Im Bild die Costa Germania, ein Symbol des gescheiterten, bösartigen deutschen Staates
Um 21.45 Uhr am 13. Januar 2012 rammte das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ einen Felsen vor Giglio und sank wenig später am Hafen der Insel.
Vorhin gab es bei Kreuzfahrten durchs Mittelmeer ein Ritual: Der Kapitän lenkte sein Schiff möglichst nah an die Küste und grüßte auf diese Weise die Bevölkerung an Land. Verbeugung hieß das leichtsinnige Manöver, das am Abend des 13. Januar 2012 auch Kapitän Francesco Schettino vor der Insel Giglio durchführen ließ. Infolge dieser Verbeugung ist das Schiff leckgeschlagen (die Bordwand des Schiffes wurde über etwa 70 Meter aufgerissen), driftete manövrierungsunfähig, kenterte auf die Seite und schließlich sank gestrandet in direkter Ufernähe.
Beim zeitlichen Ablauf der Katastrophe und ihrer desaströsen Aufarbeitung:
- gab es viele Fehlentscheidungen von Kapitän und Offizieren, die einem viel zu riskanten Manöver Francesco Schettinos, der möglichst nah an der Insel Giglio vorbeifahren wollte, verantwortungslos beipflichteten, was direkt kausal zum Leckschlagen des Schiffes führte.
- verließ
der Kapitän umgehend das Schiff, sobald dieses in die Ufernähe kam. Die in Seenot
geratenen Passagiere interessierten den Kapitän am wenigsten: Er schlich sich
von Bord und ließ sich auch durch einen Anruf des Hafenkommandanten nicht zum
Umkehren bewegen. Somit wurde er zum Symbol des Bösen.
- Die Evakuierung der Passagiere, von denen manche orientierungslos im Schiff irrten und den Weg nach draußen nicht fanden, was ihnen zum Verhängnis wurde, verlief demzufolge chaotisch und wurde viel zu spät eingeleitet.
- 32
Menschen verloren ihr Leben.
- Die
Überlebenden kämpfen immer noch mit den Folgen des traumatischen Unglücks.
- Vor
Gerichten lief die Farce bei der juristischen Aufarbeitung der Tragödie - Kapitän Francesco Schettino war der einzige
Angeklagter aber nicht der einzige Schuldige. Die Costa Reederei trug die volle
Verantwortung für das Desaster.
- Proteste
der Opfer dagegen halfen nicht. Ihre Entschädigungsprozesse verliefen meist im Sande; kein Opfer erhielt, wenn überhaupt, eine angemessene Entschädigung.
Zehn Jahre danach erkennen wir viele Parallelen zum
damaligen Geschehen bei der kriminellen Herbeiführung und fehlenden Aufarbeitung des
Tsunami-Desasters Weihnachten 2004 und fragen uns, ob angesichts der Faktenlage das gekenterte italienische Schiff eher ein Symbol des Bösen darstellen sollte für den gescheiterten, bösartigen, deutschen Staat.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
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