Schrecklicher
Unfall auf der "Blumeninsel"
Madeira: Ein Reisebus kommt von der Straße ab und stürzt einen Abhang
hinab. 29 Menschen sterben bei dem Unglück – alle kommen aus Deutschland. Was
sonst noch bekannt ist und was nicht.
Das ist über die Bus-Katastrophe
bekannt:
Was ist auf Madeira passiert?
Der
Unfall hatte sich am Mittwochabend (17. April 2019) gegen 18.30 Uhr in der
Gemeinde Caniço ereignet. Der Reisebus war auf dem Weg in die Provinzhauptstadt
Funchal, um Touristen dort in ein Restaurant zu bringen. Der Bus fuhr dabei aus
einer Kurve einen Abhang hinunter, scheint sich mindestens einmal überschlagen
zu haben und wird erst von einem mit roten Ziegeln gedeckten Haus gestoppt.
Dabei wurden das Dach und Fenster des Busses schwer beschädigt.
Wie viele Opfer gibt es und woher
kommen sie?
Die
Zeitung "Observador" berichtete von insgesamt 57 Menschen an Bord.
Laut Katastrophenschutz seien die Passagiere zwischen 40 und 50 Jahre alt. Nach
Angaben von Nachrichtenagenturen sind bei dem Unglück 29 Menschen getötet
worden, 27 weitere wurden verletzt. Zwei konnten das Krankenhaus bereits wieder
verlassen. Unter den Verletzten waren den Angaben zufolge zwei Portugiesen: der
Fahrer und ein Fremdenführer. Nach Angaben von Portugals Präsident Marcelo
Rebelo de Sousa handelt es sich bei den Todesopfern um Deutsche. Das Auswärtige
Amt in Berlin schrieb auf Twitter: "Mit großer Erschütterung haben wir von
dem tragischen Busunglück auf Madeira erfahren. Wir müssen leider davon
ausgehen, dass Opfer aus Deutschland sind". Die Bundesregierung äußerte
sich bestürzt über das Unglück. Das Außenministerium in Berlin richtete eine
Hotline ein, unter der sich Angehörige informieren können. Das Auswärtige
machte zunächst keine näheren Angaben.
Bei
den Opfern der Reisebus-Tragödie auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira
handelt es sich nach Angaben des Hotels, in dem die Touristen untergebracht
waren, um Deutsche aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik. Es habe sich
nicht um eine gemeinsame Gruppe gehandelt, sondern um Reisende, die zu
verschiedenen Zeitpunkten auf Madeira angekommen seien und über einen deutschen
Reiseveranstalter und dessen portugiesischen Partner Ausflüge gebucht hätten,
sagte eine Mitarbeiterin des Hotels "Quinta Splendida" in dem Ort Caniço
der Nachrichtenagentur DPA.
Was weiß man über die Unfallursache?
Die
genaue Unfallursache steht derzeit noch nicht fest. Wahrscheinlich hatte der
Busfahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Medien berichten, ein
mechanisches Problem sei wahrscheinlich der Grund gewesen – entweder ein
Bremsausfall oder ein eingeklemmtes Gaspedal. Die Busfirma SAM will bei der
Aufklärung helfen. "Es ist unser Wille und unser Bestreben, dass alle
Fakten, Gründe und Verantwortlichkeiten des Unfalls ermittelt werden",
heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens. "Wir werden
uneingeschränkt mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten." Die
Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Der Vizepräsident der
Regionalregierung, Pedro Calado, nannte jegliche Mutmaßungen zu der
Unglücksursache "verfrüht".
18.
April 2019 07:04 Uhr
Busunfall auf Madeira
Die
"Blumeninsel" steht unter Schock - es gibt einen ersten Verdacht zur
Unglücksursache
Auf
Madeira ist ein Reisebus in die Tiefe gestürzt, mindestens 29 deutsche
Touristen sind ums Leben gekommen. Die Insel steht unter Schock - und rätselt
über die Ursache des Unglücks.
