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Donnerstag, 13. Oktober 2016

ZUM TOD DES THAILÄNDISCHEN KÖNIG

„Something is Rotten in the State of Thais.“
(frei nach W. Shakespeares Hamlet)

Palast bestätigt: 

Thailands König Bhumibol ist tot




1/14 BILDERN © rtr: Bhumibol Adulyajej, der König von Thailand, ist am 13. Oktober 2016 im Alter von 88 Jahren gestorben. Er amtierte 70 Jahre und war bei der Bevölkerung sehr beliebt.
2/14 BILDERN © dpa: König Bhumibol war der am längsten amtierende Monarch der Welt: Er wurde von seinen Untertanen als Halbgott verehrt.
3/14 BILDERN © dpa: Mit nur 18 Jahren bestieg er bereits den Thron und übernahm ab diesem Zeitpunkt repräsentative Aufgaben in Thailand.
4/14 BILDERN © afp: Dieses Bild aus dem Jahr 1955 zeigt König Bhumibol und Königin Sikrit mit ihren ersten beiden Kindern, Prinzessin Ubol Ratana und Prinz Maha Vajiralongkorn, der jetzt den Platz seines Vaters einnehmen wird.
5/14 BILDERN © ap, XCJ JAM CD: Bhumibol hat in seiner Amtszeit viele US-Präsidenten kennengelernt, wie 1996 Bill Clinton.
6/14 BILDERN © ap: US-Präsident Barack Obama traf im Jahr 2012 auf König Bhumibol.
7/14 BILDERN © ap, XJFM CD: Ein Treffen mit US-Präsident Eisenhower im Jahr 1960.
8/14 BILDERN © afp: Das thailändische Königspaar mit dem belgischen König Baudouin I im Jahr 1960.
9/14 BILDERN © ap, XCJ CD: Die britische Queen Elizabeth II., die ebenfalls eine lange Amtszeit bestreitet, traf Bhumibol mehrmals, wie hier 1972.
10/14 BILDERN © ap, CD: Auch im Jahr 1996 gab es ein Treffen der Queen mit Bhumibol.
11/14 BILDERN © ap, CD: Bhumibol 1963 mit dem japanischen Kaiser Hirohito.
12/14 BILDERN © dpa, mi pt: Die Menschen in Thailand trauern um ihren König.
13/14 BILDERN © ap, SL SM CD: Hunderte Menschen beteten Tag und Nacht vor dem behandelnden Krankenhaus um das Leben ihres Königs.
14/14 BILDERN © dpa, cs os olg tba: Er verstarb nach langer, schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Bangkok.
14/14 BILDERN: Der König von Thailand, Bhumibol Adulyajej, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Bangkok gestorben. Das bestätigte der Palast nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP.
Vor dem Krankenhaus, in dem der Monarch seit Tagen mit dem Tod rang, waren am Donnerstag Tausende Menschen zusammengekommen und hatten auf den Straßen gebetet.
Das Kabinett beraumte eine Sondersitzung an. Viele Menschen trugen pinkfarbene T-Shirts, eine Farbe, die der König in jüngsten Jahren bei seinen seltenen Auftritten auch trug. Auf Facebook machten viele Menschen ein Herz mit der Botschaft "I love the king" - Ich liebe den König - zu ihrem Profilbild.
Bhumibol ist seit Jahren schwer krank. Er hat zwar auf dem Papier nur repräsentative Aufgaben, gilt aber als Symbol der Einheit in einem politisch tief zerstrittenen Land. In den vergangenen Tagen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch, wie ärztliche Bulletins bestätigten. Er ist seit 70 Jahren König und damit der am längsten amtierende Monarch der Welt.
Sein Ableben dürfte das Land vor große Umwälzungen stellen. Sein Sohn Kronprinz Vajiralongkorn, der bei weitem nicht so beliebt ist, wird der Kronprinz des Landes.


Wer war Thailands König Bhumibol?






