Misstraut nicht der Wissenschaft,
sondern den Pseudowissenschaftlern!
Missachtet nicht die Wissenschaftsergebnisse,
sondern das, was euch die Pseudowissenschaftler erzählen!
Zweifelt nicht an der Wahrheit,
sondern an den Lügen derer,
die sie verraten haben.
Wir, die Opfer des menschengemachten
Tsunami-Desasters 2004, haben es erkannt,
dass unter den sog. Wissenschaftlern
sich schlichte Lumpen und Dreckfinken befinden,
die im Eigeninteresse mit ihrem verlogenen Mundwerk
die Öffentlichkeit belügen
und ihr Pseudowahrheiten auftischen,
die mit der Wahrheit nichts zu tun haben.
Es hat sich sogar herausgestellt,
dass wir hier mit einer international agierenden und vernetzten
kriminellen Pseudowissenschaftsmafia
zu tun haben, deren Mitglieder
wie Pech und Schwefel zusammenhalten
und damit das Wissenschaftsethos in den Dreck ziehen.
Sie tun das, um von ihrer Mitverantwortung
für die von ihnen herbeigeführte Desaster abzulenken,
insbesondere für den vermeidbaren und fremdverschuldeten
Massentod beim Tsunami-Desaster 2004,
und der gerechten Strafe zu entkommen.
DRECKSCHWEINE!
Pseudowissenschaftler sind auch nur Schurken - oder, anders ausgedrückt: Menschen mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Hang zu Lüge, Betrug, Profitgier oder Größenwahn. Und die von ihnen betriebene Pseudowissenschaft ist Teil der Gesellschaft, sie muss sich auch vor der Gesellschaft verantworten. Das geht in einem Rechtsstaat nur vor Gericht: vor einem unabhängigen und nur der Wahrheit und Gerechtigkeit verchriebenen Gericht, auch wenn vor dem die Dreckschweine der Pseudowissenschaft stehen.
Wir, die Opfer des menschengemachten
Tsunami-Desasters 2004, haben es erkannt,
dass unter den sog. Wissenschaftlern
sich schlichte Lumpen und Dreckfinken befinden,
die im Eigeninteresse mit ihrem verlogenen Mundwerk
die Öffentlichkeit belügen
und ihr Pseudowahrheiten auftischen,
die mit der Wahrheit nichts zu tun haben.
Es hat sich sogar herausgestellt,
dass wir hier mit einer international agierenden und vernetzten
kriminellen Pseudowissenschaftsmafia
zu tun haben, deren Mitglieder
wie Pech und Schwefel zusammenhalten
und damit das Wissenschaftsethos in den Dreck ziehen.
Sie tun das, um von ihrer Mitverantwortung
für die von ihnen herbeigeführte Desaster abzulenken,
insbesondere für den vermeidbaren und fremdverschuldeten
Massentod beim Tsunami-Desaster 2004,
und der gerechten Strafe zu entkommen.
DRECKSCHWEINE!
Pseudowissenschaftler sind auch nur Schurken - oder, anders ausgedrückt: Menschen mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Hang zu Lüge, Betrug, Profitgier oder Größenwahn. Und die von ihnen betriebene Pseudowissenschaft ist Teil der Gesellschaft, sie muss sich auch vor der Gesellschaft verantworten. Das geht in einem Rechtsstaat nur vor Gericht: vor einem unabhängigen und nur der Wahrheit und Gerechtigkeit verchriebenen Gericht, auch wenn vor dem die Dreckschweine der Pseudowissenschaft stehen.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
***
Debatte über Wissenschaft und Politik
Wissen, zuhören, differenzieren:
Berlins ehemaliger Wissenschaftssenator über das Wechselspiel zwischen
Wissenschaft und Politik. Ein Gastbeitrag. (TAGESSPIEGEL)
Wissen war in der gesamten
Menschheitsgeschichte von zentraler Bedeutung. Heute aber leben wir nicht mehr
nur in einer Wissensgesellschaft, sondern in einer Wissenschaftsgesellschaft.
Wissenschaftliches Wissen durchdringt alle Lebensbereiche, persönliche, berufliche
und gesellschaftliche. Wissenschaft liefert auch einen entscheidenden Baustein
dafür, Politik und Gesellschaft zukunftsfähig zu machen: Die Politik stützt
sich in ihrem Handeln glücklicherweise immer mehr auf wissenschaftliche
Erkenntnisse.
