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Sonntag, 11. November 2018

DENKMAL DES UNRECHTSSTAATES - WERK DER BARBAREN - BARBAREN AM WERK






In Wittenberg wurde am 10. November 2018 ein 15 m langes Boot aus Libyen mit dem Namen „Freude - Allah sei Dank“, das  zur Erstürmung und Überflutung Europas durch Fremdlinge diente, zerstört. Dieses Boot wurde durch diejenigen zum "Denkmal für die Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Rechtsstaatlich-keit" umdefiniert, erklärt und  errichtet, denen von einem beträchtlichen Teil unserer Gesellschaft Volks- und Vaterlandsverrat vorgeworfen wird. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen; hierzu wurde sogar der örtliche Spürhund eingesetzt - ein Präzedenzfall und eine polizeilich brillante Meisterleistung, die sich sicherlich zum Maßstab zukünftigen Handelns der Staatsgewalt entwickelt. Der Staatsschutz schaltete sich umgehend ein. Medien (ZDF, MDR Sachsen-Anhalt; SHZ.DE und andere) traten blitzschnell in Aktion, um ihrer Erschütterung in Form von Jammer-Litaneien Ausdruck zu verleihen. Eine evangelische Landesbischöfin äußerte sich entsetzt; der Oberbürgermeister Wittenbergs erschien vor Ort, kommentierte für die Medien bei der Ortsbegehung das Geschehene, zeigte sich "erschüttert" und sprach von der "Schande" und vom "Tiefpunkt für Wittenberg". 

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Präambel

„Grundlage für die Gestaltung der Zukunft ist die Erinnerung an die Vergangenheit. Sie stützt sich auf Orte, bewegliche und unbewegliche Objekte und immaterielle Zeugnisse wie Sprache, Brauchtum, traditionelle Handwerkstechniken oder Musik. Aufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist es, diesem Grundbedürfnis des Einzelnen und der Gesellschaft nach Erinnerung zu dienen. Dies setzt die Zusammenarbeit von Behörden und Eigentümerinnen und Eigentümern, aber auch von anderen Betroffenen, z.B. Nutzerinnen und Nutzern oder ehrenamtlich Tätigen voraus. Denkmale sind materielle Zeugen menschlichen Wirkens. Sie dokumentieren historische Ereignisse und Entwicklungen, künstlerische Leistungen, technische Errungenschaften, soziale Lebenswirklichkeiten, unabhängig davon ob diese heute positiv oder negativ bewertet werden. Sie sind Teil des heutigen Lebensraumes und der heutigen Kultur. Durch Denkmale schützt und vertieft die Gesellschaft ihre Identität sowie Toleranz und Solidarität mit verschiedenen Gruppierungen, einschließlich den Minderheiten. Denkmalschutz und Denkmalpflege ermöglichen es künftigen Generationen, Geschichte zu erfahren, wahrzunehmen, zu interpretieren und zu hinterfragen. Erkenntnisse über Denkmale müssen daher öffentlich zugänglich sein. Daher ist es der Gesellschaft ein Anliegen, den überlieferten Denkmalbestand zu erhalten. Eine angemessene Nutzung begünstigt die langfristige Erhaltung. Jede Nutzung muss sich an der Substanzerhaltung orientieren.“ (Denkmalschutzgesetz vom 30. Dezember 2014)



























Weltausstellung Reformation 2017: Wittenberger „Flüchtlingsboot“-Denkmal abgebrannt 
ksta
11.Nov. 2018
© Thomas Klitzsch Das Flüchtlingsboot am Schwanenteich wurde angezündet. Ein als Denkmal aufgestelltes Flüchtlingsboot in der Lutherstadt Wittenberg ist in der Nacht zu Samstag von Unbekannten in Brand gesteckt und großflächig zerstört worden. Das 15 Meter lange Boot war im Vorjahr im Rahmen der Weltausstellung Reformation als eine Art Kunstobjekt präsentiert worden, wie Polizei und Stadt am Samstag mitteilten. 244 Männer, Frauen und Kinder waren mit dem Boot im Juni 2013 von Nordafrika aus übers Mittelmeer nach Europa geflüchtet. Ihr Weg habe von Libyen nach Sizilien geführt, hieß es. Laut Polizei werde derzeit in alle Richtungen ermittelt. Eine politisch motivierte Tat könne nicht ausgeschlossen werden.


