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Freitag, 8. Februar 2019

ZEITBOMBEN IM MEER: VERSENKTE MUNITION



Versenkte Munition: Zeitbomben in der Ostsee

300.000 Tonnen Munition rotten in der Ostsee vor sich hin, schädigen Meerestiere und gefährden Menschen. Experten haben untersucht, wie gefährlich die Altlasten sind und was mit ihnen geschehen sollte.

Aus den Augen, aus dem Sinn: Nach den beiden Weltkriegen wurden Unmengen an Munition einfach in der Ostsee versenkt. Zum Teil sogar nicht weit von der Küste entfernt. Damals machte man sich keine Gedanken darum, dass diese Hinterlassenschaften früher oder später zur gefährlichen Bedrohung werden könnten.

Allein in den deutschen Gewässern wird die Menge an konventioneller Munition und chemischer Kampfstoffe auf 300.000 Tonnen geschätzt. So liegt etwa direkt vor den Toren Kiels das Munitionsversenkungsgebiet Kolberger Heide - ein Sperrgebiet, in dem rund 35.000 Tonnen Seeminen und Torpedos in maximal zwölf Meter Wassertiefe und in Sichtweite zum Strand liegen.

Was soll mit den Altlasten geschehen? Lässt man sie dort liegen und nimmt in Kauf, dass giftige Substanzen langsam austreten, oder birgt man die Munition und riskiert, dass die porösen Metallkörper dabei zerbrechen oder gar explodieren?

Diese Fragen gilt es schnell zu klären, gerade wenn in den Gebieten zum Beispiel ein Seekabel oder eine Pipeline verlegt bzw. ein Windparkt gebaut werden soll.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben hierzu im internationalen Forschungsprojekt DAIMON (Decision Aid for Marine Munitions) Entscheidungshilfen entwickelt und auf der gemeinsamen Abschlusskonferenz des Thünen- und des Alfred-Wegner-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven vorgestellt. Sie sollen den Behörden und der Politik praktische und direkt anwendbare Empfehlungen für die Umweltüberwachung und für den Umgang mit der Munition liefern.

Mit großem Aufwand haben die Forscherinnen und Forscher dazu Proben gewonnen und die Chemikalien analysiert, die aus den Munitionskörpern austreten. Das gilt für Abbauprodukte des Sprengstoffs TNT und für arsenhaltige chemische Kampfstoffe gleichermaßen.

Giftstoffe in Fischen und Muscheln

Spuren der Munition wurden in Fischen aus Munitionsversenkungsgebieten nachgewiesen. Muscheln, die in der Kolberger Heide in kleinen Netzkäfigen dem Einfluss der Munition ausgesetzt waren, reicherten TNT-Abbauprodukte an. Damit ist klar, dass giftige Stoffe aus den Bomben austreten und von den dort lebenden Organismen aufgenommen werden.
Außerdem fand das Team heraus, dass TNT für Muscheln giftig ist und bei Fischen das Erbgut schädigt, was zu Tumoren führen kann. Die empfindliche Plattfischart Kliesche weist in der Kolberger Heide tatsächlich mehr Lebertumore auf als anderswo.
Ein Zusammenhang zwischen lokaler TNT-Belastung und erhöhter Tumor-Rate liege nahe, hieß es in der Erklärung.

Die Abbauprodukte von TNT seien ebenfalls erbgutschädigend, so dass die Organismen selbst dann noch der Wirkung der Munition ausgesetzt seien, wenn das schnell abbaubare TNT schon nicht mehr nachweisbar ist. (Alexander Freund, DW)






WIE CHEMIEWAFFEN DAS MEER VERSEUCHEN
7. April 2016
Senfgas-Dorsch oder Arsen-Schollen aus Nord- und Ostsee können Menschen gefährlich werden.

