lichte dieser Erklärungen ist und klar geworden, warum kein Mitglied des norwegischen Königshauses, nicht einmal die Königin, darauf reagierte, als Stoltenberg die Anschläge als schlimmste Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnete. Bei keinem von ihnen rief dies eine Analogie mit dem sechseinhalb Jahre zurückliegendem Desaster wach. Angesichts dieser unverrückbaren Tatsachen müssen sich Norwegen fragen: Brauchen wir noch einen solchen König oder überhaupt eine Monarchie? Ob dadurch die norwegische Monarchie ihre Legitimität verloren hatte, darüber soll das norwegische Volk entscheiden. Klar ist aus unserer Sicht jedenfalls: Der norwegische König hat sich nach der größten nationalen Katastrophe Norwegens seit dem Krieg als stummer Figurant und gefühlslose Marionette  gezeigt. Der König sollte unseres Erachtens Konse-quenzen aus seinem Verhalten ziehen; er sollte abdanken. Den Leitspruch des Königs: „Alt for Norge – Alles für Norwegen“, kann  in diesem Kontext nur als pure Heuchelei ver-standen werden. Jeden, der an unsere Worte zweifelt, verweisen wir auf die offizielle Internetpräsenz des norwegischen Königshauses. Tippen Sie einfach in die Suchmaske: „tsunami disaster 2004“. Als Antwort werden Sie folgendes Ergebnis erhalten: „This page does not contain hits in the official programm.“ Man hätte es, Eure Majestät, kürzer, kompakter und aussagekräftiger das totschweigende Suchergebnis formulieren können, nämlich: COVER UP!

Was in Norwegen nach dem Tsunami-Desaster geschah, lief also nach folgendem Muster: Und alles, komplett alles, was der Aufarbeitung der Katastrophe dienen sollte, wurde unterlassen. Warum? War es in Norwegen anders? Hat sich Norwegen anders, besser verhalten als Finnland und Schweden? Vor diesem Hintergrund wirkte auf mich die ganze Trauerkulisse, die nach den Ereignissen 2011 von der norwegischen Regierung aufwendig aufgebaut wurde, heuchlerisch und scheinheilig. Bezeichnenderweise werden im norwegi-schen Klüngel-Staat, wo politischer Nepotismus herrscht, rechtsstaatliche Verfahren der Verantwortbarkeit, demokratische Regeln der Offenheit, moralische Werte und Gebaren des Anstands wie eine Verfügungsmasse behandelt und je nach politischer Interessenlage gege-benenfalls auf dem Scheiterhaufen geopfert. In Norwegen ist offenbar das Gleichheitsprinzip vor dem Gesetz unbekannt, das verlangt, dass sich niemand – ungeachtet der Position und des Ansehens – der Strafverfolgung entziehen darf. Norwegens Staatsbedienstete genießen offenbar einen Sonderstatus, der sie von jeglicher Verantwortung und Haftung für die von ihnen zu verantwortende todbringende Schlamperei ausschließt. Zur unrühmlichen Rolle Norwegens am kollektiven Versagen beim Tsunami-Desaster 2004 fehlen bis heute jegliche Wahrung rechtsstaatlicher Normen, jegliche offizielle Untersuchung des Katastrophenher-gangs und jedwede Transparenz. Hauptverantwortliche Politiker für dieses Versagen nach dem Versagen waren Ministerpräsident Norwegens Bondevik und sein Nachfolger Stoltenberg. Kjell Magne Bondevik, zum Zeitpunkt des Tsunami-Desasters im Amt, unterließ samt seiner Regierung alles, was zur Vorbeugung solcher Desaster und zur Aufarbeitung der nationalen Tragödie gehörte. Sein Nachfolger ab dem 17. Oktober 2005 setzte diese schändlichen Unterlassungen im Verlauf seiner achtjährigen Amtszeit fort.

Er heißt Jens Stoltenberg.

Noch am 11. Januar 2005 behauptete Norwegens Regierung heuchlerisch: „Christmas 2004 will never be forgotten. We have been witness to the worst earthquake and tsunami disaster in recent history, a disaster that will be with us for years ahead.“ Alles nichts als großmäulige, leere Rhetorik und blanke Heuchelei! Denn Norwegen hat sich dabei als ein Meister des Vergessens gezeigt. Diese Eigenschaft entfalten Staaten erfahr-ungsgemäß immer dann, wenn sie Dreck am Stecken haben und die Flucht vor Verant-wortung und Haftung für ihre Verbrechen ergreifen. Außerdem bestimmte niemand anders als die norwegische Regierung über den Köpfen norwegischer Tsunami-Opfer hinweg zwei Reisetermine (im Mai und Anfang Oktober 2005) nach Thailand zu den Orten des Kata-strophengeschehens. Dies bedeutete für die Betroffenen, dass auf diese Art und Weise wirksam verhindert wurde, dass sie mit anderen Opfern in Kontakt treten und den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten zum ersten Jahrestag der Katastrophe beiwohnen konnten.

Derjenige, der dies auf seinem Gewissen hat, derjenige, der verhinderte, dass norwegische Tsunami-Opfer zu den offiziellen Feierlichkeiten am 26. Dezember 2005 nach Thailand reisen konnten, derjenige Politiker, dem der norwegische Leichenberg und das Leid der Opfer egal waren, der sich deshalb zu diesem Anlass in Thailand nicht blicken ließ, hat einen Namen. Sein Name ist Jens Stoltenberg.

POLITISCHE IMPLIKATIONEN

1) Sozitum und Soziklüngel: Zur Aufklärung der Ursachen, die zum Breivik-Attantat führten, wurde eine kompetente norwegische Untersuchungskommission eingesetzt, die am 13. Au-gust 2012 einen eingehenden und umfangreichen offiziellen Untersuchungsbericht vorlegte. Dieser Bericht wurde im Internet veröffentlicht, was auch den Regeln der gebotenen Transparenz entsprach. Er enthüllte das Versagen der zuständigen Stellen im norwegischen Sicherheitsapparat. Ein norwegischer Tsunami-Untersuchungsbericht hätte denselben allgemeinen und auf Norwegen bezogenen Grund des Tsunami-Massakers diagnostizieren müssen. Es stellt sich die Frage (die wir hier kurz zu beantworten versuchen): Warum ist ein Land wie Norwegen nicht in der Lage, die Tsunami-Katastrophe und ihre Ursachen aufzuarbeiten? Fest steht: Wenn eine Katastrophe nicht aufgearbeitet wird, naht schon die näch-ste heran. Und so kam es, wie es kommen musste: Norwegens handlungsunfähiger Sozi-Staat im sozialverträglichen Weihnachtsurlaub 2004, dann im Sommerurlaub 2011 hinterließ ein nach dem anderen Leichenberge – ein sichtbares Zeichen und ein unwiderlegbarer Prima-facie-Beweis zugleich seiner strukturellen Indolenz. 


