3)
Die Bundesregierung unter meiner Führerschaft hat es bei
Überlegungen zur Causa Böhmermann
zum Vergleich einen anderen Fall (Fall Kleber) durchleuchtet und zu
ihrer Entscheidungsfindung herangezogen. Dieser ereignete sich am
selben Tatort (Mainz), in meinem Staatsfernsehen (ZDF), im
Dezember 2014. Damals am 22. und am 23. Dezember 2014 hat der
ZDF-Starmoderator, Claus Kleber, der an jenen Tagen das „ZDF heute
journal“ moderierte, vor dem zehnten Jahrestag der
Tsunami-Katastrophe 2004 über diese derart falsch, bewusst unrichtig
und opferverletzend berichtet, als ob sie im „Pazifischen Ozean“
stattgefunden hätte und nicht dort, wo sie tatsächlich stattfand,
nämlich an den Küsten des Indischen Ozeans. Opfer und
Hinterbliebene des Desasters haben daraufhin im Januar 2015 gegen das
ZDF und seinen Moderator Claus Kleber Strafanzeige und Strafantrag
wegen Verletzung der Menschenwürde, Verunglimpfung des Andenken
Verstorbener und Angriff auf die Menschenwürde in einer die Würde
der Opfer verletzender Weise bei der zuständigen Staatsanwaltschaft
Mainz gestellt. Dem Moderator konnten dabei nicht nur evidente
Falschaussagen
vorgeworfen sondern auch Böswilligkeit
gegenüber den Opfern zur Last gelegt werden: Er hat nämlich
dieselbe Sendung am Tag der Katastrophe am 26. Dezember 2004
moderiert und über sie berichtet. Die gemessen an Opferzahl (über
550 Todesopfer) folgenschwerste nationale Katastrophe Deutschlands
der Nachkriegszeit wurde ansonsten in allen Medien in Deutschland und
weltweit wochenlang nach dem Massaker kommentiert und dann immer
wieder thematisiert. Ein kleiner entschuldbarer Irrtum in der
mehrfach falschen, irreführenden und opferverletzenden
Berichterstattung konnte also ausgeschlossen werden. Dennoch
ist es regelmäßig nicht die Aufgabe der Bundesregierung (auch und
insbesondere nicht unter meiner christlich-demokratischen
Führerschaft), die Opfer (und schon gar nicht die eigenen Opfer) in
Schutz zu nehmen, ihnen gegenüber Solidarität zu bekunden,
Unterstützung anzubieten und Gerechtigkeit walten zu lassen. Als
Weihnachten 2004 Hunderte unschuldige ahnungslose deutsche Bürger in
Südostasien dem gewaltsamen und grausamen Tod zum Opfer fielen, ließ
dies mich also wie auch alle anderen Politiker ohne Moral völlig
kalt. Sogar dann, als sich sehr bald herausstellte, dass diese
hausgemachte Katastrophe nur deshalb ihren Lauf nehmen konnte, weil
alle Verantwortlichen bei den zuständigen Amts- und Dienststellen
und sonstigen katastrophenschutzrelevanten Einrichtungen (Hörfunk
und Fernsehen inklusive) sich im Tiefschlaf, im Weihnachtsurlaub oder
im Weihnachtssuff befanden – jedenfalls allesamt nicht
dienstbereit(!) Das war Grund genug für mich, die Regierung, das
Parlament, die Justiz und andere Behörden, um das kriminelle
Versagen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit komplett zu
vertuschen und aus dem kollektiven Gedächtnis der Nation zu tilgen.
