1. ZUM
HINTERGRUND
Der Sachverhalt ist folgender. Am 26.Dezember 2004 gegen 8.00 Uhr Ortszeit ereignete sich im Sundagraben ein schweres Seebeben. Der Bruch des Seebodens begann vor der Nordwestküste Sumatras und zog sich entlang der Bruchzone des Grabens in nördliche Richtung bis zur Insel Nord Andaman durch (Sumatra-Andaman-Beben). Es war das zweitstärkste je gemessene und das stärkste seit fast 50 Jahren, flache und räumlich wie zeitlich längste je registrierte Beben. Aufgrund seiner gigantischen Stärke wurde es überall auf dem Globus binnen weniger Minuten durch abertausende Seismometer und Seismographen registriert, geortet und ausgewertet. Dadurch ließ sich sein katastrophales Gefahrenpotenzial feststellen. Das unterseeische Beben löste eine Serie von zerstörerischen Tsunami-Wellen aus, die die Küsten vieler Anrainerstaaten des Indischen Ozeans verheerten und geschätzte 300 000 Menschenleben forderten. Schon kurz nach ihrer Auslösung hatten die Flutwellen die Nordwestspitze Sumatras und die zu Indien gehörenden Inselgruppen der Nikobaren und der Andamanen verheert. Satellitenaufnahmen lieferten an diesem wolkenlosen sonnigen Vormittag Bilder der immensen Zerstörung und das katastrophale Ausmaß der Verwüstung dort. Während Warnungen für die Bewohner der dicht besiedelten und meist flachen Küstengebiete NW-Sumatras und auf den Nikobaren und den Andamanen die humanitäre Katastrophe dort nicht hätten verhindern können, weil die Zeit zum Handeln knapp war, um höheres Gelände zu erreichen, hätten Warnungen in Thailand und auf den weiter vom Epizentrum des Bebens entfernten Ländern sehr viel bewirken können, wie das Beispiel Kenia zeigte. Kenia, ein unterentwickeltes rückständiges Land, an dessen Küste auch ein Hotel neben dem anderen stand, brauchte nur 30 Minuten, um seine Küste zu räumen, weshalb kein einziger ausländischer Tourist dort sterben musste. Auch in Thailand bestand genügend Vorwarnzeit, um die Tausenden von Urlaubern in den Hotels, die wie immer um die Weihnachtszeit zum Bersten voll waren, zu warnen und in Sicherheit zu bringen. Denn diese zerstörerischen Wellen brauchten ca. 2 weitere Stunden ehe sie die Touristenstrände Südwestthailands erreichten und die Touristen in allen dort gelegenen Hotels hätten überall in wenigen Minuten höher gelegenes Land hinter der Küste erreichen können. Diese Zeit wurde aber nicht genutzt, um Urlauber zu warnen und aus der Gefahrenzone zu evakuieren. Selbst als sich die Wellen der Küste Thailands näherten und überall bis weit hinaus der Meeresboden freigelegt wurde, was für jeden Kundigen das untrügliche Zeichen eines bevorstehenden Tsunamis ist, wäre noch genug Zeit zum Warnen gewesen. Aber auch dann unterblieb jegliche Warnung. Es kam sogar noch schlimmer. Denn nachdem der Tsunami an manchen Stellen schon verheerend aufgeprallt war, hätte es noch gereicht, andere bedrohte Küstenabschnitte zu warnen, die erst 15 oder 30 oder mehr Minuten später betroffen waren. Es hätte also wiederholt gewarnt und die Strände geräumt werden können und müssen. Doch es kam anders: Die kostbare Vorwarnzeit wurde nicht zur Warnung und Räumung der Strände genutzt – so konnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen. Die Strände und Hotels, die unter ihren Trümmern die Urlauber begruben, verwandelten sich in Friedhöfe des Grauens bedeckt mit massakrierten Leichen. Tausende sind gewaltsam, grausam und fremd verschuldet umgekommen. Dieses Grauen war nicht unausweichlich. Es war weder schicksalhaft noch gottgegeben. Es war schuldhaft von Menschen verursacht. Gegen 10 Uhr als die erste Welle das Hotel in Bangtao (Phuket) erreichte, verlor ich damals in den reißenden Fluten meinen Vater, konnte noch das Leben seiner Lebensgefährtin retten und überstand selbst die Katastrophe verletzt mit Mühe und Not durch Glück und Zufall, aber mit dauerhaften psychischen und psychosomatischen Schäden.
Aus den Kreisen der Verantwortlichen für das Zustandekommen des Tsunami-Massakers wurde anschließend das Märchen lanciert, es habe am notwendigen Frühwarnsystem gefehlt. Doch es fehlte damals an nichts und katastrophenrelevante Daten waren in Mengen vorhanden, übrigens auch in Deutschland. Die meisten seismischen Aufzeichnungen und Auswertungen des Megabebens waren sofort übers Internet abrufbar und verfügbar. Alle technischen Einrichtungen waren vorhanden: zehntausende Seismographen und Seismometer, um das Seebeben zu registrieren, zu orten und auszuwerten; international kooperierende Erdbebendienste und nationale Erdbebenwarten; hunderte zivile und militärische Erderkundungssatelliten (Beobachtungs- und Radarsatelliten), um Satellitenbilder zerstörter Küsten zu liefern und die verheerende Wirkung des Tsunamis auf Nordwestsumatra, auf den Nikobaren und den Andamanen festzustellen; zivile nationale und supranationale Weltraumagenturen und militärische Satelliten-Überwachungsdienste; globale terrestrische und satellitengestützte Vernetzung über Internet, Telefon, Fax, Mail, Seefunk, Fernsehen und Rund-funk zur weltweiten Kommunikation an Land und auf See von Warnungen binnen Sekunden; international betriebene Warnsysteme (wie IMS-CTBTO und GMDSS) und rund um die Uhr tätige nationale Sicherheits- und Warndienste, damit solche Warnungen umgehend an die zuständigen Stellen und an die Öffentlichkeit ergehen. Massenmedien schließlich waren dazu da, um Warnnachrichten umgehend an die Zuhörer und Zuschauer in der Heimat und in Thailand bis in jedes Hotel und Hotelzimmer (sogar in der Muttersprache über die Deutsche Welle TV) zu kommunizieren.
Von einer unausweichlichen Naturkatastrophe konnte also in den thailändischen Hotels keine Rede sein. Das Massensterben geht auf das Konto einer Vielzahl von Verantwortlichen, die – obwohl ausgebildet, technisch mit modernsten Mitteln ausgerüstet und vom Steuerzahler besoldet – nicht ihre Arbeit taten und die ihre Pflichten verletzten. In den Strandhotels vom internationalem Standard an der Westküste Thailands, die die ausländischen Touristen beherbergten und wo Tausende umgekommen sind, fehlte nichts an üblicher und weltweit anerkannter Infrastruktur in allen Bereichen der Telekommunikation. Sie waren mit allen modernen technischen Raffinessen ausgestattet, die im Informationszeit-alter zum Alltag gehören: Telefon, Fax, Internet, Radio, TV (lokale und internationale Pro-gramme) und die alle zum Zwecke der Kommunikation der Gefahren und Warnungen hätten genutzt werden können. In jenen Hotels war zur Sicherheit auch noch überall Thai-Militär mit Sprechfunkgeräten postiert. In Bangtao auf Phuket befand sich die Polizeistation in der Nähe. Und Weihnachten ist in Thailand ein ganz normaler Dienst- und Werktag. Es fehlte also nichts, um die Räumung der Strände zu veranlassen. Doch nichts Derartiges geschah, obwohl die katastrophenrelevanten Daten bei den zuständigen Diensten in Thailand inner-halb weniger Minuten nach dem Megabeben vorlagen, obgleich das Katastrophenpotential des Bebens alarmierend war, obwohl der Tsunami ein paar hundert Kilometer westlich bereits flächendeckende Verwüstungen anrichtete und den Tod von 200 000 Menschen forderte und die Wellen sich bereits auf den Weg Richtung Thailand machten.
Dennoch erfolgte keine generelle Warnung für alle Küsten des Indischen Ozeans und insbesondere für die thailändische Westküste, an deren Stränden (wie jedes Jahr) zehn-tausende ahnungslose Touristen aus der ganzen Welt ihren Weihnachtsurlaub verbrachten. Die Katastrophe – der Tod aus dem Meer von Menschenhand – konnte also ihren Lauf nehmen und ihre Opfer fordern.
2. KREIS DER VERSAGER
Das Tsunami-Massaker, das am zweiten Weihnachtstag 2004 an den Küsten des Indischen Ozeans stattfand, war eine gewaltige humanitäre und von Menschen in Entstehung aus Ausmaß verschuldete Katastrophe (a man-made disaster). Zurückzuführen auf einen katastrophalen Tsunami aber kausal verursacht durch das Versagen von Verantwortlichen: Einerseits dort in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans (beispielsweise Thailand); andererseits in den führenden Nationen der Welt (wie beispielsweise in Deutschland), die mit allen erforderlichen technischen und personellen Kapazitäten ausgestattet waren, um einer solchen Katastrophe wirksam zu begegnen: durch milliardenteure High-Tech-Geräte zum Zwecke des Geomonitorings, der globalen Kommunikation, durch bestens aufgestellte Sicherheitsbehörden und vom Steuerzahler gut ausgebildete und besoldete Experten. Damals verbrachten, wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit, Tausende Touristen aus aller Welt ihren Urlaub an der Südwestküste Thailands, d.h. an den Stränden des Indischen Ozeans. Als der Tsunami heranraste, wäre zwei Stunden Zeit und mancherorts sogar mehr gewesen, um die Urlauber zu warnen, damit sie sich auf höherem Gelände in Sicherheit bringen, was binnen weniger Minuten überall an den Touristenstränden Thailands möglich gewesen wäre. Diese Warnung unterblieb. Sie hätte von überall auf der Welt kommen können. Die zu dieser Warnung erforderlichen entscheidenden seismischen Daten standen den Experten überall auf der Welt zur Verfügung, selbstverständlich auch in Deutschland. Die bedrohliche Situation hätte jedem von ihnen klar erkennbar sein müssen. Dass dann aber ca. 8000 in Thailand ihr Leben verloren, davon über 550 Deutsche, war nicht Schuld der Natur oder des Schicksals. Es war die Schuld von Leuten, die aus Faulheit, Nachlässigkeit und bürokratischer Indolenz ihre Pflicht vernachlässigten und ihre Pflichtvergessenheit sträflich unverantwortlich an den Tag legten.
Jeden Tag fällt uns bei den Fernsehsendungen, im Rundfunk und in den Printmedien auf, wie die Medienleute deutsche mündige Bürger auf unzulässige Art und Weise nur als ungebildete und ahnungslose Deppen haben erscheinen lassen. Dieselben Bürger nämlich, die sowohl unseren am laufenden Band Ramsch und ein verstelltes Bild der Wirklichkeit produzierenden Staatsmedien ablehnend gegenüber stehen als auch unsere Politiker durch und durch kritisch beurteilen. Diese besorgten Bürger denunzieren die Medien als Verschwörer und Außenstehende – zu Unrecht legen sie falsche Fährten und versuchen die Öffentlichkeit zu täuschen! Deshalb ist es schon um die Glaubwürdigkeit ihrer kritisch-journalistischen Arbeit geschehen. Es fällt insbesondere auf, dass Angestellte des Staatsfernsehens, die Vertreter einer Vierten Gewalt sein möchten, das Schlagwort „Lügenpresse“ immer abwertend und disqualifizierend erwähnen, um diejenigen, die es benutzen, von vorn herein zu diskreditieren und lächerlich zu machen als Dumme, Ahnungslose und verdächtige Verschwörungstheoretiker. Sie halten es nicht einmal für angemessen, endlich etwas tiefer nachzudenken und sich zu fragen: Warum gerade jetzt dieses Schlagwort derart an Aktualität, Bedeutung und Verbreitung gewonnen hatte?
Eine andere Vorgehensweise als die kritischen Leute für dumm zu verkaufen, wäre möglich gewesen und sogar geboten. Auch im Falle des Tsunami-Desasters 2004 war angesichts der erdrückenden Beweislast eine andere Interpretation des Katastrophengeschehens als eine „unabwendbare Naturkatastrophe“, die von den Medien in einer Art und Weise propagiert wurde, die einem Meinungsterror gleich käme, zwingend notwendig. Aber Interpretationen, die vom Deutungsmuster der ausgetretenen Pfade einer Schafherde abweichen, interessierten die Medien, darunter das ZDF, nicht.
Dabei wurde offenbar absichtlich übersehen, dass Machthaber sich in der Geschichte als die größten Verbrecher erwiesen, die Elend und Massenmord an Unschuldigen zu verantworten haben. Auch hundert Jahre nach den Massakern an den Armeniern im Osmanischen Reich kann den hohen Heuchlern deutscher Politik das Wort „Völkermord“ nicht über die Lippen kommen und die Wahrheit beim Namen nennen, obgleich diese Gräueltaten, denen bis zu 1,5 Millionen Menschenleben zum Opfer fielen, gerade in den deutschen Archiven dokumentiert sind. Es ist einem jeden geschichtlich einigermaßen Gebildeten bekannt, dass auch Deutschland hier seinen Teil dieser Verantwortung trägt. Dass Regierungen bei Massen-verbrechen und bei ihrem sonstigen verhängnisvollen Versagen, die in Katastrophen und in einem Massentod unschuldiger Bürger endeten, alles versucht haben, um die Öffentlichkeit zu belügen und in die Irre zu führen, Informationsblockade zu verhängen, Faktenlagen zu verdunkeln, unangenehme Tatsachen zu verheimlichen, zu vertuschen, von ihnen abzulenken und diese aus dem kollektiven Gedächtnis zu verdrängen oder gar zu tilgen, Wahrheit zu verdrehen und Desinformationskampagnen im großen Stil zu betreiben, dürfte zumindest den Interessierten am politischen Geschehen auch bekannt sein. Deutschlands Machthaber verhielten sich nach dem Tsunami-Desaster 2004 genauso und verfahren hierzu nach dem-selben Muster, wie sonst wo auf der Welt.
Das skandalöse Verhalten unserer Medien nach dem Tsunami-Massaker Weihnachten 2004 in Thailand, das unsere Regierung, ihre Behörden und Einrichtungen mitzuverantworten haben, war in der Tat das eklatanteste Beispiel dieses schändlichen Vorgehens. Deutschen Experten war das Risiko der Katastrophe bekannt oder hätte bekannt sein müssen. Und Deutschland war genauso wie Thailand im Besitz relevanter Daten, die zu einer zwingenden Warnung vor der Gefahr eines Tsunami-Desasters an alle Anrainerstaaten des Indischen Ozeans hätte führen müssen und hat sich dennoch genauso wie Thailand verhalten: schweigend und komplett untätig. Nichts wurde unternommen, um die herannahende humanitäre Katastrophe zu verhindern oder ihr Ausmaß einzuschränken. Und so nahm sie ihren Lauf und warf über 550 deutsche Bürger auf den Leichenhaufen. Der deutsche reaktionsunfähige und dysfunktionale Staat im Weihnachtsurlaub versagte vollends und belog anschließend die eigenen Bürger, was die wahren Ursachen der Katastrophe anbetrifft:
- Unsere Seismologen vom GFZ Potsdam, vom BGR, Geozentrum Hannover, Seismic Data Analysis Center (SDAC) sowie das Seismologische Zentralobservatorium (SZGRF) in Gräfenberg, statt ihre für die Katastrophenprävention relevanten Instrumente zu beaufsichtigen, schwänzten zu Weihnachtszeit ihre Arbeitsstätten und führten ansonsten lieber Grabenkämpfe um Macht und Einfluss als sich für eine funktionierende Zusammenarbeit der am Katastrophenschutz beteiligten Akteure einzusetzen.
- Unsere geistesabwesenden Satellitenüberwacher vom DLR – Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI)/Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) – richteten ihre Augen nicht auf die Erde, wie es sein sollte, sondern begleiteten offenbar das Geschehen um die 1,3 Milliarden Kilometer entfernte Weltraumsonde auf dem Neptuns Mond Titan.
- Unser an Inkompetenz nicht zu überbietendes Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit seinen 300 Taugenichtsen erholte sich gerade von seinem schweren Nichtstun. Rund um die Uhr sollten diese Penner tätig sein und auf alle vitalen lebensbedrohlichen Gefahren entsprechend reagieren – von diesen Versagern kam nichts.
- Unser 6500 Mann starker Auslandsnachrichtendienst namens BND, der auch Tag und Nacht ein Lagezentrum unterhält, war damals nicht damit beschäftigt, um auf katastrophale Gefahren im Ausland sofort zu reagieren sondern, wenn überhaupt, um Osama bin Ladens Kumpanen zu belauschen und die eigenen Bürger zu belauern.
- Der damalige Bundeskanzler, Schröder, gammelte dreieinhalb Tage auf seinem Haussofa in Hannover vor sich hin (bevor er den Weg zum Kanzleramt wieder fand) und musste sich um seine Katze und seinen Hund (also um viel wichtigere Dinge als seine Landsleute in Not) kümmern.
- Das Bundeskanzleramt ist damals eingestürzt und sein damaliger Chef, Steinmeier, lag deshalb im Koma.
- Unsere damals mit anderen NATO-Schiffen im Indischen Ozean dümpelnde und mit Führungsauftrag beauftragte Deutsche Marine im Weihnachtssuff konnte freilich sich damals nicht um Warnungen vor dem Tsunami kümmern, der auch auf sie zurollte, sondern bedingt dienstbereit höchstens um die Planung ihrer nächsten Zechtour an Land. Beteiligt war sie ja an der maritimen hochtrabend so genannten Operation Enduring Freedom, die aber richtigerweise als Operation Erholsame Ferien (OEF) oder Operation Endloses Freibier hätte ausgelegt sein müssen. An technischem Gerät besaß sie alles, was man sich in puncto Kommunikation wünschen konnte und zur Unterstützung standen den Versagern etliche Kommandos, darunter das Flottenkommando der Taugenichtse, das Kommando Strategische Aufklärung im Dauerschlaf als auch das schlafkranke Amt für Geoinformation der Bundeswehr, allesamt Dienststellen, die der deutsche dumme Steuerzahler umsonst finanziert. Nur so ist es zu erklären, warum der Tsunami und die ihm folgende Katastrophe all diesen Pennern entgingen.
- Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes fand man keine Sicherheitshinweise und Reisewarnungen bezüglich der länderspezifischen Risiken für Reisende nach Thailand. Nichts deutete dort auf die bekannte seismische Bedrohung der thailändischen Westküste hin. Joschka Fischers rund um die Uhr besetztes Auswärtiges Amt war mit allen Schikanen ausgestattet und mit teuer besoldetem Personal besetzt, blieb aber dennoch komplett untätig. Auch von dort kam weder Warnung noch Hilfe. An dieser Stelle muss freilich auch sein diplomatischer Dienst erwähnt werden, der etwa Zweidrittel seiner Personalstärke ausmacht. Statt sich um Warnungen über diplomatische Kanäle zu kümmern, erholten sich Fischers Abgesandten jedoch gerade von dem schweren Kater, den sie sich bei den letzten Partys zugezogen hatten. Die in den Glanzprospekten des AA vollmundig deklarierte Katastrophenprävention im Rahmen der ISDR (International Strategy for Disaster Reduction) der UNO blieb ein Papierwerk; die vom AA organisierten international hochkarätig besetzten Frühwarnkonfenenzen (EWC - Early Warning Conference) produzierten kaum etwas mehr als heiße Luft. Die reale Umsetzung des das AA bindenden Konsulargesetzes (Hilfe an Bundesbürger im Katastrophenfall) interessierte niemanden von dem 10 000 Mann starken Personal.
- Unsere meteorologischen (DWD) und maritimen Warndienste (BSH, MRCC BREMEN und andere) statt umgehend Warnungen über Medien, Satelliten, Küsten- und Seefunkstellen zu verkünden, blieben taubstumm. Auch unser Bundesverkehrsministerium – dessen Chef, Stolpe, noch am Heiligabend an alle deutschen Schiffe auf allen Weltmeeren über Satelliten seine Weihnachtsgrüße überstellte – blieb zwei Tage später am 26. Dezember stumm und warnte niemanden.
- Der vom AA gefütterte Staatsverein namens Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge, DKKV (richtig wäre Katastrophenversagen), dessen erklärtes Ziel sei „Katastrophenvorsorge in das Denken und Handeln von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu integrieren“, der nach eigener Darstellung zur Katastrophenvorsorge beitragen sollte, war tatsächlich ein Alibi-Verein, eine Senke, wo sich ein inkompetentes Sammelsurium aus Gefälligkeitsklientel der Parteien auf ihren Pensionsaufbesserungsposten tummelte. Sonst gar nichts! So war es 2004 und so blieb es bis heute: ein Refugium für ausrangierte Versager aller Couleurs auf Kosten des Steuerzahlers.
- Warnmeldungen im deutschen Rundfunk und Fernsehen hätten dazu geführt, dass Touristen, die ja telefonisch per Festnetz oder Mobilfunk erreichbar waren, von ihren Verwandten oder Freunden hätten direkt erreicht werden und viele Menschenleben retten können. Die Gewarnten hätten dann sicherlich als Multiplikatoren gewirkt und andere gewarnt. Aber soweit kam es nicht. Denn unser Rundfunk unterbricht zwar hundertmal am Tag seine Sendungen, um Autofahrer zu warnen, wenn ein streunender Hund über die Straße läuft und dergleichen mehr. Als es aber am Tag einer Katastrophe darum ging, vor den verheerenden Folgen eines Megabebens zu warnen, die Hunderttausende Menschenleben bedrohte (darunter Tausende deutsche Touristen), schwiegen die deutschen Massenmedien beharrlich (darunter Öffentliches Deutsches Fernsehen und Rundfunk). Fleißig Gebühren zu kassieren, tun sie gern aber ihrer Warnpflicht nachzukommen, da litten sie plötzlich an Demenz und fielen allesamt in Ohnmacht. Entsprechende Informationen und Warnungen fehlten übrigens grob fahrlässig auch in dem fürs Ausland bestimmten und in den thailändischen Hotels empfangenen deutschen Fernsehprogramm der Deutschen Welle TV.
Kein Wunder also, dass unter solchen Umständen die Katastrophe kommen musste.
Die Reaktion auf das kollektive Staatsversagen unseres korrupten und die Regeln des Rechtsstaates mit Füssen tretender Parteienoligarchie fiel auch dementsprechend aus:
- Kein offizieller Untersuchungsbericht (wie in Finnland) wurde erstellt und der Öffentlichkeit vorgelegt.
- Kein parlamentarischer Untersuchungsausschuss (wie in Schweden) wurde eingesetzt. Das Anliegen dreier Islamisten und die Machenschaften eines Pädophilen nicht aber der fremdverschuldete und vermeidbare Massentod unserer Bürger war unseren Politikern ohne Moral, namentlich den Abgeordneten des Bundestages (die sich unbescheiden Volksvertreter nennen) soviel wert, um einen solchen einzusetzen. Statt Aufklärung wurde Vertuschung betrieben.
- Staatsanwälte rührten keinen Finger und blitzten die Strafanzeigen der Opfer rabulistisch ab, obwohl sie im In- und Ausland hätten ermitteln und als Anklagebehörde handeln müssen.
- Gutmeindende und spendable Mitbürger spendeten Unsummen, die bei den Opfern jedenfalls nicht ankamen. Sie versickerten, wurden zweckentfremdet (gingen an Adressaten, denen sie nicht zustanden) und sinnlos verschwendet. Von den 760 Millionen Tsunami-Spenden, die unser Humanitärgewerbe und die Nächstenliebeindustrie fett und reich machten, bekamen die deutschen bedürftigen Opfer keinen einzigen Cent.
- Kein Opferfond wurde von unseren Politikern ohne Moral eingerichtet, um die Not von Hinterbliebenen zu lindern.
- Es war der bei weitem größte Massentod von Deutschen nach dem Krieg. Dennoch wurde keine nationale Gedenkstätte eingerichtet, um an die vermeidbaren Opfer zu erinnern.
- Ganz im Gegenteil: Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden nahm umgehend die deutsche Liste der Umgekommenen unter Verschluss und hält sie bis heute, trotz laufender Proteste unsererseits, geheim. Umgehend wurde also professionell dafür gesorgt, dass die Spuren des Verbrechens verwischt werden.
- Die Abgesandten des Innenministeriums, die sich unverschämt Notfallseelsorger nennen, haben zuallererst versucht, die Gründung des Opfervereins zu verhindern. Deren Aufgabe war es, nicht seelsorgerisch tätig zu sein sondern unter den Opfern keinen Groll und Unmut aufkommen zu lassen und zu verhindern, dass sie sich nationalweit untereinander kennen lernten, sich organisierten und ihre Empörung öffentlich äußerten. Die öffentliche Kenntnis des schmerzlichen Ereignisses und die Wahrheit um das Versagen von Verantwortlichen sollten so im Keime erstickt werden. Als Ergebnis dieser Maulwurfarbeit konnten die Opfer nicht miteinander in Kontakt treten, sich austauschen und gegenseitig helfen, sondern wurden voneinander isoliert. Opfer zu bevormunden, einzulullen und ihre Nöte totzuschweigen, Betroffene von der Wahrheit abzulenken und diese zu verdrängen sind die wahren Ziele jener Seelsorger.
- Für die Amtskirchen hätte es der große Moment sein können, um als moralische Autorität und Gewissensinstanz des Landes zu wirken. Aber beide Kirchen versagten kläglich und wurden ihrer Aufgabe nicht gerecht. Sie wollten von der Tsunami-Katastrophe auch deshalb nichts wissen, weil sie ihre eigenen Opfer und Täter hatten, sprich eigene Leichen im Keller, dessen Existenz auf höchstbischöflicher Ebene vertuscht wurde und bis heute totgeschwiegen wird.
Deutschlands Politiker und ihre Handlanger haben im Zusammenhang mit dem Tsunami-Massaker 2004 viel Dreck am Stecken, was nach ihrem Willen vertuscht und verheimlicht werden sollte. Nach ihrer grob fahrlässigen Unterlassung präventiv adäquat zu Risiken vorzugehen und reaktiv adäquat zur akuten Bedrohung zu handeln, kam nach der Verletzung der Warnpflicht dann die Unterlassung der Hilfeleistung mit Todesfolge und die Verletzung der Fürsorgepflicht, dieser folgte die Verletzung der Dokumentationspflicht, jener schloss sich nahtlos die Verletzung der Wahrheitspflicht an und ein grober Verstoß gegen die elementaren zivilisierten Regeln der Gedenkkultur.
Unsere Medien ließen dabei nichts unversucht, um bei der Verdunkelung des Katastrophengeschehens der folgenschwersten humanitären Katastrophe Deutschlands der Nachkriegszeit möglichst effizient mitzuwirken. Unter all diesen Umständen kam es dabei das heraus, was es kommen musste. Die Machthaber des Osmanischen Reiches haben vor hundert Jahren übrigens genau gewusst, was sie tun und warum, als sie verboten, ihre Verbrechen zu filmen, zu fotografieren und zu dokumentieren. Nicht anders verhielt sich unser öffentliches Fernsehen nach dem Tsunami-Massaker 2004, weshalb keine deutsche Dokumentation dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit existiert. Fast alles, was Presse und Staatsmedien boten, war oberflächlich, begütigend und gedankenlos. Diese in Verruf geratene Zunft medialer Handlanger der Staatsmacht hat also nicht nach unleugbaren Wahrheiten und unumstößlichen Beweisen der Indolenz, Schlamperei und des tödlichen Totalversagens geforscht sondern die beiden Naturereignisse (Seebeben und Tsunami) schlicht als eine „Naturkatastrophe“ abgestempelt. Mit dieser Verfälschung von Fakten und dem begrifflichen Chaos hat diese bis auf die Knochen korrumpierte, niveaulose, pflichtvergessene und skandalöse Zunft versucht, sich selbst und alle anderen von ihrer Schuld zu entlasten. So lenkte sie das Zustandekommen des Tsunami-Massakers von seinen menschengemachten Katastrophenursachen ab und machte die namenslose Mutter Natur für das verantwortlich, wofür tatsächlich all die Akteure des Versagens selbst verantwortlich waren, die Ämter, Posten, Namen und Gesichter hatten. Auch die Medien trugen also aktiv und passiv (durch interne Zensurmechanismen) dazu bei, die Wahrheit über das Verbrechen nicht ans Licht kommen zu lassen und die Spuren des Verbrechens zu verwischen.
Die Schande könnte nicht größer sein. Es handelt sich dabei um Gebaren, die in allen Bananenrepubliken der Welt üblich sind.
Nach dem Willen unserer Medien soll der Zuschauer ja nicht tiefgründig informiert sondern nur unterhalten werden. Wer möchte sich denn schon von unwichtigen Dingen (wie der Tod von Hunderten Bundesbürgern), die irgendwo fernab von der Heimat bereits über 10 Jahre her geschehen sind belämmern lassen? Unglücke geschehen doch immer und überall. Nicht wahr?
Immerhin hielt es der ZDF-Moderator, Claus Kleber, für wichtig, kurz vor dem 10. Jahrestag das Ereignis im „heute journal“ erwähnen zu müssen. Schließlich hatte er, derselbe Mann, auch am Abend des Katastrophentages darüber berichtet. Ihr Kollege, Kleber, ist ein gut bezahlter Mann. Man würde sagen: Mit seinem Jahresgehalt von über 400 000 Euro ist er reichlich überbezahlt. Unser Staatsfernsehen kann es sich ja leisten. Spätestens seit Einführung der Rundfunk-Kopfsteuer schwimmen alle Staatssender im Geld. Es ist unser Geld und diese Sender samt einer Legion überflüssiger Entourage im Schlepptau leben wie Maden im Speck auf unsere Kosten. Wofür Claus Kleber überhaupt bezahlt wird, ob fürs Arbeiten, wissen wir nicht. Wiederholen wir es: Die Tsunami-Katastrophe 2004 geschah im und am Indischen Ozean. Kleber erzählte aber: Im Pazifik. Und das tat er nicht nur einmal, sondern wiederholt am nächsten Tag.
Für uns ist dies eine unverzeihliche und grobe Nachlässigkeit. Wir, Überlebende des Desasters, haben uns nahe stehenden Menschen verloren und sind als seelisch-nervlich oder körperlich schwerverletzte Invaliden nach Hause zurück gekommen. Viele von uns sind arbeitsunfähig und leben von einer Minimalrente. Die demokratisch fragwürdige Kopfsteuer für die Staatsmedien ist für uns jeden Monat fühlbar. Wenn uns dann noch zugemutet wird, hinzunehmen, was hier geschildert ist, dann läuft das Fass über. Wir fühlen uns tief verletzt, wenn ein pomadiger zum Fernsehstar aufgemotzter unfähiger Journalist uns das zumutet, was wir wiederholt haben erleben müssen.
Unsere eingehende Darstellung von Sachverhalten haben wir übrigens an alle hiesigen Fernseh- und Rundfunkanstalten, Fernsehräte, Politik-Magazine und an unsere Presse gesendet. Es gab bis dato keinerlei Reaktionen. Diese haben wir auch nicht erwartet, denn die Adressaten unserer Sendung waren ja all diejenigen, die sich auf der Schwarzen Liste befinden und auf der Anklagebank sitzen. Bis heute haben die selbsternannten Vertreter unseres sog. investigativen Journalismus nichts Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet, um unter Anwendung wissenschaftlicher Maßstäbe den Hergang der Katastrophe zu erklären. Insbesondere der journalistische Verstand von Wissenschaftsredakteuren und Wissenschaftsjournalisten hat sich dabei als so messerscharf erwiesen wie ein Baseball-Schläger, mit dem sie ihre Todschlag-Argumente austeilten und ihre Gegner mundtot machten.
3. ZUM MEDIENVERSAGEN
Unsere staatlichen Medien, zu denen das ZDF gehört, statt für Aufklärung zu sorgen, kritisch nachzufragen, investigativ nachzuforschen und diese skandalösen und empörenden Sach-verhalte, die zum Massentod unserer Bürger führten, anzuprangern, begaben sich auf den Weg des bisher ungeahnten Obskurantismus und der massiven Desinformation mit dem Ziel, das Katastrophenbild zu verfälschen und das von den verantwortlichen Tätern betriebene Cover-up zu rechtfertigen und zu unterstützen. Bekanntlich haben die Bundesregierung und der Bundestag zur Verschleierung des eigenen Versagens und zur Vertuschung der Vorfälle wesentlich beigetragen, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Ihnen war es daran gelegen, das Versagen der Behörden und Firmen gegenüber der Öffentlichkeit zu vertuschen. Statt also sich mit dem Leichenberg eigener Landsleute, dessen Ursachen und Konsequenzen zu befassen und einen Tsunami-Untersuchungsausschuss einzusetzen – wie dies in Schweden der Fall war – beschäftigte sich das volksfeindliche Bundesparlament mit dem Schicksal zweier Islamisten und wälzte in Berlin monatelang Berge von Akten. Den deutsch-en Opfern des Staatsversagens drehten die schamlosen Politiker ohne Moral sofort die kalte Schulter zu und überließen sie ohne jegliche Hilfe ihrem Schicksal. Unsere Skandalmedien erhoben keinen Widerspruch; keiner versuchte die Politiker an ihre Pflicht zur Hilfeleistung und an die Aufklärungspflicht zu erinnern. Diese Medien werden von uns in vielfacher Art und Weise beschuldigt, im Zusammenhang mit dem Tsunami-Desaster 2004 grob fahrlässig gehandelt und sträflich versagt zu haben.
1) Ihr Versagen betraf zunächst Unterlassung sofortiger und dringender Warnungen über Inlands- und Auslandsmedien während der sich anbahnenden Katastrophe, anschließend
2) Unterlassung sofortiger Entsendung von Fernsehteams ins Katastrophengebiet unmittelbar danach und investigativer Recherchen des Katastrophenhergangs und dann
3) Verschweigen und Vertuschen von menschlichen Faktoren, die kausal entscheidend waren in der Kette des Versagens bei der Herbeiführung des von Menschen verschuldeten Tsunami-Massakers an den Touristenstränden in Thailand, das aber von den meisten Medien bei uns als Ergebnis einer „Naturkatastrophe“ abgetan und unzulässigerweise als solche pauschal etikettiert wurde.
Im Detail:
1) Warnmeldungen unserer Warndienste (DWD, Seewetteramt) im deutschen Rundfunk und Fernsehen hätten möglicherweise viele Menschen retten können. Wenn es darum geht, aktuelle Gefahrenmeldungen an Autofahrer zu übermitteln, ist öffentliches und privates Fern-sehen und Rundfunk des Bundes und der Länder immer auf dem Laufenden und unverzüglich bereit, dies an die Öffentlichkeit umgehend zu kommunizierten. Als es aber am Tag einer Katastrophe darum ging, vor den verheerenden Folgen eines Megabebens zu warnen, die Hunderttausende Menschenleben bedrohte (darunter Tausende deutsche Touristen), schwiegen die deutschen Massenmedien beharrlich – darunter Öffentliches Deutsches Fernsehen und Rundfunk, u.a. ARD, ZDF, PHÖNIX, 3 SAT, Deutsche Welle (die für Ausland sendet) und informierten zeitnah und eindringlich weder die Bundesbürger im Inland vor der Gefahr noch warnten sie die sich gerade im Ausland aufhaltenden bedrohten Bürger. Im Falle solcher Warnungen im Inland hätten die Urlauber von ihren Freunden oder Verwandten über Fest- oder Mobilfunk direkt gewarnt werden können. Aber die Massenmedien schwie-gen. Nach dem Rückbau von Alarmsirenen sind sie übrigens die einzigen geblieben, die katastrophenschutzrelevante Funktion haben. Entsprechende Informationen und Warnungen fehlten übrigens grob fahrlässig auch in dem fürs Ausland bestimmten und in den thailän-dischen Hotels empfangenem Fernsehprogramm der Deutschen Welle.
