Powered By Blogger

Montag, 27. Juni 2016

KLAR ZUM HAFENGEBURTSTAG!



11. Mai 2008

Bürgermeister Ole von Beust

***
Hamburgische Bürgerschaft

***
Flottenkommando
Presse- und Informationszentrum

*****

Hafengeburtstag Hamburg 2008


Hamburger Hafengeburtstag: Jahr für Jahr und immer wieder ein Volksfest für Säufer und wenn es klappt Mekka für Schiffs-Fotografen bei Mallorca-Wetter. Vier Tage lang feiert Hamburg seine Abkehr von der über 800 Jahre alten maritimen Tradition. Denn nichts, fast gar nichts mehr erinnert an diese Tradition einen Hamburger-Besucher.

Da sieht er in dieser historischen, früher durch und durch maritim geprägten Stadt primitive chaotische Allerwelts-Schrott-Architektur aus Glas-Stahl-Beton, meist gleich neben historischen Gebäuden in die Welt gesetzt, die überall das historische Stadtbild verschandelt. Nirgends sonst wird er soviel architektonischen Müll wie in Hamburg finden. Da weiß der Besucher gleich mit welchen Wirten er in dieser vom Geist vergessenen und längst verlassen Stadt zu tun hat: mit Architekturbanausen, die den öffentlichen Raum bereits ruiniert haben und städtebaulich munter weiter an Hamburgs Untergang werkeln. Dieser ist unter diesen Umständen vorprogrammiert. Hamburg war schließlich schon immer eine Stadt, wo die hier ansässigen Kaufleute Geld verdienten und ausschließlich an Geld verdienen dachten. Dabei hatten sie ja verständlicherweise keine Zeit, sich geistig fortzubilden. Heute noch mehr als damals.

Da sieht er die Binnenalster, das repräsentativste Stück Hamburgs, wo seit Jahren ohne Ende, Sinn und Verstand gebaggert und Geld öffentlich haufenweise verbrannt wird, wie das eine bauliche Overkill nach dem anderen umgesetzt wird. Spätestens dann weiß der Besucher, endlich bin ich bei den architektonischen Analphabeten angekommen und in der „schönsten Stadt der Welt“ zu Gast. Auf diese offizielle Stadtstaatpropaganda wäre auch unser Propagandaminister Dr. Goebbels richtig stolz gewesen, wenn er gewusst hätte, welch gelehrige Nachfolger er in Hamburg Jahrzehnte später finden würde. „Was wäre unsere Bewegung ohne Propaganda geworden?“, fragte einmal Goebbels. Was wäre die Marke Hamburg heute bedeuten, wenn sie ohne die Hamburger PR-Techniker in Politik und Medien einfach sich selbst, der inneren Überzeugungskraft, überlassen wäre, ohne die täglich laut trommelnden und stumpfsinnigen Salven dieser Gehirnwäsche.

Da sieht, hört und riecht der Besucher die stinkende Blechlawine, die tagein tagaus durch die Stadt rollt, sich durch die Innenstadt quält und die Luft verpestet. Seine Bewohner versuchen nach Luft zu schnappen, wie an den Strand geworfene Fische – vergeblich. Sie ersticken in Abgasen des alles erdrückenden Autoverkehrs, der ähnliche Düfte absondert, wie eine rauchende Müllkippe.

Da sieht er Stümpfe von abgesägten kerngesunden Bäumen, die auf das umweltfeindliche Wirken der städtischen hirnlosen Verwalter zurückzuführen sind. Und jedes Jahr massenweise gefallene Bäume, die in dieser grauen, entlaubten, naturfeindlichen Stadt im Wege von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zur Naturvernichtung- zum Opfer menschlicher Dummheit fielen. Dummheit bekommt der Stadtbesucher gratis und in rauen Mengen zu seinem Besuch, ohne dafür extra bezahlen zu müssen. Das alte Hamburger Gesetz sah noch entlang jeder Straße Bäume vor. Längst wurde dieses Gesetz in der abriß- und baumfreien Hansestadt zum unnötigen, nicht zeitgemäßen Überbleibsel der Vergangenheit erklärt und als Ballast über Bord geworfen.