Und so habe ich von den über 550 Getöteten Bundesbürgern beim
Tsunami-Massaker 2004, die am 26. Dezember 2004 deshalb getötet
wurden, weil keine Sau in Deutschland den Finger rührte, um sie vor
der tödlichen Gefahr zu warnen, bis heute nicht einmal Notiz
genommen. Der übrige politische Abschaum dieser Republik quer durch
alle Systemparteien behandelte die Opfer dieses menschengemachten
Desasters ebenfalls wie Luft und sorgte dafür, dass die Namen der
Opfer unter Verschluss blieben und die Überlebenden wie die
Hinterbliebenen ohne jegliche Hilfe dem Schicksal überlassen wurden.
Von dem deutschen Spendenvolumen an die Tsunami-Opfer in Höhe von
670 Millionen
Euro und den von der Regierung Schröder zugesagten 500
Millionen Euro Spendenhilfe für die
Opfer des Desasters erhielten die deutschen Überlebenden und
Hinterbliebenen keinen einzigen Cent. Was von dieser riesigen Summe
nicht im großen Stil verschwendet, missbraucht, zweckentfremdet und
veruntreut wurde, teilten sich die betroffenen fremden Asiaten und
die heimischen Akteure der sog. humanitären Hilfe unter sich:
Betrüger des Hilfsgewerbes und der Nächstenliebeindustrie. Allein
die ‚Ärzte ohne Grenzen’ haben über 100 Mio. Euro an
Tsunami-Spenden zweckentfremdet. Doch
für unseren Berliner Saustall war dies normal und akzeptabel, dieser
monströse Spendenmissbrauch, der vom DRK und all den anderen betrieben wurde, denn alle zusammen bilden ein Spinnennetz, das mit
dem Staatsapparat aufs Engste verflochten ist. Mich hat das also (weil es sich wie gesagt um einen bis in die Knochen korrupten politischen Schweinestall handelt) auch nicht weiter irritiert. Nicht
einmal die Hunderten von Milliarden, die unsere Banken ein paar Jahre
später an den Weltbörsen verjubelten und ebenso wenig jene
Betrugsinstitute, die im großen Stil kriminell betrügerisch
weltweit agierten, die das Finanzsystem an den Rand des
Zusammenbruchs und Staatsbankrotts brachten und die schließlich vom
Steuerzahler gerettet werden mussten. Millionen von Bundesbürgern
wurden durch diese perversen Hunde um ihre Ersparnisse gebracht.
Niemand von diesen Betrügern musste dafür büßen. Dafür habe ich
schon gesorgt. Ich habe sie alle in Schutz genommen, weil mein
Staatsapparat mit ihnen in mafiös-harmonischer Symbiose
zusammenlebt. Dieser kriminellen Logik des Unrechtstaates und seiner
Amoral folgend hat die Bundesregierung unter meiner Leitung damals
ihre regierungstreuen Diener, den Moderator Kleber und das ZDF, in
Schutz genommen und es nicht erlaubt, dass sich ihre Opfer bei der
durch meine Regierung und ihre nachgeordneten Behörden
staatsgelenkten Justiz durchsetzen. Das staatliche Medienkartell
betrachte ich als einen Bestandteil meines Machtkartells. Da wäscht
eine Hand die andere und erlaubt es nicht, dass irgendeinem ein Haar
gekrümmt wird. In allen solchen Fällen gilt
nämlich bei uns das Opportunitätsprinzip (sprich der offene
Rechtsbruch) und nicht das Legalitätsprinzip. Hinzu kommt das
konstitutive Merkmal meiner Amoral, das sich dadurch manifestiert,
dass nach einem Staatsversagen seine Opfer regelmäßig nicht
einmal mit einem einzigen Penny der Opferhilfe beschert werden, und
dass die Wahrheit frevelhaft routinemäßig vergewaltigt und zum nächsten Opfer des
Staatsversagens wird. Dabei wird die Öffentlichkeit von meiner
Lügenpresse stets mit haushohen Lügen über die angebliche
„Naturkatastrophe“ abgespeist (Stichwort: Tsunami-Massaker 2004),
obgleich evidente Beweise kriminelle Fahrlässigkeit als den die
Katastrophe kausal auslösenden Faktor identifizieren. Es steht nicht
in der Tradition des deutschen Obrigkeitsstaates und es ist auch
nicht seine moralische Verpflichtung, sich um die eigenen in Not und
Elend geratenen Bürger und Opfer zu kümmern. Das haben das
Tsunami-Desaster 2004 und seine Folgen mehr als deutlich vor Augen
geführt.