Deutschland hätte über Radio und Fernsehen, über Inlands- und Auslandsmedien seine Bürger im Inland und Ausland vor der akuten Gefahr einer Katastrophe warnen können und müssen mit dem Ziel, eigene Bürger und andere bedrohte Touristen vor der tödlichen Aus-wirkung des Tsunamis zu schützen. Dies unterblieb. Deutsche Staatsmedien im Tiefschlaf während ihres Weihnachtsurlaubs im Tal der Ahnungslosen versagten.
2) Der folgenschwere Tsunami verwandelte den mehrere Hundert Meter breiten Küsten-streifen in eine sumpfige Trümmerlandschaft. Mancherorts sah es kilometerweit so aus wie im Krieg nach einem Bombenangriff. Nach dem Rückzug der letzten (dritten) Tsunami-Welle blieb am manchen Stellen kein Stein auf dem anderen stehen. Autos blieben auf den Bäum-en, Boote auf den Dächern hängen, tonnenschwere Korallenblöcke wurden an Strand ge-spült, Bäume umgestürzt, Straßenbelag wurde stellenweise abgetragen, Erdreich besonders in Strandnähe tief weggespült, Gebäuden unterspült, massive Hotelbauten aus Eisenbeton verwandelten sich in Trümmer- und Schutthaufen, von den leichter gebauten Hotels und Häusern der einheimischen Bevölkerung blieben nur Umrisse von Fundamenten oder gar nichts mehr übrig. Unser Hotel blieb nur deshalb stehen, weil die höchsten Tsunami-Wellen in Bangtao nur knapp über vier Meter waren. Aber dort, wo die Wellen acht bis zehn Meter hoch waren (Khao Lak), stürzten fast alle Hotels ein, erschlugen die ahnungslosen oder sich in falscher Sicherheit wiegenden Menschen und begruben unter sich die Gäste, was zum grausamen Massentod führte. Der Strand und der überflutete Küstenstreifen waren übersäht von blutüberströmten und entstellten massakrierten Leichen. Die zerstörten, in Schutt liegen-den Hotels begruben unter sich zerschmetterte oder in Stücke gerissene Körper. Manche von ihnen waren bereits verwest, weil sie erst aus den Trümmern haben geborgen werden müssen. Von manchen Opfern sind nur zerfetzte Leichenteile also lediglich sterbliche Überreste übrig geblieben, die nur (wenn überhaupt) mühselig durch forensisch-medizinische DNA-Analyse der monatelang in Thailand tätigen internationalen Forensic-Teams identifiziert werden konnten. Im Katastrophengebiet irrten Massen von verletzten, obdachlos geworde-nen, Hilfe oder vermisste Verwandte suchenden, verzweifelten Touristen, die zunächst in Sammelstellen unter dem freien Himmel, dann in Sammelunterkünften (wie Schulen) kampierten. Manchen, die die Katastrophe zwar zunächst leicht verletzt überlebten, mussten Extremitäten doch amputiert werden oder sie starben an Blutvergiftung, weil sie vergeblich auf eine fachmedizinische Hilfe aus ihrer Heimat warteten. Andere Betroffene, die noch unter Schock standen, suchten verzweifelt unter den Massen von Schwerverletzten oder unter den Leichen nach ihren Familienangehörigen, von denen viele bis heute vermisst blieben. Es war in der Heimat allen klar, dass sich abertausende Deutsche im Katastrophengebiet befanden und von der Tsunami-Katastrophe betroffen waren.
Unter diesen Umständen war es die Aufgabe des Deutschen Fernsehens dorthin unverzüglich Fernsehteams zu entsenden, um vor Ort umfangreich die Katastrophenfolgen zu dokumentieren, sorgfältig zu recherchieren und Spuren zu sichern, der Kette des Versagens auf den Grund zu gehen, Zeugen zu befragen und sich auf die Suche nach Verantwortlichen für das Massaker zu begeben. Dies unterblieb. Wir sahen dort nämlich niemanden von unseren zehn Landesrundfunkanstalten des öffentlichen Rechts, die sind: Bayrischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Mitteldeutscher Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk, Radio Bremen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Saarländischer Rundfunk, Südwestfunk, Westdeutscher Rundfunk, Deutsche Welle. Wir sahen niemanden vom öffentlichrechtlichen Rundfunk der ARD und vom ZDF, der dort seinen Job machen und seine Sorgfalts-pflicht wahrnehmen und erfüllen würde. Abgesehen vom Robert Hetkämper, den Asien-Korrespondenten der ARD (von 2001-2014 Leiter des ARD-Studios Singapur), dessen journalistische Arbeit sich jedoch damals darauf beschränkte, sich in Thailand vor die Trümmerkulisse zu stellen und über die grausame Mutter Natur und das unfassbare Schicksal zu jammern. Zu dem Berichterstattungsgebiet des seit 1988 in Ostasien tätigen Korrespondenten gehörten zwar solche Länder wie Thailand, Indonesien, Japan, Malaysia, Singapur und Australien – alle am Katastrophenversagen beteiligt und durch Katastrophenfolgen betroffen. Doch das Hetkämpersches Jammern und seine stümperhafte Arbeit war alles, was unser über die Zwangsgebühr alias Kopfsteuer dotierter Bananen-Rundfunk damals zustande brachte, weshalb eine deutsche TV-Dokumentation der unmittelbaren Katastrophenfolgen und Katastrophenursachen nicht zustande kommen konnte und nicht existiert. Die Verant-wortlichen scheuten offenbar, ihre feinen Nasen dem Pestilenzgeruch auszusetzen, nach schwierigen Antworten zu suchen und unbequeme Fragen zu stellen und wollten sich durch den unliebsamen Kontakt mit den Behörden jener Länder, die kriminell versagten, ihre Hände nicht schmutzig machen. Unsere durch Zwangsgebühr finanzierten Medien, die im Geld schwimmen, hätten sofort an Ort und Stelle sein müssen. Stattdessen bekamen wir Bilder über CNN und andere ausländische Sender, für die wir nicht zu bezahlen haben. Grobe Fahrlässigkeit und sträfliche Untätigkeit legte unser öffentliches Fernsehen an den Tag also auch in der Zeit akuter Not und Suche nach Antworten auf die sich zwangsläufig drängende Fragen in den Tagen direkt nach dem Aufprall des Tsunamis. Es ist eine Binsenweisheit festzustellen, dass nur unverzügliche Sicherung aller Beweise eine lückenlose Fehleranalyse und die notwendige Ursachenforschung voraussetzen und überhaupt möglich machen. Daran hat es aber unseren Skandalmedien nie gelegen.
Eine tief greifende investigative Untersuchung der Katastrophenursachen unterblieb und ist seitens unserer Medien bis heute nicht erfolgt. Deutsche Staatsmedien versagten wieder. Dieses Versagen war leider nicht ihr letztes.
3) Die Epochen, in denen Menschen den Gewalten der Natur schutzlos ausgeliefert waren, gehören der Vergangenheit an. Wir haben jedoch feststellen müssen, dass allenthalben Ver-tuschung betrieben wird. Von den offiziellen Stellen und den von ihnen gesteuerten hilfs-willigen Medien wurde das Massaker in Thailand, in dem die meisten Touristen zum Opfer fielen, als eine unabwendbare Naturkatastrophe eingebettet in das blinde Schicksal dargestellt. Diese täterfreundliche Optik spielte in die Hände von Tätern, Mittätern und ihren Handlangern und unterscheidet sich diametral von der Sichtweise der Dinge, mit der wir Opfer, Überlebende und Hinterbliebene, den Katastrophenhergang erklären. Das Ausmaß der Tsunami-Katastrophe 2004 war nicht unvermeidbar also nicht zwangsläufig unausweichlich. Es hätte nicht soweit kommen müssen. Es ist keinesfalls richtig, dass wir heutzutage den Naturgewalten nichts entgegenzusetzen hätten und dass wir ihnen schutzlos ausgeliefert wären. Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Der Steuerzahler hat in vielen Ländern viel Geld gezahlt für teure Ausbildung und sündhaft teure Ausrüstung mit modernsten Geräten, die dem Zweck des Geomonitorings dienen sollten. So gut wie nichts wurde an jenem Tag genutzt. Das Ausmaß des Versagens verschlägt uns heute noch die Sprache. Die Frage, die sich für uns bald nach der Katastrophe stellte, war, ist und bleibt: Wer ist verantwortlich für den Tod von schätzungsweise 4000 - 5000 Touristen, für schwere Verletzung weiterer Urlauber und für das Leid von so vielen Hinterbliebenen, die ihre Nächsten verloren haben? Im Tsunami-Desaster 2004 kamen Bürger aus 55 Ländern der Welt um. Es lag also ein massives länderübergreifendes Versagen vor.
Die sog. Naturkatastrophen sind trotz ihrer scheinbaren Unberechenbarkeit kein unabänderliches Schicksal, dem wir hilflos ausgeliefert wären, wenn Menschen in der Lage sind, in das Katastrophengeschehen einzugreifen und dessen Folgen in Grenzen zu halten. Zwar lassen sich Naturereignisse nicht verhindern, doch auf Zivilschutz ausgerichtete Vorbeugung vor drohenden Naturgewalten, vor von ihnen ausgehenden Gefahren und die richtige Reaktion auf gewaltige Naturereignisse tragen dazu bei, Menschenleben zu schützen und katastrophale menschliche Verluste und Schäden zu vermeiden oder zu minimieren. Bei allen durch uns beeinflussbaren Katastrophenereignissen haben wir es heute selber in der Hand, ob und wie wir darunter leiden müssen. Adäquate Katastrophenprävention und die richtige Reaktion auf die sich potenziell katastrophal auswirkenden geologisch bedingten Ereignisse, die zu den Naturgefahren gehören, die am wenigsten durch das menschliche Handeln beeinflussbar sind, schützen die Menschen vor den Folgen hausgemachter Katastrophen. Sind also destruktive, katastrophale Auswirkungen von Naturereignissen gänzlich oder zumindest zum Teil vermeidbar und geschehen sie trotzdem als Folge unterlassener oder falscher menschlicher Handlung, wenn sich Naturereignisse aufgrund dieses Fehlverhaltens oder/und dieser Fehlreaktion erst zu Katastrophen ausweiten und eine humanitäre Katastrophe erst dann ihren Lauf nimmt, dann ist die adäquate Bezeichnung für ein solches Geschehen: eine menschengemachte, sprich von Menschen verschuldete Katastrophe.
Das anfängliche Entsetzen und die Hektik der folgenden Tage machte es den Schuldigen möglich, von ihrem Versagen und Verbrechen abzulenken. Diese Schuldigen waren auch bei uns in Deutschland zu suchen. Doch sie wurden von Anfang an durch unsere staatshörigen Medienmacher gedeckt und in Schutz genommen. Die in den Medien weit verbreitete, sich nicht um begriffliche Differenzierung bemühende Bezeichnung des Tsunami-Desasters 2004 als Naturkatastrophe war von Anfang an falsch. Dieser Art der exkulpativen Deutung wie sie beispielsweise in der „ZDF-History“ Sendung von Guido Knopp „Die Todeswelle – Tsu-nami-2004“ an den Tag gelegt wurde (Diese Sendung wurde übrigens aus der Mediathek rausgenommen und ist unter dem angegebenen Link nicht mehr abrufbar: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1516628/Die-Todeswelle---Tsunami-2004), widersprechen wir vehement. Allein diese Sendung, die mit journalistischem Unsinn wie „Eine 100 Kilometer lange Flutwelle rast auf Sumatra und Thailand zu“, „Sumatra Platte“ und einem Lippenbekenntnis, den „Schwarzen Sonntag“ zu rekonstruieren angereichert wurde, ist ein Exemplum, wie unser Meinungs- alias Lügenkartell im Widerspruch mit wissenschaftlichen Erkenntnis-sen und unwiderlegbaren Fakten die Öffentlichkeit irreführt und manipuliert. Dieses medial unreflektiert und kritiklos kolportierte Interpretationsmuster, das bewusst alle relevanten Zusammenhänge in der Kausalkette des Katastrophenversagens gezielt ausklammerte, diente von Anfang an gezielt der Desinformation der Öffentlichkeit, um den menschlichen Faktor bei den unterlassenen Maßnahmen absichtlich zu leugnen, von Schuldigen – die hätten benannt werden können und müssen – abzulenken und nach der folgenschwersten humanitären Katastrophe Deutschlands der Nachkriegszeit dem unkritischen und leicht-gläubigen Volk und seinem kollektiven Gedächtnis eine Zwangsamnesie zu verordnen.
Mein getöteter Vater und ich sind nicht Opfer einer unvermeidbaren „Naturkatastrophe“ sondern einer von benennbaren Menschen, Firmen, institutionellen und politischen Akteuren des Versagens in Entstehung und Ausmaß grob fahrlässig, sprich kriminell verschuldeten Kata-strophe. Hätte jeder, der dafür ausgebildet und aus öffentlichen Geldern besoldet war, an seinem jeweiligen Arbeitsplatz seine Pflicht getan, wäre zumindest an den Hotelstränden in Thailand kein Tourist umgekommen. Der gewaltsame Tod meines Vaters, wie der hundert-fache Massentod anderer Bundesbürger, hätten durch die Verantwortlichen vorausgesehen werden können und vermieden werden müssen – diese Tötungs- und Verletzungsdelikte waren für die Verantwortlichen objektiv voraussehbar und somit vermeidbar. Was also geschah war keine Naturkatastrophe, keine Fügung des Schicksals, keine Höhere Gewalt, kein Werk des Teufels, kein Wirken böser Geister, keine Katastrophe aus dem Nichts, kein rätselhaftes Walten Gottes und weder ein warnender Fingerzeig des Allahs an die gottlosen Zeitgenossen noch eine Bestrafung der Sündigen durch Allah – wie die in den meinungs-prägenden Medien verbreiteten Erklärungsmuster der Katastrophenursachen verlauteten und wie die Deutungen unkritischer Kommentatoren es wollten. Vielmehr war es das Ergebnis menschlicher Inkompetenz, Pflichtvergessenheit, Dummheit, Faulheit und krimineller Fahrlässigkeit. Die Verantwortlichen sind namentlich zu benennen und sollten durch die Justiz in angemessener Weise zur Verantwortung gezogen und bestraft werden. Entsprechend ist Schadensersatz an die Opfer zu zahlen.
Das rationale und kritische wissenschaftliche Erklärungsmuster, das das humanitäre Desaster unter den Touristen erklärt, ist: Menschen selbst (namentlich staatliche Institutionen, Stellen und Einrichtungen und die Tourismusindustrie) waren verantwortlich für die Unterlass-ung wirksamer Katastrophenprävention und die falsche unterlassene Reaktion im Angesicht katastrophaler Naturereignisse. Der gewaltsame Tod von deutschen und ausländischen Touristen in Thailand in den Hotels und an den angrenzenden Stränden hätte sich nicht zwangs-läufig zu einer Katastrophe ausweiten müssen, wenn Maßnahmen zur Abwehr katastrophaler Naturereignisse im Rahmen des Katastrophenschutzes ergriffen und diese rechtzeitig und wirksam angewandt worden wären. Pauschale Vorurteile, die menschengemachte Katastrophen als Naturkatastrophen etikettieren – wie unsere Medien es hinsichtlich des Tsunami-Massakers taten und weiterhin tun – sind gedankenlos, unzulänglich, fehlgeleitet, wissen-schaftlich falsch und aufgrund der destruktiven Auswirkung, die ihre Aufarbeitung verhindert und damit zukünftige Katastrophen ermöglicht, unverantwortlich. Unsere staatlichen Medien, zu denen das ZDF gehört, statt für Aufklärung zu sorgen und kritisch nachzufragen, begaben sich in ihrer Suche nach Erklärungen auf die Ebene irrationalen, archaischen Denkens und obskurer Theorien und verloren dadurch jedwede Glaubwürdigkeit.
Die den beiden Naturereignissen, Seebeben und Tsunami, folgende Tsunami-Katastrophe 2004 war kein blindes und unabwendbares Schicksal und hätte nicht stattfinden müssen, obgleich das Beben selbst und die Auslösung der Tsunami-Wellen außerhalb menschlicher Kontrolle lagen. Anders gesagt: Das Seebeben und der von ihm ausgelöste Tsunami waren Naturereignisse und somit schicksalhaft. Keinesfalls aber die Folgen. Eigentlich hätten da-mals in Thailand bei all den milliardenteuren Einrichtungen unserer total überwachten High-Tech-Welt des Informationszeitalters nur wenige Menschen sterben müssen. In jedem Fall aber nicht dort, wo man mit den Touristen aus aller Welt gutes Geld verdiente. Schuld am Massensterben an diesem Tag waren unterlassene Maßnahmen zur Katastrophenprävention, menschliches Versagen, kriminelle Fahrlässigkeit, kaltblütige Inkaufnahme der Massentötung, fehlendes, insuffizientes, unzureichendes Katastrophenmanagement und organisatorisches Chaos: eine typische menschengemachte, d.h. durch Menschen verschuldete Katastrophe, a man-made disaster.
Dieser skandalöse und empörende Sachverhalt, der für das Tsunami-Massaker an den Touristen in Thailand zweifelsfrei zutrifft, hätte sofort durch unsere Medien öffentlich angeprangert werden müssen. Dies unterblieb. Deutsche Staatsmedien versagten abermals.
Ich begann schon bald nach meiner Rückkehr in die Heimat mich in die komplexe Materie einzuarbeiten. Presse und Medien widmeten dem Thema anfänglich zwar viel Zeit, blieben aber immer an der Oberfläche. Im November 2005 gründete ich zusammen mit anderen Hinterbliebenen einen Tsunamiopfer-Verein namens GTVRG e.V. und richtete ein Internet-Forum ein, in dem ich jahrelang (bis das Forum angegriffen und im April 2013 abgeschaltet werden musste) von meinen Nachforschungen berichtete. Fast 2500 Beiträge zum Thema Tsunami-Katastrophe 2004 und zu verwandten Themen der Katastrophenforschung wurden von mir dort gepostet. Schnell stieß ich zusammen mit anderen hilfsbereiten und kritischen Opfern auf die Ursachen dieser von Menschen verschuldeten und abwendbaren Katastrophe. Unsere opportunen, staatsgelenkten oder staatshörigen und ausgesprochen täter-freundlichen Medien wollten die Ergebnisse unserer Nachforschungen jedoch nicht zur Kenntnis nehmen. Ihre die Flucht ergreifende, mauernde und mundtot machende Taktik den Opfern gegenüber war und ist nach wie vor bis heute: Ignorieren, Vertuschen, Totschweigen, Verdrängen.