Norwegens Sozitum glaubt zwar fest daran, mit dem Untersuchungsbericht zum Breivik-Attantat alles getan zu haben, um sich der Pflicht und Schuldigkeit des Staates zu entledigen. Dem ist es nicht so. Jahrzehntelang diktierte dort der Soziklüngel mit seinen Denkvorschriften das Klima und indoktrinierte die Gehirne der Landsleute. Die skandinavische Besessenheit, überall die sog. Demokratie-Weltspitze sein zu müssen, erlaubt nur noch Selbstbeglückwunschung und vernebelt die Geister. Neue Ideologien der überbordenden oder gar perversen Freizügigkeit, die die traditionsreichen und etablierten Gesellschaftsstrukturen kollabieren lassen und die nationale Identität untergraben, können sich austoben, weil sie in der provinziellen Leere Skandinaviens nicht auf Widerstand stoßen. In diesem miefigen Milieu wuchern die Tabus. In der geistigen muffigen Enge, wo auch immer sie sich etabliert, herrscht erstickende Atmosphäre und erdrückender Konformismus. Dieser wurde in Skandinavien in den Rang einer Staatsdoktrin erhoben. Es darf nichts diskutiert werden, was dem Sozitum widerspricht. Was an Meinung erlaubt ist, wird genau vorgeschrieben. Das Phänomen Breivik kann in dieser Welt nicht in dem gebotenen Umfang und mit der gebotenen Tiefe analysiert werden. Genauso wenig aber auch die Schuld der eigenen Behörden und öffentlichen Einrichtungen am Tsunami-Desaster 2004. Es stimmt: Skandinavien ist Spitze! Und gerade deshalb, als Weihnachten 2004 im weltweit beliebtesten asiatischen Urlaubsland, Thailand, eine Katastrophe drohte, hätten die bestens ausgestatteten zivilen und militärischen Katastrophenschutz- und Sicherheitsdienste Skandinaviens sofort in Aktion treten müssen. So unglaublich es klingt: Norwegische, schwedische und finnische Behörden und Wissenschaftler hätten 2004 – wenn sie pflichtgemäß, fleißig und gewissenhaft gearbeitet hätten – Tausende in Thailand und woanders das Leben retten können. Fakten sprechen aber eine ganz andere Sprache! Denn skandinavische Staaten stellten sich dabei als Abbild eines Trümmerhaufens dar.

An dieser Stelle möchten wir dem eventuellen Vorwurf entgegentreten, wir würden die Schuldigen nur bei anderen suchen und nicht vor der eigenen Tür kehren. Dem ist nicht so. Denn der Tsunamiopfer-Verein GTVRG e.V. hat seit seiner Gründung im November 2005 alle Mitverantwortlichen weltweit am Zustandekommen des Tsunami-Massakers 2004 gegei-ßelt, diese des Verbrechens gegen die Menschlichkeit öffentlich beschuldigt und tut dies ununterbrochen bis dato. Besonders sorgfältig, eingehend und eindringlich untersuchten wir das Versagen unserer deutschen Politiker und Behörden. Dass insbesondere der deutsche Staat nach dem Feierabend, am Wochenende und an den bundesweiten Feiertagen nicht funktionsfähig war und seine Fürsorgepflicht gegenüber seiner Bürger kriminell fahrlässig verletzte, führte zu dem bekannten Ergebnis. Das Ergebnis dieses Versagens: Ein paar Tausend gewaltsam und grausam getötete ausländische Touristen, darunter über 550 Bundesbürger, unter ihnen auch Bürger des Landes Schleswig-Holstein. Deutschland hat die höchste Opferzahl (552 Bundesbürger) unter den europäischen Touristen, die beim Tsunami umkamen. Deshalb hat Deutschland eine wesentlich höhere Rechnung zu begleichen als Norwegen. Und das Ausmaß des Staatsversagens ist noch viel größer. Auch in Deutschland wurde nichts aufgearbeitet. Und nicht nur Norwegen, auch Deutschland hatte damals und hat immer noch seine Bundes- und Landespolitiker ohne Anstand und Moral: Sie hießen hier auf Bundesebene unter anderem: Schröder und Fischer und auf Landesebene: Simonis und Carstensen. Der damalige deutsche Bundeskanzler, Schröder (der jetzt in Moskau Klinken putzt und sich dabei seine Taschen voll stopft), weilte in den ersten Katastrophentagen zu Hause im Weihnachtsurlaub und dreieinhalb Tage lang sah er gar nicht ein, sein bequemes Haussofa zu verlassen und staatsmännisch sofort zu handeln. Der deutsche Ex-Vizekanzler und Außenminister, Fischer (der jetzt wie damals sein Maulheldentum nun privatwirtschaft-lich versilbert), stopfte sich seinen Bauch in den Promirestaurants Berlins und erschien erst vierzehn Tage nach der Katastrophe auf dem größten Tsunami-Friedhof Thailands in Khao Lak,  wo die meisten seiner Landsleute ums Leben kamen, im Sterben lagen oder schwer verletzt auf Hilfe warteten. So wie im Bund so auch im Land. Eine prominente Gestalt dieses politischen Versagens war übrigens die damalige Ministerpräsidentin Simonis (Landesmutter genannt; richtig wäre: Rabenmutter), die sich nach der Katastrophe nicht um die Opfer des kollektiven Staatsversagens in ihrem Land kümmerte sondern um ihre leidenschaftliche Lieblingshobbys: die Sammelwut bezogen auf altmodische Schlapphütte und Kaffeekannen sowie ihre politische Karriere, die aber bald ein jähes Ende nahm. Ihr baldiger Nachfolger im Amt, der schleswig-holsteinische Ministerpräsident, Carstensen (Landesvater genannt), interessierte das Schicksal schleswig-holsteinischer Opfer ebenfalls nicht im Geringsten sondern die öffentliche Pflege seines Bierbauches und seiner neuen jungen Liebe. Solche politischen Rabeneltern (die übrigens ihr Bundesland wirtschaftlich wie finanziell in den Bankrott trieben), solche politischen Bankrotteure ohne Anstand und Moral hatte Deutschland, nach seiner größten nationalen Tragödie der Nachkriegszeit, damals anzubieten. Dafür, dass Simonis die Tsunami-Opfer ihres Landes im Stich ließ allein mit ihrem Schicksal und ohne jegliche Hilfe, dafür dass sie das strukturschwache Land Schleswig-Holstein in den Bankrott trieb, bekam sie am 30. Juni 2014 in Kiel von dem gewissenlosen Sozi-Klüngel die Ehrenbürgerschaft des Landes Schleswig-Holstein. So stapelt sich in diesem Bundesland eine Schande auf die andere.

