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Sonntag, 3. Juli 2016

SPIEGEL ONLINE: TSUNAMI 2004



20.05.2005
 
Tsunami in Südasien
Noch Wochen später bebte der gesamte Globus

Das gewaltige Erdbeben, das den Tsunami vom 26. Dezember 2004 auslöste, liegt nun beinahe fünf Monate zurück. Erst jetzt zeigen wissenschaftliche Untersuchungen das ganze Ausmaß der Katastrophe: Die gesamte Erde war betroffen. Noch Wochen später bebte der Planet.
Karte der Nachbeben: Seismische Wellen noch Wochen später
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Science
Karte der Nachbeben: Seismische Wellen noch Wochen später




Die Menschheit wird wohl noch viele Jahre brauchen, um den Albtraum zu verdauen. Fast 300.000 Menschen kostete der Tsunami am 26. Dezember 2004 das Leben, bis heute sind große Gebiete in Südasien verwüstet. Erst nach und nach wird nun klar, wie mächtig das Beben, das die Flutwelle auslöste, tatsächlich war. Das Wissenschaftsmagazin "Science" widmet der inzwischen "Sumatra-Andaman-Beben" genannten Katastrophe gleich fünf Artikel - weltweit versuchen Forscher, das Ereignis zu begreifen und Lehren für die Zukunft abzuleiten (Bd. 308, S. 1126 ff.).
Die Veröffentlichungen über das Beben, dessen Stärke von einigen Forschern auf 9,3 auf der Richterskala geschätzt wird, sind Ansammlungen von Superlativen. Die Energie, die freigesetzt wurde, entspricht beispielsweise der einer Bombe mit einer Sprengkraft von 100 Gigatonnen TNT - vergleichbar etwa der Gewalt von sieben Millionen Hiroshima-Bomben. Eine ähnliche Menge Energie wird in den USA in sechs Monaten verbraucht. 30 Kubikkilometer Meerwasser wurden bewegt.

Ausbreitung des Tsunamis im indischen Ozean: Die dunklen Linien stellen die Entfernung von den jeweiligen Beobachtungspunkten dar. Nach diesen Ergebnissen erstreckte sich die Ursprungsregion der Riesenwelle bis etwa 600 bis 800 Kilometer nordwestlich des Epizentrums.



Der Verlauf der Katastrophe: Das Kerngebiet des Tsunamis 30 Minuten nach Beginn des Bebens. Rottöne repräsentieren Wellenberge, Blautöne Wellentäler.




 Eine Stunde nach Beginn der Verwerfung: Weite Teile Nordsumatras sind bereits überflutet.




Eineinalb Stunden nach Beginn des Bebens: Die Riesenwelle nähert sich der Küste von Sri Lanka und erreicht Thailand. Im Zentrum der Wellenberge sinkt der Meeresspiegel stark ab.




Zwei Stunden nach Beginn des Bebens: Die Flut hat Sri Lanka und die Südwestküste Sumatras erreicht.

