"Der Tag, der in Schande fortleben wird"
Gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama will Abe der Opfer des japanischen Angriffs auf die US-Pazifikflotte im Zweiten Weltkrieg gedenken. "Wir dürfen den Schrecken des Krieges niemals mehr wiederholen", sagte Abe vor seinem Abflug in Tokio.
Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein japanischer Regierungschef Pearl Harbour besucht. Abe sagte, er wolle gemeinsam mit Obama "den Wert der Versöhnung" zum Ausdruck bringen. Eine Entschuldigung für den Angriff auf Pearl Harbour hatte Japans Regierung allerdings im Vorfeld ausgeschlossen.
Abe und Obama wollen auch das Mahnmal für die 1177 US-Soldaten aufsuchen, die während des Angriffs auf der "USS Arizona" getötet worden waren. Ein Boot sollte die beiden Politiker dorthin bringen. Insgesamt starben bei dem Angriff vor 75 Jahren etwa 2400 Menschen.
Bereits zuvor besuchte Abe gemeinsam mit seiner Verteidigungsministerin Tomomi Inada unter anderem einen japanischen Friedhof und den Nationalen Gedenkfriedhof in Honolulu. An beiden Orten legte er einen Kranz nieder.
Eintritt der USA in Weltkrieg
Japan hatte am 7. Dezember 1941 die in Pearl Harbour vor Anker liegende US-Pazifikflotte angegriffen und damit den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Ohne vorherige Kriegserklärung bombardierte die japanische Luftwaffe unter General Isoroku Yamamoto die US-Kriegsschiffe.
Acht Schlachtschiffe wurden versenkt oder stark beschädigt. Die Offensive dauerte nur zwei Stunden, außer den 2403 getöteten US-Soldaten wurden mehr als 1100 weitere verletzt. Einen Tag später erklärten die USA Japan den Krieg. Wenig später übermittelten wiederum Deutschland und Italien als Japans Verbündete den USA die Kriegserklärung.
Im Mai hatte Obama in Hiroshima der Opfer des dortigen US-Atombombenabwurfs am Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Auch von Obama hatte es damals keine Entschuldigung für den Angriff gegeben.
cgn/SC (afp, ap, dpa)
Obama und Abe besuchen Pearl-Harbor-Gedenkstätte
28.12.2016
US-Präsident Obama und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe legen am Pearl-Harbor-Mahnmal Kränze nieder. (AFP /Nicholas Kamm)
75
Jahre nach dem Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor haben
US-Präsident Obama und Japans Ministerpräsident Abe der Opfer gedacht.
Am offiziellen Mahnmal auf der Pazifikinsel Hawaii legten beide nach einem kurzen Schweigen Kränze nieder. Obama nannte Abes Besuch eine historische Geste der Aussöhnung. Abe sprach sein aufrichtiges Beileid für die gefallenen US-Soldaten aus. Er ist der erste japanische Premier, der die Gedenkstätte für die gefallenen US-Soldaten besucht. Eine Entschuldigung hatte die japanische Regierung bereits im Vorfeld ausgeschlossen.
Der Besuch erfolgt rund ein halbes Jahr, nachdem Obama als erster amtierender US-Präsident in Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs der USA gedacht hatte. Auch er hatte sich damals nicht offiziell für den Angriff entschuldigt.
Am 7. Dezember 1941 hatte ein japanischer Angriff auf Pearl Harbor fast die gesamte Pazifikflotte der Amerikaner zerstört und rund 2.400 Menschen getötet. Vier Tage später erklärten auch Deutschland und Italien den USA den Krieg.
Japan PM Shinzo Abe makes landmark visit to Pearl Harbor
Japanese PM Shinzo
Abe has visited the US naval base at Pearl Harbor, where he offered
"sincere and everlasting condolences" to the victims of Japan's attack
on the base 75 years ago.
"We must never repeat the horrors of war again, this is the solemn vow the people of Japan have taken," he said.Mr Abe was accompanied by US President Barack Obama, making the visit the first by the leaders of both countries.
Japan devastated much of the base in 1941, killing 2,400 US servicemen.
'An alliance of hope'
Mr Abe paid tribute to the men who lost their lives at the naval base, many of whom remain entombed in the wreckage of the USS Arizona, sunk by the Japanese that day, and vowed reconciliation and peace.He said: "To the souls of the US servicemen who lie aboard the USS Arizona, to the American people, and all people around the world, I pledge that unwavering vow."
He went on to praise the US for its efforts to mend relations with Japan following the war between the two countries, which ended shortly after the US dropped two atomic bombs on Japan in August 1945.
And he called the renewed alliance between the countries an "alliance of hope".
Mr Obama also paid tribute to the dead, saying that he had laid a wreath on "waters that still weep".
"That morning the ranks on those men's shoulders reflected them less than the courage in their hearts," he said.
He said he welcomed Mr Abe "in the spirit of friendship, in the manner Japan has always welcomed me".