"Madeira
ist Tradition" - so steht es in großen Lettern auf der Seite des weißen
Reisebusses. Tatsächlich wollten die deutschen Touristen zu einem typisch
madeirischen Abendessen, doch der heitere Abend kurz vor Ostern endet in einer
Katastrophe: Der Bus stürzt die Böschung hinab, scheint sich mindestens einmal
zu überschlagen und wird erst von einem mit roten Ziegeln gedeckten Haus gestoppt.
Mindestens 29 Menschen kommen bei dem Unglück auf der portugiesischen
Atlantikinsel ums Leben, 27 weitere werden verletzt.
"Mein
Gott, ich bin sprachlos", sagt der Bürgermeister der Gemeinde Caniço,
Filipe Sousa. Der Fahrer hat offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus
verloren, der daraufhin den Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzt. Die
Windschutzscheibe ist gesplittert, das Dach fast vollkommen abgerissen. Im
Fernsehen ist zu sehen, wie Rettungskräfte Verletzte stützen oder auf Tragen den
steilen Hang hinaufbringen. Andere hatten weniger Glück: Leichentücher bedecken
die Toten. Im Hintergrund heulen Sirenen.
Militärflugzeuge
werden für Krankentransporte eingesetzt
Bei
den Opfern soll es sich um Urlauber aus Deutschland handeln. "Mir wurde gesagt,
dass es alles Deutsche sind", sagt der portugiesische Präsident Marcelo
Rebelo de Sousa. Eigentlich will der Staatschef gleich an die Unglücksstelle
eilen, doch dann entscheidet er sich gegen einen Flug nach Madeira. Die
Militärflugzeuge sollen für mögliche Krankentransporte auf das Festland zur
Verfügung stehen. "Es ist viel wichtiger, die Verletzten zu retten, als
dass der Präsident heute abreist", sagt er.
Unglück auf Ferieninsel
Bus-Katastrophe
auf Madeira: 29 deutsche Touristen kommen ums Leben
Die
Luftwaffe will drei Maschinen nach Madeira schicken. "Wir bereiten zwei
Flugzeuge vom Typ Falcon 50 und eine C-295M mit medizinischer Ausrüstung vor,
um die Opfer der Tragödie von Madeira zu versorgen und sie - sofern das nötig
ist - schnell auf den Kontinent zu transportieren", heißt es in einer
Mitteilung der Luftwaffe.
Medienberichten
zufolge waren die Urlauber im Alter zwischen 40 und 50 Jahren auf dem Weg von
ihrem Hotel in ein Restaurant in der Provinzhauptstadt Funchal. "Mit
großer Erschütterung haben wir von dem tragischen Busunglück auf Madeira
erfahren. Wir müssen leider davon ausgehen, dass Opfer aus Deutschland
sind", twittert das Auswärtige Amt am Mittwochabend. Regierungssprecher
Steffen Seibert schreibt: "Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus
Madeira. Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr
Leben verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten."
Medien
berichten von technischen Problemen am Bus
Die
Unglücksursache ist bislang noch unklar. Medien berichten, ein mechanisches
Problem sei wahrscheinlich der Grund gewesen - entweder ein Bremsausfall oder
ein eingeklemmtes Gaspedal. Die Busfirma SAM will bei der Aufklärung helfen.
"Es ist unser Wille und unser Bestreben, dass alle Fakten, Gründe und
Verantwortlichkeiten des Unfalls ermittelt werden", heißt es in einer
Mitteilung des Verkehrsunternehmens. "Wir werden uneingeschränkt mit den
Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten."
Die
wegen ihres milden Klimas bei Urlaubern beliebte "Blumeninsel" steht
nach dem schweren Busunfall unter Schock. Er empfinde große Trauer, sagt der
Bischof von Funchal, Nuno Brás. "Ich empfehle jene, die gestorben sind, in
die Hände Gottes und sende ihren Familien mein Beileid."