Da sieht er diese Massen von Bettlern und Pennern an jeder Ecke, die sich im Dreck wälzen auf den Bürgersteigen, unter den Brücken, in den Parks, an den Einkaufszentren und sonst fast überall zu sehen sind und dort saufen, betteln und auf dem Boden zusammen mit Hunden schlafen, und wundert sich dann nicht mehr, weil dies bekanntlich nur in einer Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland möglich ist. Aus der Tagespresse erfährt er auch noch jeden Tag von der sozialen Verantwortung der Politiker, die sich diese angeblich auf ihre Fahnen geschrieben haben sollten und von Corporate Social Responsibility (zu Deutsch: Unternehmenssozialverantwortung oder auch unternehmerische Sozialverantwortung) abgekürzt zum handlich-kompakten CSR, was als Modewort neulich in den Verlautbarungen unserer wohlernährten Unternehmer Runde macht. Kaum ein Schritt in dieser Stadt ist mehr möglich, ohne dass der Besucher von Bettlern belästigt wird: in den Bahnen, auf der Straße, überall dort, wo sich Menschen versammeln. Man fühlt sich unter diesen Umständen in dieser Stadt wahrlich nicht einsam.

Da sieht er überall auf Schritt und Tritt taumelnde Betrunkene mit Flaschen und Dosen in der Hand und weiß nun: – nirgendwo in der ganzen Welt werde er ein ähnliches Bild wieder sehen können. Dies ist in Hamburg wirklich einmalig.

Da sieht er die Berge von Müll, die aus den überfüllten Müllbehältern quellen, die überall mit Graffitis verschmierten Wände aus Protest gegen die grausame Zubetonierung und Verhässlichung der Stadt mit den primitivsten Erzeugnissen des menschlichen Geistes.

Da schaut er auf historische Karten, dreht sich um und sieht vor seinem geistigen Auge die längst zugeschütteten und zugebauten Fleete dieser ehemals maritimen Stadt, geht ein paar Schritte weiter und sieht das schmutzige Wasser und den ganzen Dreck, der in den Kanälen und Wasserflächen schwimmt, die noch übrig geblieben sind. Da sucht er vergeblich nach schiffbaren Verbindungen zur Elbe und schließlich zum Meer – längst sind sie gekappt worden. Die einzige Verbindung der Hansestadt Hamburg zum offenen Meer ist sein profitabler Hafen, wo Container aus der ganzen Welt ankommen und mit fernöstlichen Waren unseren Markt überschwemmen. Profito, Profito, nichts ist im Leben außer Profito wirklich wichtig. Stolz, richtig stolz sind Hamburger Politiker darauf, dass Moneten aus dem Hafenumschlag die Staatskasse füllen. So können sie diese in ihre neuen hässlichen Glaspaläste investieren, um die Stadtpanorama zu verunstalten und die Stadtbesucher nach einem solchen ästhetischen Genuss aus der Stadt zu vertreiben – auf Nimmerwiedersehen; so auch aus der Hafen City, einem direkt neben der historischen Speicherstadt neu platzierten Haufen von Primitivbauten in Reih und Glied. Architektonische Steinzeit. Was ist nach all den Jahren der Ökologiebewegung in den Holzköpfen der Stadtväter noch übrig geblieben? NICHTS!“, denkt sich er und kehrt – ob als Privatmann, ob als Unternehmer – dieser sinn- und geistfreien Stadt nun endgültig den Rücken. Dass Unternehmen diese Stadt meiden oder in Scharen verlassen, hörte er schon seit Jahrzehnten. Kein Wunder, wenn die Regierenden nichts im Kopf haben außer Spreu, Ungebildetheit, Nichtstun und Parteigezänk.

Da sieht er die versifften Sitze in den Stadt- und U-Bahnen (auf denen die Hamburger Olympia-Besucher in spe aus der ganzen Welt sitzen sollten... oder lieber doch nicht: Aus der Olympia-Traum!) und später dann den Hamburgs elegenten Bürgermeister am Rathaus, der seine hochglanzlackierte Karosse verlässt, um sich in sein aufgeräumtes Rathaus-Büro und dann noch zum Empfang im feinen Überseeclub der allerfeinsten Hamburger Millionäre zu begeben... nur dorthin und nirgendwo sonst, um sich in dieser Stadt umzusehen, wie zum Beispiel seine Bürger in den wenig vorzeigbaren Vierteln wohnen und leben und wie sie jeden Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln befördert werden. Und nun weiß der Hamburger-Besucher sofort: nichts sei bürgerfremderes als das soziale Engagement dieses Bürgermeisters. 

Zum Schluss findet er noch ein Flugblatt über die von Bürgern begehrten Volksentscheiden… Volksbegehren?... Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen?... Fehlanzeige! Abgelehnt! – Demokratie ist in Hamburg – wie in Deutschland übrigens auch – nicht gefragt und nicht zu Hause. Die Dummköpfe aus der Politik wissen alles beser und haben für alles die beste Lösung. Die Ergebnisse sieht man überall auf Schritt und Tritt. "Gesellschaftliche Probleme werden aus der Gesellschaft gelöst. Die Entwicklung der Gesellschaft kommt aus dem Menschen." - so im Wortlaut der Regisseur des Schmierstücks namens 'Metropole Hamburg - Wachsende Stadt' Freiherr von Beust.

Da denkt der Besucher noch kurz nach und erinnert sich plötzlich ganz gut an die eiskalten Dezembertage des Jahres 2004, als den in Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel gelandeten Tsunami-Opfern nur der eiskalte steife Wind ins Gesicht blies. Angesprochen, begrüßt und half ihnen damals in Hamburg niemand. Niemand hat sie gefragt, ob sie Hilfe bräuchten. Täter werden zu Medienstars – Opfer zur vergessenen und verhöhnten Menschenmasse, so war das in Deutschland schon immer, so ist das auch und besonders in kaltem Hamburg geblieben. Dann ließ der gleiche rhetorisch glänzende Bürgermeister sich von großen Worten der Humanität und Hilfsbereitschaft in seiner Gedenkrede inspirieren und mitreißen und veranlasste die Flaggen auf halbmast zu setzen, als Zeichen der erzwungenen und gespielten Trauer. Ansonsten tat er samt seiner Regierung und zusammen mit von seiner Partei beherrschten Bürgerschaft für die eigenen deutschen Tsunami-Opfer GAR NICHTS. Seitdem spricht man in der Welt von sog. „Hamburger Hilfsbereitschaft“ und man blickt auf die maritime Tradition zurück, wo Hilfe in Not auf See schon immer, noch lange bevor dies zum juristischen Imperativ des internationalen Seerechts geworden ist, unter den Seeleuten ein moralischer Imperativ des Handelns gewesen war… aber leider nicht mehr ist. In Hamburg, wo die Barbaren regieren, bei seinem regierenden Bürgermeister und bei den sonstigen Politikern und Verantwortlichen endet diese Tradition abrupt und endgültig und zwar nicht nur in dieser sondern auch in jeder Hinsicht.

Somit: Willkommen in Hamburg zum Hafengeburtstag, in der „schönsten Stadt der Welt“. Auch unsere bummelige Marine ist mit ihrer übel nach Abgasen stinkenden Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ und mit anderen Schiffen zu allem Überfluss auch noch da. Freizeitkapitäne und Bummelanten wieder Mal auf Vergnügungstour, wie damals im Indischen Ozean. Diesmal protzen sie mit ihrer geballten Technik, laden die Bevölkerung in der Aktion „Open Ship“ pro forma an Bord ein und gaukeln dem Publikum vor, dass sie mit ihrer milliardenteuren Hightech zur See für seine Sicherheit da und überhaupt zu gebrauchen sind. Vielleicht zum „Boarding“ - einer modernen humanen und verständnis-vollen Form des Enterns – mehr aber nicht… Dabei werden bekanntlich die barfüssigen Fischer mit ihren Holzdhaus im Indischen Ozean von unseren bis an die Zähne bewaffneten Marinesoldaten belästigt und höfflichst gebeten, zwecks routinemäßiger Überprüfung der Fracht und Begründung der eigenen Daseinsberechtigung an Bord kommen zu dürfen. Ist diese Erlaubnis nicht vorhanden, weigern sich unsere barfüssigen Gegner unsere blauen Jungs an Bord kommen zu lassen, drehen unsere Komiker auf Kaffeefahrt, sprich unsere teuer aus Steuermitteln bezahlten Helden ab. Danach dekorieren sie sich gegenseitig mit Verdienstorden, besaufen sich und lassen in den Presseerklärungen verlauten, dass sie den Weltfrieden wieder einmal gerettet hätten, und dass die Sicherheit der Nation zu gewährleisten ohne sie ganz und gar nicht möglich gewesen wäre. Welch eine Täuschung! Welch ein Irrtum! Welch eine Propagandalüge! Welch eine Blamage! Am 26. Dezember 2004 schipperten sie als die leitende Marineeinheit an der Spitze eines internationalen Schiffsverbandes im Indischen Ozean und bequemten sich nicht, eine Warnung über den drohenden Tsunami in den Äther auszusenden. Über 550 deutsche Bürger verloren infolge dieser kriminellen Fahrlässigkeit ihr Leben. Und nach dem Massaker hielt niemand von unserer Marine - auch nicht beim Flottenkommando Glücksburg und bei den sonstigen lumpigen Befehlshabern unserer nicht dienstbereiten Streitkräfte - und von den hohen lausigen Chargen des Verteidigungsministeriums für richtig und notwendig, diese Vorgänge aufzuarbeiten, die Untersuchungsergebnisse der Öffentlichkeit vorzulegen und alle Konsequenzen daraus zu ziehen.

Und nun kapiert der Besucher endlich, warum die Fregatte gerade in Hamburg den Anker warf, genau genommen an der Überseebrücke festmachte. Nur scheinbar überflüssig und zufällig. Denn eines ist ihm nach der Tsunami-Katastrophe klar geworden:

Dieselbe Art der Hilfsbereitschaft, dieselben hohen Werte der Humanität und Pflichterfüllung verbindet die traditionsbewusste und hilfsbereite Deutsche Marine, die Besatzung ihrer stolzen Fregatte <Mecklenburg-Vorpommern> mit den ebenso traditionsbewussten und von Pflichtbewusstsein erfüllten Politikern, die die Freie und Hansestadt Hamburg bevölkern.

An dieser unten abgebildeten Pissstelle darf sich jeder Besucher des Hamburger Hafengeburtstags mit voller Blase erleichtern. Aus Ermangelung öffentlicher Toiletten in dieser Stadt und aus sonstigen klar ersichtlichen Gründen. Kommen auch Sie zum Hafengeburtstag. Besuchen Sie "die schönste Stadt der Welt" und besaufen Sie sich! Der beigefügte Stadtplan erleichtert Ihnen die Suche. Nun wissen Sie, wo Sie Ihre gut gefüllte Blase entleeren können.

Übrigens: Die F 218 soll die Einlaufparade anführen, wie die Presse berichtet. Nichts Außergewöhnliches, besonders in Deutschland, wo nicht die Kompetenz sondern das Parteibuch entscheidet. Daher sind bei uns in der Regel Flaschen, Nieten und Versager an der Spitze. Und der Ex-Verteidigungsminister Struck, die Verkörperung einer Pfeife an sich, politisch hauptverantwortlich in seinem Ressort für sein Totalversagen und somit mitverantwortlich für das menschliche Tsunami-Desaster, sonnt sich immer noch in politischem und medialem Rampenlicht und erteilt allen anderen gute Benimm-Dich-Ratschläge.

In diesem Sinne, auf einen gelungenen Hafengeburtstag 2008! Prost!

Ihr bereits besoffener Besucherbetreuer

Jerzy Chojnowski
Chairman-GTVRG e.V.

PS: Anbei ein paar Bilder von dem stahlgrauen Kasten unserer Bummelanten zu See,  die im Rahmen der Operation Erholsame Ferien (OEF) am Horn von Afrika am 26. Dezember 2004 ihren üblichen Weihnachtssuff pflegten. Als Bierleichen konnten sie damals freilich nicht auf der Hut sein. Sie konnten weder für die eigene Sicherheit sorgen noch für die Sicherheit der Schiffahrt noch für die Sicherheit des deutschen dummen Steuerzahlers, der diese untätige Bande im Dauersuff am Leben hält und durchfüttert in der gänzlich falschen Annahme, jene Lakaien des Todes würden bei Lebensgefahr in Verzug für seine Sicherheit etwas tun. Welch eine todbringende Illusion!


  ************************************************ 
GERMAN TSUNAMI VICTIMS RESPONSE GROUP
WORKING TO PREVENT MAN-MADE DISASTERS
Anyone can contribute. Donate and help our association.
 
Account for Donations:
IBAN: DE74 2007 0021 3892 00, BIC: DEUTDEDBHAM
******************************************************
 
























*****

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen