Tsunami von 2018Der fatale Kollaps des Anak Krakatau
2018 stürzte der indonesische Vulkan Anak Krakatau ein, auf Sumatra und Java tötete ein Tsunami anschließend Hunderte Menschen. Nun zeigen Forscher, wie vor solchen Katastrophen gewarnt werden könnte.
Der fatale Kollaps des Anak Krakatau
2018 stürzte der indonesische Vulkan Anak Krakatau ein, auf
Sumatra und Java tötete ein Tsunami anschließend Hunderte Menschen. Nun zeigen
Forscher, wie vor solchen Katastrophen gewarnt werden könnte.
Von Thorsten Dambeck
Dienstag, 01.10.2019
17:02 UhrDruckenNutzungsrechteFeedbackKommentieren
Die dramatischen Bilder aus Indonesien sind unvergessen: Am
22. Dezember des vergangenen Jahres verwüstete ein Tsunami die Küsten der
Inseln Sumatra und Java. Ein Handyvideo zeigte, wie Wassermassen blitzartig ein
Konzert der koreanischen Band Seventeen überrollten. Der Bassist und ein
Manager kamen dabei ums Leben. Insgesamt rissen die Wellen 430 Menschen in den
Tod, 14.000 wurden verletzt und über 30.000 verloren ihr Zuhause.
Die tödlichen Fluten kam ohne Vorwarnung. Dabei verfügt
Indonesien mit rund 300 Messstationen und verschiedenen GPS-Einheiten über
eines der modernsten Frühwarnsysteme für Tsunamis. Schon wenige Minuten nach
einem Beben können Warnungen herausgegeben werden.
Aber diesmal lag die Ursache nicht in einem Seebeben.
Vielmehr war ein gewaltiger Bergrutsch verantwortlich, als Flanken des
Inselvulkans Anak Krakatau kollabierten. Mehr als eine Million Kubikmeter
Erdmasse rutschten ins Meer, sie setzen die fatalen Flutwellen in Bewegung.
Aber das System schlug nicht Alarm.
Forscher um Thomas Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum
(GFZ) in Potsdam haben in einer neuen Studie den Ablauf der Katastrophe
rekonstruiert. "Der Vulkan ist seit den Vierzigerjahren fast permanent
aktiv", sagt er.
Laut der Untersuchung gingen dem Kollaps durchaus
Warnsignale voraus. Die Forscher erkannten dies, bei der Auswertung von Daten
von Erdsatelliten und Drohnen sowie von Messwarten am Boden, sie reichten weit
bis vor den Zusammenbruch zurück. Die Resultate wurden nun im Fachblatt
"Nature Communications" publiziert.
Häufig sind Vulkaninseln nicht besonders stabil. Ein Kollaps
von Vulkanflanken kommt deshalb immer wieder vor, bisher fehlten allerdings
detaillierte Messungen solcher Ereignisse. "Wir konnten am Krakatau nun
erstmals genau beobachten, wie der Abbruch einer solchen Vulkanflanke
vonstatten ging und welche Signale diesen ankündigten", so Vulkanologe
Walter.
Beispielsweise zeigten bereits Monate vor der Katastrophe
Messungen eines Nasa-Satelliten viel mehr Hitze an der südwestlichen
Vulkanflanke als üblich. "Wahrscheinlich hatte die Fläche der
ausgetretenen Lava deutlich zugenommen und strahlte die erhöhte Wärme ab",
sagte Walter. Radardaten belegen darüber hinaus, dass es immer wieder
Bodenbewegungen gab - ebenfalls gemessen aus dem Weltall.
Am 22. Dezember spitzte sich die Lage zu. Das registrierten
auch Seismometer quasi von der ersten Reihe aus, die nächste Station war nur 65
Kilometer vom Vulkan entfernt. Ihre Nadeln schlugen bereits 115 Sekunden vor
dem Kollaps aus - wohl verursacht von einem kleinen Erdbeben. Offenbar war es
das allerletzte Ereignis vor dem Abrutschen der instabilen Bergflanke und
womöglich auch der Auslöser, schreiben die Autoren.