Sollten Sie noch Fisch verzehren, dann beachten Sie, dass die Gefahr zunimmt, Senfgas-Dorsch oder Arsen-Schollen zu verzehren. In den Weltmeeren tickt eine Zeitbombe: Die Armeen der Weltmächte versenkten zwischen 1917 und 1970 systematisch über eine Million Tonnen Chemiewaffen aus den beiden Weltkriegen in den Ozeanen, in Seen und im Erdboden.
Die in der Nord-und Ostsee versenkte Munition rostet seit Jahren vor sich hin. In der Nord- und Ostsee liegen seit 70 Jahren Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Jahrzehntelang hat sich niemand darum gekümmert. Die Bomben im Meer zu belassen birgt viele Risiken.
Die Bomben, die auf dem Meeresgrund liegen, bergen nicht nur die Gefahr, dass sie unkontrolliert explodieren könnten. Mit der Zeit werden Giftstoffe aus der versenkten Munition freigesetzt. Da die Bomben durch den ständigen Kontakt mit Wasser korrodieren, sind sie eine wachsende Gefahr mit ungewissem Ausmaß.
Wir berichteten bereits mehrfach darüber. Es ist ein Problem, über das nicht oft genug berichtet werden kann, denn schließlich geht es um unsere Gesundheit.
In deutschen Meeresgewässern befinden sich noch 1,6 Millionen Tonnen an konventioneller Munition, davon sind 300 000 Tonnen in der Ostsee und der Rest in der Nordsee. Es ist eine enorme Menge an Munition, die auf dem Meeresboden vor sich hin rostet. Eine grundsätzliche Lösung des Problems durch die Ostsee-Staaten ist noch immer nicht in Sicht. Und nicht nur die Nord- und die Ostsee sind betroffen, wie der folgende Beitrag zeigt:

WIE CHEMIEWAFFEN DAS MEER VERSEUCHEN

„Das Risiko, mit Kampf­stof­fen belas­te­ten Fisch auf den Tel­ler zu bekom­men, wird in naher Zukunft zuneh­men – es ist schon heute nicht gleich Null“. Zu die­sem Ergeb­nis kommt eine Unter­su­chung, die der ange­se­hene Koblen­zer Experte Dr. Ste­fan Neh­ring in der Aus­gabe der Zeit­schrift WATERKANT ver­öf­fent­lichte.
Nach­drück­lich warnt er, es sei „nur eine Frage der Zeit, wann die knapp eine Mil­lion Ton­nen Kampf­stoffe & Co. aus ver­senk­ter Muni­tion auch über die Nah­rungs­kette auf unse­ren Tischen“ lan­de­ten. Abschät­zun­gen hät­ten erge­ben, dass der Höhe­punkt der Frei­set­zungs­wel­len erst in eini­gen Jahr­zehn­ten zu erwar­ten sei. „Die Zeit drängt“, mahnt der Experte abschlie­ßend, denn „je stär­ker die Metall­hülle wegros­tet, desto schwie­ri­ger wird das Fin­den und Ber­gen der gif­ti­gen Inhaltsstoffe“.
Schaut man heute auf aktuelle deutsche Seekarten, findet man über 30 große Flächen in direkter Küstennähe, die mit dem eindeutigen Hinweis „Unrein (Munition)“ ausgewiesen sind. Berechnungen ergaben, dass dort noch mindestens 500 000 t konventionelle Weltkriegsmunition auf und im Sediment lagern.

MILITÄRISCHE ALTLASTEN

Mehr als 60 Teilnehmer aus Politik, Industrie, Fachbehörden, Wirtschaft und Naturschutztrafen sich 2013 und diskutierten über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, potentielle Gefahren für Mensch und Umwelt, nationale und internationale Initiativen und das Für und Wider von Unterwassersprengungen zur Munitionsräumung. Die Experten waren sich einig: – Altmunition im Meer ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die die gemeinsame Anstrengung von Politik, Behörden und zivilgesellschaftlicher Interessengruppen verlangt. Doch immer noch kämpft man um die entsprechenden Mittel.