Mr Abe is the first Japanese leader to visit memorial on the site of the Arizona. He and Mr Obama laid wreaths at the site.
The two leaders prayed for the dead but, as expected, Mr Abe did not issue an apology for the attack.
Japan's surprise attack on Pearl Harbor damaged all eight of the US battleships at the base and sunk four of them, propelling the US into World War Two.
Nearly half of those killed were on the Arizona and the remains of most are still entombed in the wreckage.
All eight battleships at the base were damaged and four were sunk. But the key US aircraft carriers were at sea at the time.
On Monday, Mr Abe visited the National Memorial Cemetery of the Pacific and laid a wreath.
He stood for a moment of silence at the cemetery near central Honolulu, a memorial to those who died the the Pacific theatre of war.
He also held a summit meeting with Mr Obama in Hawaii, their last before Mr Obama steps down in January.
Pearl Harbor attack in numbers
7 December 1941
353
Japanese aircraft attacked the US Naval Base in Hawaii at 07:55
2,403
US personnel were killed in the attack-
19 US Navy ships, including 8 battleships, were damaged or destroyed
-
328 US aircraft were damaged or destroyed in the attack, which lasted for one hour and 15 minutes
The first Japanese leader to visit Pearl Harbor was Shigeru Yoshida who in 1951 stopped over in Hawaii both on the way to and from the signing of the peace treaty with the US in San Francisco.
His visit on the way home included a meeting with the commander of the US Pacific fleet, Admiral Arthur Radford. The office where the two men met offered a direct view of the site of the Japanese attack.
"I could almost see the wreck of Arizona" out of the window, Mr Radford later wrote in his memoir, referring to a battleship that sank in the attack.
He recalled the meeting as having been initially rather awkward until his dog walked over to the Japanese visitor to be patted, breaking the ice between the two former enemies.
http://www.bbc.com/news/world-asia-38438714
Der Angriff auf Pearl Harbor, auch bekannt als Überfall auf Pearl Harbor, war der Angriff der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte auf die in Pearl Harbor auf Hawaii vor Anker liegende Pazifikflotte der USA am 7. Dezember 1941.
Mit dem Angriff weitete das Kaiserreich Japan den seit 1937
geführten Pazifikkrieg in den Zweiten Weltkrieg aus. Er wird als ein
entscheidender Wendepunkt angesehen, weil er der Auslöser für den
Kriegseintritt der USA am 8. Dezember war, die sich zwar zuvor schon durch
beträchtliche materielle Unterstützung Großbritanniens und der UdSSR indirekt
am Krieg beteiligt (Lend-Lease), aber formal als neutral gegolten hatten. Am
11. Dezember erklärte daraufhin auch das mit Japan verbündete
nationalsozialistische Deutsche Reich den USA den Krieg (Kriegserklärung
Deutschlands an die Vereinigten Staaten).
Durch den Überraschungsangriff ohne vorherige
Kriegserklärung wurde ein Großteil der amerikanischen Schlachtflotte
ausgeschaltet, wodurch die japanische Flotte für mehrere Monate die absolute
Überlegenheit im Pazifikraum besaß. Allerdings wurden dabei weder die
Flugzeugträger der Pazifikflotte noch die Treibstoffdepots und Docks
angegriffen, was den Erfolg wieder relativierte. Einige Stunden vor dem Angriff
hatte die japanische Offensive gegen die britischen und niederländischen
Kolonien in Südostasien begonnen (Japanische Invasion der Malaiischen
Halbinsel), womit sich der Krieg in Europa zu einem global geführten Weltkrieg
ausweitete. Zusätzlich wird der Angriff auf Pearl Harbor oft als die Schlacht
angesehen, in welcher der Flugzeugträger das Schlachtschiff als dominierendes
Element des Seekrieges ablöste.
Obwohl der Angriff den USA eine erhebliche militärische
Schwächung zufügte, erwiesen sich seine langfristigen Folgen als fatal für
Japan. Durch den in den USA als „heimtückisch“ aufgefassten Angriff gelang es
der amerikanischen Regierung, die bis dahin größtenteils pazifistisch oder
isolationistisch eingestellte US-Bevölkerung für den Kriegseintritt zu
mobilisieren, was auf Grund des enormen amerikanischen Industriepotentials die
Entscheidung zu Gunsten der Alliierten herbeiführte. Der Name Pearl Harbor gilt
heute in den USA als Synonym für einen ohne jede Vorwarnung erfolgten
vernichtenden Angriff.