Der thailändische König Bhumibol Adulyadej ist tot. Er war seit 1946 Staatsoberhaupt. Fachleute sind uneins, welchen Einfluss er tatsächlich hatte. War er ein unpolitischer Heiliger oder die graue Eminenz der Politik?
泰国国王普密蓬·阿杜德09年资料照片: <span style="font-size:13px;">Bhumibol Adulyadej</span>© Getty Images/AFP/C. Archambault Bhumibol Adulyadej Die thailändische Gesellschaft ist tief gespalten. Die Regierung wechselt auf Druck der Straße oder durch Putsche des Militärs alle paar Jahre. Nur in einer Sache waren und sind sich die verfeindeten Kräfte weitgehend einig: In der Verehrung ihres Königs.
Bhumibol Adulyadej galt vielen Thais als Heiliger und Garant für die Einheit des Landes. Er war zugleich Staatsoberhaupt und höchster buddhistischer Würdenträger. Am Donnerstag (13.10.2016) ist König Bhumibol im Alter von 88 Jahren gestorben. Die zentrale Identifikationsfigur der Thailänder hinterlässt ein großes gesellschaftliches Vakuum.
Durch Europa geprägt
Dabei war die Macht des thailändischen Königshauses fast erloschen, als Bhumibol 1946 zum Regenten wurde. Regierungsbeamte und Soldaten hatten 14 Jahre zuvor die absolute Monarchie mit einem Putsch beendet und durch eine konstitutionelle ersetzt. Die Macht des Königs wurde auf repräsentative Aufgaben beschränkt.
Nach dem bis heute unaufgeklärten Tod seines älteren Bruders Ananda - er war mit einer Kugel im Kopf tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden worden - bestieg der gerade 18-jährige Bhumibol als König Rama IX. den thailändischen Thron. Seine Kindheit und Jugend hatte er zuvor in der Schweiz verbracht, wo er Französisch, Latein und Deutsch studierte. Er liebte das Skifahren und entwickelte eine Leidenschaft für schnelle Autos und amerikanische Musik. Zu Beginn seiner Regentschaft war ihm Europa vertrauter als seine Heimat Thailand.
Der sagenhafte Aufstieg Bhumibols
Trotzdem gelang es Bhumibol mit Unterstützung seines Hofstaats, in den folgenden Jahren zur wichtigsten Instanz des Landes aufzusteigen. Er setzte dabei nicht auf direkte politische Macht, die ihm als konstitutionellem Monarchen auch verwehrt war, sondern auf die jahrhundertealte Tradition des guten Herrschers oder Dharmarajas. Ein Dharmaraja ist ein selbstloser König, der sein Volk gemäß dem ethischen Kodex des Buddhismus leitet und führt. Die Macht des Königs stützt sich auf sein Charisma und seine moralische Autorität.
Bhumibol hatte mit dieser Strategie überwältigenden Erfolg. Bis heute prägen drei Grundsäulen die thailändische Gesellschaft: Nation, Religion, König. Die Worte des Königs hatten oft mehr Gewicht als die Gesetze. Eine einfache Geste von Bhumibol konnte Politikerkarrieren beenden.
Bis heute glauben viele Thailänder an das Bild des selbstlosen Königs, der nur im Interesse und zum Wohle des Volkes gehandelt hat. Bhumibol mischte sich immer wieder aktiv in die Politik ein. So erzwang er etwa 1992 die Versöhnung des Premierministers und seiner Kontrahenten, nachdem Hunderte Demonstranten getötet worden waren. Nach diesem letzten sichtbaren Eingreifen Bhumibols übte er hinfort seine Macht indirekt aus.
