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Freitag, 22. Februar 2019

EIN LÜGNER UND VERTUSCHER VOM GFZ POTSDAM



Sent: Thursday, December 08, 2005 8:42 PM
Subject: Schreiben vom 24.11. Herr Hanka Geo Potsdam

  
Sehr geehrter Herr Hußmann,

Herr Ossing bat mich, auf Ihre Fragen bzgl. des Sumatra-Erdbebens zu antworten.

Vermutlich fallen meine Erläuterungen aber etwas anders aus, als Sie es erwarten. Denn das GFZ betreibt selbst kein Lagezentrum in dem etwa in einem 24-Stundenbetrieb ständig jemand die Erdbebentätigkeit weltweit beobachtet und gegebenfalls geeignete Massnahmen einleitet. Wir erfassen lediglich über das Internet seismische Daten von eigenen Stationen und von Partnerinstitutionen in aller Welt und untersuchen die hereinkommenden Daten mit Hilfe von automatisch ablaufenden Computerprogrammen auf Erdbebensignale. Werden solche detektiert, wird wiederum automatisch versucht, die Lokation und die Stärke des Erdbebens zu bestimmen. Diese Ergebnisse werden dann vollautomatisch ohne Einwirkung eines Wissenschaftlers im Internet veröffentlicht und per Email und SMS an verschiedene Nutzer geschickt. Beim Sumatra-Beben erfolgte die Veröffentlichung der Erdbebendaten etwa 12 Minuten nach Beginn des Bebens. Zu den Nutzern der Erdbebenmeldungen gehören neben anderen weltweiten wissenschaftlichen Einrichtungen und Erdbebenzentren auch Bundesbehörden und Katastrophen- und Hilfsorganisationen in Deutschland und anderen Ländern. Was diese wiederum im Einzelfall mit unseren Meldungen anfangen, entzieht sich unserer Kenntnis.

Ein Problem bei diesen automatisch bestimmten Erdbebenparametern ist es nämlich, dass für sehr starke Beben (grösser Magnitude 7) die aus den ersten ankommenden Wellen abgeschätzen Magnitudenwerte zu klein sind. Zuverlässige Werte erhält man mit heute angewendeten Methoden erst nach einer sehr langen Zeit, die bei Erdbeben der Sumatra-Stärke viele Stunden oder sogar Tage dauern kann. D.h. aber, dass die automatischen Meldungen in der heutigen Form keine ausreichenden Informationen über die wahre Stärke des Bebens und damit über die Tsunami-Gefahr enthalten und die Behörden und Hilfsorganisationen nicht entsprechend reagieren können. Im Rahmen des zu entwickelnden Tsunami-Warnsystems für den Indischen Ozean wird aber an neuen Methoden zur Magnitudenbestimmung geforscht, die diesen heutigen Mangel in Zukunft beseitigen sollen.

Sie sehen also, dass wir Ihnen über die konkreten Schritte, die andere Organisationen aufgrund unserer Erdbebenmeldungen treffen, nur sehr wenig sagen könne. Ich hoffe, dass Sie mit diesen Auskünften mit der Ausarbeitung Ihres Referates trotzdem etwas weiter kommen.

Mit freundlichen Grüssen,

Winfried Hanka

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