Und zu ihrem sonstigen Versagen sollte sich noch ein weiteres gesellen, nämlich: Ver-fälschung und vorsätzliche Verdunklung der für das zutreffende Katastrophenbild relevanter Daten und arge Verunglimpfung des Andenkens verstorbener Tsunami-Opfer.
4. ZUM TATBESTAND
Aufgrund des beschriebenen Sachverhalts erstattete ich bereits im März 2005 eine Strafanzeige und stellte gleichzeitig einen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Itzehoe, da schuldhaftes massives Versagen auch von Seiten deutscher Stellen vorgelegen hatte (Stichwort: Ahnungsloser und reaktionsunfähiger Staat im Weihnachtsurlaub). Das darauf folgende Beschwerde- und Klageerzwingungsverfahren wegen Beihilfe zur fahrlässigen Tötung und Körperverletzung durch Unterlassen führte schließlich zum OLG Schleswig, dessen drei vorsitzenden Richter des 2. Strafsenats, Hohmann, Schiemann und Hauser, am 22. September 2005 in nachfolgenden Zeilen – die uns, Opfern, die Sprache verschlagen haben und ein Zeugnis ablegten von Dilettantismus, Ignoranz, nicht zu überbietender Inkompetenz, richterlicher Schlamperei und Rechtsbeugung zu Lasten der Tsunami-Opfer – folgendes beschlossen:
„Die theoretische Möglichkeit von Flutwellen nach einem Seebeben im Pazifischen Ozean begründet keine Pflicht der Beschuldigten, irgendwelche Maßnahmen nach einem Seebeben zu ergreifen.“ (Az.: 2 Ws 384/05 [249/059])
Die drei höchsten selbstgerechten Richter des Bundeslandes Schleswig-Holstein lehnten es ab, sich mit meiner Klage zu befassen, da sie die deutschen Stellen nicht in der Pflicht sahen für eine Warnung im Falle einer Flutkatastrophe im „Pazifischen Ozean“. Sie verorteten also den Tsunami am 26. Dezember 2004 im „Pazifischen Ozean“ (!) und unterzeichneten eigenhändig diesen Unsinn. Diese Reaktion war und ist für mich nicht akzeptabel, die Begründung aber ist empörend und skandalös, weil sie von unzulässiger gerichtlicher Nachlässigkeit zeigt. Denn es sei daran erinnert: Der Tsunami 2004 ereignete sich nicht im Pazifik sondern wurde nahe der NW-Küste Sumatras im nördlichen Teil des Sundagrabens ausgelöst und die Tsunami-Katastrophe 2004 fand an den Küsten des Indischen Ozeans statt, was wochenlang in allen Medien und aufgrund sehr hoher Opferzahl besonders in Deutschland umfangreich kommuniziert wurde. Betroffen von der Katastrophe waren ja nicht nur Indonesien und Thailand sondern auch andere Anrainerstaaten des Indischen Ozeans insbesondere Sri Lanka, Indien, Malediven, Birma u.a. Für Deutschland war es schließlich die größte nationale Katastrophe der Nachkriegszeit, die über 550 Menschenleben, Hunderte Verletzte und Tausende Hinterbliebene forderte. Das Medien-echo war gewaltig: Im deutschen Fernsehen gab es zahlreiche Spendengalas unter Beteili-gung der Prominenz, die zum Ziel hatten, Spenden für die Tsunami-Opfer zu sammeln. Benefizveranstaltungen und Spendenaktionen zugunsten der Tsunami-Opfer fanden bundesweit statt, worüber wochenlang berichtet wurde, was dazu führte, dass insgesamt 670 Millionen Tsunami-Spenden akquiriert werden konnten (von denen übrigens kein einziges deutsches Opfer auch nur mit einem einzigen Cent bedacht wurde). Im Internet fand man schon damals eine Fülle von Informationen zu diesem Thema und eine wahre Flut von diesbezüglichen Informationen findet man dort heute. Kurz nach der Katastrophe boten einige wenige Printmedien auch ins Detail gehende Berichterstattung bezüglich des Katastrophenverlaufs und seiner verheerenden Folgen. Zuletzt berichtete aus Anlass des zehnten Jahrestags beispielsweise das „Hamburger Abendblatt“ vom 20. Dezember 2014 über die Tsunami-Katastrophe 2004. Es stellt sich die Frage: Wie konnten drei der höchsten Strafrichter meines Bundeslandes dazu kommen, einen solchen Unsinn zu äußern? Hatten sie sich möglicherweise nur in den Abendnachrichten des ZDF informiert? Journalisten unseres öffentlich-rechtlichen Fernsehens behandelten vorhin und behandeln weiterhin das Thema, wenn überhaupt, dann nur schlampig und oberflächlich und verdrehen die Wahrheit. Sie haben zur Aufklärung des Katastrophenhergangs so gut wie gar nichts Handfestes zu-sammengetragen. Und sie versagten vollends nicht nur am Tag der Katastrophe sondern auch danach und ihr Versagen dauert bis heute an. Ihr Dauerversagen ist Programm.
An den Tagen vor Weihnachten 2014 spitzte ich also meine Ohren genauer und es fiel mir auf, dass anlässlich des 10. Jahrestages der Tsunami-Katastrophe 2004 im „heute journal“ der mehrfach hochgeehrte und -dekorierte Starmoderator (1986 in Tübingen zum Dr. iur. promoviert) Dr. Claus Kleber, dessen Stellung offenbar in der Medienprominenz und bei Politikern unanfechtbar ist, auch vom Tsunami „im Pazifik“ redete. Ich traute meinen Ohren nicht, was dieser Koryphäe des deutschen Fernsehjournalismus dahinschwätzte, als ich zweimal von demselben, bestens besoldeten Moderator den gleichen Unfug, und zwar am 22. und am 23. Dezember 2014 im „ZDF heute journal“, vernahm:
ZDF heute journal vom 22. Dezember 2014
von Dr. Claus Kleber
„am 2. Weihnachtstag wird es 10. Jahrestag her einer Naturkatastrophe von biblischen Ausmaßen. Im Pazifik nordwestlich der indonesischen Inseln, wo sich am Boden des Ozeans die tektonischen Platten übereinander schieben, entlud sich in Ruck die Spannung in einem Beben, die das Meer in Bewegung brachte. Mit gewaltiger Energie rollte der gewaltige Tsunami…“
ZDF heute journal vom 23. Dezember 2014
von Dr. Claus Kleber
„Ein Erdbeben unter dem Boden des Pazifik nahe an der Nordspitze Indonesiens in der Provinz Aceh löste eine Tsunami-Welle aus, die über den Pazifischen Ozean lief…“
Wir müssen also annehmen, dass Jahr für Jahr das ZDF mit leichter Hand und sorglosem Dahinreden, mit derselben unverantwortlichen und beharrlichen Nachlässigkeit, Gleichgül-tigkeit und Dreistigkeit das Gedenken der Tsunami-Opfer beleidigte und das Andenken dieser Verstorbenen verunglimpfte und zwar mittels unwahrer Behauptungen, die Verwirrung schüren und Desinformation stiften.
Wie aus den Ausführungen klar ersichtlich versagten Deutsche Staatsmedien auf der ganzen Linie und verloren dadurch das wertvollste Gut, das man dabei verlieren kann, nämlich ihre Glaubwürdigkeit.
Alle, die noch den Glauben hegten, wir würden im Informationszeitalter leben, werden er-nüchternd feststellen müssen, dass dem nicht so ist. Wir leben schon seit mehr als zehn Jahren eher im Desinformationszeitalter. Im Laufe des letzten Jahres wurde durch die Bevölkerung der polemische und sprachgeschichtlich aufgeladene Schlagwort „Lügenpresse“ wieder in Umlauf gebracht. Anfang dieses Jahres wurde es von Sprachwissen-schaftlern aus Darmstadt zum sog. Unwort des Jahres 2014 gewählt. Ein Zufall? Keinesfalls! Und seine Etikettierung als „Unwort“? Ist zumindest insofern als unbegründet anzusehen, als sie durch das Volksempfinden nicht legitimiert ist. Wir benutzen diesen Ausdruck allerdings nicht als Kampfbegriff mit dem Ziel, unsere Medien zu Unrecht pauschal zu diffamieren sondern zu Recht zu kritisieren. Denn gerade im Kontext des Umgangs der Medien mit dem Tsunami-Desaster 2004 ist sein Gebrauch gerechtfertigt und seine Aktualität gegeben.
Was wir an den tadelnswerten unzulässigen ZDF-Praktiken feststellen können und müssen, sind über die mehrfach begangene Verletzung der Menschenwürde und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener hinausgehende, durch die öffentlich-rechtlichen Medien beharrlich und offiziell propagierte: Wahrheitsverdrehung, Geschichtsfälschung und -klitterung im Dienste der Täter; falsche Behauptungen entgegen erwiesener Tatsachen und des historisch gesicherten Tatsachenwissens; Umdeutung historischer Wahrheit durch Verfälschung; Fabri-zierung blanken Unsinns und bewusste Manipulierung mittels verabredeter Unwahrheiten öffentlicher Meinung durch das Stiften von Verwirrung in der Öffentlichkeit. Die Beschuldigten haben im Fernsehen und im Internet zugleich also in aller Öffentlichkeit durch ihr Fehl-verhalten öffentlich, beharrlich und entgegen den Fakten das Verbrechen gegen die Huma-nität um das Tsunami-Massaker 2004 de facto bestritten, haben zur Verdunklung des fakti-schen Katastrophenhergangs wesentlich beigetragen, haben dadurch andere ermutigt, einer Verurteilung des Tsunami-Homizids 2004 auszuweichen und haben versucht dieses Mas-senverbrechen und dessen Verursacher zu rechtfertigen, die Täter zu schützen, zu vertei-digen und gewähren zu lassen. Von Seiten des ZDF und seines Fernsehmoderators, Kleber, liegen nach unserer Auffassung öffentlich gröbliches Verharmlosen und massive Triviali-sierung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf der Hand, die im Zusammenhang mit dem Tsunami-Massaker 2004 stehen, durch Darbietung und Verbreitung im Fernsehen und Internet falscher und Opfer verletzender Inhalte.
Über den Bezug auf das Strafgesetzbuch hinaus, verweisen wir hierzu auch auf einschlä-gige EU-Gesetze (EU-Rahmenbeschluss 2008, EU-Richtlinie 2007 und andere), die eine strafrechtliche Ahndung solcher Vergehen regeln. Im unzulässigen Fehlverhalten der Be-schuldigten sehen wir den Beweis für Begünstigung der Täter durch Vorspiegelung falscher bzw. Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen, die einen Irrtum erregen und unterhalten. Diese Untaten, die durch Wort in einer verstoßenden Weise auf systematische öffentliche Herabsetzung der Menschenwürde der Opfer abzielen, sind nur durch die Abhängigkeit staatlicher Medien von ihren institutionellen Geldgebern und politischen Lenkern zu erklären, die Mitschuld an der Herbeiführung der Katastrophe tragen.
5. GENUGTUUNG
Sind wir, Überlebende und Hinterbliebene dieser Katastrophe, wehrlos? Müssen wir uns diesen schäbigen Umgang mit uns und unseren Verstorbenen gefallen lassen? Die Größen unseres Obrichkeits-TVs (Denn was ist dieses durch Zwangsgebühren sprich Kopfsteuer finanzierte Medium anders als ein Staats- und Parteienapparat?) haben es überhaupt nicht nötig, sich mit der für den Staatsapparat unbequemen historischen Wahrheit auseinander-zusetzen und sich mit unbedeutenden Opfern ihres Versagens abzugeben.
Aufgrund des hier vorliegenden kaum reparablen Vertrauensmissbrauchs den antragstel-lenden TV-Abonennten und GEZ-Kunden gegenüber und wegen der von dem beschuldigten Fernsehmoderator im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu erwartenden, unabdingbar gebo-tenen aber leider fehlenden Glaubwürdigkeit sehen wir die Fortsetzung seiner Tätigkeit in der bisherigen Rolle als nicht tragbar und dem deutschen Fernsehzuschauer nicht zumutbar. Unabhängig vom straf- und zivilrechtlichen Rahmen sehen wir daher hier die Notwendigkeit personeller und arbeitsrechtlicher Konsequenzen, die möglicherweise auch den verantwort-lichen ZDF-Chefredaktor und andere Kontrollgremien betreffen müssten.
Mir als Nichtjuristen entzieht sich die Fähigkeit, den Sachverhalt fachjuristisch zu beurteilen. Dies erwarte ich von der Staatsanwaltschaft und vom Gericht. Was ich jedoch mit Hilfe des logisch denkenden Menschenverstandes, mit Vernunft und Rationalität erkennen und mit meinem Gerechtigkeitsempfinden und -verständnis als betroffenes Opfer erwarten kann, ist, dass dieses Ausmaß an sträflichem und skandalträchtige Dilettantismus und die Menschen-würde verletzenden Auftritte von Claus Kleber in Staats- und Massenmedien, auch von der Justiz nicht toleriert werden darf. Wenn Opfer des Holocaust das Recht haben gegenüber den Holocaust-Leugnern sich auf das StGB zu berufen, so meinen wir auch das Recht zu besitzen auf gerichtliche Genugtuung. Wir bestehen auf unserem Recht, dieses inkom-petente und gedankenlos dahinschwätzende TV-Personal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in die Schranken zu weisen und haftbar zu machen für Verunglimpfung des Andenkens unserer gewaltsam Verstorbenen. Wir sehen die Erfüllung des Straftatbestandes als gegeben. Die begangenen Taten sind als grob fahrlässig und als besonders gedanken- und rücksichtslos und in den öffentlich-rechtlichen Medien als unentschuldbar anzusehen. Wir erwarten von den Strafverfolgungsbehörden, dass auf unsere besondere Situation als Opfer dieser Straftat Rücksicht genommen wird.
Durch die Taten der Beschuldigten wurde das Strafverfolgungsinteresse der Allgemeinheit berührt. Bürger der Bundesrepublik Deutschland aus allen Bundesländern haben Tsunami-Opfer zu beklagen. Tausende in Deutschland, das die höchste Anzahl der Opfer unter den Touristen zu beklagen hat, sind von der Katastrophe betroffen. Die Erhebung der Anklage und ihre Zulassung durch das Gericht liegen also im besonderen länderübergreifenden öffentlichen Interesse.
In den ZDF-Sendungen haben die Beklagten bewusst falsche, sprich widerbesseres Wissen in Kenntnis ihrer Unwahrheit, Tatsachenbehauptungen verbreitet, offenbar um den Opfern Schaden zuzufügen. Mit diesen Äußerungen haben sich die Beklagten gegenüber den Antragstellern schadensersatzpflichtig gemacht (§ 823 BGB), denn solche unwahren, gröblich entstellten Behauptungen tatsächlicher Art haben für die Opfer einen Würde verletzenden Charakter, die sie nicht hinzunehmen haben. Das Persönlichkeitsrecht der Opfer (Überlebenden und Hinterbliebenen) und das Andenken der Verstorbenen wurden dadurch grob verletzt. Die Beklagten haben es sofort zu unterlassen, diese falschen Tatsachenbehauptungen über die Tsunami-Katastrophe 2004 zu verbreiten.
Die Beklagten können sich dabei nicht auf den Grundsatz der Meinungsfreiheit berufen, denn es handelt sich hier nicht um Meinungsäußerungen, nicht um als Meinungsäußerung einzustufende subjektive Einschätzungen und Werturteile, nicht also um durch Meinungsfreiheit gedeckte Äußerungen, sondern um justiziable Tatsachenbehauptungen, die einer Beweisführung und Überprüfung auf naturwissenschaftliche Richtigkeit zugänglich sind. Bewusst falsche und persönlichkeitsrechte verletzende Tatsachenbehauptungen dürfen in der Öffentlichkeit und in den Medien, die in Verantwortung stehen, eine wichtige meinungsbildende und meinungsprägende Aufgabe zu erfüllen, nicht geäußert werden. Sie genießen nicht den Schutz der verfassungrechtlichen Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG.
Aus obigen Gründen haben wir (der GTVRG e.V. und ich) - ich in meinem Namen und als Vorsitzender-GTVRG e.V. im Namen des Tsunamiopfer-Vereins GTVRG e.V. - am 26. Januar 2015 mit Bezug auf
- Verletzung der Menschenwürde (Art. 1 GG)
- Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB)
- Angriffs auf die Menschenwürde und Störung des öffentlichen Friedens in einer die Würde der Opfer verletzende Weise (§ 130 StGB)
bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige erstattet und einen Strafantrag gestellt, denn ich sehe mich in meinen Persönlichkeitsrechten betroffen. Ich fühle mich tief verletzt im Andenken an meinen Vater, der bei der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 in Thailand (Phuket) sein Leben verlor. Darüber hinaus fühle ich mich verletzt im Andenken an andere Hunderte Bundesbürger, die an jenem Tag bei dem Tsunami-Massaker ums Leben kamen. Ich beantragte in der Sache staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufzunehmen, die zur Erhebung der Anklage vor dem zuständigen Landgericht führen sollten und erbat durch das Gericht eine Grundsatzentscheidung zu treffen.
Von den Beschuldigten erwarten und fordern wir eine umgehende öffentliche Richtigstellung und eine schriftliche Entschuldigung.