Selbst 1150 Kilometer entfernt registrierte ein
australischer Infraschalldetektor des Netzwerks zur Überwachung des
Kernwaffenteststopps (CTBT) das Ereignis. Aber um die rund zwei Minuten
dauernde Rutschung selbst in den Messungen zu identifizieren, mussten die
Forscher sehr genau hinschauen, denn sie offenbarte sich in einem ungewohnten
seismischen Muster. Die Seismometer maßen sehr langsame Frequenzen von etwa
0,03 Hertz, also nur einer Schwingung pro 33 Sekunden. Bei der
Routineauswertung war das Signal anfangs übersehen worden, so GFZ-Experte
Frederik Tilmann.
Der fatale Tsunami traf mit seinen Wellen die Küstenstädte
zwischen 31 und 57 Minuten nach dem Rutsch. Da die seismischen Wellen jedoch
weit schneller sind, wäre eine Vorwarnung wohl prinzipiell möglich gewesen.
Dafür müssten bestehende Messmethoden durch zusätzliche Sensoren und neue
Algorithmen ergänzt werden, so die Forscher.
Als nächstes wollen sie ihre Ergebnisse auf andere
Risikovulkane übertragen, um die Früherkennung zu verbessern.
Tsunami-Warnsysteme sollten auch Ereignisse berücksichtigen, die durch Rutschungen
erzeugt werden, so Walter. Man sei aber zuversichtlich, dass sich mit den neuen
Erkenntnissen verbesserte Überwachungssysteme entwickeln lassen, heißt es in
einer Mitteilung des GFZ.
Der Anak Krakatau liegt in einer der geologisch aktivsten
Zonen der Erde. Manchmal bebt er täglich viele Male und gilt selbst unter den
130 aktiven Vulkanen der Region als Pulverfass. Schon vor dem Ausbruch 2018
hatten Geologen bemerkt, dass der Vulkan gewachsen war, weil er viel Gestein an
die Oberfläche geschleudert hatte.
Der Anak Krakatau steht an derselben Stelle wie einst der
Krakatau. Sein Ausbruch im Jahr 1883 gilt als eine der größten
Vulkankatastrophen der Neuzeit. Dabei starben mehr als 36.000 Menschen. Die
allermeisten bei dem ausgelösten Tsunami.
Krakatau-Tsunami in Indonesien 2018:
Lehren aus der Todeswelle?
Ralf Nestler
Beim Tsunami von Indonesien 2018 versagten die
Frühwarnsysteme. Nun haben die Forscher dazugelernt.
© Foto: imago/Zuma Press Auch in der Banten-Provinz auf der
indonesischen Insel Java hinterließ der Tsunami im Dezember 2018 fürchterliche
Spuren.
14 000 Menschen werden verletzt, 430 sterben, als am 22.
Dezember 2018 um 21.30 Uhr ein Tsunami auf die Küsten der indonesischen Inseln
Java und Sumatra trifft. Das Tsunami-Frühwarnsystem, aufgebaut unter der
Führung des Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) als Reaktion auf den
Tsunami in Südostasien zu Weihnachten 2004, hatte keinen Alarm ausgelöst. Denn
die Wellen wurden nicht wie meist von einem Seebeben ausgelöst, sondern von
einer Flanke des nahen Vulkans Anak Krakatau. Binnen zwei Minuten war sie ins
Meer gerutscht und hatte die Wassermassen in Bewegung gesetzt. Die Apparate
hatten das nicht erkannt.
Jetzt haben Forscher um Thomas Walter vom GFZ rekonstruiert,
was damals geschah und was man daraus lernen kann, um Frühwarnsysteme auch für
die Gefahr eine Unterwasser-Hangrutschung zu sensibilisieren. Denn die besteht
in vielen Regionen – auch im Mittelmeer.
Die Gefahr durch abrutschende Vulkanhänge wird unterschätzt
Tatsächlich kommen solche Hangrutschungen an Vulkanen immer
wieder vor. Historisch belegt ist der Abbruch einer Flanke des Unzen-Berges auf
der Insel Kyushu (Japan) im Jahr 1792, der 20 Meter hohe Flutwellen lostrat.
Mehr als 14 000 Tote waren zu beklagen. Laut dem Vulkanologen Thomas Walter vom
GFZ gibt es allein in Indonesien rund ein Dutzend Vulkane, die instabil sind.
Auch am Meeresgrund vor Hawaii und den Kanaren finden sich Reste gewaltiger
Hangrutschungen.
