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Mittwoch, 8. Januar 2020

PUERTO RICO: NOTSTAND NACH ERDBEBEN


Notstand nach Erdbeben ausgerufen

Blick auf das eingestürzte blau-weiße Gebäude, dessen Stockwerke ineinandergefallen sind. (Carlos Giusti/AP/dpa)
Eine vom Erdbeben zerstörte Schule in Adripina Seda. (Carlos Giusti/AP/dpa)
Im US-Außengebiet Puerto Rico ist nach einem Erdbeben der Notstand ausgerufen worden.
Regierungschefin Vazquez gab die Entscheidung in der Hauptstadt San Juan bekannt. Das Beben hatte eine Stärke von 6,4; es waren die heftigsten Erdstöße in dem Land seit mehr als 100 Jahren. Mindestens ein Mensch kam ums Leben; zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Mehrere hundert Menschen sind obdachlos. Betroffen war vor allem der Süden des Landes. Da zwei Kraftwerke heruntergefahren werden mussten, sind derzeit fast alle drei Millionen Einwohner Puerto Ricos ohne Strom. Das Trinkwasser wurde rationiert.

Erdbeben bei Puerto Rico 2020

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Erdbeben bei Puerto Rico 2020
Erdbeben bei Puerto Rico 2020 (Puerto Rico)
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Datum7. Januar 2020
Uhrzeit08:24:26 UTC
IntensitätVII  auf der MM-Skala
Magnitude6,4 MW
Tiefe10 km
Epizentrum17° 54′ 58″ N66° 48′ 47″ W
LandPuerto Rico
Tote1
Verletzte8
Das Erdbeben bei Puerto Rico ereignete sich am 7. Januar 2020 um 04:24 Uhr Ortszeit etwa 20 Kilometer südwestlich der Großstadt Ponce. Bei dem Beben mit der Momenten-Magnitude 6,4 Mw kam eine Person ums Leben, acht weitere wurden verletzt.

Hintergrund

Das Hauptbeben vom 7. Januar war das stärkste Beben einer seit 28. Dezember 2019 aktiven Erdbebenserie an der Südküste Puerto Ricos. Sein Hypozentrum lag in einer Tiefe von zehn Kilometern. Es ereigneten sich hunderte Vor- und Nachbeben, von denen dutzende im Land wahrgenommen werden konnten.
Puerto Rico liegt an der Plattengrenze zwischen der Nordamerikanischen Platte und der Karibischen Platte und damit gleichsam in der Knautschzone zwischen den beiden tektonischen Platten. Die Nordamerikanische Platte bewegt sich mit etwa 20 Millimeter pro Jahr in südsüdwestlicher Richtung gegen die Karibische Platte und subduziert nördlich von Puerto Rico unter diese im Puerto-Rico-Graben. Südlich von Puerto Rico taucht die Kruste der Karibischen Platte im Muertos Graben unter der Insel ab. Die beobachteten Daten deuten darauf hin, dass die Beben vom Januar 2020 tektonische Ereignisse innerhalb der Karibischen Platte darstellen. Der Deformationsvorgang des Hauptbebens zeigte Komponenten einer Blattverschiebung und einer Abschiebung.[1][2]
Das Beben, das laut Augenzeugenberichten etwa 30 Sekunden lang die Erde erschütterte, war das stärkste auf der Insel seit dem Erdbeben bei Puerto Rico 1918.[3]

Vorbeben

Von 28. Dezember 2019 bis zum Hauptbeben am 7. Januar 2020 wurden mehr als 400 Beben mit Magnituden ≥ 2,0 registriert.[2] Hier sind jene mit Magnitudenwerten von 4,5 oder höher gelistet:
Zeitpunkt (UTC)MagnitudeTiefeKoordinatenUSGS-Eintrag 

Nachbeben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitpunkt (UTC)MagnitudeTiefeKoordinatenUSGS-Eintrag 

Opfer und Schäden

In Ponce starb ein Mann beim Einsturz einer Wand. Acht weitere Menschen wurden verletzt.[18]
Bei dem Beben wurden Häuser und Straßen beschädigt. Von eingestürzten Häusern wurden aus Guánica und Guayanilla berichtet.[19][20] Das Kraftwerk Central Costa Sur wurde beschädigt.[18][21] Auf der ganzen Insel fiel aufgrund einer automatischen Sicherheitsabschaltung der Strom aus.[19]
Mindestens 346 Menschen wurden durch das Beben obdachlos. Bei 300.000 Haushalten fiel die Trinkwasserversorgung aus.[3]
Eine ursprünglich ausgegebenen Tsunamiwarnung wurde wieder aufgehoben, es wurde ein kleiner Tsunami von wenigen Zentimetern Höhe beobachtet.[18] Alle Schulen des Landes wurden bis 13. Januar geschlossen, um sie auf Schäden zu untersuchen.[22] Gouverneurin Wanda Vázquez rief den Notstand aus. Damit kann die Nationalgarde zur Unterstützung der Einsatzkräfte mobilisiert werden.[23] Vázquez forderte die Bürger auf, ihre Häuser und Wohnungen zu inspizieren und Schäden zu melden sowie nach ihren Nachbarn zu sehen.[3][20]
Bei einem starken Vorbeben am 6. Januar um 06:32 Uhr Ortszeit kam es bereits zu Schäden an mehreren Gebäuden, Erdrutschen und Stromausfällen. Auch die touristisch bedeutsame Naturbrücke Punta Ventana am Strand von Guayanilla, die bereits bei anderen Vorbeben beschädigt worden war, stürzte bei diesem Vorbeben ein.[24]

Hilfe

Die Ausrufung des Notstands könnte föderale Finanzhilfen für das US-Außengebiet Puerto Rico ermöglichen. Gouverneurin Vázquez trat mit US-Katastrophenschutzbehörde FEMA in Verbindung. Mehrere Abgeordnete und Senatoren des Kongresses appellierten an Präsident Donald Trump, Puerto Rico zu unterstützen.[3]

Belege

  1.  M 6.4 - 8km S of Indios, Puerto Rico. USGS, abgerufen am 8. Januar 2020.
  2. ↑ Hochspringen nach:a b Magnitude 6.4 Earthquake in Puerto Rico. USGS, 7. Januar 2020, abgerufen am 7. Januar 2020.
  3. ↑ Hochspringen nach:a b c d Puerto Rico in state of emergency after most powerful quake in over 100 years. In: theguardian.com. 7. Januar 2020, abgerufen am 8. Januar 2020 (englisch).
MEHR INFOS UNTER: https://web.de/magazine/panorama/schwere-erdbeben-erschuettern-karibikinsel-puerto-rico-34323504

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