4)
Die
Bundesregierung unter meiner Führerschaft hat das Handlungsmuster
und die Prioritätensetzung ihrer Vorgänger im Amt erkannt: Ihr
Herzanliegen war es ja immer wieder, die Verbrecher beider deutscher
Diktaturen in Schutz zu nehmen, sie - nach dem Fall des Regimes -
wieder in Lohn und Brot zu bringen und privilegiert zu behandeln. Um
ihre Opfer kümmerte sich niemand, denn um alle kann sich der Staat
nicht kümmern. Seine Schutzverpflichtung gilt nur den Tätern
niemals den Opfern. Vor mehr als zehn Jahren habe ich zwar was
anderes gesagt und den Wählern versprochen --- aber was kümmert
mich mein Geschwätz von gestern: versprochen und... nach der
Machtergreifung... gebrochen. Die Aufgabe der Regierung ist es
nämlich generell, die Täter zu schützen und sie zu unterstützen:
Täterrecht
vor Opferrecht, Täterschutz vor Opferschutz, Solidarität mit den
Tätern, Verachtung für die Opfer
– das ist auch die
Devise meiner, Merkelschen, marxistisch-leninistisch-mafiaartiger
Amoral. Nichts ist mir widerlicher als Solidarität der
Bundesregierung gegenüber den eigenen Opfern, Schwachen, Armen und
Bedürftigen zu zeigen und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen. Mehr
als 1,5 Millionen deutsche Kinder leben in bitterer Armut, viele von
ihnen werden regelmäßig misshandelt, missbraucht, manche sogar
getötet. Dafür gibt es aber keine Hilfsprogramme der
Bundesregierung und es wird diese auch nicht geben. Es sind
schließlich nicht meine Kinder; selber habe ich keine. Wenn ich mich
recht erinnere, sagte einmal der dicke Siggi (der Topmanager der PSG,
Partei Sozialer Gerechtigkeit) zu mir: Was
dir an deinem dicken christlich-demokratischen Arsch glatt
vorbeigeht, dürfte mir erst recht an meinem noch dickeren
sozial-demokratischen Arsch vorbeigehen.
Recht hatte er. Denn ich bestimme in meinem Spitzenamt die Richtung
und das Tempo der Politik, sprich die Prioritätensetzung und die Art des
Am-Arsch-Vorbeigehens. Alles, was mich an diesem Thema interessieren
sollte, dreht sich höchstens um Kinder von Migranten. Alle anderen:
I don't give a shit about that! Was geht mich das schließlich an?!