Totale Kontrolle des Meinungsbildes
Der König konnte sich dabei jederzeit auf die Prinzen der Königsfamilie, den von ihm eingesetzten Kronrat und seine guten Verbindungen zum Militär verlassen. Mit erheblichem Aufwand und großer Sorgfalt wurde der König in Szene gesetzt. In Schulen, Geschichtsbüchern und den Medien wurde das selbstlose Image des Dharmarajas unermüdlich wiederholt. In den ersten Jahrzehnten seiner Regentschaft gab es kein Bild oder Foto, auf dem der König lächelte. Das sollte seine Ernsthaftigkeit und Opferbereitschaft unterstreichen. Darüber hinaus inszenierte das Königshaus Bhumibol als Ingenieur, Jazzmusiker, Segler und Maler, der es in all diesen Betätigungen zur Meisterschaft brachte. Ein rigides Gesetz stellt Majestätsbeleidigung unter Strafe und trug viele Jahre zur gleichsam magischen Aura des Regenten bei, denn es verbietet jede noch so vorsichtige Kritik an König oder Königshaus.
Auch wirtschaftlich spielte das Königshaus in Thailand eine wichtige Rolle. Mit Hilfe des so genannten Crown Property Bureau (CPB) brachte es Schlüsselindustrien wie die Herstellung von Zement unter seine Kontrolle. Das CPB verwaltet die königlichen Besitztümer und das so erfolgreich, dass das thailändische Königshaus bis heute zu den reichsten der Welt gehört.
Allerdings war das Engagement des Königshauses nicht ausschließlich auf wohldosierte Öffentlichkeitsarbeit und Vermögensbildung ausgerichtet. Bhumibol brachte eine Reihe von Entwicklungsprojekten voran, etwa im Wassermanagement, die den ärmsten Teilen der Bevölkerung zu Gute kamen. Seine größte Leistung bleibt aber sicherlich, dass er stets die Rolle einer Identifikationsfigur für alle Thailänder aufrechterhalten konnte.
Der Versöhner profitiert von der Teilung
Kritiker warfen Bhumibol und dem Königshaus allerdings vor, die Einheit des Landes nur symbolisch zu gewährleisten. Die tiefergehenden Verwerfungen der thailändischen Gesellschaft resultieren aus einer ungesunden Mischung aus teils demokratisch legitimierten Institutionen, teils feudalen Strukturen, sowie der Einmischung des Militärs in die Sphäre der Politik. Der König habe sich diese konfliktträchtigen Strukturen zu Nutze gemacht und gefördert, um seine Macht zu erhalten. Im Grunde, so der Biograf Paul M. Handley, misstraute Bhumibol nämlich dem Modell der westlichen Demokratie und dem Kapitalismus. Stattdessen glaubte er an die vereinigende und heilbringende Kraft eines Dharmarajas.
Mit König Bhumibol ist nun der Dharmaraja gestorben, und es ist zweifelhaft, dass jemand die gleiche integrative Kraft wie Bhumibol aufbringen kann. Der 62-jährige Kronprinz Vajiralongkorn (Jahrgang 1952) genießt wenig Ansehen im Volk. Bhumibol hinterlässt eine tief gespaltene Gesellschaft, deren Konflikte der König zwar symbolisch überdecken, aber niemals lösen konnte oder wollte.
Autor: Rodion Ebbighausen

