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Freitag, 19. Juli 2019

PERVERSER TRÜMMERHAUFEN: DIE BUNDESWEHR




So viel Wehrmacht und SS steckt in der Bundeswehr

4. Mai 2017









© dpa Das Schwarze Kreuz war Zeichen der Wehrmacht und wird noch heute als stilisiertes Tatzenkreuz der Bundeswehr verwendet. • Die Bundeswehr hat eine lange Traditionslinie zur Wehrmacht. Zunächst war diese Linie gewollt, dann toleriert, inzwischen wird sie bekämpft.
• In den ersten Jahrzehnten bestand die Führung der westdeutschen Armee nahezu ausschließlich aus Wehrmachts-Veteranen sowie einigen ehemaligen SS-Leuten.
• Erst 1982 wurde die Traditionslinie zur Wehrmacht mit dem Traditionserlass gekappt.
Wie hält es die Bundeswehr mit der Tradition? Die aktuellen Ereignisse rund um die Kaserne im französischen Illkirch werfen erneut die Frage nach dem Selbstverständnis der Truppe auf. Der Bezug auf die Armee, die im Zweiten Weltkrieg für das NS-Regime weite Teile Europas unterjochte und dabei vor allem in Polen und der Sowjetunion schwerste Verbrechen beging, ist immer noch nicht überall gekappt. Es gibt eine lange Traditionslinie zur Wehrmacht - zunächst war diese Linie gewollt, dann toleriert, inzwischen wird sie bekämpft, auch wenn das dauert.
Die Zahl der Bundeswehreinrichtungen, welche nach "soldatischen Vorbildern", wie man einst sagte, der Wehrmacht benannt sind, ist seit den Neunzigerjahren drastisch geschrumpft (siehe Auswahl in der Grafik) - aber noch immer gibt es sie, mehr als 60 Jahre nach Gründung der Bundeswehr, die doch ganz anders sein sollte als ihre Vorgänger. Gemessen am Anspruch der Bundeswehr, eine Armee des Parlaments und der Staatsbürger in Uniform zu sein, hätten sich solche seltsamen Namenspatrone eigentlich vom ersten Tag an verboten.
Schon im informellen Gründungsdokument der Bundeswehr jedoch, der "Himmeroder Denkschrift" von 1950, sei auch explizit die Strategie skizziert worden, eine "neue Wehrmacht" schaffen zu wollen, sagt der langjährige Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, Detlef Bald, der SZ. Das militärische und sicherheitspolitische Konzept habe sich zwar in den aktuellen Ost-West-Konflikt eingefügt, dabei aber auf Strategien des Ostfeldzugs der Wehrmacht zurückgegriffen.

Der "eigentliche Urheber" einer zu nostalgischen Bundeswehr

Reformansätze fanden sich aber auch in dem Dokument. So schrieb Wolf von Baudissin, der nur auf Druck der Briten der Expertengruppe angehörte, gemeinsam mit den Reformern Johann Adolf Graf von Kielmansegg und Ulrich de Maizière die Grundzüge dessen fest, was man heutzutage "Innere Führung" nennt: Die Orientierung der Armee an den Werten des Grundgesetzes.
Historiker Bald sieht im zweiten Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) dann den "eigentlichen Urheber" der allzu nostalgischen Bundeswehr. Auch personell war die Kontinuität zur Wehrmacht sehr groß. Trotz Gutachterausschüssen, welche zumindest die schlimmsten Fälle aussiebten, bestand in den ersten Jahrzehnten die Führung der westdeutschen Armee nahezu ausschließlich aus Wehrmachts-Veteranen sowie einigen ehemaligen SS-Leuten.
1965, im ersten Traditionserlass für die Truppe, wurden soldatische Leistungen der Vergangenheit betont, andererseits wurde auch vor übersteigertem Nationalismus gewarnt - ein Spagat, der nicht viel änderte. Die konservativ-reaktionäre Ausrichtung der Bundeswehr reichte bis in die späten 1960er-Jahre, noch immer wurden Dutzende Kasernen nach Wehrmachtsgrößen benannt. 1969 unternahmen Generäle sogar einen Vorstoß, der die Kontrolle der Armee durch den Bundestag begrenzen sollte. Nun griff die Politik jedoch härter durch.
Veränderung kam mit Verteidigungsminister Helmut Schmidt. Der Sozialdemokrat feuerte Generäle, die sich dem Primat der Politik widersetzten. Mit dem noch heute gültigen Traditionserlass von 1982 wurde die Traditionslinie zur Wehrmacht offiziell gekappt. "Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen", heißt es. Die Rolle der Wehrmacht wird zwar differenziert dargestellt: In den Nationalsozialismus seien die Streitkräfte "teils schuldhaft verstrickt, teils wurden sie schuldlos missbraucht". Trotzdem dauerte die falsche Traditionspflege in manchen Kasernen an.