Alles, was der deutsche Soziklüngel nach der Tsunami-Katastrophe 2004 im Bund und Land tat, war eine Aufkündigung rechtsstaatlicher Garantien eines demokratischen Staates auf aller seiner Ebenen. Und dieselben destruktiven ungezügelten Trends, unter denen Westeuropa und Skandinavien im jeweils national unterschiedlichem Ausmaß zu leiden haben, sind in der deutschen Hochburg des Sozitums, sprich im germanischen Sozi-Paradies, die geltenden Paradigmen: Multi-Kulti-Gesellschaft, Überfremdung, unkontrollierte Zuwanderung; Feminismus, Homo- und Pädosexualität, Drogenkonsum, öffentlich ausge-tragene Pornografie; Frönen der Mittelmäßigkeit, Anspruchslosigkeit und Ignoranz; offener Lob der Verantwortungs-, Gehirn- und Maßlosigkeit; Jugend-, Cyber- und Bandenkriminalität; programmatische Weisungsgebundenheit und Befangenheit der staatsgelenkten Justiz; tiefstmögliches Verständnis für jedwede Art behördlicher Schlamperei, des Rechtsbruchs und der Rechtsbeugung staatlicher Organe; größtmögliche Toleranz für jede Art von Kriminalität und Selbstversorgung aus der Staatskasse; unmotivierter Fremdenhass; Gelt-ungsanspruch für Ungebildete; Haftungsausschluss für Unfähige und Versager; Regulie-rungswahn, dessen Vorschriften das Individuum lawinenartig erdrücken und seine Entfaltung verhindern; Verunstaltung des öffentlichen Raumes als Leitmotiv des staatlichen Handelns;  etc. um nur einige besonders augenfällige und besorgniserregende Missstände und Fehlentwicklungen zu nennen – ein Trümmerhaufen der Demokratie, in dem jegliche Suche nach Wahrheit, Schuld und Verantwortung massiv behindert und aktiv verhindert wird. Kriminalstatistiken zeigen übrigens die höchsten Zahlen von Kriminal-delikten in den Sozi-Hochburgen: Berlin, Hamburg, Bremen, generell im Norden der Bundesrepublik. Dort stehen Sozis schon seit Jahrzehnten an der vordersten Front, wenn es darum geht, all die erwähnten Paradigmen fleißig umzusetzen und vergessen dabei nie, öffentlich Wasser zu predigen und gleichzeitig heimlich Wein zu trinken. Diese Sozi-Bande war 2004 hier an der Macht und tat alles, was in ihrer Macht stand, um ihr Totalversagen bei dem Tsunami-Desaster totzuschweigen und zu vertuschen.

2) Profit vor Sicherheit: Anders als nach dem Tsunami 2004 (bei dem Südkorea, soweit be-kannt, 110 Opfer zu beklagen hat), waren die Gründe für den Untergang einer Fähre am 16. April 2014 vor der Küste Südkoreas, der viele Menschenleben kostete, schnell gefunden: ein alter Kahn, der in Japan kurz vor Ausmusterung stand, völlig (mehr als dreifach) überladen; die ungenügende Sicherung der Ladung; der durch zusätzliche Aufbauten nach oben verlagerte Schwerpunkt; mangelhaft qualifizierte Mannschaft einschließlich des Kapitäns (der als erster das Schiff im Seenotfall verließ); chaotische Kommunikation mit den unfähigen Rettungsdiensten der Küstenwache; irreführende Ansagen der Besatzung an die Passagiere (Ruhe zu bewahren! In den Kabinen zu bleiben!) sowie unzureichende Sicherheitsstandards für Schiffe haben dieses Unglück, das in mancherlei Hinsicht ein Spiegelbild des Falles „Costa Concordia“ darstellt, heraufbeschworen. Ebenfalls schnell wurde ermittelt, wer und was für dieses Unglück ursächlich verantwortlich waren, dass nämlich die Kausalkette des Versagens bei der verantwortungslosen neoliberalen Wirtschaftspolitik südkoreanischer Regierung zu suchen ist, deren hemmungsloses profitorientiertes Diktum massiv das Unfallrisiko erhöhte. Dies ging nur auf Kosten des Menschenlebens und musste sich somit über kurz oder lang tödlich auswirken. Zweifelsfrei eine richtige Diagnose, deren Befund ist:

Diese menschengemachte Katastrophe hätte verhindert werden können, sie wäre zu vermeiden gewesen, sie sei politisch gemacht.

Mit demselben Vokabular argumentieren auch die Tsunami.Opfer. Und einige kritische und nüchterne Kommentare zu den Ursachen des Tsunami-Massakers 2004, die allerdings nicht von den Zaunzuschauern, sprich von dem kritiklosen offiziellen Mainstream-Medien kamen sondern von hellwachen Beobachtern aus der Welt des Internets, identifizierten das Hauptübel an derselben Fundstelle:

Verantwortungs- und gedankenlose Profitgier thailändischer und internationaler Tourismusindustrie auf Kosten von Sicherheit der Touristen beschwor dieses Desaster herauf.

Wie man sieht, hat sich die fehlende Aufarbeitung des Tsunami-Desasters 2004 seitens südkoreanischer Regierung, zehn Jahre später an einer anderen Stelle zu Hause katastrophal ausgewirkt und dieselben Gründe waren auch hier mit im Spiel. Der in der deutschen Presse gefällten Diagnose, der Neoliberalismus als solcher wäre Schuld an der Katastrophe, wäre allerdings hinzufügen: Zu der neoliberalen Ideologie gehört immer ein staatlicher Wächter hinzu, der die Beachtung der Spielregeln überwacht und deren Nichtbeachtung sanktioniert. Der Wächter, sprich der Staat, versagte aber kläglich, indem er seine regulierende Kontrollfunktion unterließ. Die genannten Sicherheitsmängel und Miss-stände konnten also die über 300 südkoreanischen Todesopfer des jüngsten Schiffs-unglücks nicht heil ans Ziel  kommen lassen. Die jetzige Reaktion der koreanischen Regier-ung war indes anders als nach der Tsunami-Katastrophe 2004. Der dortige Ministerprä-sident, Chung Hong Won, hat seinen Rücktritt erklärt und übernahm die politische Verant-wortung für die skandalöse anfängliche Reaktion seiner Regierung auf das Schiffsunglück. Daraufhin hat sich Südkoreas Präsidentin, Park Geun Hye, bei den Opfern für die unzu-reichende Leistung der Ersten Hilfe entschuldigt und gravierende Versäumnisse der Behör-den eingeräumt, die ursächlich für den Massentod koreanischer Bürger verantwortlich waren, verantwortlich dafür, dass dieser Unfall nicht verhindert wurde. Die koreanische Präsidentin hat versprochen, das Desaster lückenlos aufzuklären und alle notwendigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Schließlich hat auch sie in einer Fernsehansprache selbst die „endgültige Verantwortung“ für das Fährunglück mit Hunderten Toten übernommen. Die Staatschefin verbeugte sich zum Zeichen der Reue vor ihrem Volk und sagte: „Als Präsidentin und Verantwortliche für das Leben und die Sicherheit der Südkoreaner entschuldige ich mich aufrichtig für all das Leid.“ Eine notwendige Geste der Humanität und ein würdiges ange-messenes Verhalten des politischen Anstands den Opfern gegenüber. Sie kündigte zudem die Auflösung der Küstenwache an. Dem Fährebetreiber wurde die Betriebslizenz entzogen. Die Unfallflüchtigen (Kapitän und Besatzungsmitglieder), die in Seenot als erste die Flucht ergriffen haben, die nichts unternommen haben, um die Passagiere des Schiffes zu retten, sondern selbst auf das erste Rettungsboot gegangen sind (die Erinnerung an die Gustloff-Katastrophe – bei der gleich vier Kapitäne des Schiffes sich mit trockener Wäsche auf dem Rettungsboot wieder fanden, statt Passagiere zu retten – drängt sich dabei auf), sind festgenommen und wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Bei einer Verurteilung droht ihnen (zu Recht) die Todesstrafe. 