Der Tsunami erreichte von seinem Ursprungsort vor der Westküste Sumatras aus die Antarktis und beide Küsten Amerikas. Weil sich der Meeresboden im Golf von Bengalen und der Andamanensee dauerhaft gehoben hat, stieg der Meeresspiegel weltweit um einen Zehntelmillimeter an - permanent. "Im Zentimeterbereich blieb kein einziger Punkt auf der Erdoberfläche unberührt", schreibt der amerikanische Geologe Roger Bilham in "Science".
Weitere Beben in 11.000 Kilometern Entfernung
Die seismischen Wellen waren so stark, dass in anderen, vulkanisch aktiven Regionen weitere Erdbeben ausgelöst wurden. Eine Forschergruppe um Michael West von der University of Fairbanks etwa beobachtete, dass am Mount Wrangell in Alaska 14 kleinere lokale Beben ausgelöst wurden, über einen Zeitraum von elf Minuten verteilt. Der Vulkan ist fast 11.000 Kilometer vom Epizentrum des Bebens vor der Küste Sumatras entfernt.
Der Schwarm von Nachbeben in der Katastrophenregion selbst war der energiereichste, der je beobachtet wurde. Mehr als 150 Beben der Stärke fünf und größer ereigneten sich dort Ende Januar innerhalb eines Zeitraums von vier Tagen. Viele Nachbeben erreichten auch Stärken von 6 und mehr auf der Richterskala.
Nicht nur die Gewalt und die Reichweite des Bebens verblüffen die Wissenschaftler - auch der Zeitverlauf ist ungewöhnlich. In den ersten 40 bis 60 Sekunden verlief der Bruch vergleichsweise langsam. Dann geschah etwas, das im Gegensatz zum Verlauf der meisten anderen Erdbeben steht: Die Bruchgeschwindigkeit nahm zu. Vier Minuten lang raste der Riss in der Erde mit drei Kilometern pro Sekunde Richtung Norden - das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 11.000 Stundenkilometern. Weitere sechs Minuten lang lag die Geschwindigkeit bei 2,5 Kilometern pro Sekunde. Das errechneten Charles Ammon von der Pennsylvania State University und ein Team von Kollegen aus Daten, die von Seismographen überall auf der Welt aufgezeichnet wurden.
Langsame seismische Wellen noch Wochen später
Nach der explosiven Anfangsphase reduzierte sich die Bruchgeschwindigkeit, vor allem am nördlichen Ende des Risses. Wenn diese Bewegung nicht langsamer gewesen wäre als die am Rest der 1300 Kilomenter langen Bruchlinie, wären möglicherweise sogar noch verheerendere Tsunamis entstanden, vermutet Roger Bilham. Auch diese langsame Verschiebung - in 30 Minuten gab es nur eine Veränderung von etwa 7 bis 20 Metern - setzte aber eine riesige Menge Energie frei. Die langsamsten seismischen Wellen, die dabei entstanden, wanderten noch Tage später um den Erdball. Nach den Erkenntnissen des Teams um Jeffrey Park von der Yale University waren sogar noch Wochen nach dem 26. Dezember langsame Wellen als Spätfolgen des Bebens zu beobachten.
Die tägliche Bebenvorhersage für Kalifornier
Eine regelrechte Erdbebenvorhersage gibt es ab jetzt für die Einwohner des US-Staates Kalifornien. Eine Gruppe von Seismologen um Matthew Gerstenberger von der U.S. Geological Survey entwickelte den Service und berichtet darüber in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 435, S. 328). Er gibt jeweils für die nächsten 24 Stunden eine Wahrscheinlichkeit an, ob an einem bestimmten Ort ein Erdstoß zu erwarten ist, der ausreichen würde, den Asphalt aufzubrechen und Scheiben zum Zerspringen zu bringen. Dazu werden verschiedene Faktoren miteinander verrechnet, etwa die seismologische Tagesform des San-Andreas-Grabens. Auch kleinere und größere Beben der jüngeren Vergangenheit gehen in die Berechnungen ein.
"Das kann uns aber nicht vorhersagen, wann 'The Big One' kommt', erklärt Lucy Jones, von der U.S. Geological Survey. Das System ist vor allem dann nützlich, wenn bereits ein Beben stattgefunden hat: Kaliforniens Bewohner können dann online überprüfen, wie wahrscheinlich ein Nachbeben in ihrer Nachbarschaft ist.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,356661,00.html

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27.12.2004
 
Tsunami-Forschung
Wie die Monsterwelle vor Sumatra entstand
Im Meer vor Sumatra drückt die indisch-australische Platte auf die eurasische. Am Sonntagmorgen kam es zum Big Bang: Auf mehreren Hundert Kilometern zerbrach der Meeresboden. Riesige Flächen wurden in Sekundenbruchteilen um 10 Meter nach oben gedrückt, kaum vorstellbare Energiemengen freigesetzt.

Grafik: Der Weg einer Tsunami
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Grafik: Der Weg einer Tsunami



Was am Sonntagmorgen in Südostasien geschah, war für Geophysiker das Ergebnis einer ruckartigen Verschiebung von riesigen Gesteinsmassen. Im Meer südlich von Sumatra und dem übrigen Indonesien treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander: Die indisch-australische Platte schiebt sich mit großem Druck unter die eurasische. Dies geschieht nicht kontinuierlich, sondern ruckartig. Jeden Ruck registrieren Seismographen als Erdbeben, mal kaum merklich, mal mit katastrophalen Auswirkungen.
Am Sonntag war es nicht nur ein kleiner Ruck, der die Zeiger der Messgeräte erschütterte: Auf einen Schlag kam es zu einem Plattenbruch auf 500 Kilometer Länge, schätzt Birger Lühr, Erdbebenexperte am Geoforschungszentrum Potsdam. Nur so könne das gewaltige Seebeben der Stärke 8,9 erklärt werden. Durch Nachbeben habe der Bruch insgesamt eine Länge von 1000 Kilometern erreicht, meint der Geophysiker.
Dabei wird schlagartig eine kaum vorstellbare Energiemenge freigesetzt. Am Sonntag entsprach sie, so Klaus-Peter Hinzen von der Erdbebenwarte der Universität Köln, dem gesamte Energieverbrauch der USA in einem Jahr. Der Potsdamer Forscher Lühr schätzt, dass der Meeresboden schlagartig um etwa zehn Meter nach oben geschossen ist. Was dann passierte, erklärt Lühr mit einem kleinen Experiment in der Badewanne: "Wenn man ein Brett im Wasser schnell nach oben bewegt, steigt der Wasserspiegel darüber kurz an und eine Welle entsteht."
Ein Erdbeben-Bruch sei keine Punktquelle, wie bei einer Atombombenexplosion. "Wir haben immer eine Fläche", erklärt Lühr im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Wie schnell sich die dadurch erzeugte Welle bewegt, hängt von der Wassertiefe ab. Vor Sumatra erreichte die Welle rund 700 Stundenkilometer, beinahe so schnell wie ein Verkehrsflugzeug. Wissenschaftler haben auch schon 900 km/h schnelle Tsunamis beobachtet.
Südindische Stadt Madras: Tsunami 700 km/h schnell
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REUTERS
Südindische Stadt Madras: Tsunami 700 km/h schnell