Die
Regionalregierung ordnet eine dreitägige Trauerzeit für die Insel an. Diese
gelte von Donnerstag bis Samstag, heißt es in einer Erklärung des
Regierungsrats der Autonomen Region Madeira. Demnach werden die Flaggen an
allen öffentlichen Gebäuden auf Madeira während der drei Tage auf halbmast gesetzt.
Auch
Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa kondoliert den Hinterbliebenen und wünscht
den Verletzten eine schnelle Genesung. In einer Nachricht an Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier schreibt er: "In diesem Moment sind Portugal und
Deutschland im gemeinsamen Schmerz vereint."
Sehen
Sie Reaktionen auf das tragische Busunglück auf Madeira im Video:
Beileidsbekundungen fluten das Netz
Quelle:
STERN
#######
DEUTSCHES EHEPAAR ÜBERLEBTE
„Kräftige
Menschen flogen wie Papier durch den Bus“
Zeugin:
Fahrer wollte Bus noch an Mauer stoppen +++ Reisegruppe wollte zum Abendessen
in ein Restaurant fahren +++ Wrack wurde von der Unfallstelle geräumt +++ 29
Tote +++ Identifizierung der Opfer dauert bis Samstag ++ Statement des
Veranstalters
Sie
überlebten das Unglück: „Kräftige Menschen flogen wie Papier durch den Bus“
Quelle:
BILD, veröffentlicht am 18.04.2019 - 20:16 Uhr
Caniço
(Portugal) - Er hatte es versucht. Er wollte die Tragödie vermeiden. Der
Busfahrer wollte den Bus offenbar noch abbremsen! Mit allen Mitteln. Doch er
konnte den Koloss nicht aufhalten.
Am
Mittwochabend starben auf der beliebten portugiesischen Atlantikinsel Madeira
29 deutsche Touristen – 17 Frauen und 12 Männer. 27 Menschen wurden verletzt.
Die Identifizierung der Todesopfer dauert an, soll erst am Samstag
abgeschlossen sein.
Brigitte
und Heinz Garden haben das schreckliche Busunglück überlebt. Sie berichten, wie
sie den Unfall erlebten. Heinz Garden: „Ich denke, die Bremsen funktionierten
nicht. Ich kann mir keine andere Ursache vorstellen. Der Bus fuhr von der
Quinta Splendida los, nach einigen Sekunden wurde er immer schneller. Er schlug
gegen die Mauer, wir glaubten sofort, dass er außer Kontrolle geraten war. Er
wurde immer schneller, und dann überschlug er sich“, sagte der Mann nach einem
Bericht der Online-Zeitung „Observador“.
Er
hatte sich laut Bericht bei dem Unfall eine Rippe gebrochen, seine Frau wurde
am Nacken leicht verletzt. Seien Frau Brigitte erzählt, dass ein Tipp auf dem
Hinflug wohl dafür gesorgt habe, dass sie glimpflich davon kamen. „Wir haben es
so gemacht, wie man es im Flugzeug immer erklärt kriegt. Wir haben uns klein
gemacht wie Babys. – Um sich festzuhalten. – Und das war unser Glück“, sagt
sie.
Was
im Bus mit den Passagieren geschah, erklärt Frau Garden: „Kräftige Menschen
flogen wie Papier einfach durch den Bus “
Weiter:
„Wir beide waren angeschnallt, die anderen offenbar nicht, wir wissen es
nicht.“ Das Ehepaar konnte aus dem Bus herausklettern. Brigitte Garden: „Wir
sind gekrabbelt wie Babys.“
Eine
Augenzeugin sagte der portugiesischen Nachrichtenseite CMJournal, dass der
Fahrer nach ihren Beobachtungen „den fahrenden Bus an Wänden und Mauern stoppen
wollte“. Weiter sagte sie: „Ich kann mir vorstellen, wie der Fahrer gelitten
hat.“ Das könnte sich mit Berichten decken, nach denen das Gaspedal des Busses
womöglich festklemmte.