Ich kann sie doch jederzeit durch Schwarze und Moslems ersetzen - es
gibt mehr als genug von diesem Menschenmaterial, sogar umsonst oder zum passablen
Marktpreis. Das kann doch sogar der Dümmste kapieren. Alles in
allem, wenn es überhaupt darum geht, Zeichen der Solidarität zu
setzen, dann bitte schön nicht mit den Millionen armen bedürftigen
Deutschen: Alten, Kindern, Jugendlichen, Familien, Rentnern (die
wegen Altersarmut den Müll nach Verwertbarem absuchen), Behinderten,
Kranken, Arbeitslosen (für die es regelmäßig überhaupt kein Geld
zur Verfügung steht), sondern mit den Fremden aus den entferntesten
Winkeln der Welt (für die es jederzeit Millionen und Milliarden
bereitgestellt werden können) – eine großartige Errungenschaft
des deutschen Staatswesens, sprich meines Unrechtstaates (im Zustand
der Auflösung). Es ist eine Erfolgsgeschichte meiner Regierung auf
dem Wege von der Barbarei in die zivilisierte werteorientierte Welt
unserer europäischen Wertegemeinschaft,
der ich vorstehe. Schließlich hat sie ihre herausgehobene
abendländische, christlich-jüdisch verlogene, antidemokratische und
amoralische Wertigkeit
meiner federführenden Rolle auf Europas politischer Bühne zu
verdanken: Zum einen wegen der auf mich
lastenden moralischen
Selbstverpflichtung, allen Kanaken und Fremdlingen der Welt, die die
Grenzen Deutschlands und Europas stürmen, die helfende Hand zu
reichen, dabei Rechtsbruch im
großen Stil zu betreiben, das geltende Gesetz außer Kraft zu
setzen, das eigene Volk permanent in den Arsch zu treten und Europa
in den Abgrund zu treiben (Stichwort: nationaler Notstand 2015/2016)
und zum anderen wegen meiner beständigen Bereitschaft, allen großen
Gaunern den roten Teppich ausrollen zu lassen, über alle Verbrecher
und Lumpen im In- und Ausland, mit denen sich dicke Geschäfte machen
lässt und auch generell über alle Täter (wo auch immer sie sind)
meine schützende Hand zu strecken. Das war und
ist stets mein moralischer Anspruch, Richtschnur und Kompass; das war
und ist nicht mehr und nicht weniger als mein persönlicher
humanitärer
Imperativ,
der mir diktiert wurde durch mein marxistisch-leninistisches
SED-kompatibles Gewissen, der entsprungen ist den unversiegbaren
Quellen meiner
abgrundtiefen Heuchelei. Diese wurde und wird schließlich fast
täglich in aller Öffentlichkeit artikuliert durch mich und meine
treuen Lakaien: die regierungskonformen verlogenen Medien, sprich die
Lügenpresse. Übrigens: Am
2. Juni 2016 kurz vor der Abstimmung im Bundestag über die
Resolution zum Armenier-Genozid im Osmanischen Reich, die den
Völkermord nach über 100 Jahren endlich beim Namen nennt,
hinterließ ich beim Bundestagspräsidenten – zusammen mit anderen
Moralaposteln aus meiner Regierung, die meine Heuchelei medienwirksam
flankieren – eine Abwesenheitsnotiz wegen Abgabe einer
Bankrotterklärung und verließ den Plenarsaal. Dass es sich bei
den Armeniern um eine christliche Minderheit handelte, die im Reich
der Moslems brutal verfolgt wurde, durfte wegen meiner erwiesenen
Liebe zum Islam meine Entscheidung verständlicherweise nicht anders beeinflussen. Außerdem
habe ich dem Großen Sultan hoch und heilig versprochen, dagegen zu
steuern, sprich alles zu tun, was in meiner Macht stünde, um die
Resolution zu verhindern. Es hat nicht geklappt, tut mir leid. Alles,
was ich noch machen konnte, um dieses historische Ereignis zu
torpedieren, war, einen Vorwand für meine Abwesenheit zu arrangieren
und dem Bundestag den Rücken zu kehren (oder wenn es jemand etwas tiefer haben
will: den Arsch). In
diesem symbolträchtigen Verhalten spiegelt sich die Quintessenz
meiner generellen Einstellung zur Wahrheit, Opfergerechtigkeit und
politischer Anständigkeit wider. Hin und wieder zeige ich der
Öffentlichkeit eben mein wahres Gesicht. Dass
damals im 1. Weltkrieg das Deutsche Reich als militärischer Bündnispartner mit dem
Osmanischen gemeinsame Sachen machte, dass also die Mitverantwortung
Deutschlands an den Armenier-Massakern erwiesen ist, spielte dabei
auch keine Rolle. Deutschlands
Regierungen waren schon immer Meister in Wahrheitsvertuschung; sie
übten sich regelmäßig darin, die historische Wahrheit unter den
Teppich zu kehren. Diese Kunst habe auch ich meisterhaft beherrscht. Sich zu deutscher Mitverantwortung zu bekennen für
den begangenen Völkermord vor hundert Jahren liegt mir und meiner
Mafiaregierung ebenso fern wie ein Bekenntnis dazu, dass Deutschland
die Mitverantwortung trage für die Herbeiführung des
Tsunami-Massakers 2004 an deutschen und ausländischen Touristen und
dass es zu dieser Verantwortung stehe. Soviel ist also unterm Strich
von meinem humanitären Imperativ und von dem
christlichen Etikett meiner Partei übrig geblieben:
eine moralische Bankrotterklärung.