Zunehmend werden aber heute
Fakten infrage gestellt, gerade auch solche, die auf wissenschaftlicher
Erkenntnis beruhen. Dieser gefährliche Trend reicht vom Alltag bis in die große
Politik. Kinder werden seltener geimpft, Fake News erlangen weite Verbreitung,
und der mächtigste Politiker der Welt, der amerikanische Präsident, leugnet
gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und macht dies zur Grundlage seiner
Politik.
Ob es tatsächlich einen solchen
Glaubwürdigkeits- oder Vertrauensverlust gibt, ist umstritten. Unabhängig
davon, ob er nachweisbar ist und ob die öffentliche Infragestellung
wissenschaftlicher Erkenntnisse auf ihn zurückzuführen ist: Es gibt durchaus
gute Gründe, der Wissenschaft nicht vorbehaltlos zu vertrauen. Viele Aspekte
sind hier wirkmächtig, und nur am Rande sei erwähnt, dass die Wahrnehmung der
Wissenschaft auch dadurch beeinflusst wird, wie Medien wissenschaftliche
Ergebnisse vermitteln und wie die Bevölkerung sie rezipiert. Wesentliche
Probleme sind primär von der Wissenschaft selbst zu verantworten, andere von
der Politik.
Die Wissenschaft gibt Anlass, ihr
zu misstrauen
Wissenschaft produziert nicht nur
schlechte, sondern sogar falsche Ergebnisse, auch nach ihren eigenen Maßstäben,
und dies leider in einem beträchtlichen Ausmaß. Beispielhaft sei hier eine
Umfrage unter Lebenswissenschaftlern angeführt. Zwei Prozent der Forschenden
gaben zu, selbst zu fälschen. Ein Drittel gab an, bei ihren Veröffentlichungen
„Tricks“ zu verwenden, und unterstellte zudem, dass zwei Drittel ihrer Kollegen
„schummeln“, das heißt, Ergebnisse schönen oder – nennen wir es beim Namen –
betrügen. Nicht zuletzt in den Lebenswissenschaften hat „schlechte
Wissenschaft“ eine für jeden augenfällige ethische Dimension: Sie gefährdet
Patienten, sie führt zu unnötigem Leid und Tod in Tierexperimenten.
Wenngleich nicht alle Bürger die
Details rezipieren, hinterlassen solche Tatsachen Spuren, es entsteht eine
Stimmung. Das geflügelte Wort „Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst
gefälscht habe“, das Winston Churchill zugeschrieben wird, aber wohl auf
Goebbels zurückzuführen ist, ist im Bewusstsein der Bevölkerung durchaus
präsent. Es nährt den Zweifel an Erkenntnissen, die durch Statistik gewonnen
wurden, und fördert damit insgesamt einen Vertrauensverlust.
Die Wissenschaft ist also
dringend aufgerufen, systematisch, konsequent und nachhaltig an ihrem Ruf zu
arbeiten. Dazu sollte sie nicht ihr Marketing, sondern ihre Strukturen der
Qualitätssicherung auf den Prüfstand stellen und auf die Höhe der technischen
und gesellschaftlichen Entwicklung bringen.
Politische Entscheidungen müssen
die Politiker aushandeln
Wer allerdings die eine einfache
Wahrheit von der Wissenschaft erwartet, kann nur enttäuscht werden. Wer als
Wissenschaftler den Anschein erweckt, eine solche liefern zu können, kann
andere nur enttäuschen und muss auf lange Sicht Vertrauen verlieren. Die
Unkenntnis über die Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft abzubauen, den
Unterschied von bedingter Erkenntnis und ewig währender Wahrheit zu erhellen,
ist eine mühevolle Aufgabe, erst recht in einer Zeit, in der viele Menschen
sich nach Komplexitätsreduktion sehnen, um sich orientieren, verorten,
beheimaten zu können. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind abhängig von der
Subjektivität der Fragestellung, der angewandten Methode, und es ist in der DNA
der Wissenschaft verankert, ihre eigenen Erkenntnisse infrage zu stellen und
sie gegebenenfalls zu revidieren. Der Mühe müssen sich alle Seiten stellen,
zuerst die Wissenschaft selbst, aber auch diejenigen, die Wissenschaft
rezipieren.