Das
Unglück ereignete sich gegen 18.30 Uhr (19.30 Uhr MESZ) nahe dem östlich von
Funchal gelegenen Ort Caniço. Ein Bus holte nur wenige Minuten zuvor die
deutschen Touristen von ihrem 4-Sterne-Hotel Quinta Splendida ab. 57 Menschen
waren an Bord.
Der
Bus der Charterfirma Travel One fuhr die Straße Estrada da Ponta da Oliveira
hinunter. Nach nur 200 Metern bog der Bus auf die Rua Alberto Teixeira ab. Dann
geschah es! In einer Linkskurve kam der Touristenbus von der abschüssigen
Straße ab und raste eine Böschung hinunter.
Bei
den Opfern soll es sich um Urlauber aus Deutschland handeln. „Mir wurde gesagt,
dass es alles Deutsche sind“, sagte der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo
de Sousa in der Nacht.
URLAUBER
AUF MADEIRA VERUNGLÜCKT
Überwachungsvideo
zeigt den Absturz des Busses
Auf
der portugiesischen Atlantikinsel Madeira stürzt ein Reisebus in die Tiefe,
mindestens 29 Menschen kommen ums Leben.
Quelle:
Diario de Noticias de Madeira
Regierungssprecher
Steffen Seibert twitterte: „Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus Madeira.
Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr Leben
verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten.“ Besorgte Angehörige
können sich nach Angaben der Bundesregierung unter der Rufnummer 030-50003000
an das Auswärtige Amt wenden.
Die
Unglücksursache ist bislang noch unklar. Medien berichten, ein mechanisches
Problem sei wahrscheinlich der Grund gewesen – entweder seien die Bremsen
ausgefallen oder das Gaspedal eingeklemmt gewesen.
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Madeira:
Bus mit deutschen Touristen überschlägt sich – mindestens 29 Tote!
29
TOTE AUF MADEIRA
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Auf
der portugiesischen Insel sind bei einem Bus-Unfall 29 Touristen aus
Deutschland ums Leben gekommen.
Bus-Unglück
auf Madeira: Warum so viele Deutsche zur „Blumeninsel“ reisen
MADEIRA,
DIE BLUMENINSEL
Hunderttausende
Deutsche machen hier Urlaub
Madeira
ist ein beliebtes Reiseziel der Deutschen. Von den 1,3 Mio. Urlaubern im Jahr,
stammen gut 20 % aus Deutschland.
Die
Rettungskräfte haben am Donnerstagmorgen ihren Einsatz am Unfallort beendet.
Das Wrack des Reisebusses sei kurz nach 5 Uhr Ortszeit vom Unglücksort geräumt
worden, berichtetet der Sender SIC Notícias.
Die
Busfirma SAM will bei der Aufklärung helfen. „Es ist unser Wille und unser
Bestreben, dass alle Fakten, Gründe und Verantwortlichkeiten des Unfalls
ermittelt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens. „Wir
werden uneingeschränkt mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten.“
Das
500 Kilometer vor der Küste Marokkos gelegene Archipel besteht aus zwei
Hauptinseln: Madeira und die deutlich kleinere Insel Porto Santo.
Die
portugiesische Ferieninsel Madeira ist ein beliebtes Touristenziel und zieht
Jahr für Jahr hunderttausende Besucher an. Die „Insel der Blumen“ oder „Perle
des Atlantik“ lockt mit Vulkanlandschaften und mildem Klima.
2017
kamen mehr als 1,3 Millionen Touristen – ein Rekord. Briten mit knapp 29
Prozent und Deutsche mit knapp 28 Prozent stellten die größten Gruppen dar.