© Thomas Klitzsch   Für Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) wäre das „ein Tiefpunkt für Wittenberg“. Auch die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, äußerte sich entsetzt. „Ich bin bestürzt über diese gezielt eingesetzte Gewalt gegen ein Mahnmal für Mitmenschlichkeit, gegen ein Erinnerungsmal für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – genau an dem Tag, der mahnend erinnert an vor 80 Jahren gezielt gesetzte und organisierte Gewalt gegen Mitmenschen, gegen ihr Hab und Gut und ihre Gotteshäuser“, sagte sie laut Mitteilung. Junkermann rief dazu auf, sich klar von solchen Gewaltakten zu distanzieren und sie nicht zu verharmlosen.
Nach Angaben der Stadt wurde die Steuerkabine des Bootes vollständig zerstört und der Rumpf stark beschädigt. Vier Feuerwehrkameraden und ein Löschfahrzeug seien im Einsatz gewesen. Das Flüchtlingsboot war als „Denkmal der Menschlichkeit, Konsequenz und Rechtsstaatlichkeit“ aufgestellt worden. (dpa)
ZDF Heute

Denkmal in Wittenberg
Flüchtlingsboot angezündet

Datum:
10.11.2018 18:25 Uhr
Ein zum Denkmal gemachtes Flüchtlingsboot wird in Wittenberg in Brand gesteckt. Wer es aus welchen Gründen angezündet hat, ist unklar. Das Entsetzen ist groß.

Flüchtlingsboot nach Brand zerstört.
Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB
Ein als Denkmal aufgestelltes Flüchtlingsboot in der Lutherstadt Wittenberg ist in der Nacht zu Samstag von Unbekannten in Brand gesteckt und großflächig zerstört worden. Das teilten Polizei und Stadt mit. Eine politisch motivierte Tat könne nicht ausgeschlossen werden.

Das 15 Meter lange Boot war im Rahmen der Weltausstellung Reformation als Kunstobjekt präsentiert worden. 244 Männer, Frauen und Kinder waren mit dem Boot 2013 von Nordafrika aus übers Mittelmeer nach Europa geflüchtet.

"Denkmal der Menschlichkeit, Konsequenz und Rechtsstaatlichkeit"
In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz betonte Wittenbergs Oberbürgermeister Zugehör, das als "Denkmal der Menschlichkeit, Konsequenz und Rechtsstaatlichkeit" bekannte Flüchtlingsboot habe an weiter ungelöste Fragestellungen erinnern sollen. "Eine Erinnerung, die auch nach der Weltausstellung Reformation nichts an seiner Bedeutung verloren hat", sagte der Oberbürgermeister.

ZDF-Heute

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Flüchtlingsboot in Wittenberg in Brand gesteckt

Das Flüchtlingsboot, das in der Lutherstadt Wittenberg zur Weltausstellung Reformation aufgestellt worden war, ist zerstört. Die Polizei geht davon aus, dass es in Brand gesteckt wurde. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Stadtchef Zugehör zeigt sich erschüttert.

Verantwortliche der Stadt am Sonnabendmorgen an dem Boot, darunter Bürgermeister Torsten Zugehör (li)
Das Flüchtlingsboot, das als Kunstobjekt seit Sommer 2017 in Wittenberg stand, ist in der Nacht zu Sonnabend angezündet worden. Laut Polizei haben Unbekannte das Wrack in Brand gesteckt. Die Polizei sei gegen 4 Uhr in der Nacht alarmiert worden, ebenso die Feuerwehr. Augenscheinlich ist die Steuerkabine des Schiffes vollständig zerstört, der Rumpf des Bootes beschädigt.
Das Boot war unter dem Titel "Tore der Freiheit" im Rahmen der Weltausstellung Reformation 2017 als Exponat in der Lutherstadt aufgestellt worden. Mit diesem Boot waren wenige Jahre zuvor 244 Flüchtlinge aus dem ostafrikanischen Eritrea von Libyen übers Mittelmeer nach Europa gekommen. Sie hatten es bis nach Sizilien geschafft, alle überlebten die gefährliche Überfahrt.

Flüchtlingsboot in Wittenberg in Brand gesteckt

MDR SACHSEN-ANHALT HEUTESa10.11.201819:00Uhr01:13 min
https://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video-248120.html
Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Staatsschutz hat Ermittlungen übernommen


Verkohlte Überreste der Steuerkabine.
Die Polizei teilte mit, dass der Brandort – das Boot stand Am Schwanenteich – beschlagnahmt worden sei. Die Ermittlungen laufen. Ein Sprecher der Polizei sagte MDR SACHSEN-ANHALT, einen direkten Ansatz, wer für die Tat verantwortlich ist, gebe es nicht. Brandanschlag oder Dumme-Jungen-Streich – dazu laufe die Untersuchung in alle Richtungen.

Der polizeiliche Staatsschutz habe übernommen, im Laufe des Tages soll ein Spürhund eingesetzt werden.

Am Vormittag wurde auf einer Holzplanke am Bootsrumpf ein Runenzeichen festgestellt, das als Logo des Online-Netzwerks "Reconquista Germanica" gilt. Das Netzwerk, von einem Rechtsextremen im Internet aufgebaut, ist dafür bekannt, sich für digitale Troll-Attacken auf unliebsame Nutzer zu verabreden. Ein Polizeisprecher sagte MDR SACHSEN-ANHALT, noch sei völlig offen, ob das entdeckte Zeichen aktuell angebracht worden oder schon Tage alt sei. Der Fund werde in die Ermittlungen einbezogen.
Polizei sucht Zeugen Hinweise unter Telefon (03491) 4690 oder per Email an
lfz.pd-ost@polizei.sachsen-anhalt.de. 