5) Die
Bundesregierung unter meiner Führerschaft hat es bei Überlegungen zur Causa
Böhmermann also beschlossen, es kann, es darf nicht sein und es wird
auch nicht geschehen, dass ich mich vor meinen Bürger stelle und ihm eine
Rückendeckung gebe, wenn ein dicker Arsch im Ausland, mit dem ich ins
Bett steigen und dicke Geschäfte machen kann, dies als
unerwünscht oder gar als tadelnswert empfindet. Vor diesem Hintergrund lässt
sich mein hier vorgetragener selbstherrlicher regierungsamtlicher
Ermächtigungsbeschluss zur Urteilsvollstreckung gegen
dieses dunkle Individuum namens Böhmermann besser verstehen, seine tiefsinnige
Bedeutung leichter nachvollziehen. Dass deutsche Politiker angeblich dem
deutschen Volke verpflichtet seien, halte ich schlicht für puren Unfug und eine
Lebenslüge; an dieser Lüge will ich mich ausnahmsweise nicht beteiligen. Hierzu
ein Zitat, das den Begriff und somit auch meine Haltung, hinreichend beleuchtet:
„Eine Lebenslüge ist eine Selbsttäuschung, auf der jemand sein
Leben aufbaut. Sie ist eine beliebige Vorstellung, deren Fürwahrhalten, so
unbegründet oder ungereimt sie auch sein mag, einem Menschen das Dasein
erträglich macht, und woraus er den Mut schöpft, weiterzuleben. Als Lebenslüge
wird somit eine Unwahrheit bezeichnet, die jemand während seines Lebens als
Wahrheit bezeichnet und so behandelt, obwohl er das Gegenteil kennt oder kennen
müsste. Die Ausrichtung und der Sinn des Lebens basieren dann im Wesentlichen
auf einer Lüge.“ Ich hoffe, ich habe mich klar genug
ausgedrückt und hoffentlich sind damit alle eventuellen Unklarheiten meiner
diesbezüglichen Regierungserklärung beseitigt.
6)
Zu guter Letzt seien nachfolgend
noch Gründe genannt, die – abgesehen von meiner politischen Rolle
als Führerin des deutschen Volkes – meine Lebenserfahrungen und
Motive privater Natur ins Spiel bringen und somit deutlich machen,
auch intime Motive (ich spreche nicht von Gefühlen, denn diese hatte
ich nie gespürt) dürfen bei meinen staatstragenden Entscheidungen
nicht außer Acht gelassen werden. Warum ich in dem vorliegenden Fall
abermals, konsequent und in Übereinstimmung mit meiner politischen
Überzeugung den Islam vorziehen muss und nicht meinen mir geistig
völlig fremden, ansonsten auch unsympathischen und unliebsamen Landsmann? Warum
ich also meinem Intimfreund, dem türkischen Sultan, eine
Rückendeckung geben muss?... Ganz einfach: Seine Majestät, der
Sultan, vermittelt mir das Wohlgefühl meiner Jugend bei der FDJ in
der DDR, wo ich aufwuchs mit sicheren Begriffen und nicht immer diese
dumme Freiheit um die Ohren hatte, die zur Demokratie gehört. Wenn
er die Demonstranten in seiner Heimat niederknüppeln und die Presse-
und Meinungsfreiheit mit allen Mitteln der Staatsgewalt verfolgen
lässt, gerade dann erscheint er mir äußerst sympathisch. Ich kenne
es aus der DDR auch nicht anders. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist
auch Putin, der starke Mann Russlands, der keinen Widerspruch und
keine Kritik duldet, viel eher ein Mann nach meinem Geschmack. Doch
offen gesagt der Mann meiner Träume ist Barack Hussein Obama, mit
dem ich (heimlich in ihn verliebt) am Telefon stundenlang palavere.