(…)
Der Plan
Der Plan laut Zitat Admiral Yamamotos:
„Zu Beginn des
Krieges soll der Kampfverband, bestehend aus sechs Flugzeugträgern als Kern und
kommandiert vom Oberbefehlshaber der 1. Luftflotte, seinen Weg zu den
Hawaii-Inseln fortsetzen und die im Hafen vor Anker liegenden Hauptkräfte der
US-Flotte aus der Luft angreifen. Der Kampfverband wird folglich ungefähr zwei
Wochen vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten vom Heimatland auslaufen, sich den
Hawaii-Inseln von Norden nähern und ein oder zwei Stunden vor Tagesanbruch alle
Flugzeuge an Bord der Träger, etwa 400, starten. Der Überraschungsangriff auf
die ankernden feindlichen Flugzeugträger und Schiffe sowie auf Flugzeuge am
Boden wird von einem Punkt gestartet werden, ungefähr 200 sm nördlich der Insel
Oʻahu.
Der U-Bootverband,
bestehend aus 27 U-Booten und kommandiert vom Oberbefehlshaber der 6. Flotte,
wird fortwährend die Bewegung der feindlichen Flotte, die in Hawaii vor Anker
liegt, erkunden und mit diesen Operationen einige Tage vor der Eröffnung der
Feindseligkeiten beginnen. Falls die feindliche Flotte den Hafen verlässt, wird
der U-Bootverband einen Überraschungsangriff ausführen oder versuchen, Fühlung
mit ihr zu halten. Andererseits wird dem Spezial-Angriffsverband der
U-Bootverband unterstellt, der unentdeckt in den Perlenhafen (Pearl Harbor)
vorstoßen und gleichzeitig mit den Luftangriffen des Kampfverbandes einen
überraschenden Angriff auf die feindliche Flotte starten wird.“
Dem japanischen Angriffsplan zufolge sollte sich der
Flugzeugträgerverband auf einer etwa 6.000 Kilometer langen Route nördlich der
üblichen Schifffahrtswege in einer Reise von elf Tagen unbemerkt Pearl Harbor
nähern und 350 Kilometer nördlich von dem Stützpunkt überraschend angreifen. Da
sonntags die meisten Dienststellen der US-Streitkräfte nur mit vermindertem
Personal arbeiteten, wurde als Angriffstermin der erste Sonntag im Dezember,
der 7. Dezember, gewählt.
Die amerikanische Funkaufklärung
Die amerikanische Fernmeldeaufklärung gliederte sich in drei
Arbeitsbereiche:
Der Bereich
Funkpeilung war für das Lokalisieren der Absender von aufgefangenen
Funksprüchen zuständig. Dazu hatten die USA ein Netz von Abhörstationen
aufgebaut, das Mid-Pacific Strategic Direction-Finder Net. Es erstreckte sich
in einem riesigen Halbkreis von den Philippinen über Guam, Samoa, Midway und
Hawaii bis hinauf nach Alaska.
Im Bereich
Funkverkehranalyse wurden die Muster der aufgefangenen Funksprüche analysiert.
Anhand der Rufzeichen wurde festgestellt, wer mit wem sprach. Aus der
Häufigkeit der Kommunikation versuchte man, die Beziehung zwischen den
Stationen herauszufinden. Wenn z. B. die Stationen NOTA 1 und OYO 5 häufig mit
KUNA 2 sprachen, aber selten miteinander und gar nicht mit anderen, so war
anzunehmen, dass KUNA 2 der Befehlshaber von NOTA 1 und OYO 5 war, etwa das
Flaggschiff eines Geschwaders, dem die Schiffe NOTA 1 und OYO 5 zugeteilt
waren. Mit Hilfe der Funkpeilung war die Zuordnung der Rufzeichen möglich, wenn
man wusste, welche Einheiten/Schiffe zum Sendezeitpunkt an der Sendeposition
waren.
Der Bereich
Kryptoanalyse war für das Entziffern der aufgefangenen Nachrichten
verantwortlich. Dies war der schwierigste und geheimste Teil der
Funkaufklärung. Da es äußerst wichtig war, die Tatsache geheim zu halten, dass
es gelungen war, den japanischen Code zu knacken, wurden die daraus gewonnenen
Informationen lediglich einer kleinen Gruppe ranghoher Offiziere und Politiker
zugänglich gemacht, während die Ergebnisse der Funkpeilung und
Funkverkehranalyse einem weit größeren Kreis zugänglich waren. So erhielten z.
B. die Befehlshaber auf Hawaiʻi, Admiral Husband E. Kimmel und General Walter
C. Short, die Ergebnisse aus Funkpeilung und Funkverkehranalyse, aber nicht die
aus der Kryptoanalyse, während der Befehlshaber auf den Philippinen, General
Douglas MacArthur, Zugang zu allen Informationen hatte.
Im Verlaufe des November 1941 stellte die Funkaufklärung
anhand der japanischen Funkmuster die Vorbereitung einer großen Operation fest.
Diese Muster entsprachen den drei Phasen, die man schon bei den Vorbereitungen
zu den beiden Operationen zur Besetzung Indochinas beobachtet hatte.