Bürgermeister: "Der Ruf der Stadt steht auf dem Spiel"

Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) sprach am Sonnabend vor Journalisten angesichts des zerstörten Bootes von einer "Schande". Wittenberg sei eine weltoffene Stadt. "Der Ruf der Stadt steht hier auf dem Spiel."
Zugehör sagte weiter, da es in den Morgenstunden des 10. November, also keine 24 Stunden nach dem Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht passiert sei, könne eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT:
Wenn das jemand ganz bewusst gemacht hat, dann ist das absolut feige, hinterhältig. Dann auch noch diesen Tag für sich zu wählen, ist eine absolute Missachtung der Stadtgesellschaft. Das berührt und erschreckt. Da kann ich nur klipp und klar sagen: Wir müssen aufstehen und uns dagegen wehren.
Es gab auch abwertende Reaktionen in sozialen Medien zu den Ereignissen aus der Nacht, bei einigen Nutzern etwa fand der Brand Beifall. Darauf bezugnehmend appellierte Zugehör an die Wahl der Worte. Erst sterbe die Sprache, dann die Kultur. "Die Stadt darf nicht gespalten werden."

Das Flüchtlingsboot mit dem Namen „Allah sei Dank“ und der Nummer 653 steht auf dem Gelände des Schwanenteiches in Lutherstadt Wittenberg.

"Bürgermeister Zugehör zeigte sich erschüttert"

MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir Sa10.11.201812:01Uhr03:02 min
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/wittenberg/audio-876050.html
Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Noch Freitagabend vielfältiges Gedenken zum 9. November

In Wittenberg gab es noch am Freitagabend ein vielfältiges Gedenken mit Lesungen, Theateraufführungen und einer Ausstellungseröffnung zur Pogromnacht. Im Alten Rathaus hatte es einen Festakt gegeben, bei dem auch der Ehrenbürger Richard Wiener als Gast aus den USA angereist war.
In der geschichtsträchtigen Nacht vom 9. zum 10. November 1938, der Reichspogromnacht vor 80 Jahren, wurden Juden in ganz Deutschland ermordet, ebenso verfolgt und deportiert. Im ganzen Land wurden damals Synagogen angezündet.

In Wittenberg laufen die Ermittlungen. Was mit dem Boot geschehe, ist jetzt erst einmal offen.

Quelle: MDR/mg
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 10. November 2018 | 10:00 Uhr 
MDR Sachsen-Anhalt

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Wittenberg: Brandanschlag auf ausgestelltes Flüchtlingsboot

Ein zum Denkmal gemachtes Flüchtlingsboot wird in Wittenberg in Brand gesteckt. Das Entsetzen ist groß.
 von dpa
10. November 2018, 15:13 Uhr
Wittenberg | Ein als Denkmal aufgestelltes Flüchtlingsboot in der Lutherstadt Wittenberg ist in der Nacht zu Samstag von Unbekannten in Brand gesteckt und großflächig zerstört worden.
Das 15 Meter lange Boot war im Vorjahr im Rahmen der Weltausstellung Reformation als eine Art Kunstobjekt präsentiert worden, wie Polizei und Stadt am Samstag mitteilten. 244 Männer, Frauen und Kinder waren mit dem Boot im Juni 2013 von Nordafrika aus übers Mittelmeer nach Europa geflüchtet. Ihr Weg habe von Libyen nach Sizilien geführt, hieß es. Laut Polizei werde derzeit in alle Richtungen ermittelt. Eine politisch motivierte Tat könne nicht ausgeschlossen werden.

"Tiefpunkt für Wittenberg"

Für Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) wäre das "ein Tiefpunkt für Wittenberg". Auch die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, äußerte sich entsetzt. "Ich bin bestürzt über diese gezielt eingesetzte Gewalt gegen ein Mahnmal für Mitmenschlichkeit, gegen ein Erinnerungsmal für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – genau an dem Tag, der mahnend erinnert an vor 80 Jahren gezielt gesetzte und organisierte Gewalt gegen Mitmenschen, gegen ihr Hab und Gut und ihre Gotteshäuser", sagte sie laut Mitteilung. Junkermann rief dazu auf, sich klar von solchen Gewaltakten zu distanzieren und sie nicht zu verharmlosen.
Nach Angaben der Stadt wurde die Steuerkabine des Bootes vollständig zerstört und der Rumpf stark beschädigt. Vier Feuerwehrkameraden und ein Löschfahrzeug seien im Einsatz gewesen. Das Flüchtlingsboot war als "Denkmal der Menschlichkeit, Konsequenz und Rechtsstaatlichkeit" aufgestellt worden.

– Quelle: https://www.shz.de/21612027 ©2018
shz.de
https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/Wittenberg-Brandanschlag-auf-ausgestelltes-Fluechtlingsboot-id21612027.html
https://www.shz.de/21612027

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