Reise-Veranstalter
äußert sich zur Tragödie
Auf
BILD-Anfrage teilte der Veranstalter „trendtours Touristik“ mit:
„Eine
Reisegruppe, zu der nach derzeitigen Kenntnisstand 51 Gäste des
Reiseveranstalters trendtours Touristik GmbH gehörten, ist am 17. April 2019
auf der portugiesischen Insel Madeira tragisch verunfallt. Die Reisegruppe war
mit einem von einem lokalen Veranstalter gecharterten Bus auf dem Weg zu einer
Abendveranstaltung nach Funchal, als der Bus aus bislang ungeklärter Ursache
von der Straße abkam, und eine Böschung hinabstürzte. Die Staatsanwaltschaft
vor Ort hat eine Untersuchung eingeleitet. Wir stehen mit dem Auswärtigen Amt
und anderen Behörden in Verbindung und haben bereits ein Unterstützungs-Team
nach Madeira entsandt, um den Unfallopfern schnellstmöglich persönlich zur
Seite zu stehen.“
Und
weiter: „Wir sind alle zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Opfern
und deren Angehörigen. In Namen aller unser Mitarbeiter möchten wir unser
herzliches Beileid aussprechen. Wir werden den Betroffenen im Rahmen des uns
Möglichen jede Unterstützung in diesen schweren Stunden leisten. Das Auswärtige
Amt hat einen Krisenstab eingerichtet. Unter der Telefonnummer 030 / 5000 3000
können sich Angehörige an das Auswärtige Amt wenden.“
AM FREITAG SOLL EVAKUIERUNGSMASCHINE
KOMMEN
Außenminister
Maas trauert um deutsche Opfer auf Madeira
Spezialisten
Team reist mit an +++ Erste Verletzte sollen Freitag ausgeflogen werden
Busunglück
auf Madeira: Außenminister Heiko Maas vor Ort
Quelle:
BILD, veröffentlicht am 18.04.2019 - 22:25 Uhr
Caniço
(Madeira) – Trauer-Besuch von Außenminister Heiko Maas am Unglücksort nach dem
tödlichen Bus-Drama mit 29 Toten deutschen Touristen im Urlaubsort Caniço auf
Madeira (Portugal)!
Mit
versteinerter Miene blickte der SPD-Mann um 19. 30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr in
Deutschland) den Abgrund hinunter, den 24 Stunden zuvor der Reisebus mit den
Deutschen heruntergestürzt war. Mit mehreren portugiesischen Politikern ging er
den Weg an der steilen Straße entlang, legte einen Trauerkranz nieder. Am
Freitag soll es auch eine Trauerfeier auf der Insel für die Opfer geben.
Außenminister
Heiko Maas am Unglücksort mit dem Vizepräsidenten der REgionalregierung Pedro
Calado
Evakuierungsmaschine der Bundeswehr
soll am Freitag landen
Am
späten Abend kam Maas dann zum Krankenhaus, sprach dort etwa eine Stunde mit
Verletzten.
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Bus-Drama
auf Madeira: BILD an der Kurve, die zur Todesfalle wurde
BILD
AM UNGLÜCKSORT
Die
Todeskurve von Madeira
Es
sind 19 Grad, nur ein paar Schäfchenwolken stehen am Himmel. BILD am
Unglücksort des Bus-Unglücks von Madeira.
Madeira:
29 Opfer bei Bus-Crash! Der 8-Tage-Trip, der im Tod endete
BUS-UNGLÜCK
AUF MADEIRA
Der
8-Tage-Trip, der im Tod endete
Tödliches
Unglück auf Madeira: Ein Bus mit deutschen Touristen stürzte einen Abhang
hinunter – es war erst der zweite Tag der Reise.
Maas
zu BILD: „So schrecklich das Unglück ist, es gibt noch so viel zu tun.“ Am
Karfreitag würde ein Flugzeug der Bundeswehr auf Madeira landen. „Das ist eine
medizinische Evakuierungsmaschine“, sagte der Politiker. Damit könnten
Verletzte noch leichter ausgeflogen werden.
Den Außenminister begleitet ein Team
aus Ärzten, Psychologen und Konsulats-Beamten
Mit dem Außenminister ist ein Team von
Ärzten, Psychologen und Konsulatsbeamten gereist. Sie sollen die Opfer und
Angehörigen betreuen. Maas: „Ich bin heute in Begleitung von Medizinern der
Bundeswehr und des Auswärtigen Amtes gekommen. Sie werden den Rücktransport der
Verletzten organisieren.“ Die
Spezialisten prüfen noch am Donnerstagabend, wer von den Verletzten
transportfähig ist.