Erste Phase: Es kam
zu einem sprunghaften Anstieg des Funkverkehrs. Das Oberkommando gab Befehle
und Anweisungen für die Operation an die Armee und Flottenbefehlshaber. Diese
Instruktionen wurden über die gesamte Hierarchie an die Einheiten
weitergeleitet, die sich auf die Operation vorzubereiten hatten. Auf diese Art
konnte man oft schon die beteiligten Einheiten identifizieren, indem man
prüfte, welche Rufzeichen an dem verstärkten Funkverkehr beteiligt waren. Da
die japanische Flotte jedoch am 1. November ihren halbjährlichen
Rufzeichenwechsel für ihre 20.000 Rufzeichen durchgeführt hatte, waren viele
Rufzeichen noch nicht wieder identifiziert. Allerdings wurde festgestellt, dass
das japanische Oberkommando hauptsächlich mit den südlichen Befehlshabern
kommunizierte, aber nicht mit den Kommandeuren in China.
Zweite Phase: Der
Funkverkehr sank wieder auf die normale Menge an Meldungen. Die beteiligten
Einheiten hatten sich gemäß den Anweisungen vorbereitet und warteten auf den
Befehl, die Operationen zu beginnen. In den Funkmustern konnten Änderungen
festgestellt werden, die durch Umgruppierungen entstanden waren. Stationen
kommunizierten plötzlich mit neuen Stationen, aber nicht mehr mit ihren
vorherigen Kommunikationspartnern.
Dritte Phase: Die
Anzahl der Funkmeldungen nahm rapide ab und wurden einseitig. Die Operation
hatte begonnen, die Flottenverbände waren ausgelaufen und hielten Funkstille,
um ein Einpeilen auf ihre Position zu verhindern. Sie erhielten allerdings
weiterhin an sie adressierte Funksprüche von anderen Einheiten (die Funkstille
betraf also nur das Senden, nicht das Empfangen der operativen Einheiten).
Am 1. Dezember wechselte die japanische Flotte erneut ihre
Rufzeichen. Dieser außerplanmäßige Wechsel alarmierte die Nachrichtendienste
zusätzlich.
Auf diese Art war allein schon auf Grund von Funkpeilung und
Funkverkehranalyse bekannt, dass Japan eine große Operation in Richtung Süden
durchführen wollte. Das Ziel war jedoch nicht eindeutig, es konnte sich dabei
sowohl um einen Angriff auf die britischen und niederländischen Kolonien
handeln (was vermutet wurde), als auch um einen Angriff auf die Philippinen
oder weitere Truppenverlegungen nach Indochina (was als unwahrscheinlich galt).
Am 24. und 27. November schickte deshalb der Chief of Naval Operations, Admiral
Harold R. Stark, Kriegswarnungen an alle Kommandeure im Pazifik, in denen ihnen
mitgeteilt wurde, dass aggressive Handlungen Japans in den nächsten Tagen zu
erwarten seien. Als mögliche Ziele eines japanischen Angriffs wurden Malaysia,
Thailand, die Philippinen, Borneo und Guam genannt. Alle Kommandeure im Pazifik
wurden angewiesen, entsprechende Maßnahmen zur Vorbereitung ihrer Truppen auf
den Kriegsfall zu treffen, aber selbst keine offensiven Aktionen durchzuführen,
solange Japan keine offene Kriegshandlung gegen die USA unternähme.
Die Aufklärungsdienste Großbritanniens und der Niederlande,
die mit den Amerikanern beim Abfangen und Analysieren der Nachrichten
zusammenarbeiteten, hatten das gleiche Bild. Großbritannien begann daraufhin,
seine Truppen im Bereich des Möglichen zu verstärken: Es verlegte das moderne
Schlachtschiff Prince of Wales und den Schlachtkreuzer Repulse nach Singapur.
Einen Sonderfall bildeten dabei die japanischen
Trägerverbände. Von ihnen wusste man gar nichts, da bei ihnen totale Funkstille
herrschte. Dass die Trägerverbände nicht nur keine Nachrichten sendeten,
sondern auch keine Nachrichten an sie gesendet wurden, führte zu der Vermutung,
dass sich die Träger weiterhin in den japanischen Heimatgewässern aufhielten.
Dort konnten sie über schwächere Nahbereichsender kommunizieren, deren
Sendeleistung zu schwach war, um von den weit entfernten Abhörstationen
empfangen zu werden. Dieser Blackout war schon bei den vorherigen Operationen
beobachtet worden. Auch damals hatte man die Träger in Japan vermutet und
später auf verschiedene Weise festgestellt, dass sie tatsächlich dort gewesen
waren. Das vermutete Verbleiben der Träger in Japan erweckte keinen Argwohn,
denn es passte bestens in das Gesamtbild. Nach Ansicht der Analysten wurden die
Träger für eine Offensive allein gegen die britischen und niederländischen
Kolonien nicht gebraucht, stattdessen bildeten sie zusammen mit mehreren
Schlachtschiffen eine strategische Reserve für den Fall, dass die USA
Großbritannien zu Hilfe kommen würden. Tatsächlich jedoch befand sich der
Verband unter Funkstille auf dem Weg nach Pearl Harbor. Nachrichten an ihn
wurden in allgemeinen, an große Flottenbereiche adressierten Funksprüchen
versteckt.