Ähnliche Reaktionen haben wir nach dem Massentod deutscher, koreanischer und norwegischer Bürger 2004 von unserer, von der südkoreanischen und von der norwegischen Regierung erwartet. Diese kamen aber nicht. Katastrophen werden von den Regierungen und Parlamenten offenbar selektiv betrachtet und diese politischen Gremien, wenn sie überhaupt etwas untersuchen wollen, suchen sich willkürlich aus, welche sie aufarbeiten und welche nicht, und wer (wenn überhaupt) bestraft wird und wer nicht. Solche Vorgehensweise des politischen Klüngels ist ein Affront für die Opfer, ein Armutszeugnis der Demokratie und eine in den Himmel schreiende Unge-rechtigkeit. Genauso funktioniert übrigens das politische System und die Rechtsprechung in den Entwicklungsländern, die wir als „gescheiterte Staaten“ bezeichnen.

3) Fachidiotentum: Als Fachidiot wird jemand bezeichnet, der sich nur mit seinem Fachgebiet befasst. Das Wort „Fachidiot“ leitet sich historisch aus dem Begriff „Fachidiotismus“ ab.  Der Begriff „Fachidiotismus“ (fr. idiotisme du mètier) wurde erstmals von Karl Marx in seiner 1847 veröffentlichten Schrift „Misère de la philosophie“ (Das Elend der Philosophie) verwendet. Damit zeigte dieser Philosoph, Ökonom und Begründer moderner Soziologie dieses gesellschaftliche Phänomen auf. In seiner Schrift heißt es: „Was die Arbeitsteilung in der modernen Gesellschaft charakterisiert, ist die Tatsache, dass sie die Spezialisten, die Fachleute und mit ihnen den Fachidiotismus erzeugt.“

Als Fachidiot (in Österreich auch Fachtrottel) wird ein Experte bezeichnet, der eine Problematik nur aus der Perspektive seines Fachgebiets kennt, nur aus seiner Sichtweise (Borniertheit) erfassen kann und nicht alle Möglichkeiten und Richtungen in Betracht zieht. Es charakterisiert ihn die Unfähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen, um die Wahrnehmung anderer zu erkennen. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er infolge selektiver Wahr-nehmung und daraus folgender Ignoranz ab. Deshalb ist er – gefangen in seinem Elfenbein-turm – nicht fähig, über die weit reichenden Konsequenzen seines Handelns nachzudenken und nicht willig, mit Vertretern anderer Fachgebiete und schon gar nicht mit Außenstehenden konstruktiv und ergebnisorientiert zu kommunizieren. Was von diesen Leuten die geläufige Meinung hält, ist in etwa: Mit diesen Fachidioten, die nur auf ihr eigenes Fachgebiet beschränkt sind, kann man einfach nicht diskutieren. Die sehen nur ihre eigene Welt und hören nicht einmal zu, wenn man über seine persönlichen Erfahrungen berichtet, wenn die dann anders als allgemein üblich sind. Offenbar sind Fachidioten aufgrund ihrer Betätigung blind und taub geworden und sind nicht imstande, konkurrierende Meinungen anderer wahrzunehmen und aufzuarbeiten. Denn es handelt sich um sehr eng ausgebildete und sehende Fachleute, die dadurch, dass sie als Fachspezialisten nur das eigene Fach im Auge haben und sowohl die normale Urteilsfähigkeit des normalen Menschenverstandes aus-blenden als auch berechtigte Bedürfnisse anderer außer Acht lassen, aber auch die Ge-sichtspunkte anderer Fächer nicht berücksichtigen, nicht in der Lage sein, über den Tellerrand ihres eigenen Faches zu blicken. Die Charakteristika der Fachidiotie sind relativ schnell umrissen: Fehlende Erfassung globaler Zusammenhänge, Ausblendung von Wechselwirk-ungen, Sinnesverlust bei der Problemwahrnehmung, Forschen an den Bedürfnissen von Menschen vorbei, Praxisferne (Theoretiker ohne Praxisbezug forschen um des Forschens willen),  fehlende Kenntnis über die enge Verflechtung von Fragestellungen und vielfältige Auswirkungen menschlichen Handelns – sind den Fachidioten eigen. Dadurch, dass sie nicht fähig sind, andere Blickwinkel zu besetzen, bleiben ihnen Erkenntnisse verborgen, die sich aus anderen Sichtweisen ergeben. Teils sind sie blind geworden durch jahrzehntelange Konzentration auf ihr Fachgebiet, teils sind sie unfähig die Implikationen ihres Faches und ihres Handelns bzw. Unterlassens zu sehen. Fachidiotisch bedingtes Abschottungsbe-dürfnis erzeugt schließlich eine tiefe und um sich greifende Abschottungsmentalität in all diesen Kreisen, die die Gesamtheit dieser Leute bildet und das ganze System mit einem einzigen Begriff charakterisiert: Fachidiotentum.

Auf die berechtigte Frage, was hat all das mit dem Tsunami-Massaker 2004 zu tun, antwort-en wir: Sehr viel. Denn dadurch, dass diese Leute abgehoben von der Wirklichkeit sind, sahen sie nicht die praktische Relevanz ihres Tuns für das Leben und Überleben von vielen Menschen auf dem Globus. Schließlich begann die Kausalkette des Versagens am 26. Dezember 2004 an den entsprechenden Schaltstellen und Einrichtungen der Geowissen-schaft. Sie begann mit einer massiven Unterlassung in der echtzeitnahen Erfassung, Ver-arbeitung (Auswertung) und Kommunikation katastrophenschutzrelevanter Daten, die in einer Art und Weise stattfanden, die so perfekt nur Fachidioten zustande bringen konnten. Das Anfangsglied des Katastrophenversagens, das nur dadurch verstanden und erklärt werden kann, bildeten die Fachidioten aus der Welt der Seismologie.                                                                                                                                
Unter all den oben aufgelisteten wohl klingenden Namen mit ihren hehren Parolen stand hierzu in Norwegen an erster Stelle NORSAR in Verantwortung.

Das zweite Glied dieser Kausalkette des Versagens bildeten die Fachidioten aus dem Zirkel der Satellitenüberwacher und Auswerter von Satellitenbildern in den Einrichtungen der Wissenschaft und des Militärs. Zu all diesen bornierten Fachidioten des Militärs aus der Schattenwelt des Geomonitorings der Erde aus dem Orbit gesellten sich all die verantwortungslosen Schlamper aus der Unterwelt des Katastrophenschutzes – das dritte Glied dieser Kausalkette. Die weiteren Glieder setzten sich dann aus all den zahllosen Stellen bei den Behörden zusammen, wo gegen programmatische Untätigkeit, immerwährende Schlamperei und um sich greifendes Nichtstun viel Geld des Steuerzahlers zum Füttern dieser Bande von Taugenichtsen und Lümmeln ausgegeben wird, um ihre Alibi-Beschäftigung zu finanzieren: BBK in Deutschland, FEMA und Homeland Security in den USA seien hier nur als Beispiele genannt.