Der quatscht mir so die Ohren voll; von dem habe ich nämlich all
diese Ansichten, die ich als Ausgeburt meines Gewissens ausgegeben
habe. Obama, ein tiefgläubiger Moslem, hat mich völlig fasziniert
und in seinen Bann gezogen. Daher kommt auch meine große Liebe zum
Islam. Er ist der einzige, der sich direkt positiv über meine tolle
Figur und meine äußerst geschmackvollen, knallfarbigen Blaser
äußert. Er findet meine Klamotten cool und mich sexy. Wir umarmen
und küssen uns, wie in der DDR Honecker und Breschnew – doll,
nicht wahr? Darum kann ich ihm auch nicht widerstehen und wiederhole
in der deutschen Öffentlichkeit all den Quatsch, mit dem er mich
voll gelabert hat und gebe das als mein Gewissen aus. Ach, wie ist
das doch so schön, Überzeugungen und ein Gewissen und dann auch
noch feste Prinzipien zu haben. Damals in der DDR hatte ich all das
gar nicht. Das wäre mir viel zu teuer zu stehen gekommen. Meinen
Posten als FDJ-Führerin wäre ich ganz schnell losgewesen. Gute
Zensuren hätten sie mir nicht mehr gegeben. Nach Moskau hätte ich
nicht reisen dürfen und in den Westen schon gar nicht. Es ist immer
so romantisch, Barack Husseins sanfter Stimme im Hörer lauschen zu
können und immer wieder eine Bestätigung zu erfahren, ich hätte
ein Gewissen und moralische Überzeugungen. Wie schade, dass ich ihn
damals bei der FDJ noch nicht gekannt habe. Er hätte mich bestimmt
als erster geküsst, mich zur Islam-Konvertitin gemacht, dann nach
dem islamischen Ritus geheiratet, mich mehrfach geschwängert und
vielleicht dann sogar nach Honolulu mitgenommen. Dann wäre meine
politische Karriere ganz anders verlaufen und ich könnte mich heute
den wüsten Beschimpfungen von drüben (ich sei „geisteskrank“)
zur Wehr setzen anstatt sie hilflos runterschlucken zu müssen. Ich
hätte dann Mr. Trump direkt ins Gesicht sagen können, warum kein
Idiot im Regierungsamt sonst auf dem ganzen Planeten aus freien Stücken auf den
saublöden, geisteskranken Gedanken käme, so viele (Hunderttausende)
Fremdlinge und Kanaken aus den ärmsten, gewalttätigsten und
rückständigsten Regionen der Welt ins Land zu holen und mit
Milliardensummen zu alimentieren. Weil nämlich dafür der
DDR-Doktortitel in Physik, das SED-Parteibuch und die ideologische
marxistisch-leninistische FDJ-Standhaftigkeit notwendig seien, und
dass ich die einzige sei, die all diese Voraussetzungen erfülle. Ich
hätte den Amerikanern dann meine Vision von der Welt von Morgen
vermitteln können, die sich Moslems, die ich ins Land holte, so sehr
wünschen. Wäre es dieser Vision folgend doch nicht viel besser,
wenn wir uns für die Rückabwicklung des Forschritts entscheiden
würden und das Rad der Geschichte um 1000 Jahre zurückdrehen?