Auf hoher See bleibt die Wellenenergie meist unbemerkt, ihre Höhe beträgt oft wenige Dezimeter. Erst wenn die Dünung in flachem Gewässer abgebremst wird, bäumt sie sich zu einer zerstörerischen Wand aus Wasser auf. Übersetzt heißt die japanische Wortkombination "Tsu-nami" deshalb "Hafen-Welle".
Genau genommen fließt dabei kein Wasser wie in einem Fluss; lediglich die Energie wird weitergeleitet, indem ein Wassermolekül an das nächste stößt. Rund 80 Prozent aller Monsterwellen suchen den Pazifischen Ozean heim.
Die meisten Tsunamis entstehen durch Unterwasserbeben, aber auch Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge können Monsterwellen hervorrufen. Nicht nur Südostasien und die Pazifikregion, auch Europa ist von Tsunamis bedroht, wenn auch weniger stark. 1755 starben 60.000 Bewohner Lissabons, als sie nach einem Erdbeben an das Tejoufer flüchteten und dort von einer riesigen Welle überrascht wurden.

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08.02.2005
Tsunami-Katastrophe
Beben war dreimal stärker als vermutet
Das Erdbeben auf Sumatra und die folgende Flutwelle haben am 26. Dezember mindestens 240.000 Menschen getötet. Wie enorm die Erschütterung wirklich war, stellt sich erst langsam heraus. Geologen korrigierten jetzt die Bebenstärke nach oben.
Trümmer auf Sumatra: Beben war viel stärker als erst vermutet
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AP
Trümmer auf Sumatra: Beben war viel stärker als erst vermutet



Die von zwei US-Forschern geforderte Korrektur von 9 auf 9,3 auf der Richterskala scheint nicht viel auszumachen. Tatsächlich bedeute dies aber, dass das Beben dreimal so stark gewesen sei, wie bisher vermutet, schreibt der Geologe Seth Stein von der Northwestern University auf seiner Website. Die Richterskala ist eine sogenannte logarithmische Skala, eine Steigerung um einen ganzen Punkt würde ein rund 30fach stärkeres Beben bedeuten.
Mit einer Magnitude von 9,3 wäre das Sumatra-Beben das zweitstärkste seit Beginn der seismischen Messungen vor etwa 100 Jahren. Gewaltiger war nur ein Beben vor der Küste Chiles im Jahr 1960. Das erreichte 9,5 auf der Richterskala. 1964 wurde noch ein Beben von 9,2 im Prince-William-Sund in Alaska registriert. Die Richterskala ist zwar theoretisch nach oben offen, aber ein Beben von mehr als 9,5 gilt als beinahe unmöglich. Das Gestein der Erdkruste kann die dafür nötige Energie nicht speichern.
Seth Stein und und sein Forscher-Kollege Emile Okal sprachen sich für die Korrektur des Messwertes auf 9,3 aus, nachdem sie Seismografen-Aufzeichnungen aus der ganzen Welt analysiert hatten. "Die ursprünglichen Berechnungen mit dem Ergebnis 9 zogen nicht das in Betracht, was wir Slow Slip nennen, ein langsames Rutschen", sagte Stein. "Die zusätzliche Energie, die bei dem Slow Slip entlang der 1200 Kilometer langen Grabenzone frei wurde, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Tsunami."
Alle Energie ist frei geworden
Diese Ergebnisse sind vor allem für Indien und Sri Lanka interessant. "Die großen Tsunami-Amplituden, die in Sri Lanka und Indien auftraten, entstanden durch Risse im nördlichen Segment der Bruchzone vor Sumatra, dem Bereich des Slow Slip", sagte Tsunami-Experte Okal.
Die Wissenschaftler geben nun vorsichtige Entwarnung. Durch das enorm starke Beben sei ein Großteil der tektonischen Spannung in der Grabenzone vor Sumatra frei geworden. Deshalb wäre ein ähnlich starkes Beben in näherer Zukunft unwahrscheinlich. Schwächere Beben und lokale Tsunamis könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Stein und Okal haben für ihre Berechnung die Nachschwingungen des gesamten Planeten gemessen. "Dies sind ultra lange Vibrationen, die die Erde noch für Tage und Wochen nach einem so starken Beben klingeln lassen wie eine Glocke (oder genauer, klappern lassen wie eine Mülltonne)", schreibt Stein auf seiner Website. Diesen Messweg für die Bebenstärke hatten Stein, Okal und Robert Geller, der jetzt an der University of Tokio lehrt, schon vor fast 30 Jahren entwickelt. Doch erst das Beben von Sumatra war stark genug, um die Methode zu überprüfen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/grossbild-340769-425075.html