Gefahr durch Phosphor

Unter den Munitionsresten sind ebenfalls Brandbomben vertreten. Diese bestehen zum größten Teil aus Phosphor. Dieser ist unbegrenzt im Meer beständig, weil er sich nicht abbaut. Besonders der weiße Phosphor, welcher als Wirkmittel in Brandmunition verwendet wurde, ist gefährlich, da er die reaktivste Form des elementaren Phosphors ist. Phosphor tritt in Brockenform aus den korrodierten Bomben aus. Dies ist eine große Gefahr für den Menschen, da das Aussehen der Brocken bernsteinähnlich ist. Durch Wind und Strömungen werden die Brocken an den Strand geschwemmt. Das Bernsteinsammeln ist vor allem bei Touristen sehr beliebt. Es gab schon einige Vorfälle in den letzten Jahren, bei denen Touristen einen vermeintlichen Bernstein in die Hosentasche steckten. Sie waren sich nicht der Verwechslungsgefahr bewusst, denn bei diesen „Bernsteinstücken“ handelte es sich um Phosphorbrocken, die durch die Strömungen angespült worden waren. Die Brocken trockneten in der Hosentasche und entzündeten sich. Dadurch erlitten diese Menschen teilweise schwere Verbrennungen.
Besonders im Bereich von Usedom gibt es häufiger Vorfälle mit Phosphor. Aber auch an vielen Stränden Schleswig-Holsteins wurde Phosphor nachgewiesen. Da Phosphor nicht offiziell als Kampfmittel gilt, wird die Anzahl der Phosphorvorfälle in Deutschland nicht erfasst.
Nicht nur Phosphor hat heutzutage enorme Auswirkungen auf Mensch, Natur und Tier. In den Resten der Munition lagern verschiedene Giftstoffe wie zum Beispiel Senfgas, Phosgen oder Sarin. Diese werden mit der Zeit freigelegt.

Atommüll in Nord- und Ostsee

Im Zweiten Weltkrieg wurde auch sehr viel Atommüll im Meer entsorgt. Die Auswirkungen davon spürt man nun heute. Die Fischer stellen häufig fest, dass in belasteten Seegebieten bei Fischen häufig Mutationen auftreten, die auf eine Verseuchung mit Plutonium hindeuten. 2010 entnahm man Wasserproben aus dem Meer. Plutonium 238, 239 und 240 sowie Americium 24 und Kohlenstoff 14 wurden nachgewiesen. Das bedeutet, dass die Fässer mit radioaktivem Müll nicht dicht waren oder bereits korrodiert sind.
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und ländliche Räume entnahm Sedimentproben im Wasser und kam zu dem Entschluss, dass die Sprengstoffreste keine Gefahr für die Umwelt seien. Allerdings sind die Umweltverbände ganz anderer Meinung, denn die Proben wurden außerhalb der Versenkungsgebiete durchgeführt.
Dazu eine Studie: Ökotoxikologisches Gefahrenpotential durch sprengstofftypische Verbindungen und Tabun aus Munitionsaltlasten in der schleswig-holsteinischen Nord- und Ostsee  Erstellt von: Arbeitsgemeinschaft „Rüstungsaltlasten im Meer“
„Das Thema „Munition im Meer“ ist nicht auf Deutschland allein beschränkt – sondern es ist ein weltweites Problem.“
Die Munition finde sich in jedem Ozean der Welt genauso wie in vielen Binnenmeeren, sagt der kanadische Munitionsspezialist Terrance Long. Der Militäringenieur hat viele Jahre überall auf der Welt Minen entschärft. Heute leitet er die Nichtregierungsorganisation „International Dialogue on Underwater Munitions„, die sich für international verbindliche Verträge zur Bergung der versenkten Munition einsetzt. Seinen Recherchen zufolge liegen in den Ozeanen der Welt Millionen von Tonnen chemischer Kampfstoffe und Dutzende Millionen Tonnen konventioneller Munition.
„Die Munition liegt im Mittelmeer, sie liegt im Roten Meer, im Schwarzen Meer, in der Ostsee und in der Nordsee, im Nordatlantik, im Atlantischen Ozean, im Pazifik. Allein an der Ostküste Kanadas haben wir 3000 Versenkungsgebiete. In einem davon lagern 80 000 Tonnen Munition – und das mitten in einem unserer reichsten Fischfanggebiete.“Ein Warnung kommt ebenfalls aus Kanada
„Mein Name ist Albert Marshall und ich gehöre zum Elch-Clan. Ich stamme aus Mi’kmaqi im Mi’kmaq-Territory. Alle Ureinwohner sind im Rhythmus der Natur dem Weg des Wilds gefolgt. Sie überwinterten im Landesinneren, und sobald es wärmer wurde, zogen sie an die Küste. Hierher zu den Bras d’Or Lakes oder an den Atlantik. Sie lebten vom Meer und all dem, was die Natur ihnen schenkte.
Bras d’Or Lakes ist ein idealer Lebensraum für ungefähr 20 verschiedene Arten. Sie nutzen den See als Laich- und Aufzuchtsgebiet.
Während des Krieges wurden unzählige Bomben in den Bras d’Or Lakes versenkt. Erst von Terry Long erfuhr ich, was diese Bomben enthielten. Denn wir beobachteten immer wieder ungewöhnliche Veränderungen bei den Tieren im Wasser. Möglicherweise in Folge der hohen Blei- oder Arsenkonzentration. Vielleicht ist das die Ursache für die ungewöhnlichen Läsionen .