Nach
Angaben der Klinik wurden am Donnerstag noch 15 Verletzte behandelt.
Das
Signal, dass Maas mit seinem Besuch bezwecken will. „Es ist ein ganz trauriger
Moment so kurz vor Ostern. Deswegen bin ich hergekommen. Ich wollte nicht, dass
der Eindruck entsteht, dass uns das kalt lässt, wenn so etwas unseren Mitbürger
widerfährt.“
In
den nächsten Tagen sollen auch Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) nach und
nach auf die Insel kommen, um dort bei der Identifizierung zu helfen.
Quelle:
BILD
#########
Erst ein Knall, dann
"ohrenbetäubende Stille"
Von
Sebastian Schoepp und Thomas Urban , SZ, 19. April 2019
Bei
einem schweren Busunglück auf der portugiesischen Insel Madeira sind am frühen
Mittwochabend mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen.
Zwei
Tage nach dem Busunglück mit 29 Toten auf der portugiesischen Insel Madeira sitzt
der Schock tief. Über die Unfallursache gibt es wilde Spekulationen.
Es
wirkt mitgenommen, aber äußerlich gefasst, das ältere deutsche Ehepaar, das dem
portugiesischen Fernsehsender SIC Noticias nach dem katastrophalen Busunfall
auf Madeira vors Mikrofon gelaufen ist. Sie rollt ein wenig den Kopf hin und
her und sagt in gebrochenem Englisch, na ja, der Nacken tue weh. Ihr Mann habe
sich eine Rippe gebrochen. Der berichtet, der Bus sei losgefahren,
"plötzlich wurde er schneller und schneller, rammte die Wand". Der
Mann zeigt auf die ocker getünchte Wand hinter ihm und ringt mit den Worten.
"Wir spürten, es war, es war ... außer Kontrolle". Die Bremsen hätten
wohl versagt. Wie die beiden das Unglück, bei dem 29 Menschen gestorben sind,
überlebt haben? "Wir haben uns zusammengerollt wie die Babys, so wie man
das im Flugzeug immer zeigt."
Von
einem Versagen der Bremsen haben schon mehrere Überlebende berichtet. Ein
Sprecher der Polizei erklärte dazu jedoch, man wolle keine Spekulationen
abgeben. Erste Ergebnisse der Untersuchungen werden für die Woche nach Ostern
erwartet. Der Fahrer und der Reiseleiter haben überlebt, stehen aber unter
Schock und können noch nicht befragt werden.
Die
Urlauber wollten am Mittwoch vom Hotel Quinta Splendida im Ort Caniço zu einem
traditionellen Abendessen in die Inselhauptstadt Funchal fahren. Die Bilder
einer Überwachungskamera zeigen, wie ihr Bus in einer abschüssigen Linkskurve
von der Fahrbahn abkommt. Man sieht, dass er viel zu schnell fährt. Der schwere
Wagen schießt eine Böschung hinab, dreht sich um die eigene Längsachse. Er
rammt ein Haus, in dem nun ein großes Loch klafft, nachdem Rettungskräfte den
völlig demolierten Bus in den frühen Morgenstunden abtransportiert haben. Der
Bewohner des Hauses ist der Einzige, der das Drama ohne körperlichen Schaden
überstanden hat. Er war nicht zu Hause, als der Reisebus sein Haus in Traumlage
hoch über dem Atlantik ramponierte.
28
Menschen wurden dabei verletzt, viele schwer. 16 lagen am Freitag noch im
Krankenhaus Dr. Nélio Mendonça von Funchal, zwei auf der Intensivstation.
