AFP, 8. Januar 2018
Viktor Orban nennt muslimische Flüchtlinge Invasoren
Ungarns
Ministerpräsident Viktor Orban hat die Migration nach Europa als Invasion
bezeichnet. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung
(Montagsausgabe) sagte Orban: "Wir betrachten diese Menschen nicht als
muslimische Flüchtlinge. Wir betrachten sie als muslimische Invasoren."
Um
aus Syrien in Ungarn einzutreffen, müsse man vier Länder durchqueren, sagte der
ungarische Regierungschef. Die Menschen würden nicht "um ihr Leben"
rennen, sondern "ein besseres Leben suchen". Die Flüchtlinge hätten
vorher um ihre Aufnahme bitten sollen, stattdessen aber hätten sie die Grenze
illegal durchbrochen.
"Das
war keine Flüchtlingswelle, das war eine Invasion", sagte Orban, der
vergangene Woche Gast bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im
oberbayerischen Seeon war. Er habe nie verstanden, "wie in einem Land wie
Deutschland [...] das Chaos, die Anarchie und das illegale Überschreiten von
Grenzen als etwas Gutes gefeiert werden konnte".
Orbans
Regierung verweigert die Aufnahme von Flüchtlingen nach einem von der EU
vorgeschlagenen Schlüssel und steht unter anderem deshalb in der Kritik. Auf
die kritischen Stimmen zu seinem Auftritt in Seeon reagierte Orban irritiert.
"Ich finde, wir verdienen mehr Respekt", sagte er. Trotz der
Streitereien mit Brüssel bekannte sich der ungarische Ministerpräsident aber
zur Europäischen Union. "Die EU ist ein wunderbares Projekt, in dem wir
gerne Teil sind und bleiben werden."
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Der Soros-Plan des Juden und US-Milliardärs Georg Soros, der zahlreiche subversive Zivilorganisationen unterstützt, sieht bekanntlich vor, Europa mit Flüchtlingen zu überschwemmenn, um es seiner christlichen und nationalen Identität zu berauben und somit den zivilisatorisch zerstörten Kontinent der jüdischen Vorherrschaft leichter gefügig zu machen.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
PS. Zur Begriffserklärung
Bedeutungen:
Medizin:
PS. Zur Begriffserklärung
Bedeutungen:
- [1] Militär: Eindringen feindlicher Angreifer in fremdes Territorium
- [2] Biologie: Eindringen einer biologischen Art in ein Gebiet
Invasion
Invasion (von lateinisch invadere „eindringen“) steht für:
- Invasion (Militär), das Einfallen von Truppen auf ein bestimmtes Gebiet
- Biologische Invasion, das Eindringen einer biologischen Art in ein neues Gebiet
Medizin:
- das Eindringen eines Objekts in den Körper, siehe Minimalinvasive Chirurgie
- das Eindringen von Krebszellen in umgebendes Gewebe oder von Metastasen in andere Organe, siehe Metastase#Invasion
- das Eindringen von Krankheitserregern in den Körper
Biologische Invasion
Als biologische Invasion bezeichnet man allgemein die durch den Menschen verursachte Ausbreitung einer invasiven Art in einem Gebiet.[1] Diese wird gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz, gestützt auf die EU-Verordnung Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014, definiert als „eine gebietsfremde Art, deren Einbringung oder Ausbreitung die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen gefährdet oder nachteilig beeinflusst;“[2]Maßstab ist somit nicht die nationale Grenze, sondern der Raum einer natürlichen Lebensgemeinschaft.
Die nichteinheimischen Organismen nennt Kowarik Neobiota; man unterscheidet Tiere (Neozoen), Pflanzen (Neophyten) und Pilze (Neomyceten). Neobiota können, müssen aber nicht invasiv sein.[3]
Der Invasionsbegriff selbst ist kritisch zu sehen. Eine Invasion (lateinisch invadere= eindringen) bezeichnet das Vordringen von militärischen Formationen auf ein fremdes Terrain. Dabei befinden sie sich im Krieg und handeln entsprechend. Seit dem Ersten Weltkrieg wird der Begriff verbunden mit einer großangelegten und gut organisierten Streitmacht.[4]
Von einer biologischen Invasion zu sprechen ist deshalb unkonkret, da es sich weder um eine militärische und kriegerische Aktion handelt, noch erfolgt sie seitens des Menschen intentional oder organisiert. Außerdem besitzt der Begriff der Invasion eine dezidiert negative Bedeutung. Naturwissenschaftlich jedoch kann das Eindringen von Neophyten nicht als positiv oder negativ bewertet, sondern nur beschrieben werden. In der Bewertung greifen in der Folge kulturelle Begründungen als Ergebnisse der gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse.[5]
Die invasiven Spezies können unter Umständen die Ökosysteme verändern und heimische Arten verdrängen. Sie können die biologische Vielfalt eines Lebensraums sowohl erweitern als auch verringern.[6]
Ausschlaggebend für die Einstufung eines solchen Vorgangs ist die Verbringung der Organismen in den neuen Lebensraum durch den Menschen. Das natürliche Vordringen von Neobiota wird nicht als biologische Invasion betrachtet. Auch das hängt allerdings von der Perspektive ab. Rein ökologisch betrachtet ist der Grund für die Verbringung unerheblich.[7]
Biologische Invasionen sind Forschungsgegenstand der Invasionsbiologie. Dieser Zweig der Biologie hat sich aus der Adventivfloristik entwickelt. Als Begründer der Invasionsbiologie gilt der britische Ökologe Charles Sutherland Elton mit einer Veröffentlichung im Jahr 1958.[8]
Wanderungen von Lebewesen gibt es, seitdem sich Spezies neue Lebensräume erschließen. Diese natürlichen Migrationen gehen in einem relativ langsamen Tempo vonstatten und stoßen dort an ihre Grenzen, wo die Art natürliche Ausbreitungsbarrieren wie Gewässer, Berge, Eis, Wüste oder ähnliches nicht mehr von sich aus überwinden kann.
Diese natürlichen Grenzen können Arten allerdings unter bestimmten Bedingungen durchbrechen. Beispielsweise kann mittels eines Treibholzes eine Insel erreicht und besiedelt werden oder über einen entsprechenden Wirt das Hindernis bewältigt werden. Diese Ausbreitung findet ohne Einfluss des Menschen statt.
Bei den meisten natürlichen Wanderungen ist die Geschwindigkeit und Quantität, mit der sich die Art in dem neuen Areal verbreitet, so langsam, dass sich die ansässigen Arten auf die Einwanderer einstellen können. Falls eine ansässige Art die gleiche ökologische Nische besetzt wie der Einwanderer, dann gelingt es oft, die einwandernde Art wieder zurückzudrängen oder die ursprüngliche Art kann ihrerseits neue Lebensräume erschließen.
Vom Menschen verursachte Verbringungen haben oft eine völlig andere Dimension. Ihr Ausmaß, die Reichweite, die Geschwindigkeit und Auswirkung sind deutlich weitergehender.[9] So sind die Möglichkeiten, die sich durch die moderne Schifffahrt oder den Flugverkehr ergeben, immens. Die Regelmäßigkeit, mit der eine Route geflogen oder gefahren wird und damit die Wahrscheinlichkeit, gleiche Arten an einen bestimmten Ort zu exportieren, ist ungleich höher als die Wahrscheinlichkeit, mit der zum Beispiel Vertreter gleicher Arten auf einem Treibholz auf die gleiche Insel gelangen. Ebenfalls unvergleichbar ist die Quantität, mit der heute Güter und Menschen den Ort wechseln. Außerdem kann man die Geschwindigkeit, mit der die oft enormen Strecken zurückgelegt werden, nicht mit der eines Lebewesens vergleichen.
Es ist auffallend, dass sich in der Fachliteratur sehr unterschiedliche Definitionen des Begriffs biologischer Invasion finden. Die zahlreichen Vorschläge unterscheiden sich vor allem in den Fragen, 1) ob Menschen an dem Prozess der Arealerweiterung beteiligt sein müssen oder ob auch natürliche, „selbstständige“ Einwanderungen Invasionen sind und 2) ob eine Art durch den Schaden, den sie im neuen Gebiet verursacht, als invasiv charakterisiert werden kann oder ob auch eingewanderte Arten, die keine Schäden verursachen, invasiv sind.[10] Aus naturwissenschaftlicher Sicht kann eine Definition wie folgt aussehen: Als biologische Invasionen werden alle von Menschen verursachte oder auch natürlich bedingten Prozesse der Arealerweiterung bezeichnet, in denen eine Ausbreitungsbarriere überwunden wurde. Als Ausbreitungsbarriere wird dabei ein Gebiet verstanden, das von der betrachteten Art nur mit einer Wahrscheinlichkeit, die gegen Null geht, überwunden werden kann. Das Gebiet, in das die Art nach der Barrierenüberwindung gelangt, war für sie vorher bereits ökologisch geeignet, doch wegen der Barriere von ihr für eine evolutionäre relevante Zeit unbesiedelt. Sie ist deshalb in diesem Gebiet ökologisch fremd."[7]
Invasive Arten sind von gebietsfremden Arten zu unterscheiden. Eine gebietsfremde Art ist „…eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, wenn sie in dem betreffenden Gebiet in freier Natur nicht oder seit mehr als 100 Jahren nicht mehr vorkommt;“[2]
Verbringungswege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der fortschreitenden Globalisierung und der Beschleunigung der Gesellschaft haben sich auch die Wege, wie ein Einwanderer einen neuen Lebensraum erreichen kann, verändert. Besonders durch die Globalisierung werden die Strecken von einem Ort zum anderen immer schneller und häufiger überwunden. Natürliche Barrieren wie Wasser, Gebirge oder Wüsten spielen nun für invasive Spezies eine deutlich geringere Rolle.
Generell muss man zwischen einer zufälligen Verbringung und der beabsichtigten Verbringung unterscheiden.
Beabsichtigte Verbringung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Biologisch invasive Arten werden oft absichtlich als Zier- und Nutzpflanzen eingeführt. Meistens sollen sie dem Menschen direkt oder indirekt nutzen. Das trifft z. B. auf Feldfrüchte, wie die aus Südamerika stammende Kartoffel oder Staudengewächse, wie die ebenfalls aus Süd- und Mittelamerika eingeführte Tomate zu.
Ihre Einführungswege sind in der Hemerochorie systematisiert. Dabei passiert es oft, dass die Pflanzen verwildern und sich abseits der Gärten und Agrarflächenansiedeln. Das Gleiche gilt auch für Tiere.
Eine mögliche Form der beabsichtigten Verbringung ist z. B. das Aquarium oder Terrarium. Zunächst in Gefangenschaft gehalten werden Fische, Reptilien oder andere Tiere oft ausgesetzt, sobald sie zu groß werden.[11] Besonders im Gartenbau werden Organismen zur Schädlingsbekämpfung eingeführt, beispielsweise der Asiatische Marienkäfer. Dieser wurde 1916 nach Nordamerika und 1982 nach Europa verbracht, um in Glashäusern Insekten zu vertilgen. Da er in das Freiland gelangte und körperlich größer als die meisten einheimischen Marienkäferarten ist sowie eine hohes Reproduktionspotenzial besitzt, kann er andere Arten verdrängen.[12]
Unabsichtliche Verbringung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unabsichtliche Verbringungen kommen viel häufiger vor als beabsichtigte Einführungen. Besonders mit den Güter- und Personentransporten der Weltwirtschaft im Rahmen der Globalisierung können Organismen weltweit neue Lebensräume erreichen. Auch in Frachtflugzeugen können invasive Arten eingeführt werden.[13] Relativ leicht kann man der Verbringung von größeren Tieren entgegenwirken. Dazu leistet z. B. das Washingtoner Artenschutzabkommen einen Beitrag. Dagegen werden Pflanzen wie z. B. das Schmalblättrige Geisenkraut oft als Samen eingeführt, was man aufgrund der Größe nur schwer kontrollieren kann.[14]
Besonders diffizil ist die Kontrolle und Vermeidung bei kleinen Wirbellosen, Insekten, Viel- und Einzellern sowie Viren.
An oder in Pflanzen können Organismen wie Insekten verbreitet werden. Auch an oder in Schnittpflanzen sowie Obst und Gemüse werden immer wieder invasive Arten verbracht. Manchmal werden sie auch mit Pflanzenerzeugnissen oder Pflanz- und Kultursubstraten verbreitet.[15]
Auch mit Haus- oder Nutztieren können Organismen verbracht werden. Viele Haus- und Nutztiere tragen Krankheitserreger an oder in sich, sind aber immun oder geimpft, weshalb die Krankheiten bei ihnen nicht ausbrechen. In ihrem neuen Lebensraum können sie in erster Linie nahestehende ungeschützte Arten infizieren und u. U.Epidemien auslösen.
Auch in Transportverpackungen können sich invasive Arten befinden.
Invasive Spezies können auch in die Transportmitteln selbst gelangen. Flugzeuge gelangen besonders schnell vom Start zum Ziel; dies erleichtert mitreisenden Organismen das Überleben. Schiffe können im Ballastwasser Wasserorganismen in fremde Gewässer bringen. Im Ballastwasser überleben viele kleine Organismen. In einem Kubikmeter wurden über 50.000 zooplanktische Individuen und über 110 Millionen phytoplanktische Formen gefunden.[16] Von den überlebenden Organismen können in der Regel nur wenige dauerhaft in den neuen Gewässern überleben, da den meisten die Temperatur, die Nahrung und der Salzgehalt des Wassers nicht zusagt. Als Gegenmaßnahme wird der Austausch des Ballastwassers auf hoher See empfohlen. Die Technik ist nicht auf einen völligen Austausch ausgelegt. Das Ballastwasser-Übereinkommen sieht daher vor, dass spätestens ab 2017 Ballastwasser bei der Aufnahme in die Ballasttanks und vor dem Ablassen in die Meeresumwelt behandelt wird, um darin befindliche Organismen unschädlich zu machen. Mit Segelbooten wurden vermutlich einige Muschelarten verbreitet (siehe weiter unten).
Zwei unabhängig voneinander durchgeführte Studien der University of California in Davis kamen zu dem Ergebnis, dass invasive Pflanzen sich entlang befestigter Straßen besser verbreiten als in der Wildnis. Invasive Gräser (Trespe, Flockenblume) haben inzwischen (Stand wann ?) mehr als 500.000 km² des amerikanischen Westens erobert. Einen Kilometer von den Straßen entfernt können sich invasive Pflanzen laut dieser Studie schon nicht mehr verbreiten. Daraus ergab sich nach Einschätzung der Forscher zum Beispiel, dass Straßen und Wege in Naturschutzparks gänzlich zu vermeiden sind. Dies diene nicht nur dem Erhalt des zu schützenden Gebietes, sondern auch dem Erhalt von Kulturlandschaften, da die Bekämpfung invasiver Pflanzen mit explodierenden Kosten für die Landwirte verbunden sei.
Zeitlicher Kontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Invasive Spezies begleiten den Menschen schon seit langem. Früher war die Geschwindigkeit jedoch viel geringer und auch die zurückgelegten Strecken sind nicht mehr vergleichbar.
Heute gut nachvollziehbare und folgenschwere „biologische Invasionen“ fanden besonders bei der Entdeckung und Besiedelung Amerikas, Australiens, Neuseelandsund mehrerer kleiner Inseln statt. Deren Auswirkungen sind bis heute noch sichtbar. Die künstliche Ausrottung der invasiven Spezies ist größtenteils unmöglich.
Bedingungen für „biologische Invasionen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nicht jede Art, die verbracht wird, kann sich dauerhaft etablieren oder explosionsartig verbreiten. Und im positiven Fall dauert es oft Jahre oder sogar Jahrzehnte bis sich eine stabile Population entwickelt hat.[17] Fehlen natürliche Feinde oder andere Faktoren (z. B. klimatische), die die fremde Population regulieren können, kann die invasive Spezies zu einer ernsten Bedrohung für die Biodiversität des Habitats werden.
Grundsätzlich muss einer verbrachten Art die Beschaffenheit des Lebensraumes und das Klima zusagen. Außerdem benötigt sie geeignete Nahrung und für eine funktionierende Population sind fast immer mehrere Vertreter notwendig. Das können einige hundert oder gar tausende sein, oft reichen aber nur ein paar Individuen von unterschiedlichem Geschlecht.[18] Allerdings sind allgemeine Aussagen zu Arteigenschaften von Neobiota, die sie für eine „biologische Invasion“ prädestinieren, nicht möglich.[19]
Eine weitere große Gefahr für die nativen Spezies stellen neue Krankheitserreger dar, die mit den invasiven Arten eingeschleppt verbracht werden. Pathogene, Pilze und Parasiten können Begleiter sein. Ein Beispiel ist der schädliche Aal-Schwimmblasen-Wurm, der aus Japan stammt, nach Europa verbracht wurde und heute europäischen Aale beeinträchtigt.[20]
„Biologische Invasionen“ können vielerlei Schäden verursachen, sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht.
Neben der Gefährdung der Biodiversität durch Verdrängung und Auslöschung nativer Arten kann auch das Ökosystem als Ganzes betroffen sein: Durch den Wegfall der ausgerotteten Arten gerät das ökologische Gleichgewicht häufig aus dem Lot. Darauf folgt dann oft eine Art Kettenreaktion: Andere spezialisierte Arten leiden ebenfalls darunter und sterben aus. Besonders gravierend ist die Situation, wenn eine Schlüsselart verschwindet, auf die ein großer Teil der anderen Spezies direkt oder indirekt angewiesen ist.
Inselökosysteme sind besonders verwundbar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Inseln sind besonders aus zwei Gründen in Bezug auf invasive Neobiota verwundbar. Erstens sind die dortigen Arten oft tolerabel gegenüber natürliche Störungen wie Vulkanismus oder Überschwemmungen, aber weniger gegenüber anthropogenen Einflüssen im Zuge von Brandrodung und Weidewirtschaft. Und zweitens sind gewisse Arten oft nicht vertreten. Dazu gehören Räuber, große Pflanzenfresser oder Nagetiere. Dringen sie ein, können sie u. U. das Artenspektrum nachhaltig verändern.
Schäden für die Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der wirtschaftliche Schaden, den invasive Spezies verursachen können, ist nicht zu unterschätzen. Allerdings sind sie sind schwer zu berechnen. Sie hängen von dem beobachteten Zeitraum ab und von der Einbeziehung unterschiedlichster Faktoren, die oft kaum zu quantifizieren sind (Verlust oder von Gewinn von genetischer Vielfalt, Kosten für die Bekämpfung, Krankheitskosten der Geschädigten usw.).[21]
In Deutschland berechneten F. Reinhardt, M. Herle, F. Bastiansen und B. Streit, dass zwanzig invasive Arten einen Schaden von 167 Mio. Euro jährlich verursacht haben sollen.[22] Tatsächlich handelt es sich dabei allerdings nur um Näherungswerte, die methodisch auf schwachen Füßen stehen. So schätzen die Autoren der Studie - aufgrund der fehlenden konkreten Zahlen - beispielsweise aus persönlichen Interviews mit drei Förstern die „durchschnittliche Problemfläche“ für die spätblühende Traubenkirsche in deren Forstämtern und rechneten diese dann hoch auf die gesamtdeutsche Flächen, „… in denen die Spätblühende Traubenkirsche zur Zeit massenhaft erwartet werden kann.“[23] Es handelt sich somit um sehr ungefähre Schätz- und Erfahrungswerte, die nicht gut für eine konkrete Berechnung geeignet sind.
Die Herkulesstaude verursachte Gesundheitsbehandlungskosten von geschätzt über einer Million Euro jährlich in Deutschland.[24] Durch die Kastanienminiermotte entstanden in den Städten Köln, Frankfurt, Darmstadt, München und Berlin Kosten in Höhe von etwa 450.000 Euro jährlich, um das frühzeitig herabgefallene Laub der befallenen Bäume aus ästhetischen Gründen zu entfernen.[25]
Fallbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Australien und Neuseeland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Besonders auffällig sind die Schäden durch die invasiven Arten in Australien und Neuseeland: Dort gab es ursprünglich kaum Räuber und auch sonst unterscheidet sich die Tier- und Pflanzenwelt stark von der in Eurasien oder Amerika. Der größte Räuber in Australien war der Beutelwolf, der um etwa 1900 ausgerottet wurde. Die Beuteltiere und viele kleine Säugetiere kommen nur in Australien beziehungsweise auf Neuseeland vor. Sie wurden durch die eingeschleppten und verwilderten Kaninchen, Ratten, Katzen, Hunde und Füchse extrem gefährdet. Wo vorher kein Räuber war, gab es plötzlich mehrere Raubtiere und starke Nahrungskonkurrenten. Besonders die Kaninchen vermehrten sich explosionsartig. Dies ist auch eine Gefahr für Pferde und Reiter, da die Pferde häufig in die Bauten der Kaninchen treten und sich dabei leicht ein Bein brechen können, was zumeist einen Sturz und den Tod des Pferdes nach sich zieht. In Neuseeland gibt es heute etwa 1570 invasive Arten gegenüber 1790 nativen Arten. 2016 kündigte Neuseelands Premierminister an, eine landesweite Offensive zu starten, um Ratten, Wiesel und Possums auf der Insel innerhalb der nächsten 34 Jahre komplett auszurotten.[26]
Die Aga-Kröte verbreitet sich seit 1936 vom Nordosten Australiens über den Kontinent.