Ich glaube, Nova Scotia hat die höchste Krebsrate im ganzen Land. Das alles deutet daraufhin, dass hier etwas in der Umwelt ist, das unser Leben verkürzt. Ich selbst hatte 6 oder 7 nahe Verwandte, die an verschiedenen Arten von Krebs gestorben sind. Und auch jetzt wieder liegt eine Enkelin von mir im Kinderkrankenhaus von Halifax – mit Krebs. Bras d’Or Lakes war so lange Zeit eine Lebensader für unser Volk und ist es noch für 10-20 000 Menschen rund um die Seen.
Wir müssen dafür sorgen, dass auch unsere zukünftigen Generationen noch davon profitieren können, so wie wir heute. Es ist so leicht, die Beziehung zur Natur zu verlieren.
Wir müssen uns ihr wieder zuwenden und demütig bekennen, dass wir nicht über ihr stehen.
Wir haben sie so sehr und so schnell zerstört, dass ihr keine Zeit blieb zur Selbstheilung. Deshalb müssen wir ihr mit unseren Mitteln, mit unserer Wissenschaft dabei helfen. Ich denke, das liegt auf der Hand. Wenn wir nicht schnell handeln, wird die Natur es uns verübeln und mit einem Schlag die gesamte Menschheit auslöschen
Im Namen der Hüter des Geistes unserer Ahnen danke ich Ihnen, dass Sie uns Gelegenheit gegeben haben, Einiges über uns zu erzählen. Ich sage Wela’lin, Danke”.
„Schöpfer, ich flehe Dich an, gib uns die Kraft und den Mut, diesen Kampf zu gewinnen. Wir wollen sauberes Wasser für uns und unsere Kinder,“ betete Elder Albert Marshall, er ist vom Moose Clan vom Volk der Mi’kmaw Nation.
Diese Szene aus der Dokumentation „VERSENKTES GIFT“ auf ARTE hat uns sehr berührt. Es sollte uns daran erinnern, dass nichts in Ordnung ist, denn unter Wasser tickt eine Zeitbombe und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Bomben einen großen Schaden anrichten, wenn es nicht schon geschehen ist.
Die Armeen der Weltmächte versenkten zwischen 1917 und 1970 systematisch über eine Million Tonnen Chemiewaffen aus den beiden Weltkriegen in den Ozeanen, in Seen und im Erdboden. Keiner weiß mehr, wo sich diese „Gifte“ befinden. Die chemische Verseuchung mit bisher kaum abschätzbaren gesundheitlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen.
Im Laufe der Zeit treten diese tödlichen Gifte ins Wasser aus, bedrohen Fischer, Badende, Meerestiere und das gesamte Ökosystem. Wie groß sind die Gefahren tatsächlich? Wie kann es gelingen, die tödliche Altlast loszuwerden? Wer sich diese Dokumentation anschaut, wird sich fragen, ob diese Welt überhaupt noch zu retten ist.
Chemiewaffen enthalten viele hochgiftige Stoffe. Die meisten von ihnen sind als Gase oder Aerosole in Bomben vorhanden oder werden von Spezialflugzeugen als Pulver abgeworfen. 
Die häufigsten Chemikalien:  Senfgas, Chlorgas, Tabun und noch weitere Chemiewaffen:

Arsen oder Arsenwasserstoff

Dieses farblose Giftgas ist schwerer als Luft und wurde von der deutschen Armee zusammen mit anderen Gasen in chemischen Bomben während des Ersten Weltkriegs eingesetzt. Seine Sprühpartikel sind so winzig, dass sie die Gasmasken durchdrangen und bei den Soldaten Husten, Niesen und Erbrechen hervorriefen. Wenn sie die Maske abnahmen, atmeten sie dann die anderen giftigen Gase ein, die bei der Explosion der Bombe freigeworden waren. Bei ihrer Zersetzung auf dem Meeresgrund geben diese Chemiewaffen hochgiftiges anorganisches Arsen frei.

Sarin

Sarin wurde 1939 von drei deutschen Wissenschaftlern entdeckt, die eigentlich nach neuen Pestiziden forschten. Das farb- und geruchlose und leichtflüchtige Gas ist schon in geringen Dosen hochgiftig für Mensch und Tier.

ZEITSTRAHL

22. April 1915  Bei der 2. Flandernschlacht starten die Deutschen als erste Armee der Welt einen großangelegten Chemiewaffenangriff mit Chlorgas.
1917  Senfgas wird zum gefürchtetsten chemischen Kampfmittel.
2. Dezember 1943  Die größte Chemiekatastrophe der europäischen Geschichte: 105 Luftwaffenbomber versenken im italienischen Hafen Bari 27 amerikanische Schiffe, darunter die „John Harvey“, die eine geheime Fracht mit 2000 Senfgasbomben geladen hatte. Um den Deutschen keinen Anlass zur Propaganda zu bieten, verschweigen die Alliierten den Vorfall. So werden Hunderte italienische Zivilisten nicht behandelt und sind der Giftgaswolke hilflos ausgesetzt.
17. Juli – 2. August 1945  Bei der Potsdamer Konferenz beschließen die Alliierten, die verbleibenden Chemiewaffenvorräte ins Meer zu schütten – eine Lösung, die damals am einfachsten und sichersten schien. Man verteilt die chemischen Substanzen im japanischen Meer, im indischen Ozean, in der Nord- und Ostsee, im Nordatlantik, vor der französischen Côte d’Azur und vor den Küsten der USA und Kanada.
1970  Einstellung der Verklappung von Chemiewaffen im Meer.
1972  Der amerikanische Kongress verbietet mit einem Gesetz die Versenkung von Chemiewaffen im Meer.
13. Januar 1993  130 Staaten unterzeichnen in Paris die Chemiewaffenkonvention, welche die Entwicklung, Herstellung, Lagerung und den Einsatz von Chemiewaffen verbietet und die sofortige Vernichtung aller verbleibenden Vorräte vorschreibt. Sie tritt am 29. April 1997 in Kraft.
2005  Bei den Bauarbeiten zur Nord-Stream-Pipeline stößt man auf Chemiewaffenreste in der Ostsee.
11. Oktober 2013  Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen erhält den Friedensnobelpreis. Unter der Aufsicht der 1997 gegründeten OPCW vernichtet man insgesamt 80 % der deklarierten Chemikalien (rund 60 000 Tonnen) und knapp 60 % der 8 Milliarden Tonnen Munition.
12. Dezember 2013  Die UNO bestätigt den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Die Syrien-Resolution sieht vor, bis zum 30. Juni 2014 alle syrischen Chemiewaffen zu vernichten.
2017  Das Staatsgeheimnis zur Versenkung von Chemiewaffen in Großbritannien und den USA wird aufgehoben.
Da fragen wir uns als Mensch dieser Erde, warum ein Staatsgeheimnis? Es geht doch schließlich um unser aller Leben?!
Am 19. 11. 2013 berichtete die „New York Times“ darüber. Die OPCW (Organisation für das Verbot chemischer Waffen) bestätigte, dass die syrischen Kampfstoffe und Chemikalien für die Produktion von C-Waffen in internationalen Gewässern entsorgt werden können.
Was unsere Weltmeere aushalten müssen, darüber berichteten wir in dem Artikel: WELTMEERE ALS MÜLLHALDE.