Wissenschaft muss aufmerksam
darauf achten, einem Missbrauch ihrer Arbeit zu wehren. Sie liefert Fakten und
keine Entscheidungen. Für politische oder wirtschaftliche Entscheidungen ist
eine Wertigkeitsskala bestimmend, die der Wissenschaft strukturell fremd ist,
es sei denn, eine solche ist ausnahmsweise ihr Gegenstand. Wissenschaftliche
Erkenntnisse sind grundlegend und unverzichtbar für Politik, aber zur
politischen Entscheidung werden sie erst im Zuge der wertgebundenen Gewichtung
und Abwägung durch Politiker. Die Diskussion im Spannungsfeld Ökonomie und
Ökologie belegt dies eindrucksvoll. Klimaforscher, Wirtschaftswissenschaftler
und Soziologen liefern unverzichtbare Erkenntnisse zur Zukunft des
Braunkohlegebiets in der Lausitz; legitime Entscheider aber wären sie nicht.
Deutschland braucht einen Chief
Scientific Advisor
Auch die Politik kann einen
Beitrag zum Vertrauen in die Wissenschaft leisten. Der Bringschuld der
Wissenschaft entspricht eine Holschuld der politischen Akteure. In den mehr als
20 Jahren, die ich an der Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft
gearbeitet habe, habe ich eine oft erschreckende Unkenntnis von Politikern über
die Arbeit von Wissenschaftlern und die Bedingungen und Grenzen ihrer Tätigkeit
erfahren.
Dieser Befund, der in anderen
Berufsgruppen nicht wesentlich anders sein dürfte, erstaunt angesichts des
Anspruchs, dass unsere Schulen bis zum Abitur die Grundprinzipien
wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und immer mehr junge Menschen mit ihren
Bachelor- und Masterarbeiten tatsächlich wissenschaftlich gearbeitet haben
sollen. Und er wird nicht dadurch besser, dass wir eher zu viele Promotionen –
der Nachweis zur Fähigkeit selbstständigen wissenschaftlichen Arbeitens – haben
als zu wenige.
Politik muss sich ehrlich machen:
Wenn sie notwendige Kompetenzen selbst nicht besitzt, muss sie sicherstellen,
dass diese anderweitig vorhanden sind. Wenn sie das versäumt, kommt sie ihrer
eigenen Verantwortung nicht nach. Auch hier könnte eine einfache Maßnahme auf
der Ebene der politischen Exekutive hilfreich sein: ein persönlicher
wissenschaftlicher Berater für den Vorsitzenden des Kabinetts beziehungsweise
des Senats in Anlehnung an den Chief Scientific Advisor in Großbritannien.
Dieser ist ausdrücklich nicht für
Wissenschaftspolitik zuständig, sondern besitzt ein Rederecht zu Vorlagen aller
Ressorts und vermittelt und erläutert, ob die mit wissenschaftlichen Gutachten
untermauerten Entscheidungsvorlagen aus wissenschaftsmethodischer Sicht
tatsächlich plausibel und angemessen sind. Angesichts der Bedeutung von
wissenschaftlicher Erkenntnis für politische Entscheidungen und der Verdichtung
und Hast heutiger politischer Entscheidungsprozesse bedarf es zwingend
wissenschaftsmethodischer Kompetenz auf dieser Ebene, über die Politiker nur
selten verfügen.
Die hohe Kunst des Kompromisses
Politik ist Interessenvertretung
und Interessenausgleich. Ihre Königsdisziplin ist nicht die brutale
Durchsetzung von Einzelinteressen, sondern die hohe Kunst des Kompromisses:
einander widersprechende Interessen unter einen Hut zu bringen, ausgewogene
Werte-Entscheidungen zu treffen. Diese Kunst ist bedauerlicherweise in Verruf
geraten.
Politische Akteure geraten in die
Versuchung, ihre Position, die sie in der politischen Auseinandersetzung mit
anderen zu Recht vehement vertreten haben, auch ohne Verluste durchsetzen zu
wollen. Eine 100-prozentige Umsetzung von Vorhaben gilt als Erfolg und wird kurzatmig
beprahlt. Alles andere gilt als Niederlage und wird in unserer schnell erregten
Welt entsprechend vernichtend kommentiert.