Zurück in die vorindustrielle Welt ohne Elektrizität,
Industrie, Computer und Chemie; ohne künstliches Licht, ohne
Plastik, Internet, Radio und Fernsehen; ohne fließendes Wasser zu
Hause, ohne Wasserklo, Kanalisation und Kläranlagen; zurück zum
Plumpsklo (auf dem Lande) und Entsorgung der Kloake aus dem Fenster
auf die Straße (in den Städten)? Ein ruhiges Leben in der heilen Welt, wo jeder Tag
mit Melken von Ziegen, Kamelen und Kühen beginnt... mit Füttern von
Haustieren… dann mit der Wassertrage Wasser aus dem Brunnen nach
Hause holen… Ochsen oder Pferde in den Hackenpflug einspannen…
(zwischendurch Beten)... angeln im nahe gelegenen Teich… Feuer machen
im Kohleherd und das Essen zubereiten… (zwischendurch etwas lernen für die Ausbildung zum Schäfer, Viehhüter und Schweinehirten)... Wäsche
auf dem Waschbrett rumpeln… eine
mir aus meiner Kindheit in der Uckermark vertraute, schöne Welt ohne
Hektik, die in meinen Erinnerungen immer lebendig bleibt. Wäre eine
solche Welt nicht doch auch für die Amerikaner nachahmenswert? Mit
solchen Visionen hätte ich auf Stimmenfang gehen können und versuchen, in
den USA ein politisches Amt zu erklimmen oder sogar Mr. Trump
Konkurrenz zu machen und vielleicht den Wettlauf ins Weiße Haus für
mich zu entscheiden. Ich hätte dann dem amerikanischen Volk im
dortigen Fernsehen erklären können, warum die Bundesrepublik
Deutschland sich bereits seit über 15 Jahren in einem permanenten
Niedergang und
unaufhaltbaren Zerfall von Staat und Gesellschaft befindet
und dies den Amerikanern ebenfalls zur Nachahmung wärmstens
empfehlen. So hätte ich anstelle Hilary Clinton gegen Donald Trump
antreten, ihm Paroli bieten und gegen ihn richtig ins Feld ziehen können.
Trump, mein Intimfeind, ist nämlich gegen die Moslems und damit
automatisch mein erklärter Feind. Dem
hätte ich echt zeigen können, wo es langgeht und wie man es richtig macht, um an die
Macht zu kommen und was die Machtergreifung richtig übersetzt heißt.
Selbstverständlich hätte ich dann Wahlkampf im
Tschador machen können. Und in Amerika hätte ich auch ordentlich
über die Überlegenheit des Islams und über alle Vorteile
moslemischer Masseneinwanderung schwadronieren können… und von
allen Vorzügen des Islams… und von meinen
marxistisch-leninistischen Grundsätzen… und von meiner Liebe zur
Demokratie… und von meinem glühenden pseudowissenschaftlichen
Eifer... und von den
sonstigen Wohltaten, die sich für Amerika ergeben würden, wenn das
Land sich für den marxistisch-leninistischen Weg entscheiden würde
(LPGs, Kolchosen, Staatsbetriebe, Zwangskollektivierung, Nomenklatura, etc.) bzw. den
islamischen Rückwärtsgang ins Mittelalter einlegen würde… und…
und… und... In der DDR war das anders, es war gefährlich. Und
deswegen habe ich da brav meinen Marx und Engels gelernt und nachts
auch fleißig Lenin studiert, habe nie widersprochen, denn sonst
hätte ich meine guten Zensuren nicht bekommen.