Die globalen Auswirkungen des Tsunami-Desasters 2004 lagen nicht allein daran, dass es eine gigantische Opferzahl von vermutlich über 300.000 Menschen aus 55 Nationen gab. Diese lagen auch in der Erkenntnis, dass diese Katastrophe von Fachidioten verursacht wur-de, die nicht imstande waren, in einer global vernetzten Welt miteinander zu kommunizieren, die nicht imstande waren, ihr katastrophenschutzrelevantes wissenschaftliches Rüstzeug den Erfordernissen des Katastrophenschutzes anzupassen, die nicht imstande waren, die Methodologie ihres Faches kritisch zu durchleuchten, die nicht imstande waren, ihr Wissen – das Menschenleben retten konnte – über die katastrophalen Folgen von Naturereignissen, mit anderen zu teilen, um so humanitäre Katastrophen zu vermeiden oder zumindest ihr Ausmaß zu begrenzen.

Hinter dem Massentod in Thailand und woanders standen nicht das böse Meer und nicht der strafende Gott sondern klar identifizierbare Stellen, Einrichtungen und Individuen, die ihren Job nicht taten und ihre Pflichten grob fahrlässig vernachlässigten, darunter eine Legion von Fachidioten. Wenn diese Sichtweise, die von uns im Gegensatz zu den offiziellen Medien immer getragen wurde, wenn dieses Denken um sich überall zu greifen beginnt, wird unsere Welt weniger solcher Katastrophen ver-zeichnen und weniger vermeidbar verlorenes Menschenleben beklagen.

Nachdem Breivik festgenommen worden war, haben sich Psychologen, Psychiater und gerichtsmedizinische Gutachter auf den Weg gemacht, seine Prozess- und Schuldfähigkeit zu ermitteln und psychiatrische Gutachten zu erstellen. Am Ende dieser psychologisch-psychiatrischen Diagnostik stand die Feststellung der Schuldfähigkeit von Breivik fest. Diese hat er übrigens selbst nie bestritten. Damals fragten wir uns, wo waren all diese Sachverständige, als es darum ging, nach dem 26. Dezember 2004 die Hintergründe des gewaltsamen Todes so vieler unschuldiger Menschen aufzuklären und die Prozess- und Schuldfähigkeit, sprich die Zurechnungsfähigkeit all dieser Fachidioten zu ermitteln, die an der Herbeiführung des Tsunami-Massakers federführend beteiligt waren. Diesbezügliche psychiatrische Untersuchungen blieben aus. Wir haben nie was davon gehört, dass die Zurechnungsfähigkeit jener Fachidioten in Frage gestellt wurde, dass es ihnen krank-heitsbedingt nicht möglich war, zwischen legalem und illegalem Handeln zu unterscheiden, dass sie als Psychopathen eingestuft wurden. Keiner von ihnen musste danach in die geschlossene Psychiatrie zwangseingeliefert werden. Demnach entfielen strafmildernde Umstände, die sich auf das Strafmaß auswirken könnten. Zur gerichtlichen Entscheidung stehen angesichts eindeutiger Psychogramme und voller Schuldfähigkeit der Täter, die zur Tatzeit weder geistesgestört noch unzurechnungsfähig waren, im Grunde genommen zwei Hauptstraftatbestände zur Disposition und über jeden Zweifel erhaben: bewusst herbei-geführter Massentotschlag oder fahrlässige Massentötung und Körperverletzung. Es hat sich darüber hinaus herausgestellt, dass die Täter permanent gefährlich für die Sicherheit der Allgemeinheit sind also gemeingefährlich und dass von ihnen neue Straftaten, begangen nach dem alten Muster, zu erwarten sind. Dennoch wurde keinem von ihnen Prozess gemacht; keiner von ihnen wurde zur Freiheitsstrafe verurteilt, keiner fand sich hinter den Gittern wieder. Dann ist es uns klar geworden: Es wird mit zweierlei Maß gemessen.

4) Mit zweierlei Maß gemessen zwischen Totschweigen und Heuchelei:  Wir verweisen auf das Pressematerial, das knapp zwei Wochen nach dem Desaster die Öffentlichkeit erreichte, in dem Militärdienste der US-Regierung selbst prahlend zugegeben haben wollen, am 26. Dezember 2004 Zeugen der Tsunami-Katastrophe gewesen zu sein, dem Ausmaß der Zerstörung und dem Massentod Hunderttausender live auf den Bildschirmen zugesehen und  dennoch bewusst niemanden vor der tödlichen Gefahr gewarnt zu haben:

WIESBADENER KURIER of January 8, 2005
By the Kurier’s Correspondent Peter W. Schroeder in Washington

Only the United States is entitled to hear the cough of a herring. America’s secret services had registered the tsunami, but did not warn the threatened countries.*)

WASHINGTON - Several US experts have to live with a heavy burden. They could have warned of the great tsunami wave in Asia and thus saved perhaps tens of thousands of lives. But instead they remained silent and watched the mass fatalities sitting on their hands and doing nothing. "National security" obviously had a higher value than the lives of so many victims.
This sounds unbelievable but it has meanwhile been officially confirmed: Both the National Weather Authority NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) as well as several military and non-military intelligence agencies of the United States registered the big quake in Asia and the resulting tsunami wave the moment they started. In places more than two hours elapsed before the water masses struck with a destructive force on the various coasts. "We received the data almost without delay," said a spokesman for NOAA.
The evaluators of the secret NSA (National Security Agency), and several military intelligence services in the US Department of Defence (Pentagon) became even eyewitnesses of the tsunami waves raging along Asia’s coasts: spy satellites provided satellite images of the quality of live TV: first of the flood, and then the unimaginable destruction. "Outsiders won’t get access to the stored data,” says the Pentagon. "The recorded data**) were promptly classified and hidden away in a safe." (…)
The result was one of the most devastating disasters of modern times. And the question must be asked: Was that silence really necessary?

Translator’s notices:
*) This is our translation of the German original (see below), which initially was available on the Internet under: http://www.wiesbadener-kurier.de/politik...ikel_id=1745726
and could later be found under:
**) i.e. footage, high-resolution geospatial imagery

Vom Husten des Herings dürfen nur die USA wissen. Die amerikanischen Geheimdienste hatten den Tsunami registriert,
die gefährdeten Länder aber nicht gewarnt

WASHINGTON: Etliche US-Experten müssen mit einer schweren Belastung leben: Sie hätten vor der großen Flutwelle in Asien warnen und dadurch vielleicht zehntausende von Menschenleben retten können. Aber stattdessen schwiegen sie und sahen dem Massensterben tatenlos zu. Die "nationale Sicherheit" hatte offensichtlich einen höheren Stellenwert als das Leben vieler Opfer.
Das unfassbar Scheinende ist inzwischen amtlich bestätigt worden: Sowohl die Staatliche Wetterbehörde NOAA ("National Oceanic and Atmospheric Administration") als auch mehrere militärische und zivile Geheimdienste der Vereinigten Staaten hatten das große Beben in Asien und die dadurch entstehende Flutwelle sofort nach ihrem Beginn registriert. Bis die Wassermassen mit zerstörerischer Wucht auf diverse Küsten trafen, vergingen teilweise mehr als zwei Stunden. "Die Daten sind bei uns fast ohne Verzögerung eingegangen", erklärte ein NOAA-Sprecher.
Die Auswerter des NSA-Geheimdienstes ("National Security Agency") und mehrerer Militärgeheim-dienste im US-Verteidigungsministerium (Pentagon) wurden sogar Augenzeugen der durch Asien rasenden Flutwelle: Spionagesatelliten lieferten Live-Fernsehbilder: Erst von der Flut und dann von der unvorstellbaren Zerstörung. "Die Aufnahmen werden Außenstehende nicht zu sehen bekommen", heißt es im Pentagon. "Die sind sofort im Panzerschrank verschwunden". (…)Die Folge war eine der folgenschwersten Naturkatastrophen der Neuzeit. Und die Frage stellt sich: Musste das Schweigen wirklich sein? (WIESBADENER KURIER, 8. Januar 2005)