Aufgrund der Schwere des Fehlverhaltens, seiner öffentlichen Relevanz und Tragweite, die gravierende destruktive Langzeitfolgen für die Opfer nach sich zog und weiter entfalten wird, beanspruchen wir darüber hinaus eine angemessene finanzielle Wiedergutmachung.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de
Der Sachverhalt ist folgender. Am 26.Dezember 2004 gegen 8.00 Uhr Ortszeit ereignete sich im Sundagraben ein schweres Seebeben. Der Bruch des Seebodens begann vor der Nordwestküste Sumatras und zog sich entlang der Bruchzone des Grabens in nördliche Richtung bis zur Insel Nord Andaman durch (Sumatra-Andaman-Beben). Es war das zweitstärkste je gemessene und das stärkste seit fast 50 Jahren, flache und räumlich wie zeitlich längste je registrierte Beben. Aufgrund seiner gigantischen Stärke wurde es überall auf dem Globus binnen weniger Minuten durch abertausende Seismometer und Seismographen registriert, geortet und ausgewertet. Dadurch ließ sich sein katastrophales Gefahrenpotenzial feststellen. Das unterseeische Beben löste eine Serie von zerstörerischen Tsunami-Wellen aus, die die Küsten vieler Anrainerstaaten des Indischen Ozeans verheerten und geschätzte 300 000 Menschenleben forderten. Schon kurz nach ihrer Auslösung hatten die Flutwellen die Nordwestspitze Sumatras und die zu Indien gehörenden Inselgruppen der Nikobaren und der Andamanen verheert. Satellitenaufnahmen lieferten an diesem wolkenlosen sonnigen Vormittag Bilder der immensen Zerstörung und das katastrophale Ausmaß der Verwüstung dort. Während Warnungen für die Bewohner der dicht besiedelten und meist flachen Küstengebiete NW-Sumatras und auf den Nikobaren und den Andamanen die humanitäre Katastrophe dort nicht hätten verhindern können, weil die Zeit zum Handeln knapp war, um höheres Gelände zu erreichen, hätten Warnungen in Thailand und auf den weiter vom Epizentrum des Bebens entfernten Ländern sehr viel bewirken können, wie das Beispiel Kenia zeigte. Kenia, ein unterentwickeltes rückständiges Land, an dessen Küste auch ein Hotel neben dem anderen stand, brauchte nur 30 Minuten, um seine Küste zu räumen, weshalb kein einziger ausländischer Tourist dort sterben musste. Auch in Thailand bestand genügend Vorwarnzeit, um die Tausenden von Urlaubern in den Hotels, die wie immer um die Weihnachtszeit zum Bersten voll waren, zu warnen und in Sicherheit zu bringen. Denn diese zerstörerischen Wellen brauchten ca. 2 weitere Stunden ehe sie die Touristenstrände Südwestthailands erreichten und die Touristen in allen dort gelegenen Hotels hätten überall in wenigen Minuten höher gelegenes Land hinter der Küste erreichen können. Diese Zeit wurde aber nicht genutzt, um Urlauber zu warnen und aus der Gefahrenzone zu evakuieren. Selbst als sich die Wellen der Küste Thailands näherten und überall bis weit hinaus der Meeresboden freigelegt wurde, was für jeden Kundigen das untrügliche Zeichen eines bevorstehenden Tsunamis ist, wäre noch genug Zeit zum Warnen gewesen. Aber auch dann unterblieb jegliche Warnung. Es kam sogar noch schlimmer. Denn nachdem der Tsunami an manchen Stellen schon verheerend aufgeprallt war, hätte es noch gereicht, andere bedrohte Küstenabschnitte zu warnen, die erst 15 oder 30 oder mehr Minuten später betroffen waren. Es hätte also wiederholt gewarnt und die Strände geräumt werden können und müssen. Doch es kam anders: Die kostbare Vorwarnzeit wurde nicht zur Warnung und Räumung der Strände genutzt – so konnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen. Die Strände und Hotels, die unter ihren Trümmern die Urlauber begruben, verwandelten sich in Friedhöfe des Grauens bedeckt mit massakrierten Leichen. Tausende sind gewaltsam, grausam und fremd verschuldet umgekommen. Dieses Grauen war nicht unausweichlich. Es war weder schicksalhaft noch gottgegeben. Es war schuldhaft von Menschen verursacht. Gegen 10 Uhr als die erste Welle das Hotel in Bangtao (Phuket) erreichte, verlor ich damals in den reißenden Fluten meinen Vater, konnte noch das Leben seiner Lebensgefährtin retten und überstand selbst die Katastrophe verletzt mit Mühe und Not durch Glück und Zufall, aber mit dauerhaften psychischen und psychosomatischen Schäden.
Aus den Kreisen der Verantwortlichen für das Zustandekommen des Tsunami-Massakers wurde anschließend das Märchen lanciert, es habe am notwendigen Frühwarnsystem gefehlt. Doch es fehlte damals an nichts und katastrophenrelevante Daten waren in Mengen vorhanden, übrigens auch in Deutschland. Die meisten seismischen Aufzeichnungen und Auswertungen des Megabebens waren sofort übers Internet abrufbar und verfügbar. Alle technischen Einrichtungen waren vorhanden: zehntausende Seismographen und Seismometer, um das Seebeben zu registrieren, zu orten und auszuwerten; international kooperierende Erdbebendienste und nationale Erdbebenwarten; hunderte zivile und militärische Erderkundungssatelliten (Beobachtungs- und Radarsatelliten), um Satellitenbilder zerstörter Küsten zu liefern und die verheerende Wirkung des Tsunamis auf Nordwestsumatra, auf den Nikobaren und den Andamanen festzustellen; zivile nationale und supranationale Weltraumagenturen und militärische Satelliten-Überwachungsdienste; globale terrestrische und satellitengestützte Vernetzung über Internet, Telefon, Fax, Mail, Seefunk, Fernsehen und Rund-funk zur weltweiten Kommunikation an Land und auf See von Warnungen binnen Sekunden; international betriebene Warnsysteme (wie IMS-CTBTO und GMDSS) und rund um die Uhr tätige nationale Sicherheits- und Warndienste, damit solche Warnungen umgehend an die zuständigen Stellen und an die Öffentlichkeit ergehen. Massenmedien schließlich waren dazu da, um Warnnachrichten umgehend an die Zuhörer und Zuschauer in der Heimat und in Thailand bis in jedes Hotel und Hotelzimmer (sogar in der Muttersprache über die Deutsche Welle TV) zu kommunizieren.
Von einer unausweichlichen Naturkatastrophe konnte also in den thailändischen Hotels keine Rede sein. Das Massensterben geht auf das Konto einer Vielzahl von Verantwortlichen, die – obwohl ausgebildet, technisch mit modernsten Mitteln ausgerüstet und vom Steuerzahler besoldet – nicht ihre Arbeit taten und die ihre Pflichten verletzten. In den Strandhotels vom internationalem Standard an der Westküste Thailands, die die ausländischen Touristen beherbergten und wo Tausende umgekommen sind, fehlte nichts an üblicher und weltweit anerkannter Infrastruktur in allen Bereichen der Telekommunikation. Sie waren mit allen modernen technischen Raffinessen ausgestattet, die im Informationszeit-alter zum Alltag gehören: Telefon, Fax, Internet, Radio, TV (lokale und internationale Pro-gramme) und die alle zum Zwecke der Kommunikation der Gefahren und Warnungen hätten genutzt werden können. In jenen Hotels war zur Sicherheit auch noch überall Thai-Militär mit Sprechfunkgeräten postiert. In Bangtao auf Phuket befand sich die Polizeistation in der Nähe. Und Weihnachten ist in Thailand ein ganz normaler Dienst- und Werktag. Es fehlte also nichts, um die Räumung der Strände zu veranlassen. Doch nichts Derartiges geschah, obwohl die katastrophenrelevanten Daten bei den zuständigen Diensten in Thailand inner-halb weniger Minuten nach dem Megabeben vorlagen, obgleich das Katastrophenpotential des Bebens alarmierend war, obwohl der Tsunami ein paar hundert Kilometer westlich bereits flächendeckende Verwüstungen anrichtete und den Tod von 200 000 Menschen forderte und die Wellen sich bereits auf den Weg Richtung Thailand machten.
Dennoch erfolgte keine generelle Warnung für alle Küsten des Indischen Ozeans und insbesondere für die thailändische Westküste, an deren Stränden (wie jedes Jahr) zehn-tausende ahnungslose Touristen aus der ganzen Welt ihren Weihnachtsurlaub verbrachten. Die Katastrophe – der Tod aus dem Meer von Menschenhand – konnte also ihren Lauf nehmen und ihre Opfer fordern.
2. KREIS DER VERSAGER
Das Tsunami-Massaker, das am zweiten Weihnachtstag 2004 an den Küsten des Indischen Ozeans stattfand, war eine gewaltige humanitäre und von Menschen in Entstehung aus Ausmaß verschuldete Katastrophe (a man-made disaster). Zurückzuführen auf einen katastrophalen Tsunami aber kausal verursacht durch das Versagen von Verantwortlichen: Einerseits dort in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans (beispielsweise Thailand); andererseits in den führenden Nationen der Welt (wie beispielsweise in Deutschland), die mit allen erforderlichen technischen und personellen Kapazitäten ausgestattet waren, um einer solchen Katastrophe wirksam zu begegnen: durch milliardenteure High-Tech-Geräte zum Zwecke des Geomonitorings, der globalen Kommunikation, durch bestens aufgestellte Sicherheitsbehörden und vom Steuerzahler gut ausgebildete und besoldete Experten. Damals verbrachten, wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit, Tausende Touristen aus aller Welt ihren Urlaub an der Südwestküste Thailands, d.h. an den Stränden des Indischen Ozeans. Als der Tsunami heranraste, wäre zwei Stunden Zeit und mancherorts sogar mehr gewesen, um die Urlauber zu warnen, damit sie sich auf höherem Gelände in Sicherheit bringen, was binnen weniger Minuten überall an den Touristenstränden Thailands möglich gewesen wäre. Diese Warnung unterblieb. Sie hätte von überall auf der Welt kommen können. Die zu dieser Warnung erforderlichen entscheidenden seismischen Daten standen den Experten überall auf der Welt zur Verfügung, selbstverständlich auch in Deutschland. Die bedrohliche Situation hätte jedem von ihnen klar erkennbar sein müssen. Dass dann aber ca. 8000 in Thailand ihr Leben verloren, davon über 550 Deutsche, war nicht Schuld der Natur oder des Schicksals. Es war die Schuld von Leuten, die aus Faulheit, Nachlässigkeit und bürokratischer Indolenz ihre Pflicht vernachlässigten und ihre Pflichtvergessenheit sträflich unverantwortlich an den Tag legten.
Jeden Tag fällt uns bei den Fernsehsendungen, im Rundfunk und in den Printmedien auf, wie die Medienleute deutsche mündige Bürger auf unzulässige Art und Weise nur als ungebildete und ahnungslose Deppen haben erscheinen lassen. Dieselben Bürger nämlich, die sowohl unseren am laufenden Band Ramsch und ein verstelltes Bild der Wirklichkeit produzierenden Staatsmedien ablehnend gegenüber stehen als auch unsere Politiker durch und durch kritisch beurteilen. Diese besorgten Bürger denunzieren die Medien als Verschwörer und Außenstehende – zu Unrecht legen sie falsche Fährten und versuchen die Öffentlichkeit zu täuschen! Deshalb ist es schon um die Glaubwürdigkeit ihrer kritisch-journalistischen Arbeit geschehen. Es fällt insbesondere auf, dass Angestellte des Staatsfernsehens, die Vertreter einer Vierten Gewalt sein möchten, das Schlagwort „Lügenpresse“ immer abwertend und disqualifizierend erwähnen, um diejenigen, die es benutzen, von vorn herein zu diskreditieren und lächerlich zu machen als Dumme, Ahnungslose und verdächtige Verschwörungstheoretiker. Sie halten es nicht einmal für angemessen, endlich etwas tiefer nachzudenken und sich zu fragen: Warum gerade jetzt dieses Schlagwort derart an Aktualität, Bedeutung und Verbreitung gewonnen hatte?
Eine andere Vorgehensweise als die kritischen Leute für dumm zu verkaufen, wäre möglich gewesen und sogar geboten. Auch im Falle des Tsunami-Desasters 2004 war angesichts der erdrückenden Beweislast eine andere Interpretation des Katastrophengeschehens als eine „unabwendbare Naturkatastrophe“, die von den Medien in einer Art und Weise propagiert wurde, die einem Meinungsterror gleich käme, zwingend notwendig. Aber Interpretationen, die vom Deutungsmuster der ausgetretenen Pfade einer Schafherde abweichen, interessierten die Medien, darunter das ZDF, nicht.
Dabei wurde offenbar absichtlich übersehen, dass Machthaber sich in der Geschichte als die größten Verbrecher erwiesen, die Elend und Massenmord an Unschuldigen zu verantworten haben. Auch hundert Jahre nach den Massakern an den Armeniern im Osmanischen Reich kann den hohen Heuchlern deutscher Politik das Wort „Völkermord“ nicht über die Lippen kommen und die Wahrheit beim Namen nennen, obgleich diese Gräueltaten, denen bis zu 1,5 Millionen Menschenleben zum Opfer fielen, gerade in den deutschen Archiven dokumentiert sind. Es ist einem jeden geschichtlich einigermaßen Gebildeten bekannt, dass auch Deutschland hier seinen Teil dieser Verantwortung trägt. Dass Regierungen bei Massen-verbrechen und bei ihrem sonstigen verhängnisvollen Versagen, die in Katastrophen und in einem Massentod unschuldiger Bürger endeten, alles versucht haben, um die Öffentlichkeit zu belügen und in die Irre zu führen, Informationsblockade zu verhängen, Faktenlagen zu verdunkeln, unangenehme Tatsachen zu verheimlichen, zu vertuschen, von ihnen abzulenken und diese aus dem kollektiven Gedächtnis zu verdrängen oder gar zu tilgen, Wahrheit zu verdrehen und Desinformationskampagnen im großen Stil zu betreiben, dürfte zumindest den Interessierten am politischen Geschehen auch bekannt sein. Deutschlands Machthaber verhielten sich nach dem Tsunami-Desaster 2004 genauso und verfahren hierzu nach dem-selben Muster, wie sonst wo auf der Welt.
Das skandalöse Verhalten unserer Medien nach dem Tsunami-Massaker Weihnachten 2004 in Thailand, das unsere Regierung, ihre Behörden und Einrichtungen mitzuverantworten haben, war in der Tat das eklatanteste Beispiel dieses schändlichen Vorgehens. Deutschen Experten war das Risiko der Katastrophe bekannt oder hätte bekannt sein müssen. Und Deutschland war genauso wie Thailand im Besitz relevanter Daten, die zu einer zwingenden Warnung vor der Gefahr eines Tsunami-Desasters an alle Anrainerstaaten des Indischen Ozeans hätte führen müssen und hat sich dennoch genauso wie Thailand verhalten: schweigend und komplett untätig. Nichts wurde unternommen, um die herannahende humanitäre Katastrophe zu verhindern oder ihr Ausmaß einzuschränken. Und so nahm sie ihren Lauf und warf über 550 deutsche Bürger auf den Leichenhaufen. Der deutsche reaktionsunfähige und dysfunktionale Staat im Weihnachtsurlaub versagte vollends und belog anschließend die eigenen Bürger, was die wahren Ursachen der Katastrophe anbetrifft:
- Unsere Seismologen vom GFZ Potsdam, vom BGR, Geozentrum Hannover, Seismic Data Analysis Center (SDAC) sowie das Seismologische Zentralobservatorium (SZGRF) in Gräfenberg, statt ihre für die Katastrophenprävention relevanten Instrumente zu beaufsichtigen, schwänzten zu Weihnachtszeit ihre Arbeitsstätten und führten ansonsten lieber Grabenkämpfe um Macht und Einfluss als sich für eine funktionierende Zusammenarbeit der am Katastrophenschutz beteiligten Akteure einzusetzen.
- Unsere geistesabwesenden Satellitenüberwacher vom DLR – Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI)/Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) – richteten ihre Augen nicht auf die Erde, wie es sein sollte, sondern begleiteten offenbar das Geschehen um die 1,3 Milliarden Kilometer entfernte Weltraumsonde auf dem Neptuns Mond Titan.
- Unser an Inkompetenz nicht zu überbietendes Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit seinen 300 Taugenichtsen erholte sich gerade von seinem schweren Nichtstun. Rund um die Uhr sollten diese Penner tätig sein und auf alle vitalen lebensbedrohlichen Gefahren entsprechend reagieren – von diesen Versagern kam nichts.
- Unser 6500 Mann starker Auslandsnachrichtendienst namens BND, der auch Tag und Nacht ein Lagezentrum unterhält, war damals nicht damit beschäftigt, um auf katastrophale Gefahren im Ausland sofort zu reagieren sondern, wenn überhaupt, um Osama bin Ladens Kumpanen zu belauschen und die eigenen Bürger zu belauern.
- Der damalige Bundeskanzler, Schröder, gammelte dreieinhalb Tage auf seinem Haussofa in Hannover vor sich hin (bevor er den Weg zum Kanzleramt wieder fand) und musste sich um seine Katze und seinen Hund (also um viel wichtigere Dinge als seine Landsleute in Not) kümmern.
- Das Bundeskanzleramt ist damals eingestürzt und sein damaliger Chef, Steinmeier, lag deshalb im Koma.
- Unsere damals mit anderen NATO-Schiffen im Indischen Ozean dümpelnde und mit Führungsauftrag beauftragte Deutsche Marine im Weihnachtssuff konnte freilich sich damals nicht um Warnungen vor dem Tsunami kümmern, der auch auf sie zurollte, sondern bedingt dienstbereit höchstens um die Planung ihrer nächsten Zechtour an Land. Beteiligt war sie ja an der maritimen hochtrabend so genannten Operation Enduring Freedom, die aber richtigerweise als Operation Erholsame Ferien (OEF) oder Operation Endloses Freibier hätte ausgelegt sein müssen. An technischem Gerät besaß sie alles, was man sich in puncto Kommunikation wünschen konnte und zur Unterstützung standen den Versagern etliche Kommandos, darunter das Flottenkommando der Taugenichtse, das Kommando Strategische Aufklärung im Dauerschlaf als auch das schlafkranke Amt für Geoinformation der Bundeswehr, allesamt Dienststellen, die der deutsche dumme Steuerzahler umsonst finanziert. Nur so ist es zu erklären, warum der Tsunami und die ihm folgende Katastrophe all diesen Pennern entgingen.
- Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes fand man keine Sicherheitshinweise und Reisewarnungen bezüglich der länderspezifischen Risiken für Reisende nach Thailand. Nichts deutete dort auf die bekannte seismische Bedrohung der thailändischen Westküste hin. Joschka Fischers rund um die Uhr besetztes Auswärtiges Amt war mit allen Schikanen ausgestattet und mit teuer besoldetem Personal besetzt, blieb aber dennoch komplett untätig. Auch von dort kam weder Warnung noch Hilfe. An dieser Stelle muss freilich auch sein diplomatischer Dienst erwähnt werden, der etwa Zweidrittel seiner Personalstärke ausmacht. Statt sich um Warnungen über diplomatische Kanäle zu kümmern, erholten sich Fischers Abgesandten jedoch gerade von dem schweren Kater, den sie sich bei den letzten Partys zugezogen hatten. Die in den Glanzprospekten des AA vollmundig deklarierte Katastrophenprävention im Rahmen der ISDR (International Strategy for Disaster Reduction) der UNO blieb ein Papierwerk; die vom AA organisierten international hochkarätig besetzten Frühwarnkonfenenzen (EWC - Early Warning Conference) produzierten kaum etwas mehr als heiße Luft. Die reale Umsetzung des das AA bindenden Konsulargesetzes (Hilfe an Bundesbürger im Katastrophenfall) interessierte niemanden von dem 10 000 Mann starken Personal.
- Unsere meteorologischen (DWD) und maritimen Warndienste (BSH, MRCC BREMEN und andere) statt umgehend Warnungen über Medien, Satelliten, Küsten- und Seefunkstellen zu verkünden, blieben taubstumm. Auch unser Bundesverkehrsministerium – dessen Chef, Stolpe, noch am Heiligabend an alle deutschen Schiffe auf allen Weltmeeren über Satelliten seine Weihnachtsgrüße überstellte – blieb zwei Tage später am 26. Dezember stumm und warnte niemanden.
- Der vom AA gefütterte Staatsverein namens Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge, DKKV (richtig wäre Katastrophenversagen), dessen erklärtes Ziel sei „Katastrophenvorsorge in das Denken und Handeln von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu integrieren“, der nach eigener Darstellung zur Katastrophenvorsorge beitragen sollte, war tatsächlich ein Alibi-Verein, eine Senke, wo sich ein inkompetentes Sammelsurium aus Gefälligkeitsklientel der Parteien auf ihren Pensionsaufbesserungsposten tummelte. Sonst gar nichts! So war es 2004 und so blieb es bis heute: ein Refugium für ausrangierte Versager aller Couleurs auf Kosten des Steuerzahlers.
- Warnmeldungen im deutschen Rundfunk und Fernsehen hätten dazu geführt, dass Touristen, die ja telefonisch per Festnetz oder Mobilfunk erreichbar waren, von ihren Verwandten oder Freunden hätten direkt erreicht werden und viele Menschenleben retten können. Die Gewarnten hätten dann sicherlich als Multiplikatoren gewirkt und andere gewarnt. Aber soweit kam es nicht. Denn unser Rundfunk unterbricht zwar hundertmal am Tag seine Sendungen, um Autofahrer zu warnen, wenn ein streunender Hund über die Straße läuft und dergleichen mehr. Als es aber am Tag einer Katastrophe darum ging, vor den verheerenden Folgen eines Megabebens zu warnen, die Hunderttausende Menschenleben bedrohte (darunter Tausende deutsche Touristen), schwiegen die deutschen Massenmedien beharrlich (darunter Öffentliches Deutsches Fernsehen und Rundfunk). Fleißig Gebühren zu kassieren, tun sie gern aber ihrer Warnpflicht nachzukommen, da litten sie plötzlich an Demenz und fielen allesamt in Ohnmacht. Entsprechende Informationen und Warnungen fehlten übrigens grob fahrlässig auch in dem fürs Ausland bestimmten und in den thailändischen Hotels empfangenen deutschen Fernsehprogramm der Deutschen Welle TV.
Kein Wunder also, dass unter solchen Umständen die Katastrophe kommen musste.
Die Reaktion auf das kollektive Staatsversagen unseres korrupten und die Regeln des Rechtsstaates mit Füssen tretender Parteienoligarchie fiel auch dementsprechend aus:
- Kein offizieller Untersuchungsbericht (wie in Finnland) wurde erstellt und der Öffentlichkeit vorgelegt.
- Kein parlamentarischer Untersuchungsausschuss (wie in Schweden) wurde eingesetzt. Das Anliegen dreier Islamisten und die Machenschaften eines Pädophilen nicht aber der fremdverschuldete und vermeidbare Massentod unserer Bürger war unseren Politikern ohne Moral, namentlich den Abgeordneten des Bundestages (die sich unbescheiden Volksvertreter nennen) soviel wert, um einen solchen einzusetzen. Statt Aufklärung wurde Vertuschung betrieben.
- Staatsanwälte rührten keinen Finger und blitzten die Strafanzeigen der Opfer rabulistisch ab, obwohl sie im In- und Ausland hätten ermitteln und als Anklagebehörde handeln müssen.
- Gutmeindende und spendable Mitbürger spendeten Unsummen, die bei den Opfern jedenfalls nicht ankamen. Sie versickerten, wurden zweckentfremdet (gingen an Adressaten, denen sie nicht zustanden) und sinnlos verschwendet. Von den 760 Millionen Tsunami-Spenden, die unser Humanitärgewerbe und die Nächstenliebeindustrie fett und reich machten, bekamen die deutschen bedürftigen Opfer keinen einzigen Cent.
- Kein Opferfond wurde von unseren Politikern ohne Moral eingerichtet, um die Not von Hinterbliebenen zu lindern.
- Es war der bei weitem größte Massentod von Deutschen nach dem Krieg. Dennoch wurde keine nationale Gedenkstätte eingerichtet, um an die vermeidbaren Opfer zu erinnern.
- Ganz im Gegenteil: Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden nahm umgehend die deutsche Liste der Umgekommenen unter Verschluss und hält sie bis heute, trotz laufender Proteste unsererseits, geheim. Umgehend wurde also professionell dafür gesorgt, dass die Spuren des Verbrechens verwischt werden.
- Die Abgesandten des Innenministeriums, die sich unverschämt Notfallseelsorger nennen, haben zuallererst versucht, die Gründung des Opfervereins zu verhindern. Deren Aufgabe war es, nicht seelsorgerisch tätig zu sein sondern unter den Opfern keinen Groll und Unmut aufkommen zu lassen und zu verhindern, dass sie sich nationalweit untereinander kennen lernten, sich organisierten und ihre Empörung öffentlich äußerten. Die öffentliche Kenntnis des schmerzlichen Ereignisses und die Wahrheit um das Versagen von Verantwortlichen sollten so im Keime erstickt werden. Als Ergebnis dieser Maulwurfarbeit konnten die Opfer nicht miteinander in Kontakt treten, sich austauschen und gegenseitig helfen, sondern wurden voneinander isoliert. Opfer zu bevormunden, einzulullen und ihre Nöte totzuschweigen, Betroffene von der Wahrheit abzulenken und diese zu verdrängen sind die wahren Ziele jener Seelsorger.
- Für die Amtskirchen hätte es der große Moment sein können, um als moralische Autorität und Gewissensinstanz des Landes zu wirken. Aber beide Kirchen versagten kläglich und wurden ihrer Aufgabe nicht gerecht. Sie wollten von der Tsunami-Katastrophe auch deshalb nichts wissen, weil sie ihre eigenen Opfer und Täter hatten, sprich eigene Leichen im Keller, dessen Existenz auf höchstbischöflicher Ebene vertuscht wurde und bis heute totgeschwiegen wird.
Deutschlands Politiker und ihre Handlanger haben im Zusammenhang mit dem Tsunami-Massaker 2004 viel Dreck am Stecken, was nach ihrem Willen vertuscht und verheimlicht werden sollte. Nach ihrer grob fahrlässigen Unterlassung präventiv adäquat zu Risiken vorzugehen und reaktiv adäquat zur akuten Bedrohung zu handeln, kam nach der Verletzung der Warnpflicht dann die Unterlassung der Hilfeleistung mit Todesfolge und die Verletzung der Fürsorgepflicht, dieser folgte die Verletzung der Dokumentationspflicht, jener schloss sich nahtlos die Verletzung der Wahrheitspflicht an und ein grober Verstoß gegen die elementaren zivilisierten Regeln der Gedenkkultur.
Unsere Medien ließen dabei nichts unversucht, um bei der Verdunkelung des Katastrophengeschehens der folgenschwersten humanitären Katastrophe Deutschlands der Nachkriegszeit möglichst effizient mitzuwirken. Unter all diesen Umständen kam es dabei das heraus, was es kommen musste. Die Machthaber des Osmanischen Reiches haben vor hundert Jahren übrigens genau gewusst, was sie tun und warum, als sie verboten, ihre Verbrechen zu filmen, zu fotografieren und zu dokumentieren. Nicht anders verhielt sich unser öffentliches Fernsehen nach dem Tsunami-Massaker 2004, weshalb keine deutsche Dokumentation dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit existiert. Fast alles, was Presse und Staatsmedien boten, war oberflächlich, begütigend und gedankenlos. Diese in Verruf geratene Zunft medialer Handlanger der Staatsmacht hat also nicht nach unleugbaren Wahrheiten und unumstößlichen Beweisen der Indolenz, Schlamperei und des tödlichen Totalversagens geforscht sondern die beiden Naturereignisse (Seebeben und Tsunami) schlicht als eine „Naturkatastrophe“ abgestempelt. Mit dieser Verfälschung von Fakten und dem begrifflichen Chaos hat diese bis auf die Knochen korrumpierte, niveaulose, pflichtvergessene und skandalöse Zunft versucht, sich selbst und alle anderen von ihrer Schuld zu entlasten. So lenkte sie das Zustandekommen des Tsunami-Massakers von seinen menschengemachten Katastrophenursachen ab und machte die namenslose Mutter Natur für das verantwortlich, wofür tatsächlich all die Akteure des Versagens selbst verantwortlich waren, die Ämter, Posten, Namen und Gesichter hatten. Auch die Medien trugen also aktiv und passiv (durch interne Zensurmechanismen) dazu bei, die Wahrheit über das Verbrechen nicht ans Licht kommen zu lassen und die Spuren des Verbrechens zu verwischen.
Die Schande könnte nicht größer sein. Es handelt sich dabei um Gebaren, die in allen Bananenrepubliken der Welt üblich sind.
Nach dem Willen unserer Medien soll der Zuschauer ja nicht tiefgründig informiert sondern nur unterhalten werden. Wer möchte sich denn schon von unwichtigen Dingen (wie der Tod von Hunderten Bundesbürgern), die irgendwo fernab von der Heimat bereits über 10 Jahre her geschehen sind belämmern lassen? Unglücke geschehen doch immer und überall. Nicht wahr?
Immerhin hielt es der ZDF-Moderator, Claus Kleber, für wichtig, kurz vor dem 10. Jahrestag das Ereignis im „heute journal“ erwähnen zu müssen. Schließlich hatte er, derselbe Mann, auch am Abend des Katastrophentages darüber berichtet. Ihr Kollege, Kleber, ist ein gut bezahlter Mann. Man würde sagen: Mit seinem Jahresgehalt von über 400 000 Euro ist er reichlich überbezahlt. Unser Staatsfernsehen kann es sich ja leisten. Spätestens seit Einführung der Rundfunk-Kopfsteuer schwimmen alle Staatssender im Geld. Es ist unser Geld und diese Sender samt einer Legion überflüssiger Entourage im Schlepptau leben wie Maden im Speck auf unsere Kosten. Wofür Claus Kleber überhaupt bezahlt wird, ob fürs Arbeiten, wissen wir nicht. Wiederholen wir es: Die Tsunami-Katastrophe 2004 geschah im und am Indischen Ozean. Kleber erzählte aber: Im Pazifik. Und das tat er nicht nur einmal, sondern wiederholt am nächsten Tag.
Für uns ist dies eine unverzeihliche und grobe Nachlässigkeit. Wir, Überlebende des Desasters, haben uns nahe stehenden Menschen verloren und sind als seelisch-nervlich oder körperlich schwerverletzte Invaliden nach Hause zurück gekommen. Viele von uns sind arbeitsunfähig und leben von einer Minimalrente. Die demokratisch fragwürdige Kopfsteuer für die Staatsmedien ist für uns jeden Monat fühlbar. Wenn uns dann noch zugemutet wird, hinzunehmen, was hier geschildert ist, dann läuft das Fass über. Wir fühlen uns tief verletzt, wenn ein pomadiger zum Fernsehstar aufgemotzter unfähiger Journalist uns das zumutet, was wir wiederholt haben erleben müssen.
Unsere eingehende Darstellung von Sachverhalten haben wir übrigens an alle hiesigen Fernseh- und Rundfunkanstalten, Fernsehräte, Politik-Magazine und an unsere Presse gesendet. Es gab bis dato keinerlei Reaktionen. Diese haben wir auch nicht erwartet, denn die Adressaten unserer Sendung waren ja all diejenigen, die sich auf der Schwarzen Liste befinden und auf der Anklagebank sitzen. Bis heute haben die selbsternannten Vertreter unseres sog. investigativen Journalismus nichts Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet, um unter Anwendung wissenschaftlicher Maßstäbe den Hergang der Katastrophe zu erklären. Insbesondere der journalistische Verstand von Wissenschaftsredakteuren und Wissenschaftsjournalisten hat sich dabei als so messerscharf erwiesen wie ein Baseball-Schläger, mit dem sie ihre Todschlag-Argumente austeilten und ihre Gegner mundtot machten.
3. ZUM MEDIENVERSAGEN
Unsere staatlichen Medien, zu denen das ZDF gehört, statt für Aufklärung zu sorgen, kritisch nachzufragen, investigativ nachzuforschen und diese skandalösen und empörenden Sach-verhalte, die zum Massentod unserer Bürger führten, anzuprangern, begaben sich auf den Weg des bisher ungeahnten Obskurantismus und der massiven Desinformation mit dem Ziel, das Katastrophenbild zu verfälschen und das von den verantwortlichen Tätern betriebene Cover-up zu rechtfertigen und zu unterstützen. Bekanntlich haben die Bundesregierung und der Bundestag zur Verschleierung des eigenen Versagens und zur Vertuschung der Vorfälle wesentlich beigetragen, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Ihnen war es daran gelegen, das Versagen der Behörden und Firmen gegenüber der Öffentlichkeit zu vertuschen. Statt also sich mit dem Leichenberg eigener Landsleute, dessen Ursachen und Konsequenzen zu befassen und einen Tsunami-Untersuchungsausschuss einzusetzen – wie dies in Schweden der Fall war – beschäftigte sich das volksfeindliche Bundesparlament mit dem Schicksal zweier Islamisten und wälzte in Berlin monatelang Berge von Akten. Den deutsch-en Opfern des Staatsversagens drehten die schamlosen Politiker ohne Moral sofort die kalte Schulter zu und überließen sie ohne jegliche Hilfe ihrem Schicksal. Unsere Skandalmedien erhoben keinen Widerspruch; keiner versuchte die Politiker an ihre Pflicht zur Hilfeleistung und an die Aufklärungspflicht zu erinnern. Diese Medien werden von uns in vielfacher Art und Weise beschuldigt, im Zusammenhang mit dem Tsunami-Desaster 2004 grob fahrlässig gehandelt und sträflich versagt zu haben.
1) Ihr Versagen betraf zunächst Unterlassung sofortiger und dringender Warnungen über Inlands- und Auslandsmedien während der sich anbahnenden Katastrophe, anschließend
2) Unterlassung sofortiger Entsendung von Fernsehteams ins Katastrophengebiet unmittelbar danach und investigativer Recherchen des Katastrophenhergangs und dann
3) Verschweigen und Vertuschen von menschlichen Faktoren, die kausal entscheidend waren in der Kette des Versagens bei der Herbeiführung des von Menschen verschuldeten Tsunami-Massakers an den Touristenstränden in Thailand, das aber von den meisten Medien bei uns als Ergebnis einer „Naturkatastrophe“ abgetan und unzulässigerweise als solche pauschal etikettiert wurde.
Im Detail:
1) Warnmeldungen unserer Warndienste (DWD, Seewetteramt) im deutschen Rundfunk und Fernsehen hätten möglicherweise viele Menschen retten können. Wenn es darum geht, aktuelle Gefahrenmeldungen an Autofahrer zu übermitteln, ist öffentliches und privates Fern-sehen und Rundfunk des Bundes und der Länder immer auf dem Laufenden und unverzüglich bereit, dies an die Öffentlichkeit umgehend zu kommunizierten. Als es aber am Tag einer Katastrophe darum ging, vor den verheerenden Folgen eines Megabebens zu warnen, die Hunderttausende Menschenleben bedrohte (darunter Tausende deutsche Touristen), schwiegen die deutschen Massenmedien beharrlich – darunter Öffentliches Deutsches Fernsehen und Rundfunk, u.a. ARD, ZDF, PHÖNIX, 3 SAT, Deutsche Welle (die für Ausland sendet) und informierten zeitnah und eindringlich weder die Bundesbürger im Inland vor der Gefahr noch warnten sie die sich gerade im Ausland aufhaltenden bedrohten Bürger. Im Falle solcher Warnungen im Inland hätten die Urlauber von ihren Freunden oder Verwandten über Fest- oder Mobilfunk direkt gewarnt werden können. Aber die Massenmedien schwie-gen. Nach dem Rückbau von Alarmsirenen sind sie übrigens die einzigen geblieben, die katastrophenschutzrelevante Funktion haben. Entsprechende Informationen und Warnungen fehlten übrigens grob fahrlässig auch in dem fürs Ausland bestimmten und in den thailän-dischen Hotels empfangenem Fernsehprogramm der Deutschen Welle.