Niemand von ihnen schwebte aber mehr in Lebensgefahr. Die Pastorin Ilse
Berardo, Pfarrerin der deutschsprachigen Evangelischen Kirche auf Madeira,
besuchte die Überlebenden kurz nach dem Unfall. Zu SIC Noticias sagte sie
danach, alle, mit denen sie gesprochen habe, seien zumindest äußerlich gefasst
gewesen. Es sei die menschliche Nähe und die Zuwendung der Krankenschwestern
und Feuerwehrleute gewesen, die die Menschen erst mal aufgefangen habe.
Maas
legt einen Kranz nieder, Portugals Präsident ordnet Staatstrauer an
Doch
die Bewältigung beginnt erst. Manche haben bei dem Unglück Angehörige verloren.
Ein solches Erlebnis zu verarbeiten könne Jahre dauern, sagte die
Diplompsychologin Marion Menzel, die in der Krisenintervention arbeitet, zur
SZ. Bei der Bewältigung sollen nun Mediziner der Bundeswehr und Fachleute des
Auswärtigen Amts sowie Unfallpsychologen helfen, die am Gründonnerstag zusammen
mit Bundesaußenminister Heiko Maas nach Madeira reisten.
Maas
legte mit seinem portugiesischen Amtskollegen am Unfallort einen Kranz nieder.
Auf Twitter schrieb er: "Wir in Deutschland trauern mit den Angehörigen,
die ihre Liebsten in Madeira verloren haben. Unsere Gedanken sind bei ihren
Familien. Unsere Gedanken sind auch bei den Verletzten, die wir heute gemeinsam
besucht haben." Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa ordnete
Staatstrauer an und legte ebenfalls in Caniço einen Kranz mit pfirsichfarbenen
Rosen und einer großen rot-grünen Schleife nieder. Anschließend wollte er
Überlebende treffen. Am Karsamstag sollte es einen Trauergottesdienst geben, zu
dem auch Vertreter der Bundesregierung erwartet wurden.
Die
Verletzten sollen wohl schon am Samstag nach Deutschland gebracht werden, ein
Spezial-Airbus der Luftwaffe wurde dafür bereitgestellt. Konsularbeamte
organisieren die Rückholung. Angehörigen der Opfer wurde die Möglichkeit
gegeben, schnell nach Madeira zu reisen. Der Reiseveranstalter Trendtours, bei
dem die meisten der Touristen gebucht hatten, stellte Leute ab, um den
Heimtransport Leichtverletzter zu organisieren. "Wir haben für unsere
Gäste ausreichend Flugkontingente organisiert, so dass jeder auf eigenen Wunsch
nach Hause reisen kann", teilte das Unternehmen mit. Laut Hotelangaben
waren die Urlauber keine zusammenhängende Gruppe, auch wenn viele bei demselben
Veranstalter gebucht hatten. Sie stammten aus mehreren Teilen Deutschlands.
Derweil
geht auf Madeira die Suche nach der Unglücksursache weiter. Trendtours
beteuert, die Busfirma sei ein seriöser und verlässlicher Partner. "Laut
den uns vorliegenden Informationen war der sechs Jahre alte Bus Ende Januar
2019 zur Inspektion und hat im Rahmen dieser Inspektion eine gültige Zulassung
bis Februar 2020 erhalten", heißt es in einer Mitteilung an die
Nachrichtenagentur dpa. Der Bus sei von einem lokalen Veranstalter gechartert
worden.
Der
Bus war offenbar gewartet, der Busfahrer erfahren
Nach
Angaben der Polizei hat der Bus alle vorgeschriebenen Kontrollen ohne
Beanstandungen durchlaufen. Er stammt vom baskischen Hersteller Irizar. Die
Fahrzeuge gelten als robust und zuverlässig. Der örtliche Koordinator der
medizinischen Notfalldienste, António Coelho, äußerte die Vermutung, dass viele
der Fahrgäste nicht angeschnallt waren. Das schließt er aus einer Beobachtung:
"Nur fünf Menschen, darunter der Fahrer, waren beim Eintreffen der Rettungsteams
im Bus. Alle anderen befanden sich außerhalb."