Die für die Kryptoanalyse zuständige Abteilung bekam
inzwischen große Probleme mit dem Umfang des abgefangenen Materials. Zusätzlich
zur Entschlüsselung der Nachrichten musste dieses noch aus dem Japanischen ins
Englische übersetzt werden. Die kleine Zahl der Übersetzer, die nicht nur für
den militärischen, sondern auch für den diplomatischen Verkehr zuständig waren,
konnte mit dem erheblich gesteigerten Volumen nicht mehr Schritt halten. Man
versuchte, die Anzahl zu erhöhen, dies war jedoch schwierig. Die Übersetzer
mussten nicht nur hervorragend Japanisch können, sondern auch absolut
vertrauenswürdig sein. Solche Leute gab es nur wenige, und es waren
größtenteils Amerikaner japanischer Abstammung, denen man ein generelles
Misstrauen entgegenbrachte. So gelang der Marineabteilung für Kryptoanalyse
1941 trotz größter Bemühungen lediglich die Verdopplung der Übersetzer von drei
auf sechs Personen. Dies hatte zur Folge, dass Übersetzungen nach Art der
Verschlüsselung gereiht wurden. Zuerst kam der mit der Schlüsselmaschine
„Purple“ verschlüsselte diplomatische Verkehr, dann der mit militärischen
Hochsicherheitscodes verschlüsselte Verkehr, dann die mit einfacheren
japanischen Codes verschlüsselten Texte. Auf diese Weise wurden mit Purple
verschlüsselte Anweisungen an die japanischen Botschaften in Großbritannien und
Niederländisch-Ostindien übermittelt, ihre „Purple“-Maschinen nach Japan
zurückzuschicken und die Vernichtung ihrer restlichen Codes vorzubereiten. Dies
bestätigte die Vermutung eines bevorstehenden Krieges mit diesen Ländern.
Entsprechende Anweisungen an die Konsulate in den USA, die keine
„Purple“-Maschinen hatten, wurden jedoch nicht übersetzt. Die einzigen
„Purple“-Maschinen innerhalb der USA waren in der japanischen Botschaft in
Washington, wo sie noch gebraucht wurden. Dass es zuerst keine Anweisung gab,
diese Maschinen zurück nach Japan zu schicken, wurde dahingehend interpretiert,
dass kein Angriff auf die USA geplant war. Erst am 3. Dezember erhielt die
Botschaft in Washington den Befehl, eine ihrer beiden Schlüsselmaschinen und
einen Großteil ihrer Codes zu vernichten, wodurch für die Analysten die
Möglichkeit eines Krieges zwischen den USA und Japan erheblich wahrscheinlicher
wurde.
Die entschlüsselten militärischen Nachrichten enthielten
nichts Hilfreiches, um die Ziele näher zu identifizieren. Dies war auch nicht
zu erwarten gewesen. Am 6. Dezember wurden die ersten 13 Teile der 14-teiligen
japanischen Note, die am 7. Dezember übergeben werden sollte, empfangen und
entschlüsselt. Obwohl der 14. Teil mit den wichtigsten Informationen noch
fehlte (die ersten 13 Teile enthielten größtenteils einen geschichtlichen
Abriss über die Beziehungen der USA und Japans, in dem die USA einer
feindseligen Haltung Japan gegenüber beschuldigt wurden, aber nichts über die
beabsichtigte japanische Politik), wurden die bereits empfangenen 13 Teile noch
am Abend zu sämtlichen Personen gebracht, die befugt waren, diese geheimen
Informationen zu sehen. Nach der Durchsicht des Inhalts sagte Präsident
Roosevelt zu seinem Berater Harry Hopkins: „Das bedeutet Krieg“. Nachdem sie
kurz die ihnen bekannten japanischen Flotten- und Truppenbewegungen in
Südostasien diskutiert hatten, meinte Hopkins, es wäre ihm lieber, die USA
würden den ersten Schlag führen und so etwaigen Überraschungen vorbeugen.
Roosevelt entgegnete darauf, so etwas könne man als friedliebende Demokratie
nicht tun. Roosevelt wollte noch mit Admiral Stark telefonieren, dieser war
jedoch im Theater. Ihn dort herauszurufen war zwar möglich, hätte jedoch
Aufsehen erregt, was der Präsident vermeiden wollte.
Alle anderen Personen, welche die ersten 13 Teile am Abend
bekamen, wollten erst den 14. Teil abwarten, bevor sie Maßnahmen veranlassten.