Deutschland hätte über Radio und Fernsehen, über Inlands- und Auslandsmedien seine Bürger im Inland und Ausland vor der akuten Gefahr einer Katastrophe warnen können und müssen mit dem Ziel, eigene Bürger und andere bedrohte Touristen vor der tödlichen Aus-wirkung des Tsunamis zu schützen. Dies unterblieb. Deutsche Staatsmedien im Tiefschlaf während ihres Weihnachtsurlaubs im Tal der Ahnungslosen versagten.
2) Der folgenschwere Tsunami verwandelte den mehrere Hundert Meter breiten Küsten-streifen in eine sumpfige Trümmerlandschaft. Mancherorts sah es kilometerweit so aus wie im Krieg nach einem Bombenangriff. Nach dem Rückzug der letzten (dritten) Tsunami-Welle blieb am manchen Stellen kein Stein auf dem anderen stehen. Autos blieben auf den Bäum-en, Boote auf den Dächern hängen, tonnenschwere Korallenblöcke wurden an Strand ge-spült, Bäume umgestürzt, Straßenbelag wurde stellenweise abgetragen, Erdreich besonders in Strandnähe tief weggespült, Gebäuden unterspült, massive Hotelbauten aus Eisenbeton verwandelten sich in Trümmer- und Schutthaufen, von den leichter gebauten Hotels und Häusern der einheimischen Bevölkerung blieben nur Umrisse von Fundamenten oder gar nichts mehr übrig. Unser Hotel blieb nur deshalb stehen, weil die höchsten Tsunami-Wellen in Bangtao nur knapp über vier Meter waren. Aber dort, wo die Wellen acht bis zehn Meter hoch waren (Khao Lak), stürzten fast alle Hotels ein, erschlugen die ahnungslosen oder sich in falscher Sicherheit wiegenden Menschen und begruben unter sich die Gäste, was zum grausamen Massentod führte. Der Strand und der überflutete Küstenstreifen waren übersäht von blutüberströmten und entstellten massakrierten Leichen. Die zerstörten, in Schutt liegen-den Hotels begruben unter sich zerschmetterte oder in Stücke gerissene Körper. Manche von ihnen waren bereits verwest, weil sie erst aus den Trümmern haben geborgen werden müssen. Von manchen Opfern sind nur zerfetzte Leichenteile also lediglich sterbliche Überreste übrig geblieben, die nur (wenn überhaupt) mühselig durch forensisch-medizinische DNA-Analyse der monatelang in Thailand tätigen internationalen Forensic-Teams identifiziert werden konnten. Im Katastrophengebiet irrten Massen von verletzten, obdachlos geworde-nen, Hilfe oder vermisste Verwandte suchenden, verzweifelten Touristen, die zunächst in Sammelstellen unter dem freien Himmel, dann in Sammelunterkünften (wie Schulen) kampierten. Manchen, die die Katastrophe zwar zunächst leicht verletzt überlebten, mussten Extremitäten doch amputiert werden oder sie starben an Blutvergiftung, weil sie vergeblich auf eine fachmedizinische Hilfe aus ihrer Heimat warteten. Andere Betroffene, die noch unter Schock standen, suchten verzweifelt unter den Massen von Schwerverletzten oder unter den Leichen nach ihren Familienangehörigen, von denen viele bis heute vermisst blieben. Es war in der Heimat allen klar, dass sich abertausende Deutsche im Katastrophengebiet befanden und von der Tsunami-Katastrophe betroffen waren.
Unter diesen Umständen war es die Aufgabe des Deutschen Fernsehens dorthin unverzüglich Fernsehteams zu entsenden, um vor Ort umfangreich die Katastrophenfolgen zu dokumentieren, sorgfältig zu recherchieren und Spuren zu sichern, der Kette des Versagens auf den Grund zu gehen, Zeugen zu befragen und sich auf die Suche nach Verantwortlichen für das Massaker zu begeben. Dies unterblieb. Wir sahen dort nämlich niemanden von unseren zehn Landesrundfunkanstalten des öffentlichen Rechts, die sind: Bayrischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Mitteldeutscher Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk, Radio Bremen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Saarländischer Rundfunk, Südwestfunk, Westdeutscher Rundfunk, Deutsche Welle. Wir sahen niemanden vom öffentlichrechtlichen Rundfunk der ARD und vom ZDF, der dort seinen Job machen und seine Sorgfalts-pflicht wahrnehmen und erfüllen würde. Abgesehen vom Robert Hetkämper, den Asien-Korrespondenten der ARD (von 2001-2014 Leiter des ARD-Studios Singapur), dessen journalistische Arbeit sich jedoch damals darauf beschränkte, sich in Thailand vor die Trümmerkulisse zu stellen und über die grausame Mutter Natur und das unfassbare Schicksal zu jammern. Zu dem Berichterstattungsgebiet des seit 1988 in Ostasien tätigen Korrespondenten gehörten zwar solche Länder wie Thailand, Indonesien, Japan, Malaysia, Singapur und Australien – alle am Katastrophenversagen beteiligt und durch Katastrophenfolgen betroffen. Doch das Hetkämpersches Jammern und seine stümperhafte Arbeit war alles, was unser über die Zwangsgebühr alias Kopfsteuer dotierter Bananen-Rundfunk damals zustande brachte, weshalb eine deutsche TV-Dokumentation der unmittelbaren Katastrophenfolgen und Katastrophenursachen nicht zustande kommen konnte und nicht existiert. Die Verant-wortlichen scheuten offenbar, ihre feinen Nasen dem Pestilenzgeruch auszusetzen, nach schwierigen Antworten zu suchen und unbequeme Fragen zu stellen und wollten sich durch den unliebsamen Kontakt mit den Behörden jener Länder, die kriminell versagten, ihre Hände nicht schmutzig machen. Unsere durch Zwangsgebühr finanzierten Medien, die im Geld schwimmen, hätten sofort an Ort und Stelle sein müssen. Stattdessen bekamen wir Bilder über CNN und andere ausländische Sender, für die wir nicht zu bezahlen haben. Grobe Fahrlässigkeit und sträfliche Untätigkeit legte unser öffentliches Fernsehen an den Tag also auch in der Zeit akuter Not und Suche nach Antworten auf die sich zwangsläufig drängende Fragen in den Tagen direkt nach dem Aufprall des Tsunamis. Es ist eine Binsenweisheit festzustellen, dass nur unverzügliche Sicherung aller Beweise eine lückenlose Fehleranalyse und die notwendige Ursachenforschung voraussetzen und überhaupt möglich machen. Daran hat es aber unseren Skandalmedien nie gelegen.
Eine tief greifende investigative Untersuchung der Katastrophenursachen unterblieb und ist seitens unserer Medien bis heute nicht erfolgt. Deutsche Staatsmedien versagten wieder. Dieses Versagen war leider nicht ihr letztes.
3) Die Epochen, in denen Menschen den Gewalten der Natur schutzlos ausgeliefert waren, gehören der Vergangenheit an. Wir haben jedoch feststellen müssen, dass allenthalben Ver-tuschung betrieben wird. Von den offiziellen Stellen und den von ihnen gesteuerten hilfs-willigen Medien wurde das Massaker in Thailand, in dem die meisten Touristen zum Opfer fielen, als eine unabwendbare Naturkatastrophe eingebettet in das blinde Schicksal dargestellt. Diese täterfreundliche Optik spielte in die Hände von Tätern, Mittätern und ihren Handlangern und unterscheidet sich diametral von der Sichtweise der Dinge, mit der wir Opfer, Überlebende und Hinterbliebene, den Katastrophenhergang erklären. Das Ausmaß der Tsunami-Katastrophe 2004 war nicht unvermeidbar also nicht zwangsläufig unausweichlich. Es hätte nicht soweit kommen müssen. Es ist keinesfalls richtig, dass wir heutzutage den Naturgewalten nichts entgegenzusetzen hätten und dass wir ihnen schutzlos ausgeliefert wären. Wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Der Steuerzahler hat in vielen Ländern viel Geld gezahlt für teure Ausbildung und sündhaft teure Ausrüstung mit modernsten Geräten, die dem Zweck des Geomonitorings dienen sollten. So gut wie nichts wurde an jenem Tag genutzt. Das Ausmaß des Versagens verschlägt uns heute noch die Sprache. Die Frage, die sich für uns bald nach der Katastrophe stellte, war, ist und bleibt: Wer ist verantwortlich für den Tod von schätzungsweise 4000 - 5000 Touristen, für schwere Verletzung weiterer Urlauber und für das Leid von so vielen Hinterbliebenen, die ihre Nächsten verloren haben? Im Tsunami-Desaster 2004 kamen Bürger aus 55 Ländern der Welt um. Es lag also ein massives länderübergreifendes Versagen vor.
Die sog. Naturkatastrophen sind trotz ihrer scheinbaren Unberechenbarkeit kein unabänderliches Schicksal, dem wir hilflos ausgeliefert wären, wenn Menschen in der Lage sind, in das Katastrophengeschehen einzugreifen und dessen Folgen in Grenzen zu halten. Zwar lassen sich Naturereignisse nicht verhindern, doch auf Zivilschutz ausgerichtete Vorbeugung vor drohenden Naturgewalten, vor von ihnen ausgehenden Gefahren und die richtige Reaktion auf gewaltige Naturereignisse tragen dazu bei, Menschenleben zu schützen und katastrophale menschliche Verluste und Schäden zu vermeiden oder zu minimieren. Bei allen durch uns beeinflussbaren Katastrophenereignissen haben wir es heute selber in der Hand, ob und wie wir darunter leiden müssen. Adäquate Katastrophenprävention und die richtige Reaktion auf die sich potenziell katastrophal auswirkenden geologisch bedingten Ereignisse, die zu den Naturgefahren gehören, die am wenigsten durch das menschliche Handeln beeinflussbar sind, schützen die Menschen vor den Folgen hausgemachter Katastrophen. Sind also destruktive, katastrophale Auswirkungen von Naturereignissen gänzlich oder zumindest zum Teil vermeidbar und geschehen sie trotzdem als Folge unterlassener oder falscher menschlicher Handlung, wenn sich Naturereignisse aufgrund dieses Fehlverhaltens oder/und dieser Fehlreaktion erst zu Katastrophen ausweiten und eine humanitäre Katastrophe erst dann ihren Lauf nimmt, dann ist die adäquate Bezeichnung für ein solches Geschehen: eine menschengemachte, sprich von Menschen verschuldete Katastrophe.
Das anfängliche Entsetzen und die Hektik der folgenden Tage machte es den Schuldigen möglich, von ihrem Versagen und Verbrechen abzulenken. Diese Schuldigen waren auch bei uns in Deutschland zu suchen. Doch sie wurden von Anfang an durch unsere staatshörigen Medienmacher gedeckt und in Schutz genommen. Die in den Medien weit verbreitete, sich nicht um begriffliche Differenzierung bemühende Bezeichnung des Tsunami-Desasters 2004 als Naturkatastrophe war von Anfang an falsch. Dieser Art der exkulpativen Deutung wie sie beispielsweise in der „ZDF-History“ Sendung von Guido Knopp „Die Todeswelle – Tsu-nami-2004“ an den Tag gelegt wurde (Diese Sendung wurde übrigens aus der Mediathek rausgenommen und ist unter dem angegebenen Link nicht mehr abrufbar: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1516628/Die-Todeswelle---Tsunami-2004), widersprechen wir vehement. Allein diese Sendung, die mit journalistischem Unsinn wie „Eine 100 Kilometer lange Flutwelle rast auf Sumatra und Thailand zu“, „Sumatra Platte“ und einem Lippenbekenntnis, den „Schwarzen Sonntag“ zu rekonstruieren angereichert wurde, ist ein Exemplum, wie unser Meinungs- alias Lügenkartell im Widerspruch mit wissenschaftlichen Erkenntnis-sen und unwiderlegbaren Fakten die Öffentlichkeit irreführt und manipuliert. Dieses medial unreflektiert und kritiklos kolportierte Interpretationsmuster, das bewusst alle relevanten Zusammenhänge in der Kausalkette des Katastrophenversagens gezielt ausklammerte, diente von Anfang an gezielt der Desinformation der Öffentlichkeit, um den menschlichen Faktor bei den unterlassenen Maßnahmen absichtlich zu leugnen, von Schuldigen – die hätten benannt werden können und müssen – abzulenken und nach der folgenschwersten humanitären Katastrophe Deutschlands der Nachkriegszeit dem unkritischen und leicht-gläubigen Volk und seinem kollektiven Gedächtnis eine Zwangsamnesie zu verordnen.
Mein getöteter Vater und ich sind nicht Opfer einer unvermeidbaren „Naturkatastrophe“ sondern einer von benennbaren Menschen, Firmen, institutionellen und politischen Akteuren des Versagens in Entstehung und Ausmaß grob fahrlässig, sprich kriminell verschuldeten Kata-strophe. Hätte jeder, der dafür ausgebildet und aus öffentlichen Geldern besoldet war, an seinem jeweiligen Arbeitsplatz seine Pflicht getan, wäre zumindest an den Hotelstränden in Thailand kein Tourist umgekommen. Der gewaltsame Tod meines Vaters, wie der hundert-fache Massentod anderer Bundesbürger, hätten durch die Verantwortlichen vorausgesehen werden können und vermieden werden müssen – diese Tötungs- und Verletzungsdelikte waren für die Verantwortlichen objektiv voraussehbar und somit vermeidbar. Was also geschah war keine Naturkatastrophe, keine Fügung des Schicksals, keine Höhere Gewalt, kein Werk des Teufels, kein Wirken böser Geister, keine Katastrophe aus dem Nichts, kein rätselhaftes Walten Gottes und weder ein warnender Fingerzeig des Allahs an die gottlosen Zeitgenossen noch eine Bestrafung der Sündigen durch Allah – wie die in den meinungs-prägenden Medien verbreiteten Erklärungsmuster der Katastrophenursachen verlauteten und wie die Deutungen unkritischer Kommentatoren es wollten. Vielmehr war es das Ergebnis menschlicher Inkompetenz, Pflichtvergessenheit, Dummheit, Faulheit und krimineller Fahrlässigkeit. Die Verantwortlichen sind namentlich zu benennen und sollten durch die Justiz in angemessener Weise zur Verantwortung gezogen und bestraft werden. Entsprechend ist Schadensersatz an die Opfer zu zahlen.
Das rationale und kritische wissenschaftliche Erklärungsmuster, das das humanitäre Desaster unter den Touristen erklärt, ist: Menschen selbst (namentlich staatliche Institutionen, Stellen und Einrichtungen und die Tourismusindustrie) waren verantwortlich für die Unterlass-ung wirksamer Katastrophenprävention und die falsche unterlassene Reaktion im Angesicht katastrophaler Naturereignisse. Der gewaltsame Tod von deutschen und ausländischen Touristen in Thailand in den Hotels und an den angrenzenden Stränden hätte sich nicht zwangs-läufig zu einer Katastrophe ausweiten müssen, wenn Maßnahmen zur Abwehr katastrophaler Naturereignisse im Rahmen des Katastrophenschutzes ergriffen und diese rechtzeitig und wirksam angewandt worden wären. Pauschale Vorurteile, die menschengemachte Katastrophen als Naturkatastrophen etikettieren – wie unsere Medien es hinsichtlich des Tsunami-Massakers taten und weiterhin tun – sind gedankenlos, unzulänglich, fehlgeleitet, wissen-schaftlich falsch und aufgrund der destruktiven Auswirkung, die ihre Aufarbeitung verhindert und damit zukünftige Katastrophen ermöglicht, unverantwortlich. Unsere staatlichen Medien, zu denen das ZDF gehört, statt für Aufklärung zu sorgen und kritisch nachzufragen, begaben sich in ihrer Suche nach Erklärungen auf die Ebene irrationalen, archaischen Denkens und obskurer Theorien und verloren dadurch jedwede Glaubwürdigkeit.
Die den beiden Naturereignissen, Seebeben und Tsunami, folgende Tsunami-Katastrophe 2004 war kein blindes und unabwendbares Schicksal und hätte nicht stattfinden müssen, obgleich das Beben selbst und die Auslösung der Tsunami-Wellen außerhalb menschlicher Kontrolle lagen. Anders gesagt: Das Seebeben und der von ihm ausgelöste Tsunami waren Naturereignisse und somit schicksalhaft. Keinesfalls aber die Folgen. Eigentlich hätten da-mals in Thailand bei all den milliardenteuren Einrichtungen unserer total überwachten High-Tech-Welt des Informationszeitalters nur wenige Menschen sterben müssen. In jedem Fall aber nicht dort, wo man mit den Touristen aus aller Welt gutes Geld verdiente. Schuld am Massensterben an diesem Tag waren unterlassene Maßnahmen zur Katastrophenprävention, menschliches Versagen, kriminelle Fahrlässigkeit, kaltblütige Inkaufnahme der Massentötung, fehlendes, insuffizientes, unzureichendes Katastrophenmanagement und organisatorisches Chaos: eine typische menschengemachte, d.h. durch Menschen verschuldete Katastrophe, a man-made disaster.
Dieser skandalöse und empörende Sachverhalt, der für das Tsunami-Massaker an den Touristen in Thailand zweifelsfrei zutrifft, hätte sofort durch unsere Medien öffentlich angeprangert werden müssen. Dies unterblieb. Deutsche Staatsmedien versagten abermals.
Ich begann schon bald nach meiner Rückkehr in die Heimat mich in die komplexe Materie einzuarbeiten. Presse und Medien widmeten dem Thema anfänglich zwar viel Zeit, blieben aber immer an der Oberfläche. Im November 2005 gründete ich zusammen mit anderen Hinterbliebenen einen Tsunamiopfer-Verein namens GTVRG e.V. und richtete ein Internet-Forum ein, in dem ich jahrelang (bis das Forum angegriffen und im April 2013 abgeschaltet werden musste) von meinen Nachforschungen berichtete. Fast 2500 Beiträge zum Thema Tsunami-Katastrophe 2004 und zu verwandten Themen der Katastrophenforschung wurden von mir dort gepostet. Schnell stieß ich zusammen mit anderen hilfsbereiten und kritischen Opfern auf die Ursachen dieser von Menschen verschuldeten und abwendbaren Katastrophe. Unsere opportunen, staatsgelenkten oder staatshörigen und ausgesprochen täter-freundlichen Medien wollten die Ergebnisse unserer Nachforschungen jedoch nicht zur Kenntnis nehmen. Ihre die Flucht ergreifende, mauernde und mundtot machende Taktik den Opfern gegenüber war und ist nach wie vor bis heute: Ignorieren, Vertuschen, Totschweigen, Verdrängen.