Der Wert eines guten Kompromisses
wird immer mehr verkannt, man zeigt mit dem Finger auf Trump – und
„trumpisiert“ doch selbst. Dass man heute, wenn von einem Kompromiss in der
Politik die Rede ist, nicht an eine große Leistung denkt, sondern damit eher
einen „faulen“ Kompromiss assoziiert, spricht Bände.
Alternativlos? Daran darf sich
echte Wissenschaft nicht beteiligen
Wo Politik in dieser Weise
schwächelt, wird gern die Wissenschaft bemüht. Hat man nicht die Kraft zum
Kompromiss, also das Vermögen, auch die Interessen der anderen Seite zu sehen
und anzuerkennen, oder fehlt die Überzeugungskraft der eigenen Argumente,
erliegt Politik leicht der Versuchung, sich eine wissenschaftliche
Stellungnahme zu suchen, um vermeintliche Sachzwänge zu erzeugen.
Und es gibt Wissenschaftler, die
sich wider besseres Wissen in dieser Weise einbinden lassen. Zurückblickend auf
über 20 Jahre als Minister kann ich mich aber nicht erinnern, dass einmal ein
Ressort von sich aus zwei Gutachten mit dezidiert unterschiedlichen Positionen
vorgelegt und dann begründet hätte, warum es mit Blick auf die zu treffende
Entscheidung die Argumente einer Stellungnahme stärker gewichtet als die der
anderen. Im Gegenteil, das Wort „alternativlos“ ist in der Politik in Mode
gekommen. Echte Wissenschaft ist unabhängig und darf sich daran nicht
beteiligen.
Die soziale, liberale Demokratie
ist ohne Zweifel weltweit in unruhigem Wasser. Ursachen gibt es viele. Zu
beobachten ist, dass einerseits immer stärker personalisiert wird: Es wird nach
starken Persönlichkeiten gerufen, die Charisma und fachliche Kompetenz auf sich
vereinen und Menschen, Parteien, Fraktionen führen können. Andererseits ist in
der Praxis die gegenläufige Entwicklung unübersehbar. Politiker und
Politikerinnen sind immer weniger bereit, persönliche Verantwortung für
inhaltliche Positionen zu übernehmen, diese auch dann zu vertreten, wenn es
Gegenwind gibt, und um sie zu kämpfen, um die Menschen dafür zu gewinnen, wie
das beispielhaft die Akteure der Agenda 2010 vorlebten: das Notwendige, ja auch
das Unpopuläre tun für das Land, das bis heute davon profitiert.
Raum gewonnen hat eine Politik
des Sich-Versteckens
Raum gewonnen hat eine Politik
des Sich-Versteckens, möglichst noch versehen mit dekorativem politisch
korrekten Feigenblattwerk. In diesen Zusammenhang gehört auch die Neigung,
Entscheidungen, die eigentlich der Politik obliegen, sogenannten Experten, und
damit sehr häufig Wissenschaftlern, zu übertragen. Diese sollten der eigenen
Eitelkeit nicht erliegen und weder die Arbeit noch die Verantwortung der
gewählten Politiker übernehmen. Wissenschaftliche Politikberatung muss sich im
Dreieck Politiker-Wissenschaftler-Bürger den eigenen und den gemeinsamen
Kernproblemen stellen, um glaubwürdige Wissenschaft zu betreiben und gute
Politik für die Bürger und die Zukunft unserer Gesellschaft zu machen.
Es gilt für jede dieser Gruppen,
vor der eigenen Tür zu kehren. Es gilt, Rollen und Zuständigkeiten zu klären,
sie zu leben und in Zusammenarbeit Verantwortung wahrzunehmen. Unvermeidbar
wird für alle drei Gruppen sein, sich Grundwissen anzueignen, zuzuhören und
sich der kleinen Mühsal der Differenzierung zu unterziehen. Helfen können wie
immer Respekt, Wertschätzung, Unaufgeregtheit, Offenheit und Standvermögen.
[Jürgen Zöllner ist Vorstand der
Stiftung Charité und war von 2006 bis 2011 Bildungs- und Wissenschaftssenator
in Berlin. Sein Artikel basiert auf einem Text in dem Band „Öffentliche
Vernunft? Die Wissenschaft in der Demokratie“. Herausgeber: Wilfried Hinsch und
Daniel Eggers bei De Gruyter (2019).]
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