Marineminister Frank Knox arrangierte zu diesem Zweck eine Konferenz mit
Kriegsminister Henry L. Stimson und Außenminister Cordell Hull für den nächsten
Morgen. Auch Admiral Stark, der erst spät am Abend vom Chef des
Marinenachrichtendienstes von der Existenz der japanischen Note erfuhr, ordnete
lediglich an, ihm am nächsten Morgen die vollständige Note ins Büro zu bringen.
Der Generalstabschef der Armee, General George C. Marshall, bekam die Note
nicht zu sehen, da er bereits schlief und man ihn nicht wecken wollte. Am
nächsten Morgen machte er nach dem Frühstück einen Ausritt und war deshalb
längere Zeit nicht zu finden, als man ihm den 14. Teil bringen wollte.
Die Anweisung an die japanische Botschaft in Washington,
ihre verbliebenen Codes und die zweite Schlüsselmaschine zu vernichten, kam mit
dem Begleittext zum 14. Teil der japanischen Note vom 7. Dezember, der auch die
Anweisung enthielt, die Note um Punkt 13:00 Uhr Washingtoner Ortszeit (07:30
Uhr in Pearl Harbor) zu überreichen. Die Übersetzung des Begleittextes
erreichte den verantwortlichen Nachrichtenoffizier Lieutenant Commander Alwin
D. Kramer um 10:20 Uhr Washingtoner Zeit, knapp drei Stunden vor dem Beginn des
Angriffs auf Pearl Harbor. Er leitete die Nachricht sofort weiter, und um ca.
11:30 Uhr befahl General Marshall, sämtliche Kommandeure in Übersee vor
möglichen japanischen Aktionen zu warnen, wobei die Philippinen höchste
Priorität hätten. Diese Nachricht erreichte Pearl Harbor jedoch nicht
rechtzeitig. Sie hatte auch auf den Philippinen und anderen Stützpunkten im
Pazifik wie Wake und Guam keine große Wirkung, da die verbleibende Zeit bis zum
Beginn des japanischen Angriffs zu kurz war.[7]
Pearl Harbor am 7. Dezember
Da auf Hawaii nicht ernsthaft mit einem japanischen Angriff
gerechnet wurde, waren die Liegeplätze der Schlachtschiffe um Ford Island nicht
gesichert. Die Besatzungen hatten größtenteils Landgang. Die Feuer unter den
Kesseln der Schiffe waren entweder ganz oder zur Hälfte gelöscht. Ohne Feuer
unter den Kesseln konnten die Schiffe keinen Dampf für ihre Maschinen erzeugen
und das Anfeuern eines Kessels dauerte mehrere Stunden, bis ausreichender
Dampfdruck aufgebaut war.
Für die Verteidigung der Insel selbst war das US-Heer
verantwortlich. Auch hier waren die Truppen in keinerlei Weise auf einen
Angriff vorbereitet. Die Flakgeschütze waren nicht um die militärischen Anlagen
herum verteilt, sondern standen in Depots, da es sich bei den umliegenden
Grundstücken um Privatbesitz handelte, deren Besitzer man nicht unnötig
verärgern wollte. So hatte man beispielsweise die Heeres-Flak bei der neu
gebauten Kāneʻohe Naval Air Station wenige Tage vorher wieder in die Kasernen
verlegt. Die Flak-Munition wurde in separaten Munitionsdepots gelagert, diese
waren wie alle anderen Munitionsdepots abgeschlossen. Teilweise sollen sich
während des Angriffs die Schlüsselinhaber geweigert haben, die Munitionskammern
ohne schriftlichen Befehl zu öffnen. Auf Anweisung von General Short waren auf
den Flugplätzen sämtliche Flugzeuge von den üblichen Positionen am Rande des
Feldes und den Unterständen in die Mitte des Feldes gestellt worden, da man sie
so besser gegen Sabotage schützen konnte. Die sechs neuen mobilen
Radarstationen, die erst im Oktober 1941 auf Hawaiʻi eingetroffen waren,
arbeiteten nur zwischen 4:00 Uhr und 7:00 Uhr morgens.[5] Die Entscheidung, das
Radar nicht rund um die Uhr, sondern nur zu dem wahrscheinlichsten
Angriffszeitpunkt einzusetzen, war unter anderem in der Skepsis begründet, die
dieser neuen Technologie trotz ihres erfolgreichen Einsatzes in der
Luftschlacht um England noch immer entgegengebracht wurde. Dass der Zeitraum
zwischen 4:00 Uhr und 7:00 Uhr morgens als wahrscheinlichster Zeitpunkt eines
Angriffs galt, zeigte aber auch, dass man sich der Möglichkeit eines Angriffs
bewusst war und (durchaus zutreffend) davon ausging, dass ein solcher Angriff
zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach Sonnenaufgang stattfinden würde. Ein
japanischer Angriff galt also nicht als unmöglich, aber auf Grund der aktuellen
Lagebeurteilung als äußerst unwahrscheinlich.
(...)
Politische Auswirkungen
Franklin D. Roosevelt unterzeichnet als Reaktion am 8.
Dezember die Kriegserklärung an Japan.
Propagandaplakat: „Rächt Pearl Harbor“
Die schwerwiegendste Folge war die Wirkung des Angriffs auf
die öffentliche Meinung in den USA: Isolationismus und Pazifismus verloren auf
einen Schlag ihren Einfluss. Am 8. Dezember erklärten die USA Japan offiziell
den Krieg, die Kriegserklärung wurde im vorher zwischen Isolationisten und Interventionisten
gespaltenen Kongress mit nur einer Gegenstimme verabschiedet. Vier Tage
später erklärten Deutschland und Italien, die von dem Angriff ebenfalls
überrascht worden waren, den USA den Krieg, womit die USA auch offiziell in den
europäischen Teil des Krieges eintraten.
Der Überraschungsangriff galt in den USA als hinterhältig
und perfide, da er ohne vorherige Kriegserklärung (auch die am 7. Dezember
verspätet überreichte Note enthielt lediglich den Abbruch der Verhandlungen)
und für die Bevölkerung der USA vollkommen überraschend erfolgt war. In den USA
gilt der Begriff Pearl Harbor seither als Metapher für einen verheerenden,
unprovozierten und unvorhergesehenen Angriff. Der 7. Dezember 1941 wird oft als
Day of Infamy (Tag der Ehrlosigkeit) bezeichnet, nach der Eröffnung der
Audio-Datei / Hörbeispiel Rede Präsident Roosevelts?/i, mit der er am nächsten
Tag vom Kongress die Zustimmung zur Kriegserklärung einholte. Der Wunsch
nach Rache und Sieg über Japan führte dazu, dass die Rekrutierungsstellen der
Streitkräfte starken Andrang Freiwilliger hatten. Den Hass bekamen
japanischstämmige Amerikaner als erste zu spüren, sie wurden Opfer zahlreicher
Übergriffe und schließlich in Internierungslagern inhaftiert. 1988
entschuldigte sich Präsident Ronald Reagan im Namen der US-Regierung für dieses
auf „Rassismus, Vorurteilen und Kriegshysterie“ basierende Verhalten.
Zur Untersuchung des Angriffs setzte Präsident Roosevelt
eine Untersuchungskommission unter dem Vorsitz des Verfassungsrichters Owen
Roberts ein. Am 28. Januar 1942 erklärte die Kommission in ihrem Bericht
Admiral Kimmel und General Short zu den Hauptverantwortlichen für die
Niederlage.[26] Man warf ihnen auf Grund der mangelnden Gefechtsbereitschaft
ihrer Streitkräfte Pflichtvernachlässigung vor. Sie hätten Warnungen nicht
ernst genug genommen und besonders Short habe durch seine Entscheidung,
sämtliche Flugzeuge in der Mitte der Flugplätze zu parken, diese zu leichten
Zielen gemacht. Beide Kommandeure waren bereits Mitte Dezember 1941 von ihren
Posten abgelöst worden, wodurch sie automatisch von ihren bisherigen (aber nur
temporär für ihr Kommando vergebenen) 4-Sterne-Rängen in 2-Sterne-Ränge
zurückfielen. Ihre Karrieren waren damit praktisch beendet. Die von der
Roberts-Kommission vertretene Auffassung war von Anfang an kontrovers; viele
sahen in Kimmel und Short Sündenböcke, die bei einer Anklage von einem
Militärgericht jederzeit freigesprochen worden wären. 1944 führten zwei
Kommissionen, eine der Armee (Army Pearl Harbor Board) und eine der Marine
(Navy Court of Inquiry), eine weitere Untersuchung des Angriffs durch
(insgesamt wurden nach der Roberts-Kommission bis 1946 sieben Untersuchungen
des Angriffs durchgeführt). Tatsächlich befand der Navy Court of Inquiry, dass
Admiral Kimmel nichts vorzuwerfen sei, der Bereitschaftsgrad der Flotte sei der
Admiral Kimmel bekannten Lage angemessen gewesen. Besonderes Gewicht wurde
darauf gelegt, dass die Flakgeschütze der Schiffe einsatzbereit waren und bei
Beginn des Angriffs sofort das Feuer eröffneten, während die Flakgeschütze der
Armee teilweise stundenlang auf Munition warteten. General Short hingegen wurde
massiv kritisiert, weil er die Möglichkeit eines Angriffs nicht vorhergesehen
hatte und Pearl Harbor in seiner Kriegswarnung nicht als mögliches Angriffsziel
erwähnt wurde. Das Army Pearl Harbor Board hingegen befand, dass sich
General Short tatsächlich der Pflichtvernachlässigung schuldig gemacht habe,
kritisierte aber ebenfalls die Armeeführung in Washington, insbesondere General
Marshall. Auch die Armeeführung hatte die Möglichkeit eines Angriffs nicht
erkannt und den ihr bekannten geringen Bereitschaftsgrad der Armee auf Hawaii
nicht korrigiert, obwohl sie mit einem bevorstehenden Krieg mit Japan
rechnete.[28] Beide Berichte wurden jedoch während des Krieges geheim gehalten,
zum einen, weil mehrere der kritisierten Offiziere inzwischen hohe Positionen
innehatten und dort als hervorragend bewertete Arbeit leisteten; ihre Ablösung
wurde für die Kriegführung als nachteilig angesehen. Ein anderer Grund war die
Rolle, die die entschlüsselten japanischen Funksprüche für die Beurteilung
durch die Kommissionen hatten. Dass der japanische Code gelesen werden konnte,
musste aber während des noch laufenden Krieges geheim bleiben.