Und zu ihrem sonstigen Versagen sollte sich noch ein weiteres gesellen, nämlich: Ver-fälschung und vorsätzliche Verdunklung der für das zutreffende Katastrophenbild relevanter Daten und arge Verunglimpfung des Andenkens verstorbener Tsunami-Opfer.
4. ZUM TATBESTAND
Aufgrund des beschriebenen Sachverhalts erstattete ich bereits im März 2005 eine Strafanzeige und stellte gleichzeitig einen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Itzehoe, da schuldhaftes massives Versagen auch von Seiten deutscher Stellen vorgelegen hatte (Stichwort: Ahnungsloser und reaktionsunfähiger Staat im Weihnachtsurlaub). Das darauf folgende Beschwerde- und Klageerzwingungsverfahren wegen Beihilfe zur fahrlässigen Tötung und Körperverletzung durch Unterlassen führte schließlich zum OLG Schleswig, dessen drei vorsitzenden Richter des 2. Strafsenats, Hohmann, Schiemann und Hauser, am 22. September 2005 in nachfolgenden Zeilen – die uns, Opfern, die Sprache verschlagen haben und ein Zeugnis ablegten von Dilettantismus, Ignoranz, nicht zu überbietender Inkompetenz, richterlicher Schlamperei und Rechtsbeugung zu Lasten der Tsunami-Opfer – folgendes beschlossen:
„Die theoretische Möglichkeit von Flutwellen nach einem Seebeben im Pazifischen Ozean begründet keine Pflicht der Beschuldigten, irgendwelche Maßnahmen nach einem Seebeben zu ergreifen.“ (Az.: 2 Ws 384/05 [249/059])
Die drei höchsten selbstgerechten Richter des Bundeslandes Schleswig-Holstein lehnten es ab, sich mit meiner Klage zu befassen, da sie die deutschen Stellen nicht in der Pflicht sahen für eine Warnung im Falle einer Flutkatastrophe im „Pazifischen Ozean“. Sie verorteten also den Tsunami am 26. Dezember 2004 im „Pazifischen Ozean“ (!) und unterzeichneten eigenhändig diesen Unsinn. Diese Reaktion war und ist für mich nicht akzeptabel, die Begründung aber ist empörend und skandalös, weil sie von unzulässiger gerichtlicher Nachlässigkeit zeigt. Denn es sei daran erinnert: Der Tsunami 2004 ereignete sich nicht im Pazifik sondern wurde nahe der NW-Küste Sumatras im nördlichen Teil des Sundagrabens ausgelöst und die Tsunami-Katastrophe 2004 fand an den Küsten des Indischen Ozeans statt, was wochenlang in allen Medien und aufgrund sehr hoher Opferzahl besonders in Deutschland umfangreich kommuniziert wurde. Betroffen von der Katastrophe waren ja nicht nur Indonesien und Thailand sondern auch andere Anrainerstaaten des Indischen Ozeans insbesondere Sri Lanka, Indien, Malediven, Birma u.a. Für Deutschland war es schließlich die größte nationale Katastrophe der Nachkriegszeit, die über 550 Menschenleben, Hunderte Verletzte und Tausende Hinterbliebene forderte. Das Medien-echo war gewaltig: Im deutschen Fernsehen gab es zahlreiche Spendengalas unter Beteili-gung der Prominenz, die zum Ziel hatten, Spenden für die Tsunami-Opfer zu sammeln. Benefizveranstaltungen und Spendenaktionen zugunsten der Tsunami-Opfer fanden bundesweit statt, worüber wochenlang berichtet wurde, was dazu führte, dass insgesamt 670 Millionen Tsunami-Spenden akquiriert werden konnten (von denen übrigens kein einziges deutsches Opfer auch nur mit einem einzigen Cent bedacht wurde). Im Internet fand man schon damals eine Fülle von Informationen zu diesem Thema und eine wahre Flut von diesbezüglichen Informationen findet man dort heute. Kurz nach der Katastrophe boten einige wenige Printmedien auch ins Detail gehende Berichterstattung bezüglich des Katastrophenverlaufs und seiner verheerenden Folgen. Zuletzt berichtete aus Anlass des zehnten Jahrestags beispielsweise das „Hamburger Abendblatt“ vom 20. Dezember 2014 über die Tsunami-Katastrophe 2004. Es stellt sich die Frage: Wie konnten drei der höchsten Strafrichter meines Bundeslandes dazu kommen, einen solchen Unsinn zu äußern? Hatten sie sich möglicherweise nur in den Abendnachrichten des ZDF informiert? Journalisten unseres öffentlich-rechtlichen Fernsehens behandelten vorhin und behandeln weiterhin das Thema, wenn überhaupt, dann nur schlampig und oberflächlich und verdrehen die Wahrheit. Sie haben zur Aufklärung des Katastrophenhergangs so gut wie gar nichts Handfestes zu-sammengetragen. Und sie versagten vollends nicht nur am Tag der Katastrophe sondern auch danach und ihr Versagen dauert bis heute an. Ihr Dauerversagen ist Programm.
An den Tagen vor Weihnachten 2014 spitzte ich also meine Ohren genauer und es fiel mir auf, dass anlässlich des 10. Jahrestages der Tsunami-Katastrophe 2004 im „heute journal“ der mehrfach hochgeehrte und -dekorierte Starmoderator (1986 in Tübingen zum Dr. iur. promoviert) Dr. Claus Kleber, dessen Stellung offenbar in der Medienprominenz und bei Politikern unanfechtbar ist, auch vom Tsunami „im Pazifik“ redete. Ich traute meinen Ohren nicht, was dieser Koryphäe des deutschen Fernsehjournalismus dahinschwätzte, als ich zweimal von demselben, bestens besoldeten Moderator den gleichen Unfug, und zwar am 22. und am 23. Dezember 2014 im „ZDF heute journal“, vernahm:
ZDF heute journal vom 22. Dezember 2014
von Dr. Claus Kleber
„am 2. Weihnachtstag wird es 10. Jahrestag her einer Naturkatastrophe von biblischen Ausmaßen. Im Pazifik nordwestlich der indonesischen Inseln, wo sich am Boden des Ozeans die tektonischen Platten übereinander schieben, entlud sich in Ruck die Spannung in einem Beben, die das Meer in Bewegung brachte. Mit gewaltiger Energie rollte der gewaltige Tsunami…“
ZDF heute journal vom 23. Dezember 2014
von Dr. Claus Kleber
„Ein Erdbeben unter dem Boden des Pazifik nahe an der Nordspitze Indonesiens in der Provinz Aceh löste eine Tsunami-Welle aus, die über den Pazifischen Ozean lief…“
Wir müssen also annehmen, dass Jahr für Jahr das ZDF mit leichter Hand und sorglosem Dahinreden, mit derselben unverantwortlichen und beharrlichen Nachlässigkeit, Gleichgül-tigkeit und Dreistigkeit das Gedenken der Tsunami-Opfer beleidigte und das Andenken dieser Verstorbenen verunglimpfte und zwar mittels unwahrer Behauptungen, die Verwirrung schüren und Desinformation stiften.
Wie aus den Ausführungen klar ersichtlich versagten Deutsche Staatsmedien auf der ganzen Linie und verloren dadurch das wertvollste Gut, das man dabei verlieren kann, nämlich ihre Glaubwürdigkeit.
Alle, die noch den Glauben hegten, wir würden im Informationszeitalter leben, werden er-nüchternd feststellen müssen, dass dem nicht so ist. Wir leben schon seit mehr als zehn Jahren eher im Desinformationszeitalter. Im Laufe des letzten Jahres wurde durch die Bevölkerung der polemische und sprachgeschichtlich aufgeladene Schlagwort „Lügenpresse“ wieder in Umlauf gebracht. Anfang dieses Jahres wurde es von Sprachwissen-schaftlern aus Darmstadt zum sog. Unwort des Jahres 2014 gewählt. Ein Zufall? Keinesfalls! Und seine Etikettierung als „Unwort“? Ist zumindest insofern als unbegründet anzusehen, als sie durch das Volksempfinden nicht legitimiert ist. Wir benutzen diesen Ausdruck allerdings nicht als Kampfbegriff mit dem Ziel, unsere Medien zu Unrecht pauschal zu diffamieren sondern zu Recht zu kritisieren. Denn gerade im Kontext des Umgangs der Medien mit dem Tsunami-Desaster 2004 ist sein Gebrauch gerechtfertigt und seine Aktualität gegeben.
Was wir an den tadelnswerten unzulässigen ZDF-Praktiken feststellen können und müssen, sind über die mehrfach begangene Verletzung der Menschenwürde und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener hinausgehende, durch die öffentlich-rechtlichen Medien beharrlich und offiziell propagierte: Wahrheitsverdrehung, Geschichtsfälschung und -klitterung im Dienste der Täter; falsche Behauptungen entgegen erwiesener Tatsachen und des historisch gesicherten Tatsachenwissens; Umdeutung historischer Wahrheit durch Verfälschung; Fabri-zierung blanken Unsinns und bewusste Manipulierung mittels verabredeter Unwahrheiten öffentlicher Meinung durch das Stiften von Verwirrung in der Öffentlichkeit. Die Beschuldigten haben im Fernsehen und im Internet zugleich also in aller Öffentlichkeit durch ihr Fehl-verhalten öffentlich, beharrlich und entgegen den Fakten das Verbrechen gegen die Huma-nität um das Tsunami-Massaker 2004 de facto bestritten, haben zur Verdunklung des fakti-schen Katastrophenhergangs wesentlich beigetragen, haben dadurch andere ermutigt, einer Verurteilung des Tsunami-Homizids 2004 auszuweichen und haben versucht dieses Mas-senverbrechen und dessen Verursacher zu rechtfertigen, die Täter zu schützen, zu vertei-digen und gewähren zu lassen. Von Seiten des ZDF und seines Fernsehmoderators, Kleber, liegen nach unserer Auffassung öffentlich gröbliches Verharmlosen und massive Triviali-sierung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf der Hand, die im Zusammenhang mit dem Tsunami-Massaker 2004 stehen, durch Darbietung und Verbreitung im Fernsehen und Internet falscher und Opfer verletzender Inhalte.
Über den Bezug auf das Strafgesetzbuch hinaus, verweisen wir hierzu auch auf einschlä-gige EU-Gesetze (EU-Rahmenbeschluss 2008, EU-Richtlinie 2007 und andere), die eine strafrechtliche Ahndung solcher Vergehen regeln. Im unzulässigen Fehlverhalten der Be-schuldigten sehen wir den Beweis für Begünstigung der Täter durch Vorspiegelung falscher bzw. Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen, die einen Irrtum erregen und unterhalten. Diese Untaten, die durch Wort in einer verstoßenden Weise auf systematische öffentliche Herabsetzung der Menschenwürde der Opfer abzielen, sind nur durch die Abhängigkeit staatlicher Medien von ihren institutionellen Geldgebern und politischen Lenkern zu erklären, die Mitschuld an der Herbeiführung der Katastrophe tragen.
5. GENUGTUUNG
Sind wir, Überlebende und Hinterbliebene dieser Katastrophe, wehrlos? Müssen wir uns diesen schäbigen Umgang mit uns und unseren Verstorbenen gefallen lassen? Die Größen unseres Obrichkeits-TVs (Denn was ist dieses durch Zwangsgebühren sprich Kopfsteuer finanzierte Medium anders als ein Staats- und Parteienapparat?) haben es überhaupt nicht nötig, sich mit der für den Staatsapparat unbequemen historischen Wahrheit auseinander-zusetzen und sich mit unbedeutenden Opfern ihres Versagens abzugeben.
Aufgrund des hier vorliegenden kaum reparablen Vertrauensmissbrauchs den antragstel-lenden TV-Abonennten und GEZ-Kunden gegenüber und wegen der von dem beschuldigten Fernsehmoderator im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu erwartenden, unabdingbar gebo-tenen aber leider fehlenden Glaubwürdigkeit sehen wir die Fortsetzung seiner Tätigkeit in der bisherigen Rolle als nicht tragbar und dem deutschen Fernsehzuschauer nicht zumutbar. Unabhängig vom straf- und zivilrechtlichen Rahmen sehen wir daher hier die Notwendigkeit personeller und arbeitsrechtlicher Konsequenzen, die möglicherweise auch den verantwort-lichen ZDF-Chefredaktor und andere Kontrollgremien betreffen müssten.
Mir als Nichtjuristen entzieht sich die Fähigkeit, den Sachverhalt fachjuristisch zu beurteilen. Dies erwarte ich von der Staatsanwaltschaft und vom Gericht. Was ich jedoch mit Hilfe des logisch denkenden Menschenverstandes, mit Vernunft und Rationalität erkennen und mit meinem Gerechtigkeitsempfinden und -verständnis als betroffenes Opfer erwarten kann, ist, dass dieses Ausmaß an sträflichem und skandalträchtige Dilettantismus und die Menschen-würde verletzenden Auftritte von Claus Kleber in Staats- und Massenmedien, auch von der Justiz nicht toleriert werden darf. Wenn Opfer des Holocaust das Recht haben gegenüber den Holocaust-Leugnern sich auf das StGB zu berufen, so meinen wir auch das Recht zu besitzen auf gerichtliche Genugtuung. Wir bestehen auf unserem Recht, dieses inkom-petente und gedankenlos dahinschwätzende TV-Personal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in die Schranken zu weisen und haftbar zu machen für Verunglimpfung des Andenkens unserer gewaltsam Verstorbenen. Wir sehen die Erfüllung des Straftatbestandes als gegeben. Die begangenen Taten sind als grob fahrlässig und als besonders gedanken- und rücksichtslos und in den öffentlich-rechtlichen Medien als unentschuldbar anzusehen. Wir erwarten von den Strafverfolgungsbehörden, dass auf unsere besondere Situation als Opfer dieser Straftat Rücksicht genommen wird.
Durch die Taten der Beschuldigten wurde das Strafverfolgungsinteresse der Allgemeinheit berührt. Bürger der Bundesrepublik Deutschland aus allen Bundesländern haben Tsunami-Opfer zu beklagen. Tausende in Deutschland, das die höchste Anzahl der Opfer unter den Touristen zu beklagen hat, sind von der Katastrophe betroffen. Die Erhebung der Anklage und ihre Zulassung durch das Gericht liegen also im besonderen länderübergreifenden öffentlichen Interesse.
In den ZDF-Sendungen haben die Beklagten bewusst falsche, sprich widerbesseres Wissen in Kenntnis ihrer Unwahrheit, Tatsachenbehauptungen verbreitet, offenbar um den Opfern Schaden zuzufügen. Mit diesen Äußerungen haben sich die Beklagten gegenüber den Antragstellern schadensersatzpflichtig gemacht (§ 823 BGB), denn solche unwahren, gröblich entstellten Behauptungen tatsächlicher Art haben für die Opfer einen Würde verletzenden Charakter, die sie nicht hinzunehmen haben. Das Persönlichkeitsrecht der Opfer (Überlebenden und Hinterbliebenen) und das Andenken der Verstorbenen wurden dadurch grob verletzt. Die Beklagten haben es sofort zu unterlassen, diese falschen Tatsachenbehauptungen über die Tsunami-Katastrophe 2004 zu verbreiten.
Die Beklagten können sich dabei nicht auf den Grundsatz der Meinungsfreiheit berufen, denn es handelt sich hier nicht um Meinungsäußerungen, nicht um als Meinungsäußerung einzustufende subjektive Einschätzungen und Werturteile, nicht also um durch Meinungsfreiheit gedeckte Äußerungen, sondern um justiziable Tatsachenbehauptungen, die einer Beweisführung und Überprüfung auf naturwissenschaftliche Richtigkeit zugänglich sind. Bewusst falsche und persönlichkeitsrechte verletzende Tatsachenbehauptungen dürfen in der Öffentlichkeit und in den Medien, die in Verantwortung stehen, eine wichtige meinungsbildende und meinungsprägende Aufgabe zu erfüllen, nicht geäußert werden. Sie genießen nicht den Schutz der verfassungrechtlichen Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG.
Aus obigen Gründen haben wir (der GTVRG e.V. und ich) - ich in meinem Namen und als Vorsitzender-GTVRG e.V. im Namen des Tsunamiopfer-Vereins GTVRG e.V. - am 26. Januar 2015 mit Bezug auf
- Verletzung der Menschenwürde (Art. 1 GG)
- Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB)
- Angriffs auf die Menschenwürde und Störung des öffentlichen Friedens in einer die Würde der Opfer verletzende Weise (§ 130 StGB)
bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige erstattet und einen Strafantrag gestellt, denn ich sehe mich in meinen Persönlichkeitsrechten betroffen. Ich fühle mich tief verletzt im Andenken an meinen Vater, der bei der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 in Thailand (Phuket) sein Leben verlor. Darüber hinaus fühle ich mich verletzt im Andenken an andere Hunderte Bundesbürger, die an jenem Tag bei dem Tsunami-Massaker ums Leben kamen. Ich beantragte in der Sache staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufzunehmen, die zur Erhebung der Anklage vor dem zuständigen Landgericht führen sollten und erbat durch das Gericht eine Grundsatzentscheidung zu treffen.
Von den Beschuldigten erwarten und fordern wir eine umgehende öffentliche Richtigstellung und eine schriftliche Entschuldigung.
Aufgrund der Schwere des Fehlverhaltens, seiner öffentlichen Relevanz und Tragweite, die gravierende destruktive Langzeitfolgen für die Opfer nach sich zog und weiter entfalten wird, beanspruchen wir darüber hinaus eine angemessene finanzielle Wiedergutmachung.
Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.
www.gtvrg.de