Die amerikanischen nationalen Sicherheitsdienste (und viele ausländische) haben in jedem Fall ein Legitimitätsproblem. Sie sind entweder Trottel oder Schurken. Denn hätten sie von diesen gewaltigen katastrophalen Naturereignissen nichts gewusst, obwohl sie es hätten wissen können und müssen, dann sind sie zu nichts zu gebrauchen und haben ein element-ares Autoritätsproblem, das eng mit ihrer Daseinsberechtigung verbunden ist. Hätten sie es gewusst und dennoch nicht reagiert, dann, schlimmer noch, haben sie ein Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsproblem grundsätzlicher Natur. Hätten ihre Satellitenüberwacher also den Verlauf der Tsunami-Katastrophe von Anbeginn an den Küsten Nordwest-Sumatras und an den Küsten der Nikobaren und der Andamanen – wo der erste Teil der Katastrophe statt-fand, der 200 000 Menschenleben dahinraffte – live auf den Bildschirmen verfolgen können und dennoch ihre Landsleute (die Touristen) und Einheimische in Thailand, Sri Lanka und woanders des sehenden Auges über die Klinge springen lassen (die restlichen 100 000 Men-schenleben), dann wären sie als gemeingefährliche Verbrecher und kriminelle Saboteure öffentlicher Sicherheit zu bezeichnen und müssten als solche straf- und zivilrechtlich verfolgt werden, als Verbrecher gegen die Menschlichkeit. Offiziell behaupten sie zwar, amerikani-sches Leben zu beschützen. Tatsächlich aber waten sie im Blut eigener Landsleute.

Dieses Attentat der amerikanischen und anderer Sicherheitsdienste auf die öffentliche Sicherheit, ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht, das am 26. Dezember 2004 statt-fand, wurde von all den Diensten selbstverständlich sorgsam in Schweigen verhüllt und ver-tuscht, das Tsunami-Desaster 2004 von der Öffentlichkeit verdrängt. Medien sorgten dafür, dass nicht nur die Verantwortlichen für das Verbrechen sondern auch ihre Opfer schön ano-nym blieben, indem Opferlisten (allen voran die amerikanische Tsunami-Opferliste), alsbald dann Beweise von zentraler Bedeutung für die Rekonstruktion des Katastrophenhergangs und der Anatomie des Verbrechens, relevante Dokumente, Aufnahmen, Aufzeichnungen, Satellitenbilder und wichtige Untersuchungsberichte (darunter der thailändische Tsunami-Untersuchungsbericht), mit einem Wort alles, was das sorglose mafiöse Leben dieser Leute gefährden könnte, in den Safes landete und dort unter Verschluss in den dunkelsten Keller-ecken ihrer Etablissements für immer verschwand – ein fachmännisch grundsolides  und lückenloses, totales und globales COVER UP ohne erkennbares Ende, dessen Anfang die der Öffentlichkeit aufgetischten Märchen über die sog. Naturkatastrophe und über das angeblich fehlende Frühwarnsystem markierten. Freilich vergaßen die Täter, Mittäter und ihre Handlanger mit ihrem ausufernden Duckmäusertum nicht, an jeder Stelle Sprüche zu klopfen über das amerikanische 9/11-Trauma und sorgten peinlich genau dafür, dass vom 12/26/2004-Trauma keiner spricht. Diese Drecksarbeit erfolgte nach Absprache mit den Politikern und trägt bis heute Früchte.
Gerade wegen ihrer tiefen Verwicklung in das Zustandekommen des Tsunami-Massakers 2004, das diese Dienste auf dem Gewissen haben, erwürgten sie die Wahrheit über den Katastrophenhergang durch Mauern, Lügen und offenen Rechtsbruch und ertranken sie schließlich im anonymen Weltmeer des Schweigens. Diese Dienste und die dort wirkenden Verbrecher blieben bis heute anonym. Und wie bei allen Gangsterbanden und Folter-knechten üblich verfügt jeder von ihnen selbstverständlich über die Lizenz zum Töten und über die Befugnis, das Leben anderer zu zerstören. An allem, was sie nur anfassen, klebt Blut. Wo gibt es so was außer bei der Mafia?

Auf  9/11/2001 folgte 12/26/2004, einem Versagen mit 3.000 Toten folgte ein Verbrechen mit 300.000 Getöteten – eine Steigerung um den Faktor 100. Die Zahl der Leichen (ein Zeugnis der quantitativ messbaren, sicherheitsorientierten Arbeitseffizienz aller zuständigen Sicherheitsdienste weltweit) hat sich also binnen drei Jahren verhundertfacht. Unter ihnen waren ein paar tausend Touristen, die nicht hätten sterben müssen, deren Tod also vermeidbar und fremdverschuldet war, verschuldet und mitverschuldet von all den Versagern, die genannt wurden und vielen anderen, die hier unerwähnt blieben. An beiden Versagen spielte die NSA unter dem NSA/CSS-Chef Hayden, begleitet durch seine kriminellen Abteilungsleiter, die führende Rolle. Dafür hat diese und andere Verbrecher niemand belangt. Die Straffreiheit war, ist und bleibt ihnen garantiert, denn sie arbeiten außerhalb des geltenden Rechts, sie stehen über ihm, über dem Gesetz. Deshalb werden solche Schurken gerichtlich nie verfolgt, nie zur Verantwortung gezogen, nie bestraft – sie bleiben immer straffrei und schulden nie-mandem Rechenschaft, bleiben unbehelligt, genießen die grenzenlose Freiheit, belügen hemmungslos die Welt und glänzen durch das Totschweigen ihres Versagens. Es ist ihnen erlaubt, Strukturen transnationaler organisierten Finanz- und Wirtschaftskriminalität zu errichten und zu betreiben, die materiellen Existenzgrundlagen ganzer Völker zu vernichten, ganze Volkswirtschaften in den Ruin und ganze Nationen in das Elend zu treiben. Es ist ihnen erlaubt, die Grundfeste unserer demokratischen Rechtsordnung zu untergraben und zu zerstören. Es ist ihnen erlaubt, ohne Not mit Waffengewalt in die fremde Länder einzufallen und Massenmord an Zivilisten zu verüben. Daraus folgt: Unser verlogener angeblicher Rechtsstaat hält offenbar zweierlei Maßstäbe der Strafbarkeit parat. Der eine ist für Normalbürger vorgesehen. Den trifft die ganze Härte des Gesetzes immer. Insbesondere wird er immer dafür strafrechtlich belangt, wenn er den Willen oder die Lust hat, einzelne oder mehrere Menschenleben auszulöschen.  Deshalb sitzt Breivik im Knast. Zu Recht, denn da gehört er hin; er hat Massenmord begangen. Der andere Maßstab ist der Staats-, Militär-, Wirtschafts-, Wissenschaftler- und Finanzmafia vorbehalten. Dazu zählen auch alle Mörder und Massenmörder im Staatsauftrag: Sie bleiben immer unbestraft und anonym; sie werden mit Orden überhäuft oder mit anderen Würden honoriert; je dreister und massenhafter ihr Verbrechen, desto kräftiger fällt ihre Gehaltserhöhung aus; sie stehen immer über dem Gesetz und brauchen keine Strafe zu befürchten. Ihre Verbrechen werden weder öffentlich angeprangert noch bestraft sondern sie werden  dafür noch belohnt.