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10.02.2005
Seebeben in Asien
Der Crash der Kontinentalplatten
Aufnahmen des zerfurchten Meeresbodens vor Sumatra lassen die gewaltigen Kräfte ahnen, die den verheerenden Tsunami auslösten. Bei der plötzlichen Bewegung der tektonischen Platten wurden Felsbrocken mit 160 Stundenkilometern über den Meeresgrund gefegt.
Die Bilder, die das britische Marineschiff "HMS Scott" vom Meeresboden 60 Seemeilen vor Sumatra machte, zeigen eine bizarre, von den Kräften der Natur gezeichnete Landschaft. Mit dem hochauflösenden Sonar scannte die Besatzung des Aufklärungsschiffes den Ozeangrund an der Stelle, wo Indische und Eurasische Platte aufeinanderstoßen.
Am Computer entstanden daraus beeindruckende 3D-Modelle der Zone, an der der verheerende Tsunami ausgelöst wurde. Zu erkennen sind schroffe Bergketten, die teils von tiefen Furchen gezeichnet sind.
3D-Modell der Crashzone: "Aufregend wie die Fotos von Titan"

Der Meeresboden nach dem Beben
Klicken Sie auf das Bild, um die Fotostrecke zu starten.



3D-Modell der Crashzone


Starke Veränderungen: Das Seebeben hat mehrere 100 Meter hohe und 200 Meter lange Erdrutsche ausgelöst (rechter Bildrand). Hinzu kommen neue, hunderte Meter lange Risse im Meeresboden. Das Gebiet auf dem Bild ist etwa 40 Kilometer breit.

Narben im Gestein: In den drei Canyons in der linken Bildhälfte sind deutliche Spuren großer Erdrutsche zu sehen

Durchgerüttelter Meeresboden: Auf dem Plateau in der linken Bildhälfte sind ebenfalls Spuren eines Erdrutsches zu sehen. Der Ausschnitt zeigt ein Gebiet von 25 Kilometern Länge.

Aktive Region: Dieses Bild der Royal Navy zeigt ein Gebiet von Canyons mit Anzeichen starker Erdbewegungen.

Gigantische, kilometergroße Felsbrocken seien bis zu elf Kilometer weit über den Meersgrund geschleudert worden, berichteten die britischen Forscher. Die Brocken hätten Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreicht.
Mit ihren Sonaraufnahmen gelang es den Forschern erstmals, kurz nach einem verheerenden Seebeben den Meeresgrund neu zu kartieren. Das Beben erreichte eine Stärke von 9,0 auf der Richterskala, US-Forscher glauben inzwischen, dass es sogar die Stärke von 9,3 erreicht haben könnte. Der ausgelöste Tsunami tötete weit über 200.000 Menschen.
"HMS Scott": Daten sollen beim Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems helfen
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Royal Navy
"HMS Scott": Daten sollen beim Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems helfen



Auf den 3D-Bildern ist die ebene Indische Platte gut zu erkennen, die sich unter die Eurasische schiebt. Die Platten seien zusammengestoßen und wie ein Teppich zerknüllt worden, sagte Commander Steve Malcolm, Captain der "HMS Scott". Die Eurasische Platte habe sich plötzlich um rund 20 Meter nach oben bewegt. Dadurch sei die darüber befindliche Wassersäule ebenfalls gehoben worden - Resultat war die verheerende Flutwelle, die anschließend auf die Küsten Südostasiens und Afrikas zuraste.
"Wissenschaftlich gesehen sind die Aufnahmen nicht weniger aufregend und bedeutend als die Fotos von Titan, die wir zuletzt gesehen haben", sagte Captain Ian Turner. Die Unterwasserlandschaft sei "monumental" verändert worden. "Es ist beeindruckend, den Grad der Veränderung zu sehen." Ein sehr großes Gebiet sei vom Seebeben verformt worden.
An Bord der "HMS Scott" fuhren neben der Stammbesatzung auch Wissenschaftler des British Geological Survey mit. Indonesien hatte die Fahrt vor seiner Küste genehmigt.

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