Das Staatsgeheimnis zur Versenkung von Chemiewaffen in Großbritannien und den USA wird 2017 aufgehoben.

Da fragen wir uns als Mensch dieser Erde: Warum ein Staatsgeheimnis?! Es geht doch schließlich um unser aller Leben?!
Chemiewaffen verseuchen das Meer. Unabhängige Forscher stellten zum Beispiel fest, dass sich das Erbgut von Fischen in der Adria und in der Ostsee verändert hat. Noch wird dieses Thema von der EU ignoriert.
Das Thema ist noch lange nicht vom Tisch: Das Giftgas aus nach dem Zweiten Weltkrieg im Meer versenkten Kampfstoffen gefährdet nicht nur Tiere und Pflanzen in Nord- und Ostsee, sondern kann über Fische für auch Menschen gefährlich werden.
Davor warnt der Umweltbiologe Stefan Nehring, der sich seit Jahren mit Munitions-Altlasten in den Meeren beschäftigt, in einem Artikel in der Fachzeitschrift Waterkant. Die Gefahr durch Senfgas-Dorsch oder Arsen-Schollen nimmt zu, warnt Nehring in der SHZ. Die etwa vor Helgoland sowie in und vor der Flensburger Förde versenkte Munition rostet seit Jahren vor sich hin. In den tickenden Zeitbomben lagern Millionen Tonnen Kampfstoffe auf dem Meeresgrund. „Zur Mitte des Jahrhunderts werden die Hüllen durchgerostet sein, die giftigen Stoffe werden freigesetzt“, so Nehring. Noch sei es also möglich, die Altlasten zu bergen. Aber: „Die Zeit drängt. Je stärker die Metallhülle wegrostet, desto schwieriger wird das Finden und Bergen der giftigen Inhaltsstoffe.“

Fazit:

Die RBZ-Wirtschaft Kiel Klasse BG11G Profil Wirtschaft und Meer haben sich mit dem Thema in einer Projektwoche auseinandergesetzt. Sie kamen zu diesem Fazit, das wir besser nicht hätten ausdrücken können:
Die Bedrohung durch im Meer versenkte Munition wurde erst erkannt, als der Krieg lange vorbei war, und daher wird uns die Beseitigung der Munition in der Nord- und Ostsee noch einige Jahre begleiten.
Durch die Leichtsinnigkeit der damaligen Kriegsbeteiligten haben wir nun mit einem Problem zu kämpfen, dass nur schwer zu lösen ist.
Die heutige Technik ist für die vollständige Entsorgung der Bomben nicht weit genug entwickelt. Deshalb wird es noch zahlreiche Vorfälle im Bezug auf Munitionsreste im Meer geben, die dramatische Folgen für die Menschen, sowie für die Tierwelt, haben können. Dies beeinflusst auch unsere Wirtschaft und wir sind der Meinung, dass nun mehr Geld investiert werden muss, um die Bomben zu beseitigen. Außerdem denken wir, dass die Länder, die am Krieg in Deutschland und vor allem über und auf der Nord- und Ostsee beteiligt waren, die endgültige Entsorgung der Munitionsreste mit finanziellen Mitteln unterstützen sollten, da auch sie damals ohne Rücksicht viel Munition in unseren Meeren versenkten.
Außerdem sollte die Bevölkerung weiterhin aufgeklärt werden, wie zum Beispiel durch einen Flyer. Nur so kann die Gefahr, durch Munitionsreste verletzt zu werden, minimiert werden, bis eine Lösung für die Entsorgung dieser gefunden wurde.
„Schöpfer, ich flehe Dich an, gib uns die Kraft und den Mut, diesen Kampf zu gewinnen. Wir wollen sauberes Wasser für uns und unsere Kinder.“ Elder Albert Marshall is from the Moose Clan vom Volk der Mi’kmaw Nation
Es ist an der Zeit, dass die Fakten an die Öffentlichkeit kommen.


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