Wo bleibt die Gerechtigkeit? Zu wissen oder wissen zu müssen, dass ein Desaster naht und nichts unternehmen, um es zu verhindern sondern die herannahende Kata-strophe geschehen lassen, ist ein Verbrechen. Staaten haben sich in der Geschichte schon immer als die größten Verbrecher erwiesen. Auch am 26. Dezember 2004 tragen sie die Schuld am Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

5) Wissenschaftler- und Geophysikermafia: Zum Schluss erinnern wir an Vorfälle, die der Weltöffentlichkeit zeigten, mit welchem Gegner Opfer von vermeidbaren Flogen seismischer Katastrophen tatsächlich zu tun haben, welches Ausmaß diese transnational agierende Krake mittlerweile angenommen hat, welche kriminelle Energie dahinter steckt und über welche Macht und Effizienz sie verfügt, um Fakten zu verdrehen, Beweise zu unterdrücken und die Wahrheit zu vergewaltigen.  In einem einzigen Satz ließen sich diese Vorfälle folgen-dermaßen zusammenfassen: Seismologenmafia stachelte die Lobby der Wissenschaftsma-fia an, beide rotteten sich zusammen und inszenieren in den Medien eine weltweite gegen italienische Justiz gerichtete Schmutzkampagne unter Anwendung illegaler, strafrechtlich bewehrter Mittel. Der Hintergrund dieser illegalen und skandalösen Aktion wird in Kürze erklärt.


In L'Aquila, 100 km von Rom, in einer bekannten seismisch äußerst aktiven Zone, die seit Menschengedenken von schweren zerstörerischen Beben geplagt ist, gab es 2008/2009 monatelang täglich leichtere Beben in der Region Abruzzen, die im Laufe der Zeit an Stärke zunahmen und schließlich Ende März 2009 auch für die Bewohner spürbar wurden. Diese Umstände haben Seismologen und Katastrophenschutzbeamten auf den Plan gerufen. Es wurde ein hochkarätig besetztes Expertengremium gebildet, das sich mit der Gefahren-analyse und Gefahrenabwehr befassen sollte, allesamt prominente, international anerkannte Seismologen und Geophysiker, die immerhin große Autorität bei der betroffenen Bevölker-ung besaßen. Was taten nun also diese Koryphäen, als sie sich am 31. März 2009 (eine Woche vor dem Starkbeben) in L'Aquila zur Beratung trafen, beauftragt durch den italienischen Katastrophenschutz (Italian Civil Protection Agency, Protezione Civile)? Die an Stärke zunehmenden Erschütterungen deuteten sie als "Entladung der Spannungen in der Erdkruste". Sie irrten und zogen wissenschaftlich unzulässige Schlüsse. Das große Beben fand trotz dieser angeblichen Spannungsentladungen statt. Das verstärkte Auftreten von Radon ignorierten sie. Warnende Stimmen wurden zum Schweigen gebracht: Panikmache, meinten die Experten. Schließlich befand das offizielle Expertengremium der Sieben Weisen: Keine Gefahr! Es bestehe kein erhöhtes Bebenrisiko. Der verängstigten Bevölkerung wurde geraten, sich bei einem Glas guten Rotweins Marke Montepulciano zu entspannen. Eine Entwarnung also. Die Menschen wiegten sich daraufhin in falscher Sicherheit und ergriffen von sich aus keine vorsorgenden Maßnahmen. Von Seiten der Behörden wurde keine Evakuierung angeordnet. Doch es kam anders. Wenige Tage später in der Nacht zum 6. April 2006 kam es zu einem starken Beben und die Stadt lag in Trümmern; mehr als 300 Menschen starben, Tausende wurden verletzt, fast 70 000 wurden obdachlos.

Dies zog verständlicher- und logischerweise nach sich ein juristisches Nachspiel. Die sieben Experten des Gremiums wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und verurteilt. Es ging schlicht darum, dass für ein bestimmtes seismisch hochgradig gefährdetes Gebiet, das in der Vergangenheit bereits mehrmals durch schwere Erdbeben heimgesucht und das durch monatelange Erschütterungen erneut auffällig wurde - ein zerstörerisches Beben aus-drücklich und wissenschaftlich völlig unzulässig durch die zuständigen Experten ausge-schlossen wurde. Die latente seismische Gefahr wurde durch die beruhigenden Äußerungen von Experten verharmlost. Daraufhin wiegte sich die Bevölkerung in falscher Sicherheit und die Behörden frönten ihrer üblichen lieb gewonnenen Untätigkeit. Die Experten (Wissen-schaftler und Behördenleiter) handelten nicht nur wissenschaftlich falsch sondern auch ethisch gewissenlos und unverantwortlich - kriminell fahrlässig.

Im Zusammenhang mit juristischen Folgen des menschengemachten Erdbebendesasters in L'Aquila im April 2009, wandten sich über 5000 Wissenschaftler aus aller Welt in einem offenen Brief an den italienischen Präsidenten Napolitano. Bereits im Vorfeld des Gerichts-verfahrens zum L'Aquila-Prozessauftakt (staatsatsanwaltliche Ermittlungen) brach in der mafiösen Geophysiker-Unterwelt der Sturm der Entrüstung aus.  Die mehr als 5000 Unter-zeichner dieses Skandalbriefes forderten den italienischen Präsidenten unverholen auf, unmittelbaren politischen Druck auf die italienische Justiz auszuüben, um auf diese Art und Weise den Verlauf des L'Aquila-Prozesses zugunsten der Angeklagten zu beeinflussen. Das Expertengremium, das massenweise Menschenleben zu verantworten hatte, das vor dem schweren Hauptbeben von L'Aquila in unverantwortlicher Weise unwissenschaftlich argu-mentierte, öffentlich eine Entwarnung ausgesprochen hatte und damit das Bedrohungs-potential noch vergrößerte, sollte nicht strafrechtlich belangt werden. Nachdem das Gerichtsurteil verkündet wurde, wurden sie in ihren Drohungen noch deutlicher: "Das ist eine absurde und gefährliche Entscheidung, die von US-Beamten getadelt und vom italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano gekippt werden sollte.“ ("This is an absurd and dangerous decision that U.S. officials should rebuke, and Italian President Giorgio Napolitano should overturn.")