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Unser Kommentar:

Wir, die Opfer der menschengemachten Tsunami-Katastrophe 2004 in Thailand, haben dem König weder in der Vergangenheit zu seinem Geburtstag gratuliert noch werden wir nun nach seinem Tod kondolieren. Ebenso wenig werden wir seine Asche auf das Haupt streuen, um den Trauernden unser Beileid zu bekunden. Denn wir trauern nicht und bedauern den Tod des thailändischen König überhaupt nicht, nicht im Geringsten. Das hat gute und gewichtige Gründe.

König Bhumibol war der einzige Mann in Thailand, der die absolute Macht im thailändischen Staat hatte und diese auch sichtlich genoß. Für einen aufgeklärten Bürger der westlichen Hemisphäre, der nie in Thailand war, fiel und fällt es weiterhin schwer, die herausragende Stellung des thailändischen Königs in Staat und Gesellschaft zu begreifen. Denn Bhumibol schuf um sich eine Art göttliche Aura eines heiligen himmlischen Herrschers auf Erden, dessen Kult bei uns nach unserer Vorstellung nur Geistlichen, Päpsten und eben Heiliggesprochenen vorbehalten war. Dieser Selbstinszenierung half ungemein viel ein Personenkult um ihn, den wir aus der Zeit antiker Tyrannen, römischer Imperatoren, vom Hofe mancher Herrscher bis zur Moderne und im 20. Jahrhundert im Falle von Duce, Hitler, Stalin und des japanischen Kaisers (Tenno) kannten. Seine Untertanen gleich welchen Ranges mussten sich Bhumibol kriechend nähern, während er auf dem Thron saß: Bilder einer längst vergangenen Epoche im modernen Zeitalter. Sehr hilfreich war für ihn der Mythos eines Herrschers im Dienste des Volkes und das gehirngewaschene, fromme, gutgläubige und naive Volk glaubte blind  daran. Sein Cäsarenwahn war so fortgeschritten, dass ein spezielles Gesetz geschaffen wurde, um die Würde des Königs und des Königshauses gegen Majestätsbeleidigung gesetzlich zu schützen – ebenfalls ein Requisit aus längst vergangenen Epochen. Das thailändische Volk hat bis heute nicht begriffen, dass Bhumibol nicht das Volk Thailands liebte, sondern nur sich selbst, seinen Hof, den Hofstaat und seine ihn anbetenden Anhänger sogleich seinen überragenden Einfluss auf die Macht, die Wohlstands- und Privilegienverteilung im Lande. Deshalb ließ er seine Kritiker auch beim geringsten Verdacht des Vergehens gegen die Majestätsbeleidigungsgesetze verhaften und im Kerker schmoren. Bhumibol verfügte in Thailand zwar nicht de jure aber de facto über eine uneingeschränkte grenzenlose Macht.

In Anbetracht dieser Erklärungen versteht man, dass er als einziger imstande war, mit einem einzigen Wink seiner Hand die Verantwortlichen für das kriminell-verbrecherische Katastrophenversagen Thailands am 26. Dezember 2004 in die Schranken zu weisen, sie anklagen und verurteilen zu lassen und  mit einem einzigen Satz bewirken, dass sowohl der bis heute unter Verschluss gehaltene thailändische Tsunami-Untersuchungsbsericht veröffentlicht als auch die Katastrophe bis ins letzte Detail aufgearbeitet wird.

Es gab aber auch einen anderen wichtigen Grund sofort einzuschreiten und im thailändisch-königlichen Sumpf alias Staat auszumisten. Denn alles, was in Thailands Staat Bedeutung, Macht, Rang und Namen hat, schmückt sich mit dem Prädikat "Royal" also "Königlich". Und so gibt es: Royal Thai Government, Royal Thai Armed Forces (Oberkommandierender: König Bhumibol Adulyadej), Royal Thai Navy, Royal Thai Survey Department etc. - allesamt also Namen  von den kriminellen Versagern, die im länderübergreifenden Notfall grob fahrlässig, sträflich und unentschuldbar gehandelt haben, nämlich durch ihr kriminelles Nichtstun.

Doch Bhumibol tat all dies nicht, obwohl er beim Tsunami-Desaster 2004 seinen Neffen verloren hatte und somit auch persönlich von der Katastrophe schmerzlich betroffen war und obgleich Tausende Thailänder (die er angeblich so liebte, was aber offensichtlich nicht der Fall war) und Touristen aus aller Welt in dem in erster Linie von Thailand herbeigeführten humanitären Desaster den grausamen, gewaltsamen und fremd verschuldeten also vermeidbaren Tod fanden. Stattdessen ergriff er die Flucht vor Verantwortung und spielte wie ein Clown ohne Anstand, Ehre und Moral die Rolles des Tauben, Blinden, Stummen und Untätigen - die Rolle eines schändlichen Vertuschers - dies nach der folgenschwersten Katastrophe in der modernen Geschichte Thailands mit globalen Auswirkungen . Nein, Thai König ließ in seinem königlichen Saustall alles beim Alten bleiben und ließ die Verantwortung für den Leichenberg von über zehn Tausend Thais und ein paar Thausend Touristen im bhuddistischen Massengebet erwürgen und ertränken - keinem seiner Untertanen im Amt wurde das Haar gekrümmt. Somit ließ Bhumibol die Moral und die Gerechtigkeit auf dem Leichenberg liegen uns alsbald begraben.

Nach dem Versagen Thailands vor und während der Katastrophe kam auch noch das schändliche Versagen danach. Dabei spielte gerade der thailändische König die prominenteste Rolle.  

Die Tsunami-Toten und Hinterbliebenen klagen ihn dafür an.

Schande über sein Haupt!

 
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.

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