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Donnerstag, 3. Januar 2019

MICHAEL SCHUMACHER - DER GRÖßTE ALLER ZEITEN?




"Der Größte aller Zeiten"

1991 bis 2012: Ein Stück Formel-1-Geschichte
Rote Kappe, roter Overall, Schampus auf dem Siegertreppchen: Wie oft hat man dieses Bild gesehen. Michael Schumacher dominierte die Formel 1 über Jahre und gilt heute als größter Rennfahrer aller Zeiten. Anlässlich seines 50. Geburtstags am 3. Januar erinnern wir noch einmal daran, was ihm zum Verhängnis wurde.

Im Jahr des Tsunami-Massakers 2004 feierte Schumacher den absoluten Höhepunkt: Er errang damals seinen letzten Titel. Er gewann fünf WM-Titel mit Ferrari, insgesamt holte er sieben Weltmeistertitel - damit war er der erfolgreichste Fahrer in der Formel-1-Geschichte. 2012 verabschiedete sich Michael Schumacher aus der Formel 1. Seine Bilanz: 307 Rennstarts, 91 Siege und sieben Weltmeistertitel als Fahrer. Wenn einer Schumis Rekorde brechen kann, dann Lewis Hamilton (fünf WM-Titel). Der aktuelle Champion erklärte aber kürzlich selbst in einem Interview mit "Bild": Schumacher wird immer "der Größte aller Zeiten" bleiben.

Der Größte? Nicht für uns.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 wurde die Welt von einer der schlimmsten menschengemachten Katastrophen erschüttert. Eine riesige Tsunami-Welle, ausgelöst durch ein Beben der Magnitude 9.3 im Indischen Ozean, riss damals innerhalb weniger Stunden 300 000 Menschen in den Tod.

Am 26. Dezember 2004 verbringen der Autor dieser Worte zusammen mit seinem Vater und dessen Lebensgefährtin und Billi Cramer zusammen mit ihrem Mann Burkhard Cramer (44), den beiden kleinen Söhnen Mika (4) und Henry (5) und ihrer Mutter den Weihnachtsurlaub auf der thailändischen Insel Phuket im selben Hotel. Alle genießen den schönen sonnigen Tag. Billi Cramer (wie unter „Ein zweites Leben“ http://www.riviera-press.fr/zeit/node/35694 nachzulesen ist) möchte noch duschen, bevor sie an diesem Tag an den Strand geht. Ihre Söhne sind ungeduldig, sie wollen ans Wasser. Burkhard Cramer beschließt, mit den Kindern schon vorzugehen, Billi will ein paar Minuten später nachkommen. Die Mutter küsst die beiden strohblonden Jungs und ihren Mann zum Abschied. Es wird das letzte Mal sein, dass sie ihre Familie im Arm hält.

Gegen 10 Uhr werden Burkhard und seine beiden Kinder, die sich auf der Hotelwiese am Strandrestaurant befanden, von der Tsunami-Welle mitgerissen und in den unterirdischen Betriebsraum des Pools gespült, wo sie den furchtbaren gewaltsamen Tod finden – wie viele andere Touristen, die von niemanden gewarnt wurden und deshalb sterben mussten.

Burkhard Cramer war Schumachers Freund und einer von seinen Bodyguards und durch die tägliche enge persönliche Beziehung fast ein Familienmitglied. Deshalb war Schumacher persönlich von diesem furchtbaren Geschehen betroffen. Über sein soziales Engagement ist bei Wikipedia nachzulesen: „Nach der Flutkatastrophe im Dezember 2004 spendete Schumacher am 4. Januar 2005 10 Mio. Dollar."

Nachdem wir im November 2005 unseren Tsunamiopfer-Verein GTVRG e.V. gegründet hatten und dringend auf Spenden angewiesen waren, wandte sich der Autor dieser Worte persönlich an Michael Schumacher, beschrieb ihm sein gemeinsames Schicksal mit der Familie Cramer und bat ihn, nicht zuletzt wegen seiner persönlichen Betroffenheit, auch unserem Verein eine Spende für unsere Arbeit zukommen zu lassen.

In unserem Brief machten wir Michael deutlich, dass am kollektiven Staatsversagen, das zu dem humanitären Tsunami-Desaster in Thailand führte, Deutschland und ihre unfähigen, untauglichen, nicht dienstbereiten Behörden im Weihnachtsurlaub und im Weihnachtssuff mit eine substanzielle Rolle spielten. Darüber hinaus machten wir den Formel-1-Star auf den gigantischen Spendenmissbrauch nach der Katastrophe aufmerksam; dass von dem deutschen Tsunamispenden-Aufkommen in Höhe von 670 Millionen Euro kein einziger Cent die deutschen bedürftigen Opfer erreichte und dass all diese Gelder nur das hiesige Humanitärgewerbe und die Nächstenliebeindustrie, also unsere Spendenmafia bereicherte und der Rest schlicht in den Sand gesetzt und verschwendet wurde.

Die schriftliche Antwort auf unser Anliegen, die wir aus der Schweiz bekommen haben, war für uns erschütternd. Dort stand, dass Herr Schumacher (der, damals ein Milliardär, im Geld bekanntlich schwimmen konnte) schon genug für die Tsunami-Opfer spendete und dass deshalb unser  Hilfeersuchen abgelehnt werden musste. Michael Schumacher (dessen Vermögen heute noch auf 800 Millionen Euro geschätzt wird) hatte also nicht einmal 100 Euro übrig, um uns unter die Arme zu greifen. Die Schande hätte nicht noch größer sein können.

Am 29. Dezember 2013 stürzte Schumacher beim Skifahren im französischen Méribel und prallte mit dem Kopf gegen einen Felsen. Seitdem liegt er seit fünf Jahren zunächst im Koma dann im Wachkoma und vegetiert bettlägerig oder mit anderen Worten stirbt langsam auf Raten, wie die Überlebenden des Tsunami-Desasters 2004.

Er hätte uns sehr helfen können, wenn sein soziales Engagement nicht von der selbst profilierenden, zur Schau gestellten Imagepflege getrieben, sondern vom Mitgefühl und Empathie, sprich von der intakten Moral und Hilfsbereitschaft geleitet gewesen wäre. Leider war es nicht so, wie wir es von ihm erwartet haben. Er hätte uns helfen können, wenn er dies nur wollte, als wir dringend materielle und ideelle Hilfe brauchten. Doch er entschied sich der Vorgehensweise des deutschen Staatsapparats gegenüber den Tsunami-Opfern zu folgen: unterlassener Hilfeleistung. Nun kann ihm niemand mehr helfen.

So hat die Gerechtigkeit Gottes also auch Michael Schumacher erreicht und der gerechte Gott hat „den Größten aller Zeiten“ für seine Schandtat gestraft.

Gott hat ihn dafür bestraft.

Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.

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