Der Stromboli, nördlich von Sizilien im Mittelmeer gelegen,
hat im Mittelalter offenbar mehrere Tsunami durch kollabierende Flanken
ausgelöst, am Ätna besteht ebenfalls die Gefahr, wie mehrere Untersuchungen
zeigen. Nach Ansicht von Wissenschaftlern wird die Tsunamigefahr durch
abrutschende Vulkanhänge womöglich unterschätzt, auch weil diese Ereignisse
bisher nicht „live“ durch die Wissenschaft verfolgt werden konnten.
Beim Anak Krakatau ist das nun erstmals gelungen – mit Hilfe
einer Fülle von Messungen, die Wissenschaftler um Thomas Walter
zusammengetragen und im Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht haben.
Der Forscher hofft, dass sich daraus Methoden entwickeln lassen, um solche
Ereignisse künftig früher zu erkennen und die Bevölkerung zu warnen.
Auch Ätna bewegte sich im vergangenen Jahr
Demnach zeigten bereits im Januar 2018 Radardaten des
Forschungssatelliten Sentinel-1, dass die südliche und südwestliche Flanke des
Vulkans sich langsam zum Meer hin bewegten. Allerdings ist dies für Vulkane
dieser Art nicht ungewöhnlich. Erst ein rasches Rutschen ist ein Problem, doch
Anak Krakatau hielt vorerst stand. Im Juni 2018 ging der Vulkan in eine neue
Eruptionsphase über, wie Satellitendaten im Infrarotbereich zeigen. Je häufiger
die Eruptionen auftraten, umso schneller bewegten sich die Flanken, wobei die
eruptive Phase sich ab Ende September wieder abschwächte. Am 22. Dezember kam
es zum Kollaps. Die Südwestflanke rutschte binnen zwei Minuten ins Meer, der
Tsunami brach los.
Seismische Stationen erfassten Signale vom Anak Krakatau.
Selbst Infraschallsensoren in 1150 Kilometern Entfernung registrierten Impulse,
die auf die Katastrophe in Indonesien zurückzuführen waren. Am Berg selbst war
die Hangrutschung noch nicht das Ende. Nun kam Meerwasser in Kontakt mit Magma,
wodurch es zu heftigen Explosionen kam und schließlich weitere Teile des
Vulkans zerbarsten. Luftaufnahmen, die Tage später gemacht wurden, zeigen, wie
sehr der Berg durch die Ereignisse zerfleddert wurde.
100 Millionen Kubikmeter Material rutschten ins Meer. Was
genau der Auslöser war, können die Forscher nicht sagen. Bemerkenswert sei,
dass der Berg zwar recht gut überwacht wurde, aber keines der Signale wirklich
überzeugend auf die Gefahr aufmerksam gemacht hat, sagt GFZ-Wissenschaftler
Walter. „Es gab Seismizität, aber die war nicht so stark, dass Alarm ausgelöst
worden wäre. Auch die Verformung war zwar deutlich, hätte für sich genommen
aber auch keine Alarmierung bedeutet.“
Schaut man sich rutschungsgefährdete Vulkane näher an, wird
es noch komplizierter. Nicht nur Erdbeben und Magmenaufstieg können solche
Massenbewegungen auslösen, auch Starkregen kann das. Selbst wenn es eine
langsame Bewegung gibt, heißt das nicht, dass sie zwangsläufig zum Kollaps
übergeht, sagt Walter. „Am Ätna hat sich im vergangenen Jahr die Ostflanke im
Mittel um mehrere Dezimeter bewegt – und kam wieder zur Ruhe.“
Daten müssten besser ausgewertet werden
Trotzdem müssen die Tsunami-Frühwarnsysteme nicht allein auf
Erdbeben, sondern auch auf einen Flankenkollaps ausgerichtet werden, sagt
Walter. „Dazu müssen wir verstehen, wann eine langsame Rutschung in eine
katastrophale übergeht. Da stehen wir aber noch am Anfang.“ Dafür sei es nicht
nötig, „die Welt mit neuen Geräten vollzupflastern“, seismische Netzwerke und
Satelliten lieferten bereits jetzt viele Daten, die nur besser ausgewertet
werden müssten – um die Signatur einer verheerenden Rutschung sicher von der
eines harmlosen Erdbebens zu unterscheiden. Hätte ein System solche Signale der
Flankenrutschung am Anak Krakatau richtig und rechtzeitig gedeutet, hätte die
Bevölkerung gewarnt werden können.
*******
Der Krakatau-Tsunami: Umstände einer unvorhersehbaren Katastrophe
Nach dem katastrophale Tsunami mit rund 400 Toten und 1500 Verletzten auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java wurde in den vergangenen Tagen viel Kritik an den indonesischen Behörden geäußert. Teils aufgrund von gezielten Falschmeldungen in manchen Medien, teils aufgrund missglückter Kommunikation, teils unbegründet. Daher eine Zusammenfassung der Ereignisse, welche Prozesse zu der Katastrophe geführt haben und warum eine Warnung mit den vorhandenen technischen Mitteln niemals möglich gewesen wäre.
Vorweg: Entgegen einiger Medienberichte, die auf falschen Daten beruhen, spielte ein Erdbeben in der Entstehung des Tsunamis keine Rolle! Auslöser war ein großer Hangrutsch auf der Vulkaninsel Anak Krakatau infolge einer Eruption.
Vorweg: Entgegen einiger Medienberichte, die auf falschen Daten beruhen, spielte ein Erdbeben in der Entstehung des Tsunamis keine Rolle! Auslöser war ein großer Hangrutsch auf der Vulkaninsel Anak Krakatau infolge einer Eruption.
Mt. Krakatoa Eruption, one hour ago. Credit to Capt. Mykola from Susi Air#PrayForBanten #prayforanyer #PrayForLampung #PrayForSelatSunda #prayforindonesia #Krakatau #TsunamiSelatSunda #TsunamiAnyer #tsunamibanten #TsunamiLampung pic.twitter.com/xI2TU1ysBv— Safiro (@hudasafiro) 23. Dezember 2018
Am Vulkan Anak Krakatau, der sich in der Sundastraße zwischen den Inseln Java und Sumatra befindet, setzte am Samstag (22. Dezember) eine etwas stärkere Eruption ein. Für die Bewohner der umliegenden Hauptinseln kein Problem: Anak Krakatau war in den vergangenen Jahren häufig aktiv. Auf der Inselgruppe selbst, die nach der massiven Eruption des alten Vulkans Krakatau im Jahr 1883 entstanden ist, befinden sich keine Siedlungen. Die umliegenden Küsten, rund 40 Kilometer vom Vulkan entfernt, sind hingegen dicht besiedelt und zudem ein Anziehungspunkt für Touristen aus der nahe gelegenen indonesischen Hauptstadt Jakarta.
Zur Zeit der am Samstag begonnenen Eruption, die wie gesagt relativ, aber bei weitem nicht außergewöhnlich stark gewesen ist, herrschte Vollmond. Das heißt die Gezeiten waren zu der Zeit aufgrund der höheren Anziehungskraft von Mond und Sonne stärker ausgeprägt, sodass die Tide weiter ins Landesinnere vordrang als üblich.
Zur Zeit der am Samstag begonnenen Eruption, die wie gesagt relativ, aber bei weitem nicht außergewöhnlich stark gewesen ist, herrschte Vollmond. Das heißt die Gezeiten waren zu der Zeit aufgrund der höheren Anziehungskraft von Mond und Sonne stärker ausgeprägt, sodass die Tide weiter ins Landesinnere vordrang als üblich.
Ab ca. 16 Uhr MEZ kamen von den Küsten der Region Banten die ersten Meldungen über eine ungewöhnlich starke „Tidenwelle“. Auch wenn es erste Spekulationen gab: Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass es sich um einen Tsunami gehandelt hat, obwohl der Höhepunkt der Tide bereits wenige Stunden zuvor erreicht worden ist.
Entsprechend war in den ersten Medienberichten, als das ganze Ausmaß der Zerstörung noch nicht bekannt gewesen ist, von einer Gezeitenflut die Rede. Zu diesem Zeitpunkt hieß es, dass mehrere Häuser überschwemmt wurden. Meldungen über Todesopfer waren noch nicht bestätigt.
Entsprechend war in den ersten Medienberichten, als das ganze Ausmaß der Zerstörung noch nicht bekannt gewesen ist, von einer Gezeitenflut die Rede. Zu diesem Zeitpunkt hieß es, dass mehrere Häuser überschwemmt wurden. Meldungen über Todesopfer waren noch nicht bestätigt.
Auch in der ersten Meldung des Katastrophenschutzes wurde noch bestritten, dass es sich um eine Tsunami handelte, da ein potentieller Auslöser eines solchen noch nicht identifiziert werden konnte.