Bis in die Neunzigerjahre wurde die Wehrmacht von Teilen der Bundeswehr glorifiziert

Noch 1995 - im Jahr der ersten großen Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht - beklagte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Alfred Biehle (CSU), eine Glorifizierung der Hitlertruppe bei der Bundeswehr. Bei einer Fallschirmjägereinheit seien Dokumente ausgehängt worden, in denen "ein vom nationalsozialistischen Geist mitgeprägtes soldatisches Verständnis und sinnloser Durchhaltewillen zum Ausdruck kamen". Noch Ende der Neunzigerjahre wurden in einem bayerischen Gebirgsjägerbataillon Wehrmachtsuniformen präsentiert - immerhin waren die Hakenkreuze abgeklebt.
Ein typisches Beispiel falscher Verklärung ist jenes des Jagdfliegers Werner Mölders, der 1941 bei einem Flugunfall starb. Mölders war ein Lieblingsheld der Nazipropaganda und mit 28 Jahren bereits Inspekteur der Jagdflieger, sein Bild hing in Kasernen, Ämtern, Wohnzimmern. An Werner Mölders erinnerte die Bundeswehr bis 2005, ein Zerstörer und das Jagdgeschwader 74 waren nach ihm benannt.



Terrorermittlungen in der Truppe: 

Von der Leyen sagt USA-Reise ab

2. Mai 2017


Illkirch statt USA: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will die internen Ermittlungen gegen einen verdächtigen Soldaten vorantreiben. Stattdessen will die Verteidigungsministerin nun am Mittwoch ins elsässische Illkirch fahren, wo der mutmaßliche Rechtsterrorist stationiert war. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.
• Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat eine für diesen Mittwoch geplante USA-Reise abgesagt.
• Grund sind die Ermittlungen gegen einen Oberleutnant aus Illkirch, der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte.
• Der Bundeswehr-Offizier steht im Verdacht, einen Anschlag geplant zu haben.
Wegen der Ermittlungen gegen einen terrorverdächtigen Bundeswehr-Offizier hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eine für diesen Mittwoch geplante Reise in die USA kurzfristig abgesagt. "Für die Ministerin steht die Aufklärung der aktuellen Vorgänge um den Oberleutnant A. aus Illkirch im ‎Vordergrund", teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit.
Statt in die USA fährt die Ministerin stattdessen am Mittwoch zusammen mit Generalinspekteur Volker Wieker nach Illkirch in Frankreich, wo das Jägerbataillon 291 in der Deutsch-Französischen Brigade stationiert ist. Für Donnerstag hat die Ministerin überdies hundert hohe militärische Führungskräfte nach Berlin geladen. Dort sollen "Aufklärung und Konsequenzen der angehäuften Fälle in der Bundeswehr" besprochen werden, teilte der Sprecher mit.
Der am Mittwoch festgenommene Oberleutnant Franco A. hatte sich monatelang als syrischer Flüchtling ausgegeben und plante mutmaßlich einen Anschlag. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Bundeswehr schon seit 2014 Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung des Offiziers vorlagen, ohne dass Konsequenzen folgten. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen gegen ihn übernommen. Es bestehe der Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, sagte ein Sprecher.


Vorwürfe von der Leyens an die Truppe


Eine Reihe von Fällen von Erniedrigung und Misshandlung während der Ausbildung bei der Bundeswehr hatte zudem seit Jahresbeginn für Aufsehen gesorgt. Nach Einschätzung der Verteidigungsministerin reagierten die zuständigen Vorgesetzten darauf nicht konsequent genug.
Von der Leyen war deswegen am Wochenende mit den Verantwortlichen in ihrer Truppe hart ins Gericht gegangen. Sie sprach von einem "Haltungsproblem", von "Führungsschwäche" und "falsch verstandenem Korpsgeist" und kündigte eine Überprüfung an.

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PS. Die Ministerin sollte übrigens nach Illkirch gleich auch Wilhelmshaven  ansteuern, wo der kriminelle Verein namens Yacht-Club Wilhelmshaven (YCW e.V.) seinen Sitz hat. Dort - wo Erniedrigung, Neid, blanker Hass, Fremdenfeindlchkeit und Schikanen an der Tagesordnung sind - befinden sich, von einem Ex-Marineangehörigen namens Jörg Schinzer angeführt, die perversen Nachahmer dieses perversen, unfähigen, programmatisch und permanent nicht einsatzfähigen und nicht dienstbereiten Bundeswehr-Mobbing-Haufens, was ich als leidtragendes YCW-Mobbing-Opfer bezeugen kann. Es gibt gute Gründe zur Annahme, dass die Kriminellen von der Marine in Wilhelmshaven mehrmals versucht haben, mich umzubringen. Daran hat sie ja ihre Erfahrung als sie ihre Kadettinen an Bord der Gorch Fock über die Klinge hat springen lassen. 


Sowohl im Falle ihres kriminellen Versagens beim Tsunami-Desaster 2004 als auch in all diesen Fällen, die allesamt vertuscht wurden: Die Deutsche Marine folgte nicht dem Auftrag zu schützen (engl. responsibility to protect), sondern dem Auftrag zu töten. Auch die Ministerin versuchte bislang alles zu tun, um dies zu verschweigen, schönzureden und zu vertuschen. Korrupter Staat - ein korrupter und perverser Trümmerhaufen.

 

Jerzy Chojnowski

Chairman-GTVRG e.V.


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