Am 25. Mai 1999 schließlich verabschiedete der Senat mit 52
zu 47 Stimmen eine Resolution, die Kimmel und Short von allen Vorwürfen
freisprach und sie posthum in den 4-Sterne-Rang erhob, den alle anderen
ranghöheren US-amerikanischen Offiziere des Zweiten Weltkrieges spätestens bei
ihrem Ausscheiden aus den Streitkräften erhalten hatten.
In Japan löste der Angriff gemischte Gefühle aus. Admiral
Yamamoto war entsetzt darüber, dass die japanische diplomatische Note erst nach
dem Angriff überreicht worden war. Dies verschlimmerte die seiner Meinung nach
von Anfang an nicht aussichtsreiche Lage Japans, den Krieg zu gewinnen. Den Tag
nach Pearl Harbor soll er in Depressionen versunken verbracht haben, während
sein Stab feierte. Es gibt zwar keinen Beleg, dass er den berühmten Satz „Ich
fürchte, alles, was wir erreicht haben, ist, einen schlafenden Riesen zu wecken
und mit einem furchtbaren Vorsatz zu erfüllen.“ je gesagt hat, der ihm im Film
Tora! Tora! Tora! zugeschrieben wird. Nach Aussage von Zeitzeugen gibt der Satz
aber die Stimmung Yamamotos nach dem Angriff durchaus zutreffend wieder. Für
die japanische Bevölkerung kam der Angriff genauso überraschend wie für die
amerikanische, und obwohl die japanische Regierung seit einiger Zeit durch
Propaganda anti-amerikanische Stimmung zu erzeugen versuchte, scheinen viele
Japaner entsetzt darüber gewesen zu sein, dass sie sich jetzt im Krieg mit den
Vereinigten Staaten befanden, einem Land, das von nicht wenigen Japanern
bewundert wurde. Die Japaner scheinen jedoch die Rechtfertigung der Regierung,
dass der Krieg unvermeidbar war, akzeptiert zu haben und unterstützten im
Folgenden bis zur japanischen Kapitulation die Kriegspolitik.
Verschwörungstheorien
→ Hauptartikel: Verschwörungstheorien zum Angriff auf Pearl
Harbor
Immer wieder wurden Zweifel daran geäußert, dass die
US-Regierung von dem Angriff überrascht wurde. Die diesbezüglichen Theorien
gehen davon aus, die US-Regierung habe den Angriff gezielt provoziert, bzw. von
dem kommenden Angriff gewusst und die Flotte in Pearl Harbor nicht gewarnt, um
den Kriegseintritt der USA mit einem vermeintlichen japanischen
Überraschungsangriff zu rechtfertigen.
Amerikanische und britische Geheimdienste hätten demnach
schon Wochen zuvor nicht nur den streng geheimen diplomatischen Funkverkehr aus
Tokio decodiert und mitgehört, die Funkaufklärung der Marine soll auch den
entscheidenden japanischen Militärcode (5-Num-Code) vorzeitig entschlüsselt
haben. Auch soll der japanische Flottenverband die befohlene Funkstille nicht
eingehalten haben, sodass dessen Bewegungen mitverfolgt werden konnten. Dabei
beruft man sich teilweise auf Dokumente, die nach dem Freedom of Information
Act freigegeben wurden. Die Thesen einer Verschwörung werden von der Mehrzahl
der Historiker mangels seriöser Belege zurückgewiesen.
Schon wenige Wochen nachdem das japanische Marineministerium
die Entscheidung traf, einen Angriff auf Hawaiʻi in die Kriegsplanungen
aufzunehmen, machte in Tokio das Gerücht die Runde, Japan wolle im Kriegsfall
mit den USA Pearl Harbor bombardieren. Am 27. Januar 1941 berichtete der
amerikanische Botschafter in Japan, Joseph C. Grew, dass der peruanische
Botschafter einem US-Botschaftsangestellten erzählt hätte, dass viele Quellen,
inklusive einer japanischen, ihm dies berichtet hätten.Das Gerücht
wurde in Washington als unglaubwürdig eingestuft. Anhänger der
Verschwörungstheorie argumentieren dagegen, die US-Führung sei somit über den
Angriff auf Pearl Harbor im Kriegsfall von Beginn der Vorbereitungen an
informiert gewesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen