© picture-alliance/dpa Bergung von Wrackteilen im Jahr 2009
Zehn Jahre nach dem vermeidbaren und grob fahrlässig verursachten Absturz der Air France Maschine (Flug 447) im Atlantik gesellt sich zu dem vormaligen Justizskandal um den Absturz der Concorde im Sommer 2000 bei Paris noch eine Justizschande mehr: die Einstellung des Justizvervahrens durch korrupte französische Richter. Es ist eine Schande mehr für die sog. Grande Nation und für Deutschland. Beide haben NICHTS getan, um sowohl die Opfer des menschengemachten und von ihnen mitverschuldeten Tsunami-Massakers 2004 als auch Opfer dieses man-made disasters für ihr Leid zu entschädigen.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
PS. Unsere Reaktion auf die Flugkatastrophen vergangener Jahre und mehr Infos zum Thema finden Sie unter dem Link
https://gtvrg.blogspot.com/2015/11/contact-lost-april-8-2014-to-u.html
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Zehn Jahre nach dem vermeidbaren und grob fahrlässig verursachten Absturz der Air France Maschine (Flug 447) im Atlantik gesellt sich zu dem vormaligen Justizskandal um den Absturz der Concorde im Sommer 2000 bei Paris noch eine Justizschande mehr: die Einstellung des Justizvervahrens durch korrupte französische Richter. Es ist eine Schande mehr für die sog. Grande Nation und für Deutschland. Beide haben NICHTS getan, um sowohl die Opfer des menschengemachten und von ihnen mitverschuldeten Tsunami-Massakers 2004 als auch Opfer dieses man-made disasters für ihr Leid zu entschädigen.
Jerzy Chojnowski
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Verfahren zu Todesflug AF 447 eingestellt
Zehn Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine mit
228 Toten haben französische Ermittlungsrichter eine Einstellung des
Justiz-Verfahrens verfügt. Hinterbliebene reagierten empört und kündigten
Rechtsmittel an.
Der Unglücksflugs AF 447 von Rio in Richtung Paris vor gut
zehn Jahren bleibt vorerst ohne juristische Folgen: Das Verfahren gegen die
Fluggesellschaft und den europäischen Flugzeugbauer Airbus wurde eingestellt,
wie es von Seiten der französischen Ermittler in Paris hieß.
Die Ermittlungsrichter stellen sich damit gegen die
Staatsanwaltschaft, die Air France - aber nicht Airbus - wegen fahrlässiger
Tötung vor Gericht bringen wollte. Die Ermittler werfen der Airline nach
früheren Angaben unter anderem vor, die Piloten nicht ausreichend geschult zu
haben.
Von den Radarschirmen verschwunden
Die Air-France-Maschine war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von
Rio de Janeiro in die französische Hauptstadt von den Radarschirmen
verschwunden. Der Airbus stürzte 650 Kilometer von der Insel Fernando de
Noronha entfernt in den Atlantik. Lange war die Ursache unklar. Erst im Mai
2011 wurden die letzten Leichen und der Flugdatenschreiber aus etwa 4000 Metern
Tiefe geborgen. Unter den Opfern des Unglücksflugs AF 447 waren auch 28
Deutsche.
2012 stellten Ermittler fest, dass die Crew mit der Lage
überfordert war, nachdem die für die Geschwindigkeitsmessung genutzten
Pitot-Sonden vereist waren. Eigentlich sei die Situation beherrschbar gewesen.
Der Unfall erkläre sich durch das beispiellose Zusammenkommen mehrerer
Umstände, schrieben nun die Ermittlungsrichter.
"Verhöhnung der Opfer"
Hinterbliebene reagierten empört. Die Verfahrenseinstellung
komme einer Verhöhnung der Opfer gleich, erklärte der Anwalt des größten
Verbands von Hinterbliebenen in Frankreich. Der Verband will juristisch gegen
die Entscheidung der Ermittlungsrichter vorgehen.
(dw.com, dpa, afp)
***
BEA-Abschlussbericht
Für den Unfall waren folgende Ereignisse ursächlich: Die die
Geschwindigkeit des Flugzeugs messenden Pitot-Sonden fielen zeitweise aus, was
wahrscheinlich durch Verstopfung durch Eiskristalle hervorgerufen wurde. Als
Folge schaltete sich der Autopilot ab und die Flugsteuerung schaltete in den
Modus „Alternate Law“ um.[A 5]
Obwohl die Piloten die Sidesticks nicht betätigten, rollte
das Flugzeug innerhalb von zwei Sekunden um 8,4 Grad nach rechts.[A 6] In der
folgenden Minute waren die Piloten vollständig davon in Anspruch genommen, das
Flugzeug unter Kontrolle zu halten. Die Steuermanöver der Piloten waren in
Anbetracht des Flugmodus „Alternate Law“ und der Flughöhe jedoch unangemessen
und überzogen und bestanden in erster Linie aus einem Hochziehen des Flugzeugs.
Dies kann durch mangelndes Training erklärt werden, wie dieses Flugzeug manuell
in großer Höhe im Modus „Alternate Law“ geflogen werden muss. Erschwerend kam
der Überraschungseffekt hinzu, plötzlich mit dieser Situation konfrontiert zu
sein. Da das Abschaltsignal des Autopiloten eindringlicher war als das Signal,
das den Verlust der Geschwindigkeitsanzeige kennzeichnet, suchten die Piloten
zunächst instinktiv nach der Ursache des Abschaltens des Autopiloten und nahmen
das Signal, das den Verlust der Geschwindigkeitsanzeigen markierte,
möglicherweise nicht wahr. Die erste vom System ausgegebene Überziehwarnung
wurde von keinem der beiden Piloten als solche ernstgenommen. Diese Reaktion
konnte auch in ähnlichen Situationen bei anderen Piloten beobachtet werden. In
großer Flughöhe können schon geringe Änderungen der Flugparameter zu einem
Überziehen führen.
Die Besatzung reagierte auf den signalisierten Verlust der
Geschwindigkeitsanzeige nicht mit der dafür vorgesehenen Prozedur. Der nicht
fliegende Pilot (PNF=Pilot non-flying) erkannte zu spät, dass der fliegende
Pilot (PF=Pilot flying) das Flugzeug überzog. Nachdem der nicht fliegende Pilot
den fliegenden Piloten gewarnt hatte, korrigierte dieser zwar, jedoch war
dieses Manöver unzureichend. Der bevorstehende Strömungsabriss wurde durch die
Besatzung nicht erkannt, eine sofort erforderliche Reaktion durch die Besatzung
unterblieb. Folglich wurde die Grenze des Bereiches überschritten, innerhalb
dessen das Flugzeug betrieben werden durfte. Die daraus resultierende
Strömungsabrisssituation wurde von den Piloten auch nicht erkannt. Als Folge
unterblieben Aktionen, die es ermöglicht hätten, diesem entgegenzuwirken.
Als Erklärung hierfür wird die Kombination der folgenden
Faktoren angegeben: Die Piloten erkannten nicht, dass sie dem bei
Geschwindigkeitsanomalien anzuwendenden Verfahren nicht folgten, und konnten
daher auch keine Abhilfe schaffen. Die für die Sicherheit zuständigen Stellen
hatten in ihrem Gefahrenmodell das Risiko, das aus einer Vereisung der
Pitot-Sonden erwächst, und die damit verbundenen Konsequenzen nicht ausreichend
berücksichtigt. Es fehlte eine Ausbildung für manuelle Steuerung in großer Höhe
und wie auf Geschwindigkeitsanomalien zu reagieren ist.
Die Zusammenarbeit zwischen den Piloten wurde gestört, weil
die aus dem Abschalten des Autopiloten resultierende Situation nicht verstanden
wurde. Daneben führte der aus dem Abschalten des Autopiloten resultierende
Überraschungseffekt zu einer hohen emotionalen Belastung der beiden Piloten.
Die von den Rechnern identifizierte Unstimmigkeit der Geschwindigkeitssensoren
im Cockpit wurde für die Piloten nicht klar erkennbar vermittelt.
Die ausgegebene Überziehwarnung wurde von der Besatzung
ignoriert. Dies kann eine Folge mehrerer Umstände sein: Die Art des akustischen
Alarms wurde nicht identifiziert. Alarmsignale am Anfang des Ereignisses wurden
als irrelevant betrachtet und nicht beachtet. Daneben fehlten visuelle
Informationen, die eine Bestätigung des bevorstehenden Strömungsabrisses nach
dem Verlust der Geschwindigkeitsanzeige ermöglicht hätten. Möglicherweise
verwechselten die Piloten die vorliegende Flugsituation einer zu niedrigen
Geschwindigkeit mit der einer zu hohen Geschwindigkeit, denn die Symptome
beider Zustände ähneln einander. Daneben befolgten die Piloten Angaben der
Flugkommandoanzeigen, die die Besatzung in ihren Aktionen bestätigten, obwohl sie
falsch waren. Die Folgen der Neukonfiguration durch den Wechsel der
Steuerelektronik in die sogenannten „Alternate Laws“ ohne jedes
Anstellwinkel-Schutzsystem wurden von den Piloten nicht erkannt und verstanden.
BEA Final Report
On the accident
on 1st June 2009 to the Airbus A330-203 registered F-GZCP operated by Air
France flight AF 447 Rio de Janeiro - Paris
On 31 May 2009, the Airbus A330
flight AF 447 took off from Rio de Janeiro Galeão airport bound for Paris
Charles de Gaulle. The aeroplane was in contact with the Brazilian ATLANTICO
control centre on the INTOL – SALPU – ORARO - TASIL route at FL350. At around 2
h 02, the Captain left the cockpit. At around 2 h 08, the crew made a course
change of 12 degrees to the left, probably to avoid returns detected by the
weather radar. At 2 h 10 min 05, likely following the obstruction of the Pitot
probes by ice crystals, the speed indications were incorrect and some automatic
systems disconnected. The aeroplane’s flight path was not controlled by the two
copilots. They were rejoined 1 minute 30 later by the Captain, while the
aeroplane was in a stall situation that lasted until the impact with the sea at
2 h 14 min 28. The accident resulted from the following succession of events:
Temporary inconsistency between the measured airspeeds, likely following the
obstruction of the Pitot probes by ice crystals that led in particular to
autopilot disconnection and a reconfiguration to alternate law, Inappropriate
control inputs that destabilized the flight path, The crew not making the
connection between the loss of indicated airspeeds and the appropriate procedure,
The PNF’s late identification of the deviation in the flight path and
insufficient correction by the PF, The crew not identifying the approach to
stall, the lack of an immediate reaction on its part and exit from the flight
envelope, The crew’s failure to diagnose the stall situation and,
consequently, the lack of any actions that would have made recovery possible.
The BEA has addressed 41 Safety Recommendations to the DGAC, EASA, the FAA,
ICAO and to the Brazilian and Senegalese authorities related to flight
recorders, certification, training and recurrent training of pilots, relief of
the Captain, SAR and ATC, flight simulators, cockpit ergonomics, operational
feedback and oversight of operators by the national oversight authority. (…)
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