Wir halten fest: Eine weltweite Allianz so genannter unabhängiger wissenschaftlicher Knechte ohne Moral und Berufsethos (Wissenschaftler genannt) zusammen mit einigen mächtige wissenschaftlichen Lobbygruppen in den USA, in Europa und woanders unter-nahmen es, in ein laufendes Gerichtsverfahren in einem anderen Land, einer Demokratie und einem Rechtsstaat, einzugreifen und unzulässig Einfluss zu nehmen. Es geschah in Form von Einschüchterung, Nötigung, Erpressung und Skandalisierung unabhängiger italienischer Justiz, um den Ausgang und Fortgang des Verfahrens zu beeinflussen - unter dem Deckmantel der Unterstützung für die Angeklagten/Verurteilten. Es geschah in einem ultimativen, forschen, brüskierten, einschüchternen, belehrenden und dummdreisten Befehls-ton, der verlangte, Rechtsbruch zu begehen. Der Präsident Italiens wurde aufgefordert, das Gericht zu "stürzen" und das Urteil zu "kippen". Das ganze war begleitet von einer widerlichen, konzentrierten, konzertierten und orchestrierten mediale Schmutzkampagne (auch in Deutschland), die in ihren Verlautbarungen und in der gezielt inszenierten Medien-hetze versuchte, die italienische Justiz lächerlich zu machen und in jeder Hinsicht zu diskreditieren und einzuschüchtern.  Ein Blick auf die agierenden Hauptakteure machte deutlich, wer die Macht hatte, Italien als Land durch diese Hexenjagd in den Schmutz zu ziehen, einen Teil der Medien zu vereinnahmen und zu steuern, das ergangene Gerichtsurteil als "Skandal", "absurd", "krasses Fehlurteil" und "antiwissenschaftliche Hexenjagd" abzustempeln, das Gericht als eine pervertierte Art des Inquisitionsgerichts anzuschwärzen, das versäumte, elementare juristische Standards einzuhalten:

American Association for the Advancement of Science, the Seismological Society of America, the American Geophysical Union, the Geological Society of America, the European Geosciences Union, the International Association of Seismology and Physics of the Earth Interior, the U.S. National Academy of Sciences, the Royal Society (U.K.), the Seismological Society of Japan, Geoforschungszentrum Potsdam, u.a.

Italienische Richter und Staatsanwälte wurden bei dieser Schmutzkampagne als unzurechnungsfähige Idioten diffamiert und die kriminell fahrlässigen Experten als Märtyrer der Wissenschaft glorifiziert.

Wenn etwas skandalös ist, dann ist es dieser AAAS-Brief und die gesamte weltweite Aktion von Kreisen, die sich reinwaschen wollen von Schuld und Versagen bei dieser und bei anderen vorgeblich nicht zu verhindernden Katastrophen, so genannten "Naturkatastrophen", die, wenn man genauer hinsieht, weitgehend vermeidbar gewesen wären (z.B. das Tsunami-Massaker 2004 an den Touristenstränden des Indischen Ozeans). Der Brief von Leshner geht aber ohnehin an der Sache vorbei und ist in seinem Gesamtduktus absurd, obgleich einzelne Feststellungen und Forderungen darin richtig und zu beherzigen sein mögen. Von Wissenschaftlern dürfte ein so unlogischer Text nicht kommen. Er ist nicht nur juristisch-politisch ein Unding. Es fehlt ihm auch an jeglicher Gedankenschärfe.

Sollten an der Aktion auch norwegische Wissenschaftsknechte beteiligt gewesen sein, dann erwarten wir von der norwegischen Strafjustiz, gegen diese zuallererst strafrechtliche Ermittlungen anzustellen

Zum Schluss erinnern wir an eine These aus John Lockes Staatstheorie:

Ein Staat, der die Sicherheit seiner Bürger nicht gewährleisten kann,  
hat die Conditio sine qua non seiner Legitimität verloren.

***

Am 28. März 2014 wurde Stoltenberg vom Nordatlantikrat zum neuen NATO-General-sekretär ernannt. Dieser Mann hat seine politische Unfähigkeit und persönliche Unwilligkeit unter Beweis gestellt, als es darum ging, die größte nationale menschengemachte Katastrophe Norwegens der Nachkriegszeit, der 84 norwegische Bürger das Leben kostete, aufzuarbeiten. Dieser Mann, der nach den Attentaten 2011 sich leidenschaftlich in seinen pathetischen Reden an die Nation wandte, der sich als die seelischen Wunden heilender Moralapostel aufspielte und mit großen gefühlsbetonten rhetorischen Phrasen aufwartete, erwies sich nach dem Tsunami-Massaker 2004, an dem Norwegen seine Hand anlegte, als ein unmenschlich gefühlskalter Politiker ohne moralisches Rückgrat, sprich ohne Anstand und Moral.

Ist dieser Mann in seiner Funktion als NATO-Generalsekretär, von dessen Entscheidungen ab dem 1. Oktober 2014 möglicherweise das Leben von Millionen abhängt, wirklich geeignet für diesen Posten?

Diese Frage wollen wir freilich nicht unbeantwortet im Raum stehen lassen sondern geben hierzu (nach dem im affirmativen Ton gehaltenen Leserbrief an das WSJ vom 2. April 2014) auch unsere Zustimmung. Warum? Der permanent bedingt abwehr- und dienstbereite NATO-Saftladen im Tiefschlaf, im Suff oder im wie auch immer bedingten Erholungsurlaub (der Kürzel OEF, der anfangs für Operation Enduring Freedom stand, kann deshalb nicht anders als Operation Erholsame Ferien gedeutet werden) – dieser paramilitärische Büro-kratenmoloch, der dennoch nicht müde wird von sich zu behaupten, die Sicherheit euro-päischer Bürger rund um die Uhr im Auge zu behalten und ihr Leben zu beschützen – hat 2004 genauso untätig auf die herannahende Tsunami-Katastrophe reagiert wie Norwegen und hat sein Versagen genauso vertuscht, wie Norwegen es tat. Solche Bondeviks und Stoltenbergs als NATO-Generalsekretäre werden also in diesem Gremium als Leute aus den eigenen Reihen angesehen: Menschenmaterial aus dem gleichen Guss. Und so bleiben Versager und Vertuscher unter sich.

WAS IST ZU TUN?

Das Tsunami-Massaker 2004 und den vermeidbaren Tod ausländischer Touristen, unserer Mitbürger, kann man nicht ungeschehen machen. Den Betroffenen fällt es schwer, auch nur daran zurückzudenken. Es ist massenweise Menschenleben zu beklagen, das in grausamer, gewaltsamer Weise ausgelöscht wurde. Danach sind zusätzlich noch Werte verloren gegangen, die unseren Rechtsstaat und unsere Moral generell in Frage stellten. Die Gerechtigkeit und der Rechtsfrieden verlangen, dass diese Werte wieder zur Geltung gebracht werden müssen. Für das massive Versagen Norwegens am 26. Dezember 2004 verlangen wir alsbald eine öffentliche Entschuldigung aller entsprechenden norwegischen Stellen in Form eindeutiger Schuldbekenntnisse und eine restlose, transparente Aufklärung des Katastrophenhergangs aus norwegischer Sicht. Es muss minuziös aufgeklärt werden, wer an dem Versagen schuld gewesen ist. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir fordern öffentliche Maßregelung der Versager durch ein norwegisches Gericht, Errichtung einer nationalen Gedenkstätte und eines nationalen Opfer-Hilfsfonds sowie finanzielle Wiedergutmachung.


JerzyChojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
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German Tsunami Victims Response Group e.V.
was established as a German non-profit tsunami victims organisation
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