Chile und Argentinien: Veränderung der Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Handel zwischen Chile und Argentinien verläuft hauptsächlich auf dem Straßenweg. Seit 2000 hat sich die Transportmenge mehr als verdreifacht. Ursprünglich bildeten die Anden eine natürliche Barriere zwischen beiden Ländern, die aber durch den steigenden Verkehr zunehmend verschwindet. Von den 875 gebietsfremden Arten kommen knapp 300 jeweils nur in Chile oder Argentinien sowie gut 300 in beiden Ländern vor. Als am gefährlichsten für Argentinien stuften die Forscher des UFZ die Gelbe Bartsie (Parentucellia viscosa) ein, die ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch war. Innerhalb von 48 Jahren hat sie sich bereits in 10 Provinzen Chiles ausgebreitet. Auch die Mittelmeer-Brombeere (Rubus ulmifolius), die Wein-Rose (Rosa rubiginosa) oder die Silber-Akazie (Acacia dealbata) haben sich in den Ländern bereits etabliert. Gute Chancen für eine Eindämmung der Invasion bestehen zum Beispiel beim Gestreiften Ginster (Cytisus striatus), da dieser noch nicht weit verbreitet ist.[27]
Galapagosinseln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf den Galapagosinseln machen verwilderte Ziegen und Schweine den sich nur langsam vermehrenden Riesenschildkröten die Nahrung streitig. Auf der Galápagos-Insel Pinta lebte bis zum 24. Juni 2012 Lonesome George als letztes Individuum einer der ursprünglich mindestens 15 und heute nur noch elf Riesenschildkröten-Unterarten.[28]
Hawaii[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf Hawaii sind etwa zwei Drittel der Pflanzen eingeführt worden. Insgesamt gibt es auf Hawaii 861 Invasoren und 956 native Arten.
Mittelmeer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Bau des Sueskanals wanderten Meeresbewohner vom Roten Meer ins Mittelmeer, in geringerem Maße auch vom Mittelmeer ins Rote Meer. Dieser Vorgang wird als Lessepssche Migration bezeichnet (nach Ferdinand de Lesseps, dem Erbauer des Sueskanals).
Maßnahmen gegen invasive Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut der Species Survival Commission (SSC) der IUCN sind folgende sieben Ziele anzustreben:
- das Bewusstsein vergrößern, dass invasive Arten eine große Gefahr darstellen
- die Vermeidung von Einschleppungen invasiver Arten als Problem mit hohem Stellenwert zu fördern, das zur Bekämpfung nationale und internationale Aktionen benötigt
- die Zahl der unbeabsichtigten Einfuhren zu minimieren und die ungenehmigte Einfuhr invasiver Arten verhindern
- die Versicherung, dass beabsichtigte Einfuhren gebietsfremder Arten, auch für wissenschaftliche Zwecke, genau auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Biodiversität hin untersucht werden
- die Förderung von Programmen und Kampagnen gegen invasive Arten und die Verbesserung derer Effektivität
- die Förderung der nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für nationale Gesetze und internationale Kooperationen zur Regulierung der Einschleppung invasiver Arten sowie deren Kontrolle
- die Förderung notwendiger Forschungen und die Entwicklung und Veröffentlichung einer adäquaten Wissensbasis, um dem Problem invasiver Arten entgegenzuwirken
Im Jahr 2000 gab die Invasive Species Specialist Group (ISSG) der IUCN erstmals eine Liste mit dem Titel 100 of the World’s Worst Invasive Alien Species mit 100 in Inselbiotopen als besonders problematisch angesehenen invasiven Arten heraus.
Die Europäische Union hat zur Regulierung des Umgangs mit invasiven Arten die Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 erlassen. Die Umsetzung in Deutschland erfolgt mit dem Bundesnaturschutzgesetz.
In Deutschland werden invasive Arten je nach Verbreitung und Invasivität in verschiedene Listen eingestellt[29][30]:
- invasive Arten
- Warnliste = in Deutschland noch nicht vorkommende invasive Arten (Vorsorgemaßnahme stehen im Vordergrund)
- Aktionsliste = in Deutschland bisher nur kleinräumig vorkommende invasive Arten (die weitere Verbreitung soll verhindert werden)
- Managementliste = in Deutschland bereits großräumig vorkommende invasive Arten
- potenziell invasive Arten
- Handlungsliste = (lokale) Maßnahmen sind trotz des derzeit noch ungenügenden Wissensstandes bereits zu begründen
- Beobachtungsliste = Monitoring und Forschung stehen im Vordergrund, weiter gehende Handlungen erscheinen auf Grund des geringen Kenntnisstands nicht gerechtfertigt zu sein
- http://www.dervolkstribun.at/invasiondesbarbares.htm
- SLAMISIERUNG
Die Zukunft Europas
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