"Lives of Hitler's Jewish Soldiers" is now available on Kindle on Amazon. From 1994 until 1998, I documented 2,000 men who were either Jews or of Jewish descent who served in the Wehrmacht. In this book, I focused on 21 of them to tell the story of how Jews and Jewish “Mischlinge” actually served in the German Armed Forces. I also use their lives to explore the Third Reich and what these men knew about the Holocaust. Some of these men were high ranking officers, like “half-Jew” Field Marshal Erhard Milch. He ran the Luftwaffe and was one of its most important leaders per planning, logistics and technology. I explore Navy Captain Franz Mendelsson (yes you are reading the correct name). He was the great-great-grandson of famous Jewish philosopher and the father of the Jewish Enlightenment (Haskala) in Germany, Moses Mendelssohn. Franz built U-Boats for the Kriegsmarine, but he also used his position to rescue Jews. I explore “half-Jew” Ernst Bloch who was the head of the Economic Espionage Division of the German secret service (Abwehr). Like Mendelssohn, he used his position to help save Jews. With a group of only a few men, Bloch rescued Rebbe Joseph Isaac Schneersohn, the head of Chabad, away from certain death by the SS. Others are explored, like Waffen-SS soldier and “full-Jew,” Karl-Heinz Löwy, who served in the 10th SS Mountain Division in Finland or “half-Jew,” Karl-Arnd Techel, who was a Luftwaffe paratrooper and fought on Crete. I explore Hitler’s “Aryanization process” using the biographies of Milch, and one of the fathers of Blitzkrieg, half-Jew, Lieutenant General Helmut Wilberg. Based on a deep and wide-ranging research in archival and secondary sources over ten years, as well as extensive interviews with more than four hundred Mischlinge and their relatives, I hope my study reveals some interesting answers to enduring questions we have about the Third Reich and the Holocaust; namely, why did men serve Hitler? What did people think about Nazism? Could one know about the Holocaust? Was the Wehrmacht full of criminals or just military men doing their jobs? In a crowded field of historical research, I hope this book shows from yet another angle the extremely flawed, dishonest, demeaning, and tragic essence of Hitler's rule.
Hitlers jüdische Soldaten
Die Bilder des Holocaust, des millionenfachen Mordes sind ins Bewusstsein eingebrannt. Die Verbrechen der Wehrmacht in einem erbarmungslos geführten Vernichtungskrieg sind dokumentiert. Doch der Einsatz von Zehntausenden Männern jüdischer Abstammung im Waffenrock der deutschen Armee, vom NS-Regime entrechtet und durch die Rassengesetze als minderwertig verunglimpft, war bislang weitgehend unbekannt.
Für Hitler unter Waffen
Vom einfachen Soldaten bis zum General oder Admiral mit höchsten Auszeichnungen - nach Forschungen des US-Historikers Bryan Mark Rigg standen mindestens 150.000 Männer jüdischer Abstammung für Hitler unter Waffen an den Fronten.
Mit einer "Deutschblütigkeitserklärung", mit der "Genehmigung" Hitlers oder mit falschen Papieren: Nach Interviews mit mehr als 400 ehemaligen Soldaten geht Rigg in seiner Studie "Hitlers jüdische Soldaten" den Motiven dieser Schicksale in einer Zeit der Unterdrückung und Ächtung nach. Auf 437 Seiten (Schöningh Verlag, Paderborn) beschreibt er die unterschiedlichen Antriebskräfte, die historischen Hintergründe und die Ausnahmesituation der Betroffenen unter der Diktatur.
Vom Regime als "Mischlinge" eingestuft
Im September 1935 wurden Menschen jüdischer Abstammung ihrer Rechte durch die so genannten Nürnberger Gesetze beraubt, vom Regime als "Mischlinge" zu minderwertigen Menschen abgestempelt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. "Ihre Gefühle der Scham, der Minderwertigkeit und des Selbsthasses resultierten durchweg daraus, dass sie von den Nazis als 'Juden' bezeichnet wurden", schreibt Rigg über die Soldaten. "Vor allem diese 'Mischlinge' betrachteten sich nicht als eine besondere Gruppe - bis Hitler sie als solche einstufte."
Dass Männer tapfer an der Front kämpften, während jüdische Familienangehörige ermordet wurden, waren keine Einzelfälle, schreibt Rigg. Als Teil der deutschen Gesellschaft groß geworden, standen einige in ihrem Selbstverständnis als Deutsche an den Fronten, und sie kämpften entschlossener als andere Soldaten, in der Hoffnung, wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden.
"Begeisterte Deutsche"
"Viele 'Mischlinge' waren einfach begeisterte Deutsche." Einige bekannten auch, ohne die Stigmatisierung wären sie selbst Nationalsozialisten geworden. Einige kämpften in ihrer Tradition als Soldaten, zum Beispiel Offiziere, die Hitler benötigte wie den Generalfeldmarschall Erhard Milch, nach der Definition der Nationalsozialisten "Halbjude". Auch andere Soldaten jüdischer Abstammung dienten als Offiziere in der Armee, wie zum Beispiel Alt- Bundeskanzler Helmut Schmidt. Viele dachten, durch Tapferkeit an der Front ihren Familien gegen die Verfolgung durch das NS-Regime zu helfen. Andere wiederum sahen mit falschen Papieren den sichersten Platz in den Reihen der Verfolger. "Der sicherste Ort war damals im Rachen des Wolfes", bekannte ein Interviewpartner.
"Mischlings- und jüdische Soldaten dienten nicht nur in einer Wehrmacht, die einem Regime unterstand, das sie als rassisch minderwertige Wesen hasste; viele erlebten auch das Verschwinden und gelegentlich den Tod ihrer Verwandten", schreibt Rigg. Doch "nur wenige sahen Greueltaten mit eigenen Augen". Über das Ausmaß der Vernichtung, ist sich der Yale- und Cambridge-Absolvent sicher, wusste die überwiegende Mehrheit seiner Gesprächspartner nichts. Erst nach 1945 erfuhren sie vom Umfang des Massenmordes.
Hitler wachte über ihr Schicksal
Die Tatsache, dass mindestens 150 000 Soldaten jüdischer Abstammung im Waffenrock der deutschen Armee an den Fronten standen und Hitler selbst akribisch über deren Schicksal wachte, ist für Rigg ein Indiz dafür, dass der Diktator über den Verlauf des Holocaust genauestens im Bilde war. "Hitler ordnete den Holocaust an und überwachte seine Durchführung, obwohl bis heute keine von ihm unterzeichnete Anweisung mit dem Befehl zur 'Endlösung' gefunden worden ist."
Für den deutschen Historiker Eberhard Jäckel ist der Waffendienst von Soldaten jüdischer Abstammung parallel zur Vernichtung der europäischen Juden nicht so überraschend, wie es auf den ersten Blick scheint. "Das Geschichtsbild der breiteren Öffentlichkeit kennt die Juden nur als Verfolgte, Vertriebene und Ermordete", schreibt Jäckel in seinem Geleitwort zu Riggs Buch, das 2002 im Original erschien. Es werde jedoch nicht berücksichtigt, "dass die deutschen Juden ein hochintegrierter Teil der deutschen Gesellschaft geworden waren". Der Verdienst von Rigg, so urteilt Jäckel, ist, dass er als erster die zahllosen Einzelfälle systematisch sammelte und das ganze Bild im Zusammenhang präsentiert.
https://www.stern.de/politik/geschichte/wehrmacht-hitlers-juedische-soldaten-3510668.html
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