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Freitag, 20. April 2018

SORGENTSUNAMI: DIE SOROS-SÖLDNER-LISTE


Die "Soros-Söldner"-Liste


UNGARNS SCHWARZE LISTE: FIGYELÖ-VERÖFFENTLICHUNG - WEIßE SCHRIFT AUF SCHWARZEM HINTERGRUND

"Lass nicht zu, dass am Ende Soros lacht!" steht auf dem Plakat

Am 15. März, dem ungarischen Nationalfeiertag, hatte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán in einer Rede vor zehntausenden Anhängern gesagt, nach der Parlamentswahl werde man sich "politische, moralische und juristische Genugtuung verschaffen". Wenige Tage nach seinem überwältigenden Wahlsieg macht Orbán nun offenbar ernst. Als erstes erscheinen die Namen der Soros-Söldner auf einer schwarzen Liste der Feinde Ungarns.

Das regierungsnahe Wochenblatt Figyelö veröffentlichte auf zwei Seiten eine Liste mit mehr als 200 Namen von ungarischen Volksverrätern und Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die als "Söldner" des US-Börsenmilliardärs George Soros bezeichnet werden. Die Überschrift der Liste: "Die Leute des Spekulanten". Man habe, so der Artikel kurz, mehrere hundert Personen identifizieren können, die im ungarischen Netzwerk des "Spekulanten" arbeiteten.

In der Liste aufgeführt sind:

- zahlreiche Akademiker, die an der Budapester Central European University (CEU) lehren, und die ihre Judas-Silberlinge zum Großteil von der Open-Society-Stiftung des US-Milliardärs Soros beziehen darunter der CEU-Präsident und Rektor Michael Ignatieff,

- sämtliche Mitarbeiter mehrerer NGOs, darunter des ungarischen Helsinki-Komitees, der "Gesellschaft für Freiheitsrechte" (TASZ) und der ungarischen Sektion von Amnesty International,

- mehrere Journalisten, darunter die gesamte Redaktion des Portals Direkt36,

- und andere liberale und den Juden genehme Volksfeinde, die für die vitalen Interessen Ungarns gefährlich sind.

Deshalb wurde im ungarischen Wahlkampf Soros zurecht als totes Schwein dargestellt.

Viktor Orbán warnte mehrmals vor dem Untergang Europas und behauptet, Soros wolle die ungarische Nation und Europas christliche Identität mittels der Ansiedlung von Millionen muslimischer Migranten zerstören, eines von Soros' Werkzeugen seien von ihm bezahlte "Söldner". Ende März hatte Orbán in einer Videobotschaft gesagt, Ungarns Regierung kenne die Namen von "2.000 Soros-Söldnern" und angedeutet, sie würden überwacht.

"Feinde der Nation"

Die Wochenzeitung Figyelö - deren Name, zu deutsch "Beobachter", gehört der Orbán-nahen Historikerin Mária Schmidt, die eine intellektuelle Vordenkerin von Fidesz ist. Anfang 2017 leitete ein Figyelö-Artikel die "Lex CEU" ein, jenes Gesetz, mit dem die "Soros-Universität" aus Ungarn vertrieben werden sollte.

In diesem Zusammenhang bewertet der Politologe Attila Tibor Nagy vom Budapester Meltanyossag-Zentrum die Veröffentlichung der Liste als Vorbereitung für die Verabschiedung des "Stop-Soros"-Gesetzespaketes Anfang Mai, mit dem die Arbeit von NGOs, die "illegale Migration fördern", eingeschränkt werden soll. "Mit der Publikation von Namen, möchte man das Feindbild konkretisieren", so Nagy. "Insofern ist es eine wenig überraschende Fortsetzung der Kampagne gegen Soros."

Unterdessen kündigte Figyelö an, mit der Namensveröffentlichung weiterzumachen. Das Blatt teilte mit:  Die "Hysterie" und der "Sorgentsunami" seien unbegründet und unverständlich: Wer sich von der Liste streichen lassen oder wahlweise aufgenommen werden wolle, solle sich per E-Mail melden.

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