Mein feuriger,
patriotisch betonter, geradezu missionarischer Eifer für Rechtsbruch
und Ungerechtigkeit, Bruch mit dem Wissenschaftsethos, fehlende
wissenschaftliche Integrität, Wahrheitsvergewaltigung und meine
Liebe zum Islam kamen gerade dann zur ersten Anwendung, als die
islamischen Gelehrten auf den Satellitenbildern des an der Küste
brandenden Tsunamis 2004 angeblich einen arabischen Schriftzug
erkannt haben wollten, der ihnen darin den Namen Allahs verriet. Die
Katastrophe selbst sei also nach diesem primitiven archaisch-religiösen
Deutungsmuster die Strafe Gottes gewesen für menschliche Sünden.
Diese Erklärung zur Ursache der Tsunami-Katastrophe 2004 im Zeitgeist und auf dem geistigen Niveau des Mittelalters hat nicht
nur mich als Pseudowissenschaftlerin hochgradig zufrieden gestellt
und sogar fast erotisch befriedigt, ohne allerdings den Höhepunkt zu
erfahren. Alle Verantwortlichen für das Zustandekommen des durchaus
vermeidbaren Massakers jubelten vor Freude und wuschen sich ihre
Hände in Unschuld: Seismologen, Experten der Fernaufklärung und
Auswerter von Satellitenbildern, Verantwortlichen des
Katastrophenschutzes, zuständige Stellen zur Warnung vor
Katastrophengefahr über Fernsehen, Rundfunk und alle sonstigen
verfügbaren Kommunikationskanäle, zuständige Operatoren des
maritimen Warndienstes, die im Indischen Ozean operierende Marine,
Auslandsnachrichtendienste und der diplomatische Dienst,
Tourismusindustrie, Versicherungsbranche und die Redereien – alle
freuten sich zusammen mit den unfähigen amoralischen Politikern
(mich eingeschlossen) über diese saubere und schlichte Erklärung,
die ihnen allen den Rechtfertigungsgrund gab, die Aufarbeitung des
man-made disasters zu unterlassen und die Opfer des Massakers ihrem
Schicksal zu überlassen – ohne jedwede Hilfe, auch übrigens
meinerseits. Bis heute danke ich hinter vorgehaltener Hand den
islamischen Gelehrten für ihre große Wohltat.
Vor Hitler war
Deutschland die erste Adresse in Sachen Technik und Wissenschaft;
heute fristet das Land zusammen mit all seinen
pseudowissenschaftlichen Quacksalbern ein Schattendasein. Eine von
ihnen bin auch ich geworden. Mein Hochschulstudium habe ich
damals jedoch nicht etwa den Gewissensfragen und den moralischen und
demokratischen Grundsätzen gewidmet, sondern der Physik radioaktiver
Stoffe, sprich der Verseuchung von Mensch und Umwelt durch
Radioaktivität. Vielleicht hat meine Arbeit auch dem UdSSR- und dem
DDR-Regime geholfen, die ganze Welt und die eigene Bevölkerung über
die katastrophalen Folgen vom Tschernobyl-Desaster 1986 zu belügen.
Hier im Westen hat man sich diese Lügen zueigen gemacht und die
eigene Bevölkerung weiter am laufenden Band belogen, an allen
staatlichen Stellen und politischen Instanzen. So stapelten sich
Lügen auf Lügen. All diese Lügenerfahrungen haben sich schließlich
als sehr nützlich erwiesen, für mich. Sie haben mich wetter- und
standfest und gegen die Wahrheit und jedwede Gewissensnotstände
immun gemacht und mir sehr geholfen, nach der Machtergreifung im
Jahre 2005 mein eigenes politisches Lügengebäude und meinen
regierungsgelenkten Propaganda- und Lügenapparat aufzubauen. Dies
wurde einmal mehr deutlich, als mein (sog. öffentlich-rechtlicher)
Sender, das ZDF, kürzlich erklärte, das es: „sich
den publizistischen, ethisch-moralischen und gesellschaftlichen
Standards und rechtlichen Vorgaben der Sachlichkeit, Objektivität,
Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Fairness verpflichtet sieht“.