Dies ist der erste Punkt, den Kritiker seit Samstag zu Lasten der Indonesischen Behörden aufgegriffen haben: Eine frühere klare Information hätte die Rettungsarbeiten möglicherweise besser koordinieren können.
Doch wird bei der Kritik vergessen, dass es zwei, drei Stunden nach der Katastrophe noch keinen Grund zur Annahme gegeben hatte, dass die beobachtete Welle ein Tsunami gewesen ist. Es wurde weder ein Erdbeben registriert, noch ein sonstiger unmittelbar bekannter Vorfall.
Doch wird bei der Kritik vergessen, dass es zwei, drei Stunden nach der Katastrophe noch keinen Grund zur Annahme gegeben hatte, dass die beobachtete Welle ein Tsunami gewesen ist. Es wurde weder ein Erdbeben registriert, noch ein sonstiger unmittelbar bekannter Vorfall.
Das Tsunami-Frühwarnsystem wurde aus eben diesem Grund „überlistet“ und war nicht in der Lage, diesen Tsunami rechtzeitig zu detektieren:
1. Ein klarer Auslöser war nicht bekannt. Ein solcher ist nötig, um Vorwarnzeit zu geben, zum Beispiel ein Erdbeben, bei dem man weiß, dass ein Tsunami folgen könnte. In diesem Fall könnte auch die Bevölkerung rechtzeitig evakuiert werden und mit den Bojen, die sich vor der Küste von Sumatra und Java befinden, die Entstehung einer Welle vor ihrem Landfall protokolliert werden. In der Sundastraße zwischen Krakatau und den Hauptinseln befinden sich keine Bojen.
2. Die Eruption des Krakatau war zwar bekannt, jedoch nicht so ungewöhnlich, dass Tsunamigefahr ernsthaft in Betracht zu ziehen war. In der jüngeren Vergangenheit wurden lediglich drei Tsunamis durch vulkanische Aktivität dort getriggert: Der katastrophale Tsunami nach der großen Eruption 1883, sowie zwei kleine, harmlose Tsunamis 1928 und 1930.
1. Ein klarer Auslöser war nicht bekannt. Ein solcher ist nötig, um Vorwarnzeit zu geben, zum Beispiel ein Erdbeben, bei dem man weiß, dass ein Tsunami folgen könnte. In diesem Fall könnte auch die Bevölkerung rechtzeitig evakuiert werden und mit den Bojen, die sich vor der Küste von Sumatra und Java befinden, die Entstehung einer Welle vor ihrem Landfall protokolliert werden. In der Sundastraße zwischen Krakatau und den Hauptinseln befinden sich keine Bojen.
2. Die Eruption des Krakatau war zwar bekannt, jedoch nicht so ungewöhnlich, dass Tsunamigefahr ernsthaft in Betracht zu ziehen war. In der jüngeren Vergangenheit wurden lediglich drei Tsunamis durch vulkanische Aktivität dort getriggert: Der katastrophale Tsunami nach der großen Eruption 1883, sowie zwei kleine, harmlose Tsunamis 1928 und 1930.
Somit hätte weder das Frühwarnsystem, noch die Bewohner selbst die Gefahr ahnen können, was letztenendes zu der hohen Opferzahl beigetragen hat.
#Anak #Krakatoa #tsunami, potentially triggered by an underwater / subaerial #landslide + tide (14:00 UTC, Dec. 22nd)? Southern flank seems to fit best (see animation). Remark: source is not confirmed, but #tryingtosolveit, #Indonesia @UKEQ_Bulletin @infoBMKG @volcanodiscover
In den Stunden nach der Katastrophe, während das Ausmaß langsam bekannt wurde, konnte durch Berechnungen auch die Ursache der Welle näher bestimmt werden und eine reine „Springflut“ ausgeschlossen werden. Stattdessen, so Berechnungen von Risklayer, die kurz nach Mitternacht am Sonntagmorgen veröffentlicht wurden, war es ein massiver Hangrutsch an der Südwestseite der Vulkaninsel, der mit der Verteilung der beobachteten Wellenhöhe übereinstimmte.
Am Sonntag bestätigten Satellitenaufnahmen, dass die Flanke des Anak Krakatau ins Meer gerutscht ist. Zu diesem Zeitpunkt war das erste Mal mit Sicherheit klar, dass die Welle ein Tsunami gewesen ist.
Da der Tsunami sich während der Tide ereignete, drang er trotz seiner relativ geringen Größe weiter ins Landesinnere vor und konnte so mehr Schaden anrichten als normalerweise. Somit hatte der Vollmond auch seinen Anteil an der Katastrophe.
Am Sonntag bestätigten Satellitenaufnahmen, dass die Flanke des Anak Krakatau ins Meer gerutscht ist. Zu diesem Zeitpunkt war das erste Mal mit Sicherheit klar, dass die Welle ein Tsunami gewesen ist.
Da der Tsunami sich während der Tide ereignete, drang er trotz seiner relativ geringen Größe weiter ins Landesinnere vor und konnte so mehr Schaden anrichten als normalerweise. Somit hatte der Vollmond auch seinen Anteil an der Katastrophe.
Am Sonntagmittag veröffentlichte das deutsche Geoforschungszentrum Potsdam die Meldung eines Erdbebens der Stärke 5,1 zur Entstehungszeit des Tsunamis in der Sundastraße. Dies führte zu der Annahme, das Erdbeben, eventuell assoziiert mit der vulkanischen Aktivität, habe zu diesem Hangrutsch geführt. Eine Annahme, die vor allem in deutschen Medien verbreitet worden ist und hierzulande die Kritik an den indonesischen Behörden am lautesten hat werden lassen. Vor allem, da der Erdbebendienst Indonesiens dieses Erdbeben nicht detektiert hat, ebenso kein anderer Erdbebendienst der Welt.
Low-frequency signal detected at about 13:55 UTC yesterday, possibly in the Sunda Strait. @GFZ_Potsdam have a MT for this event () despite the fact stations in close proximity to Krakatoa (i.e. XMIS - Christmas Island) show no apparent signal geofon.gfz-potsdam.de/data/alerts/20 …@ALomaxNet
Very low frequency analysis of the 13:55 event (arrival at Bungbulang at 13:57 UTC) shows that this event was very prominent at 0.01-0.1 Hz. Looking at the previous half an hour no other events are visible, despite those found at stations closer to Krakatoa by @SianiparDimas
Dabei liegt der Fehler in diesem Fall beim Geoforschungszentrum Potsdam, bzw. bei der Kommunikation der Messwerte. Das, was die Stationen des GFZ in Indonesien detektierten, sonderte zwar wie ein Erdbeben seismische Wellen ab, doch war der Frequenzbereich dieser Wellen deutlich niedriger, als er es bei einem tektonischen (oder vulkanischen) Beben sein sollte. Auch die Richtungsabhängigkeit der Intensität war ungewöhnlich. Daher war davon auszugehen, dass das detektierte Ereignis der Hangrutsch gewesen ist. Dass Hangrutsche seismische Energie freisetzen und so als „Erdbeben“ detektiert werden können, ist bekannt. Die Richtungsabhängigkeit der Registrierungen stimmt in diesem Fall mit der Richtung des Hangrutsches überein.
Inzwischen hat das GFZ dies bestätigt.
The big problem with the #TsunamiSelatSunda was that the landslide causing it produced low frequency seismic waves equivalent to a 5.1 magnitude earthquake -- too low to cause an alarm by the Indonesian Tsunami Early Warning System #InaTEWS (1/2)
#InaTEWS was developed by @GFZ_Potsdam and has a threshold-magnitude of Mw 6.5. GFZ's experts at GEOFON had to look hard for the low frequency waves. They detected the seismic signal caused most probably by the landslide. The picture shows this seismic event (2/2).
Fazit: Der Tsunami in Indonesien war nach dem schweren Erdbeben und Tsunamis auf Sulawesi und Lombok die dritte verheerende geologische Katastrophe des Jahres. Aufgrund unglücklicher Umstände und überraschender Ereignisse war eine Warnung unmöglich und es kam zu der hohen Opferzahl. Spätere Unklarheiten und missglückte Kommunikation führten in der Nacharbeitung des Ereignisses zu dem falschen Eindruck, als sei von Seiten der indonesischen Behörden die Katastrophe verharmlost und verschuldet worden.
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Solch einen Scheiß kann nur ein deutscher angelernter "Seismologe"
zustande bringen und dem Publikum als Wissenschaft verkaufen.
zustande bringen und dem Publikum als Wissenschaft verkaufen.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
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