Die
portugiesischen Medien spekulierten wild über den Unfallhergang. Neben
Bremsversagen war die Rede davon, dass der Gaszug geklemmt habe. Dorfbewohner
wollen gesehen haben, dass der Fahrer mit einem ruckartigen Ausweichmanöver
reagiert habe, als Passanten auf die Fahrbahn rannten. Dabei habe er die Gewalt
über das Fahrzeug verloren, das gegen eine Mauer geprallt und dann auf die
Böschung zugeschossen sei. Wieder andere wollen nicht ausschließen, dass der
Fahrer abgelenkt worden sei. Er verfügt über viele Jahre Erfahrung, kennt auch
die Strecke gut, den Unfallschwerpunkt an der Todeskurve.
Die
Straßen hier oben sind kurvig und eng. Zeugen berichteten, sie hätten erst ein
Rattern, dann einen lauten Knall gehört. Rita Castro, die das Geschehen nach
eigenen Angaben aus der Nähe beobachtet hatte, sagte dem Nachrichtensender
TVI24, danach sei zunächst eine "ohrenbetäubende Stille" eingetreten.
"Ein Schrei aus Stille, wie in einem Schockzustand". Sie selbst habe
zunächst auch keinen Laut hervorgebracht. Dann aber seien die Anwohner aus den
Häusern gelaufen, um Erste Hilfe zu leisten. Nach wenigen Minuten kamen die
ersten Notarztwagen, kurze Zeit später die Feuerwehr.
Bei
dem Sturz wurde das Dach des Busses quasi abrasiert, ein Notarzt berichtete,
die meisten der Toten hätten schwere Kopfverletzungen erlitten: "Die
Böschung sah wie ein Schlachtfeld aus." Auf dem Flughafen von Funchal
wurde eine provisorische Leichenhalle eingerichtet, bei den Toten handelt es sich
nach portugiesischen Angaben um 18 Frauen und elf Männer, die meisten wurden
zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt. Bis zum Freitag gab es noch keine
offizielle Bestätigung der Bundesregierung, ob die Todesopfer ausschließlich
Deutsche waren. Man wolle erst die Angehörigen informieren, hieß es.
Es
ist nicht zuletzt die Nähe zum Flughafen Funchal, die den Unglücksort Caniço zu
einem Touristenzentrum gemacht hat. Viele Neubauten säumen die steile Küste,
von der aus man den Atlantik sehen kann. Caniço hat auch einen alten Dorfkern
mit einer malerischen Kirche. Die ganze Gegend gilt als eine Art
Touristenkolonie, es gibt deutsche Kneipen und britisches Bier, viel
Infrastruktur für Teilzeit-Insulaner. Viele Ausländer haben sich an der grünen
Steilküste mit dem Prachtblick auch Häuschen gekauft. Ihr Paradies ist nun
vorläufig ein Ort der Trauer.
Sehnsuchtsort
Madeira
liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon im Atlantik. Wanderer,
Taucher und Golfer schätzen das milde subtropische Klima, das für den Spitznamen
"Blumeninsel" verantwortlich ist. Madeira, etwa so groß wie Hamburg,
hat 260 000 Einwohner und gehört zu Portugal. Die sehr gebirgige Insel ist
neben der Algarve das beliebteste Reiseziel der Deutschen in Portugal, zudem
liegt die Insel auf vielen Kreuzfahrtrouten. Etwa ein Fünftel der 1,3 Millionen
Urlauber im Jahr 2017 kamen aus Deutschland. Viele Familien und Rentner mögen
Madeira, es ist keine laute Partyinsel. Auf ihre Kosten kommen Naturfreunde -
und Fußballfans. Aus Funchal stammt der Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Er
betreibt auf der Insel das Hotel CR-7 - die Zahl bezieht sich auf die
Rückennummer seines Trikots. Dazu gehört auch ein ihm gewidmetes Museum. Der
Ort Caniço, in dem der Bus verunglückte, gehört zu den wichtigen
Touristenzentren der Insel.
Quelle:
SZ
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